Der Doppeladler

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Film
Titel Der Doppeladler
Originaltitel L’Aigle a deux tetes
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Franzosisch
Erscheinungsjahr 1948
Lange 92 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Jean Cocteau
Drehbuch Jean Cocteau
nach seinem gleichnamigen Theaterstuck
Produktion Georges Dancigers
Alexandre Mnouchkine
Musik Georges Auric
Kamera Christian Matras
Schnitt Raymond Leboursier
Besetzung

Der Doppeladler ist ein franzosisches Filmdrama aus dem Jahre 1948 von Jean Cocteau . In den Hauptrollen spielen Jean Marais und Edwige Feuillere .

Handlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In einem an das alte Osterreich ? daher der Titel Der Doppeladler ? angelehnten Phantasieland. Seit ihr Gatte vor zehn Jahren verschied, lebt eine Konigin in Trauer und volliger Abgeschiedenheit auf ihrem Schloss Krantz, umgeben von machtbewussten Hoflingen und Einflusterern. Eines Abends taucht dort ein junger Dichter und von der Polizei verfolgter Anarchist namens Stanislas auf, mit der Absicht, die Monarchin zu ermorden. Er betritt verwundet ihr Gemach, doch sein Plan, die Konigin zu meucheln, scheitert. Die Herrscherin erweist sich als großmutig und verschont den attraktiven, jungen Mann, anstatt ihn ihrer Wache auszuliefern, erinnert er sie doch stark an ihren verblichenen Gatten. Sie nennt ihn poetisch Azrael , den ?Engel des Todes“, und er muss erkennen, dass sie nicht die Despotin ist, die er in ihr gesehen hatte.

Schnell verlieben sich die beiden ineinander, doch Stanislas versucht durchaus, die Konigin in seinem (politischen) Sinne zu beeinflussen und die erstickende Allmacht des Hofstaates, verkorpert durch den Grafen Foehn und die Hofdame ihrer Majestat, Edith de Berg, zu brechen. Jeder der beiden so ungleichen Liebenden versucht in diesem intimen Spiel, in dem es um Liebe und Macht geht, seinen Idealen treu zu bleiben. Stanislas ermuntert seine altere Geliebte, sich wieder der Offentlichkeit zu zeigen, um schließlich ihre in den vergangenen Jahren vom Hofstaat sukzessiv reduzierte politische Macht wiederzuerlangen und dadurch auch neue Hoffnung fur ein gemeinsames Leben schopfen zu konnen. Die Konigin ahnt jedoch nicht, dass sich bei ihren Gunstlingen und Hoflingen Widerstand formiert hat. Nach nur drei Tagen endet die hoffnungslose, tragische Liebe in beider Tod.

Drehort Schloss Pierrefonds
Drehort Schloss Vizille

Produktionsnotizen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Außenaufnahmen von Der Doppeladler entstanden vom 13. Oktober 1947 bis zum 23. Januar 1948 im Schloss Pierrefonds , der einstigen Residenz von Napoleon III. , im Schloss Vizille (Außenaufnahmen) und in dem Wintersportort L’Alpe d’Huez . Die Studioaufnahmen entstanden in den Ateliers von Epinay. Die Urauffuhrung erfolgte am 22. September 1948, die deutsche Erstauffuhrung am 3. Mai 1949.

Die Kostume entwarf Marcel Escoffier , die Filmbauten Christian Berard , die Georges Wakhevitch ausfuhrte. Claude Pinoteau und Herve Bromberger assistierten Jean Cocteau.

Kritik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

?Jean Cocteaus theatralischstes Theaterstuck uber den Liebesdoppeltod der Konigin und des Anarchisten wirkt im Film noch unertraglich theatralischer.“

? Der Spiegel , Nr. 41 vom 10. Oktober 1951 [1]

?Cocteaus Adaption seines eigenen erfolgreichen Theaterstucks lebt von den beiden vorzuglichen Hauptdarstellern und, dank der hervorragenden Kameraarbeit Alain Douranious, von einer stilistisch imponierenden Dialogdramaturgie, die bis zum Schluß die Leinwand beherrscht.“

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Der Doppeladler in Der Spiegel 41/1951, S. 26
  2. Der Doppeladler im Lexikon des internationalen Films

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]