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Constantin Uhde

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Uhde 1885

Constantin Uhde , haufig auch Konstantin Uhde , (* 23. Marz 1836 in Braunschweig ; † 31. Mai 1905 ebenda; vollstandiger Name: Constantin Ernst Carl James Uhde ) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer an der Polytechnischen Schule Braunschweig.

Der Sohn des Hochschullehrers August Uhde besuchte das Martino-Katharineum in Braunschweig. Seine Mutter war Caroline Dorothea Pauline Henriette Macrae of Holmains († 12. Dezember 1880). Er studierte zunachst von 1854 bis 1857 Bauwissenschaften an der Polytechnischen Schule Braunschweig, um anschließend in der Herzoglichen Baudirektion und der Herzoglichen Eisenbahnverwaltung zu arbeiten. Dort wirkte er als Ingenieur an der Errichtung der Staatsbahn Holzminden?Kreiensen mit.

Zwischen 1863 und 1865 hielt Uhde sich fur einen langeren Studienaufenthalt in Frankreich auf, wo er u. a. Vorlesungen bei Viollet-le-Duc in Paris horte und bei Restaurierungsprojekten unter Emile Boeswillwald (1815?1896) an der Saint-Chapelle und am Dom zu Orleans mitarbeitete.

Von 1865 bis 1901 dozierte Uhde am Collegium Carolinum, ab 1871 als Professor fur Antike Baukunst. Mehrere Studienreisen fuhrten ihn wahrend dieser Zeit u. a. zu den Weltausstellungen in Paris (1867) und Wien (1873), nach Italien (1869, 1872, 1878, 1883 und 1886), England (1859, 1887), Schottland und Irland (1890/1891) und auf die Iberische Halbinsel (1888/1889).

1877 war er einer der Grunder des Braunschweiger Kunstgewerbevereins, als dessen Vorsitzender er von 1884 bis 1903 amtierte. 1881 war Uhde eines der Grundungsmitglieder des Feuchten Pinsels , eines Stammtisches, der Kunstler und Kunstinteressierte in Braunschweig zusammenbrachte.

Uhde reiste 1893 im Auftrag des Deutschen Reichs zur Weltausstellung nach Chicago und wurde im selben Jahr zum Geheimen Hofrat ernannt. 1898 wurde ihm fur seine Verdienste das Kommandeurkreuz 2. Klasse des Ordens Heinrichs des Lowen verliehen.

Bauten (Auswahl)

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Uhde war stark vom Architekten Gottfried Semper beeinflusst. Er baute fast ausschließlich in Braunschweig im Stil der Neorenaissance , orientiert an Vorbildern aus der italienischen und deutschen Renaissance.

Bild Gebaude Lage Baujahr Bemerkung
Neue Synagoge und judisches Gemeindehaus Braunschweig
Steinstraße 4
1873?1875 beim Novemberpogrom 1938 schwer beschadigt, 1940 wegen angeblicher ?Baufalligkeit“ abgerissen
Neubau fur das Collegium Carolinum Braunschweig
Pockelsstraße 4
1877
Villa Vieweg Braunschweig 1879 Wohnhaus des Verlegers Heinrich Vieweg
Villa Westermann Braunschweig
Lowenwall 6
1880 Wohnhaus des Verlegers Friedrich Westermann
Villa Rimpau Braunschweig
Wolfenbutteler Straße 2
1881?1882
Villa Lobbecke auf Lobbeckes Insel Braunschweig
Inselwall
1881
Villa Hantelmann, ab 1904 Villa Judel Braunschweig
Adolfstraße 52
1883 1944 zerstort
Fassaden-Umbau am Haus zur Sonne Braunschweig
Kohlmarkt
1885
Hotel Monopol Braunschweig
Friedrich-Wilhelm-Platz 4
1889 Nach Kriegsschaden geandertes Dachgeschoss
Krankenhaus St. Vinzenz Braunschweig
Villa Cramer von Clausbruch Braunschweig
Bismarckstraße 10
1889?1890 Villa des herzoglichen Hofmarschalls August Cramer von Clausbruch (1854?1927), 1933?2016 Krankenhaus St. Vinzenz
Bankhaus Lobbecke Braunschweig
An der Martinikirche 4
1892?1893
Synagoge Wolfenbuttel
Lessingstraße
1893 beim Novemberpogrom 1938 zerstort
Wohn- und Geschaftshaus Braunschweig
Bohlweg 39
vor 1896 im Zweiten Weltkrieg zerstort
Alcala de Henares Treppenhaus des erzbischoflichen Palais (Baudenkmaeler in Spanien und Portugal) 1888.
  • Constantin Uhde: Neubau der Herzoglichen Technischen Hochschule in Braunschweig. Wasmuth, Berlin [1881] ( tu-braunschweig.de ).
  • Constantin Uhde: Offentliche und Privat-Gebaude. Behrens, Braunschweig 1887 ( tu-braunschweig.de ).
  • Constantin Uhde (Hrsg.): Baudenkmaeler in Spanien und Portugal. Wasmuth, Berlin 1892 (Band 1 tu-braunschweig.de und Band 2: archive.org ).
  • Constantin Uhde (Hrsg.): Baudenkmaler in Großbritannien. Wasmuth, Berlin 1894 (Band 1, archive.org ).
  • Constantin Uhde: Die Konstruktionen und die Kunstformen der Architektur: ihre Entstehung und geschichtliche Entwickelung bei den verschiedenen Volkern. 4 Bande. Wasmuth, Berlin 1902?1911.
    • Band 1: Die Konstruktionen und die Kunstformen: ihre geschichtliche, systematische Entwickelung, begrundet durch Material und Techniken. Wasmuth, Berlin 1902 ( archive.org ).
    • Band 2: Der Holzbau: seine kunstlerische und geschichtlich-geographische Entwickelung, sowie sein Einfluss auf die Steinarchitektur , Wasmuth, Berlin 1903 ( archive.org ).
    • Band 3: Der Steinbau in naturlichem Stein: die geschichtliche Entwickelung der Gesimse in den verschiedenen Baustilen. Wasmuth, Berlin 1904 ( archive.org ).
    • Band 4, Halbband 1: Der Steinbau in kunstlichem Stein: die geschichtliche Entwickelung der Gesimse in den verschiedenen Baustilen. Wasmuth, Berlin 1905 ( archive.org ).
    • Band 4, Halbband 2: Eisen und Bronze. Ihre Gewinnung, Verarbeitung und kunstlerische Gestaltung, insbesondere fur Bauzwecke bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Wasmuth, Berlin 1911 (Herausgegeben von Carl Zetzsche: archive.org ).
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