Der Sangerkrieg der Heidehasen
ist ein Horspiel und Kinderbuch des deutschen Autors und Dichters
James Kruss
(1926?1997).
Bei den Heidehasen soll, wie jedes Jahr, der beste Sanger im Rahmen eines Wettstreits gekurt werden. Doch dieses Mal winkt anlasslich des 100. Todestages ihres Vorfahren Mummelmann ein besonderer Preis: Die Prinzessin, Tochter von Konig Lamprecht dem Siebenten, gebuhrt dem Sieger zur Frau. Ein aussichtsreicher Kandidat ist der junge Hase Lodengrun. Aber Direktor Wackelohr, der den Wettbewerb selbst gewinnen mochte, und der Minister fur Hasengesang versuchen, dessen Sieg mit allen Mitteln zu verhindern. Sie verstellen die
Sonnenuhr
von Lodengrun, damit dieser aufgrund seiner Verspatung vom Wettbewerb ausgeschlossen wird. Otto Lampe, der Neffe der Nachbarin, hort das Verschworungsgesprach mit und informiert Lodengrun. Dieser schafft es gerade noch rechtzeitig zum Sangerkrieg und siegt mit seinem auf dem Weg gedichteten Lied ?Als ich heute fruh erwachte / fand ich meine Uhr verstellt / um funf ganze Viertelstunden / hatte jemand mich geprellt“ uber das
Komplott
. Wackelohr und der Minister fliehen außer Landes. Lodengrun gewinnt den Sangerkrieg und erhalt die Prinzessin zur Frau.
Beruhmt wurde das Stuck als
Horspiel
, das der
Bayerische Rundfunk
1952 mit u. a.
Franz Muxeneder
(Lodengrun),
Maria Offermanns
(Prinzessin),
Klaus W. Krause
(Konig Lamprecht VII.),
Charles Regnier
(Minister),
Werner Lieven
(Wackelohr, Direktor),
Ernst Rothmund
,
Alois Maria Giani
,
Ingeborg Hoffmann
und
Klaus Havenstein
(Moritatensanger) in den Sprecherrollen und Musik von
Rolf Wilhelm
produziert. Regie fuhrte
Hanns Cremer
. Die Dauer betragt 42 Minuten (Erstsendung am 7. September 1952).
Ebenfalls 1952 entstand eine halbstundige Horspielproduktion beim
Sudwestfunk
mit
Paul Dattel
,
Kurt Ebbinghaus
,
Viktor Warsitz
,
Wolfgang Preiss
,
Dirk Dautzenberg
,
Hans Timerding
,
Jutta Dieber
,
Sigi Kuchle
,
Ernst Sladeck
,
Claire Ruegg
,
Gerd Beermann
,
Klaus Friedrich
,
Gudrun Gewecke
und
Ludwig Thiesen
. Die Musik stammte von
Rolf-Hans Muller
, Regie fuhrte Gerd Beermann. Die Erstsendung fand am 28. September 1952 statt.
Fur die Veroffentlichung auf Schallplatte bei Ariola wurde das Horspielskript 1958 mit teils anderen Sprechern, mit
Klaus W. Krause
(Lamprecht VII., Konig der Hasen),
Ina Peters
(Prinzessin des Heidehasenreiches),
Charles Regnier
(Minister fur Hasengesang),
Otto Storr
(Wackelohr, Direktor),
Franz Muxeneder
(Lodengrun, ein junger Hase),
Marianne Brandt
(Frau Lodengrun, seine Mutter),
Toni Treutler
(Nachbarin Karline),
Harry Hertzsch
(Manne, ihr Gatte),
Karl Kreile
(Otto Lampe (Sanger)),
Rolf Castell
(Otto Lampe (Sprecher)),
Franz Weiss
(Hyazinth Loffelstein, Sanger),
Fritz Rasp
(Herold),
Selma Urfer
(Drehorgelsangerin),
Klaus Havenstein
(Drehorgelsanger), neu aufgenommen. Diese Fassung ist seit 1958 mehrfach auf Schallplatte und CD veroffentlicht worden. Auch die CD-Veroffentlichung von HorCompany (2005) enthalt die neue Fassung von 1958, nicht die des Bayerischen Rundfunks von 1952. Die Laufzeit betragt 33 Minuten.
1954 wurde der Stoff zusammen mit der
Augsburger Puppenkiste
verfilmt. Die Buchausgabe erschien erst 1972. Seit 1979 existiert zudem eine
Musicalfassung
von
Christian Bruhn
, seit 2008 eine Musiktheaterfassung des
R.A.M. Kindertheater
fur nur zwei Schauspieler
[1]
.
Das Stuck bezieht sich im Titel auf
Richard Wagners
Buhnenwerk
Tannhauser
und den darin geschilderten
Sangerkrieg auf der Wartburg
. Die Handlung folgt weitgehend einem anderen Werk Wagners, namlich den
Meistersingern von Nurnberg
; auch auf
Lohengrin
findet sich mit dem Namen
Lodengrun
eine Anspielung. Es ist durchaus in der Reihe der zahlreichen
Parodien
auf Wagners Werke zu sehen.
- James Kruss:
Der Sangerkrieg der Heidehasen
. Carlsen (2002).
ISBN 978-3-551-35137-1
(Taschenbuch)
- James Kruss:
Der Sangerkrieg der Heidehasen
. Regie: Hanns Cremer. Prod.: BR, 1952.
ISBN 978-3-935036-97-9
(Horspielfassung)
- ↑
Der Sangerkrieg der Heidehasen des R.A.M. Kindertheater