David Libai
(
hebraisch
??? ?????
; *
22. Oktober
1934
in
Tel Aviv
; †
24. Dezember
2023
) war ein
israelischer
Rechtswissenschaftler
und
Politiker
.
Nach dem Besuch der Ironi Alef
High School
von
Tel Aviv
absolvierte er ein Studium der
Rechtswissenschaften
an der
Hebraischen Universitat Jerusalem
innerhalb des Reserveoffiziersprogramms der
Streitkrafte
. Nach dem Abschluss des Studiums mit dem akademischen Grad eines
Master of Arts
des Instituts fur
Kriminologie
und
Strafrecht
der
Universitat Tel Aviv
war er im Rang eines
Major
als stellvertretender Chefanklager des Militars tatig und erwarb spater auch einen
Doktor
(
Ph. D.
) der Law School der
University of Chicago
.
Seine berufliche Laufbahn begann er dann 1958 im Buro des damaligen Justizministers
Pinchas Rosen
, wo er zunachst fur die Abteilung fur
Amnestie
zustandig und danach fur einige Zeit Sprecher des Ministers war. 1960 wurde er zwar als Rechtsanwalt zugelassen, blieb aber als Chefassistent von Generalstaatsanwalt Colin Gillon und als Chefanklager am Disziplinargericht der offentlichen Verwaltung weiterhin im Staatsdienst. Als solcher war er unter anderem 1963 Anklager im ersten Prozess gegen einen
judischen
Polizisten, der mit den
Nationalsozialisten
kollaborierte
.
[1]
1964 eroffnete er eigene Rechtsanwaltskanzlei.
[2]
Von 1983 bis 1985 war er Vorsitzender der Anwaltskammer. Als Rechtswissenschaftler war er daruber hinaus Professor an der Universitat Tel Aviv sowie dem Interdisziplinaren Zentrum von
Herzlia
.
Seine politische Laufbahn begann er 1977 als Vorsitzender der Satzungskommission der
Awoda
. Am 13. August 1984 wurde er als deren Vertreter erstmals zum Abgeordneten der
Knesset
gewahlt, der er bis zu seinem Rucktritt am 15. Oktober 1996 angehorte. Zwischen 1984 und 1988 war er Vorsitzender des Staatskontrollausschusses der Knesset und berief in dieser Position im Januar 1985 die sogenannte Beisky-Kommission unter dem Vorsitz des Richters Mosche Beisky zur Untersuchung der israelischen Bank- und Borsenkrise von 1983.
Am 13. Juli 1992 wurde er von
Ministerprasident
Jitzchak Rabin
zum
Justizminister
berufen und behielt dieses Amt auch in der nachfolgenden Regierung von
Schimon Peres
bis zum 18. Juni 1996. Daneben war er kurzzeitig vom 19. Juni bis zum 18. Juli 1995 auch Innenminister im Kabinett Rabin. Als Justizminister berief er Kommissionen zur Untersuchung des von
Baruch Goldstein
1994 verursachten
Massakers in der Grotte der Patriarchen
, der
jemenitischen
Kinderaffare sowie mit der
Schamgar-Kommission
zur
Ermordung von Ministerprasident Rabin
.
Nach seinem Rucktritt als Abgeordneter und Ausscheiden aus der Regierung war Libai wiederum als Rechtsanwalt tatig und trat unter anderem als Rechtsbeistand im Betrugsverfahren gegen den Grunder des israelischen Softwareunternehmens fur
Signals Intelligence
Comverse Technology
Kobi Alexander
sowie im Verfahren gegen den ehemaligen
Staatsprasidenten
Mosche Katzav
in Erscheinung. Er legte dieses Mandat jedoch nieder, nachdem offensichtlich wurde, dass es sich dabei nicht nur um ein Ermittlungsverfahren wegen Erpressung, sondern wegen sexueller Notigung handelte.
[3]
[4]
[5]
Des Weiteren war er wiederum als Rechtsprofessor sowie als Direktor des Instituts fur Kriminologie und Kriminalrecht der Universitat Tel Aviv tatig und auch Mitglied des Presserates. Fur seine Tatigkeit als Rechtswissenschaftler wurde er nicht nur mit dem
Pinchas-Rosen
-Preis, sondern 2005 auch mit dem
Ethikpreis
von Justizministerin
Tzipi Livni
ausgezeichnet.
Trotz seines weitgehenden Ruckzugs aus der Regierungspolitik war er im April 2006 maßgeblich am Zustandekommen der Regierung von Ministerprasident
Ehud Olmert
beteiligt.
[6]
Neben Veroffentlichungen in juristischen Fachzeitschriften und Tageszeitungen war er auch 1978 Autor des Werkes
Imprisonment Law
.
Er starb am 24. Dezember 2023 im Alter von 89 Jahren.
[7]
- ↑
Jew against Jew
.
TIME-MAGAZINE 22. Marz 1963
- ↑
Kanzlei Prof. David Libai & Co.
(
Memento
vom 29. Marz 2009 im
Internet Archive
)
- ↑
VERGEWALTIGUNGSVORWURFE: Israels Prasident Katsav vor Amtsniederlegung
.
In:
Spiegel Online
, 24. Januar 2007
- ↑
Vergewaltigungsvorwurfe: Israels Prasident Katsav lasst Amt ruhen
.
In:
Spiegel Online
, 24. Januar 2007
- ↑
Avigdor Feldman chosen to replace Libai as Katsav lawyer
.
(
Memento
vom 9. Juli 2008 im
Internet Archive
) In:
Haaretz
, 5. Februar 2007
- ↑
Chronologie der Ereignisse 27. April 2006
- ↑
Former Israeli justice minister David Libai passes away at 89.
In:
jpost.com.
24. Dezember 2023,
abgerufen am 24. Dezember 2023
(englisch).