Der nackte Mann auf dem Sportplatz

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Film
Titel Der nackte Mann auf dem Sportplatz
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1974
Lange 101 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen DEFA , KAG ?Babelsberg“
Stab
Regie Konrad Wolf
Drehbuch Wolfgang Kohlhaase , Gerhard Wolf
Musik Karl-Ernst Sasse
Kamera Werner Bergmann
Schnitt Evelyn Carow
Besetzung

Der nackte Mann auf dem Sportplatz ist eine Tragikomodie des Regisseurs Konrad Wolf aus dem Jahr 1974.

Inhalt [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Film schildert ein paar Wochen aus dem Leben des (fiktiven) Bildhauers Kemmel. Er macht es sich und seiner Umwelt nicht immer einfach. Zudem werden viele seiner Werke von seiner Umgebung nicht angenommen. So landet ein von ihm geschaffenes und seinem Dorf geschenktes Relief in einem Abstellraum. Bei seiner neuen Arbeit mochte er eine Skulptur schaffen, hat aber Schwierigkeiten, das richtige Modell zu finden. Als er es endlich in dem Arbeiter Hannes findet, mochte dieser nicht Modell stehen. Er kann mit dem Kunstler nichts anfangen, ist ein bodenstandiger Typ. Nach einiger Uberzeugungsarbeit kann Kemmel Hannes doch uberzeugen. Wahrend der Arbeit kommen die beiden Manner sich naher. Doch auch diese Arbeit hilft ihm nicht aus der Krise, zudem misslingt die Arbeit. Ein Besuch in seinem Heimatdorf beschert ihm einen neuen Auftrag. Er soll eine Skulptur zum Jubilaum des ortlichen Sportklubs erschaffen. Kemmel nimmt an. Doch bei der Enthullung des Werkes erntet er erst einmal Ablehnung. Die Honoratioren des Klubs hatten sich einen bekleideten Fußballer vorgestellt ? bekommen haben sie jedoch einen nackten Laufer. Erst nach und nach konnen sie sich mit dem Werk anfreunden.

Kritiken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

?Wolf gelingt es, sehr ?prinzipielle‘ Fragestellungen aus Szenen des Alltags abzuleiten, die unpratentios und realistisch gefilmt werden, dann aber unverhofft eine satirische Pointe erhalten.“

? Gregor, Ulrich : Geschichte des Films [1]

?Leise, episodische Filmsatire des 1982 verstorbenen DEFA-Regisseurs Konrad Wolf, der charakteristische Details des DDR-Alltags aufs Korn nimmt und die widerspruchsvolle Situation des Kunstlers in seiner Gesellschaft beschreibt. Inhaltlich und gestalterisch differenziert und anspruchsvoll, einer der besten DEFA-Filme uberhaupt.“

Bemerkungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Film ist in seiner Machart sehr unspektakular und nuchtern; alles, was geschieht, verlauft in ruhigen Bahnen und wird entsprechend sprode prasentiert. Jedoch wirkt der Film auf den Zuschauer sehr warm und liebenswert und hat eine enorme Nachwirkung. Nicht zuletzt die eigenen Erfahrungen Konrad Wolfs sind in diesen Film eingeflossen. Es geht um die standige Suche nach dem Platz des Kunstlers in der sozialistischen Gesellschaft ? eine Stellung, die auch Konrad Wolf immer wieder suchte. Als Mitglied einer Familie von Intellektuellen war es fur ihn bisweilen schwierig, seinen Platz im ?Arbeiter- und Bauernstaat“ zu finden.

Die Plastiken im Film stammen von dem Bildhauer Werner Stotzer , der die Rolle des Burgermeisters verkorpert. Weitere Arbeiten stammen von Will Lammert und Albert Ebert . Der bekannte Reporter Hans-Joachim Wolle stellte einen Reporter dar. Drehorte waren Steinach , die Heimatstadt Werner Stotzers, und Steinheid .

Die Aufnahmeserie mit Portrats alter Frauen, die die Fotografin Angela, dargestellt von Ursula Werner , im Film prasentiert, stammt von Einar Schleef , der auch im Vorspann als Urheber einer ?Fotoreportage“ genannt wird.

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Gregor, Ulrich : Geschichte des Films, 1968, ISBN 3-570-00816-9 .
  2. Der nackte Mann auf dem Sportplatz im Lexikon des internationalen Films