Dannebrogorden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bruststern und Kreuz des Dannebrogordens

Der Dannebrogorden (fruher auch Danebrogorden geschrieben) ist ein danischer Verdienstorden , der an treue Diener des danischen Staates fur zivile und militarische Dienste, fur besondere Verdienste in der Kunst , in den Wissenschaften oder im Wirtschaftsleben oder fur sonstige Verdienste um danische Interessen verliehen wird.

In alterer Zeit wurden Ritter des Dannebrogordens auch als Weiße Ritter , wie es im Danischen weiterhin gebrauchlich ist, bezeichnet.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Orden vom Dannebrog soll der Sage nach schon von Konig Waldemar II. im Jahre 1219 gestiftet worden sein. Es heißt, dass die Stiftung im Zusammenhang mit den Kampfen gegen die heidnischen Esten erfolgt sei. Der Name geht auf den Namen der Flagge Danemarks Dannebrog zuruck, die ebenfalls bei diesem Kampf entstanden sein soll.

Konig Christian V. stiftete (?erneuerte“) den Orden anlasslich der Geburt seines Sohnes, des spateren Konigs Friedrich IV. , 1671 und gab ihm 1693 ein Statut. Die erste Person, die schon zuvor, am 2. Juli 1671, mit dem neuen Orden ausgezeichnet worden war, war der braunschweig-luneburgische Geheimrat und Kammerprasident Georg Christoph von Hammerstein (1624?1687). [1] Der Orden bestand ursprunglich aus funfzig Adeligen und dem danischen Konig als Ordensherrn. Konig Friedrich VI. wandelte den Orden 1808 in einen Verdienstorden nach Vorbild der Ehrenlegion mit vier Ordensklassen um. Er kann seitdem von jedem Burger unabhangig von seinem Stand erworben werden.

Ordensklassen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Trageweise der fünf Klassen
Trageweise von Ritter bis Großkreuz (v. l. n. r.)
Stern zum Großkreuz

Seit 1952 hat der Orden drei Klassen, die sich in sechs Grade aufteilen:

Der ursprungliche Dannebrogorden bestand nur aus der Klasse der Ritter. Mit der Neuorganisation 1808 wurde der Orden in die Klassen Großkommandeur, Großkreuz, Kommandeur und Ritter eingeteilt. Konig Christian VIII. erklarte 1842 die Klasse der Großkommandeure zur Sonderstufe fur Souverane und nahm sie aus der Klassenzahlung heraus, womit er die Zahl der Klassen auf drei reduzierte.

Ordensdekoration [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Ordenszeichen besteht aus einem langen, weiß emaillierten Kreuz, das von einem breiten roten, goldgesaumten Rand eingefasst ist. In der Mitte befindet sich das uberkronte C  (Christian V.) und uber die Kreuzarme verteilt die Ordensdevise Gud og Kongen  (Gott und der Konig). Auf der Ruckseite steht das uberkronte W des sagenhaften Stifters Waldemar II. und auf den Kreuzarmen erscheinen die denkwurdigsten Jahreszahlen der Geschichte des Ordens 1219 (sagenhafte Stiftung), 1671 (Erneuerung), 1693 (erste Statuten) und 1808 (Aufteilung in mehrere Klassen). In den Kreuzwinkeln befinden sich gegen die Mitte des Kreuzes gerichtete goldene Kronen.

Das Kreuz, das am weißen, rotgeranderten Bande getragen wird, hangt an einer goldenen Krone. Zwischen Krone und dem Kreuz steht die Chiffre des jeweils verleihenden danischen Souverans.

Ehrenzeichen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Dannebrogsmændenes Hæderstegn aus der Zeit von Friedrich VI.

Im Anschluss an den Dannebrogorden stiftete Friedrich VI. mit Erlass vom 28. Juni 1808 das Dannebrog-Kreuz in Silber. Die Personen, die damit ausgezeichnet werden, werden Dannebrogsmænd (?Dannebrogmanner“) genannt. Das Kreuz wurde ?Ehrenzeichen der Dannebrogsmanner“ ( Dannebrogsmændenes hæderstegn; Namenszusatz : DM) bezeichnet und heißt seit dem 21. Marz 1952 als ?Ehrenzeichen des Dannebrogordens“ ( Dannebrogordenens Hæderstegn; Namenszusatz: D.Ht.). Es ist eine Auszeichnung fur Inhaber des Dannebrogordens mit besonderen Verdiensten. Mit Anordnung vom 28. Januar 1809 kann dieses Ehrenzeichen jedem verliehen werden, der ved klog og redelig Stræben for Brødres Vel og ved ædel Daad i en engere Kreds har gavnet Fædrelandet (?der mit klugem und redlichem Streben fur das Wohl der Mitbruder und mit edler Tat im engeren Kreis dem Vaterland genutzt hat“). Das Kreuz ganz aus Silber hat die gleichen Inschriften wie das Ritterkreuz und wird wie dieses am linken Rockaufschlag getragen. Es war von vornherein allen Untertanen aller Stande zuganglich und ist fur die Personen, die den Dannebrogorden bereits erhalten haben, eine weitere Auszeichnung. In Einzelfallen wurde es auch auslandischen Personen verliehen, zum Beispiel dem norwegischen Bischof von Bergen Johan Nordahl Brun , dem Arzt Johann Schnitzler (Vater von Arthur Schnitzler ) [2] und der Generaldirektorin der Kunstsammlung Chemnitz, Ingrid Mossinger . Die Trager hatten fruher auch Anspruch auf eine Unterstutzung aus der Pensionskasse des Ordens.

Galerie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Statuten und Erweiterungen des Dannebrogordens . In: H. Schulze (Hrsg.): Chronik sammtlicher bekannten Ritter-Orden und Ehrenzeichen . Band   1 . Moeser, Berlin 1855, S.   182–199 ( google.com ).
  • P. B. Grandjean: Dannebrogordenen . In: Christian Blangstrup (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon . 2. Auflage. Band   5 : Cikorie?Demersale . J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1916, S.   746?748 (danisch, runeberg.org ).

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Dannebrogorden  ? Sammlung von Bildern

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Peder Block BJØRN: Nye Samling over Ridderne af Elephant- og Dannebrog-Ordenen, fra Aar 1660 til 1776. Kopenhagen 1776 ( Digitalisat ), S. 24
  2. ANNO, Wiener Allgemeine Zeitung, 1884-10-10, Seite 17. Abgerufen am 27. September 2019 .