Die Toteninsel
ist ein deutsches Kinofilmmelodram aus dem Jahre 1955 von
Viktor Tourjansky
mit
Willy Birgel
in der Hauptrolle. Dem Film liegt der gleichnamige Roman des damaligen
Horzu
-Chefredakteurs
Eduard Rhein
unter dem Pseudonym ?Hans-Ulrich Horster“ zugrunde.
Die Toteninsel, das ist die Insel Lampur, ein Platz der Verdammten inmitten der
Sudsee
. Denn hierhin werden nur an
Lepra
erkrankte Menschen verschifft, die als Aussatzige vom Rest der Menschen ferngehalten werden sollen. Unter ihnen befinden sich eine Sangerin mit Stimmverlust, ein Architekt von Gotteshausern und ein Ordenspriester. Als eines Tages ein Schiff mit einer Reihe von Besuchern anlandet, kehrt auch erstmals so etwas wie Mitmenschlichkeit ein, denn diese Gaste wollen wegen starker menschlicher Bindungen zu den Aussatzigen auf der Toteninsel bleiben. Da ist der unheilbar kranke Frank Gordon, der seine Gattin Maria vergeblich bittet, ihn wieder zu verlassen und zuruck ins sichere Europa zu fahren. Fur ihn gibt es kein Happy End: Er wird von meuternden Mit-Insulanern erstochen.
Ein anderer Besucher von Lampur heißt Stefan. Er ist hierhergekommen, um nach seiner Frau zu suchen, von der er einst in
Korea
getrennt wurde. Die Uberraschung ist groß, als Stefan sie als Lebensgefahrtin des Inselarztes wiederfindet. Am Ende sind es Stefan und Maria, die uber ihr gemeinsames Leid hier vor Ort zusammenfinden und damit einen Grund fur ein unbeschwerteres Leben entdecken. Verzweiflung und menschliche Große, Anstand und Gottvertrauen existieren auf Lampur eng beieinander, doch als die Besucher die Toteninsel wieder verlassen haben, versinkt das Eiland der Verdammten erneut in die Vergessenheit, aus der es einen Moment lang aufgetaucht war.
Die Toteninsel
entstand im (damals) jugoslawischen Split und Brela (Außenaufnahmen) sowie in Munchen-Geiselgasteig (Atelieraufnahmen) und wurde am 23. August 1955 im Berliner
Marmorhaus
uraufgefuhrt.
Alfred Bittins
war Produktionsleiter.
Wilhelm Vorwerg
und
F.-Dieter Bartels
zeichneten fur die Filmbauten verantwortlich.
Hannes Staudinger
arbeitete als einfacher Kameramann Chefkameramann
Gunther Anders
zu.
Werner Schlagge
sorgte fur den Ton, Ilse Kohl entwarf die Kostume und spielte auch eine winzige Rolle.
Der Spiegel
befand in seiner Ausgabe vom 7. September 1955: ?Auf der Lepra-Station in der Sudsee werden Ehen getrennt und erneuert ? gesunde Gaste auf der "Toteninsel" losen viele Einzeldramen und Konflikte aus. Der Film … ist durchweg effektreich, wenn auch manchmal theatralisch-schief. Karin Hardt, die nach langer Pause zum erstenmal wieder auftritt, ubertrifft als abgebluhte, aussatzige, freundlich resignierte Fabrikantin in einer kleinen Rolle alle Mitspieler.“
[1]
Im
Lexikon des Internationalen Films
heißt es: ?Ein Problemfilm, typisch fur das Unterhaltungskino der 50er Jahre: Da seine erzahlerischen und gedanklichen Moglichkeiten zu unwahrhaftig und unausgereift sind, bringt er nie die Kraft auf, zu erschuttern.“
[2]
- ↑
Die Toteninsel
auf Der Spiegel, 37/1955
- ↑
Die Toteninsel.
In:
Lexikon des internationalen Films
.
Filmdienst
,
abgerufen am 2. Marz 2019
.