Demokratische Partei des Kampfes Indonesiens

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Partai Demokrasi Indonesia Perjuangan
Demokratische Partei des Kampfes Indonesiens
Partei­vorsitzende Megawati Sukarnoputri
General­sekretar Hasto Kristiyanto
Grundung 1998
Haupt­sitz Jakarta
Aus­richtung Pancasila ( liberal , sakular , sozialdemokratisch , populistisch )
Parlamentssitze
109/560
Internationale Verbindungen Progressive Allianz ,
Rat der asiatischen Liberalen und Demokraten
Website pdiperjuangan.or.id

Die Demokratische Partei des Kampfes Indonesiens [1] ( indonesisch Partai Demokrasi Indonesia Perjuangan , PDI-P ; auch ubersetzt als ?Demokratische Partei Indonesiens ? Kampf‘ [2] oder ?Kampferische Demokratische Partei Indonesiens‘ [3] ) ist eine politische Partei in Indonesien .

Ihre politische Ausrichtung beruht auf der indonesischen Staatsideologie Pancasila , also den funf Grundsatzen der indonesischen Verfassung. Sie ist eine uberwiegend sakulare Partei, die außerdem von sozialdemokratischen und nationalistischen Elementen gepragt ist. Dennoch ist sie Mitglied des Rats der asiatischen Liberalen und Demokraten, einer Regionalorganisation der Liberalen Internationale . [2] [4]

Die Wahler der PDI-P sind zu einem Großteil sakular eingestellte Javaner , die sich weniger uber ihre Religion, als uber ihre javanische Identitat definieren. Die PDI-P wird außerdem uberdurchschnittlich oft von Angehorigen der religiosen Minderheiten, wie der Hindus auf Bali und Christen, gewahlt. [2]

Die PDI-P trat bei den Wahlen 1999 mit einer populistischen Strategie auf und prasentierte sich als Vertreterin der Armen und ?kleinen Leute“. [5] [6]

Die Demokratische Partei des Kampfes Indonesiens entstand 1996 aus einer Spaltung der Demokratischen Partei Indonesiens (PDI), der ehemaligen Regierungspartei des ersten Prasidenten Sukarno . Die PDI hatte die Tochter Sukarnos und spatere Prasidentin Megawati Sukarnoputri aus der Partei gedrangt, der es aber gelang, eine große Zahl von PDI-Mitgliedern mit in die neue Partei zu nehmen. Megawati ist noch immer Vorsitzende der PDI-P.

Bei der Parlamentswahl 1999, der ersten nach dem Sturz von Suhartos Regime der ? Neuen Ordnung “ und Beginn der Reformasi -Phase, wurde die Partei mit 33,7 % der Stimmen und 153 der 500 Sitze auf Anhieb starkste Kraft. Da sie jedoch keine absolute Mehrheit hatte, wahlte das Parlament nicht Megawati, sondern Abdurrahman Wahid von der Nationalen Erweckungspartei , der eine Koalition verschiedener Parteien hinter sich gebracht hatte, zum Prasidenten. Um dadurch ausgeloste Unruhen der Anhanger Megawatis zu beenden, setzte sich Wahid fur die Wahl Megawatis zur Vizeprasidentin ein. Nachdem das Parlament Wahid 2001 seines Amtes enthoben hatte, folgte ihm Megawati im Prasidentenamt.

Bei den Parlamentswahlen 2004 erhielt die PDI-P nur noch 18,5 % der Stimmen und 109 von 550 Sitzen. Auch bei der Prasidentschaftswahl erlitt die PDI-P eine Niederlage. Megawati verlor im zweiten Wahlgang mit 39 % der Stimmen gegen ihren Herausforderer Susilo Bambang Yudhoyono von der Demokratischen Partei und musste das Prasidentenamt abgeben. Trotz der Niederlagen wurde Megawati bei einem Parteitag im Marz 2005 als Vorsitzende bis 2010 gewahlt. [7] [8]

Bei der Parlamentswahl 2009 ging der Stimmanteil weiter zuruck auf 14,0 %, der Sitzanteil auf 95 der nun 560 Sitze. Bei der Prasidentschaftswahl kam Megawati im ersten und einzigen Wahlgang auf 26,8 %. Da der amtierende Prasident Susilo Bambang Yudhoyono eine deutliche absolute Mehrheit erhielt, kam es nicht zu einer Stichwahl. Im Oktober 2012 wurde der politische Quereinsteiger Joko Widodo (?Jokowi“) fur die PDI-P zum Gouverneur der Hauptstadt Jakarta gewahlt. Er erlangte schnell landesweite Bekanntheit und Popularitat. Aus der Parlamentswahl im April 2014 ging die PDI-P mit einem Stimmenanteil von 19 % wieder als starkste Kraft hervor. [3] Jokowi gewann die Prasidentschaftswahl im Juli und wurde neuer Staatsprasident Indonesiens, er kann sich jedoch auf keine stabile Mehrheit im Parlament stutzen. [9]

Einzelnachweise

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  1. z. B. Armin Wertz : Mutter der Nation in Martyrerpose. In: Berliner Zeitung , 8. Juni 1999; Angela Robson: Der Gnadige von Osttimor. In: Le Monde Diplomatique , 12. Dezember 2008.
  2. a b c Winfried Weck, Britta Gutschmidt: Die Parteien Indonesiens im Kurzprofil. Konrad-Adenauer-Stiftung Jakarta, 2009.
  3. a b Jan Woischnik, Philipp Muller: Parlamentswahlen in Indonesien. Erste Anzeichen einer Zweiten Reformasi? Konrad-Adenauer-Stiftung Jakarta, 10. April 2014.
  4. Member Parties , Council of Asian Liberals and Democrats.
  5. Ian Wilson: The Rise and Fall of Political Gangsters in Indonesian Democracy. In: Problems of Democratisation in Indonesia. Elections, Institutions and Society. ISEAS Publishing, Singapur 2010, S. 204.
  6. Aris Ananta, Evi Nurvidya Arifin, Leo Suryadinata: Indonesian Electoral Behaviour. A Statistical Perspective. Institute of Southeast Asian Studies, Singapur 2004, S. 393.
  7. Indonesian General Election Commission website ( Memento des Originals vom 15. November 2008)   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/mediacenter.kpu.go.id (PDF; 620 kB) Offizielle Wahlergebnisse
  8. Indonesian General Election Commission website KPU Ubah Perolehan Kursi Parpol di DPR ( Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive ) abgerufen am 24. Mai 2009
  9. Indonesien: Hoffnungstrager vor schwierigen Aufgaben ? Vereidigung von Prasident Joko Widodo. Presseportal.de, 20. Oktober 2014.