Constantin Coand?
(*
4. Marz
1857
in
Craiova
,
Furstentum Walachei
; †
30. September
1932
,
Bukarest
) war ein
rumanischer
Militar, Politiker und kurzzeitiger
Ministerprasident
.
Schon im
Russisch-Osmanischen Krieg
1877/78, in dem auch die Unabhangigkeit Rumaniens erkampft wurde, war Coand? als junger Offizier an mehreren Schlachten beteiligt. Er spezialisierte sich auf
Artillerie
, weshalb er 1880 die Artillerie-Schule in
Fontainebleau
besuchte. 1887 bis 1891 war er
Militarattache
in
Wien
,
Paris
und
Brussel
, 1899 Vertreter Rumaniens beim
Haager Abkommen
.
[1]
1902 zum
Brigadegeneral
befordert, wurde Coand? 1911 Stadtkommandant von Bukarest. Im
Zweiten Balkankrieg
war er als General an dem Sieg uber Bulgarien und dem anschließenden
Frieden von Bukarest
beteiligt.
[2]
Nach der
Niederlage Rumaniens
im
Ersten Weltkrieg
zogen sich Konig
Ferdinand I.
und seine Regierung nach
Ia?i
zuruck, wahrend Coand? fur die Koordination der verbliebenen
rumanischen Armee
mit der
zaristischen Armee
innerhalb der
Ostfront
sorgte.
Als sich die Niederlage der
Mittelmachte
in Frankreich abzeichnete, wurde der deutschlandfreundliche Premier
Alexandru Marghiloman
zum Rucktritt gezwungen. Von 24. Oktober bis 29. November 1918 amtierte Coand? als rumanischer Ministerprasident und
Außenminister
. Er erklarte den
Friedensvertrag mit den Mittelmachten
fur ungultig, leitete eine allgemeine Mobilisierung und den Wiedereintritt Rumaniens in den Krieg auf Seiten der
Entente
ein.
[2]
Das Hauptziel seiner Regierung war die Eroberung von
Siebenburgen
zur Errichtung eines
Großrumaniens
.
[3]
Coand? nahm an fuhrender Stelle an der
Pariser Friedenskonferenz 1919
teil, insbesondere war er am
Vertrag von Neuilly-sur-Seine
mit Bulgarien beteiligt. Am 8. Dezember 1920 wurde er bei einem anarchistisch-kommunistischen Bombenanschlag schwer verwundet. Er war Vorsitzender des Senats 1920?1922 und 1926/27 sowie im Jahre 1926 Minister fur Industrie und Handel in der Regierung
Alexandru Averescu
.
[2]
Eines seiner sieben Kinder war der Physiker und
Aerodynamiker
Henri Marie Coand?
.
- ↑
Arthur Eyffinger:
The 1899 Hague Peace Conference. ?The parliament of man, the federation of the world“.
Kluwer, The Hague/Boston 1999,
ISBN 9041111921
, S. 175.
- ↑
a
b
c
Biografie auf Enciclopedia Romaniei
- ↑
Irina Livezeanu:
Cultural Politics in Greater Romania. Regionalism, Nation Building, and Ethnic Struggle, 1918?1930.
Cornell University Press, Ithaca 2000,
ISBN 0801486882
, S. 22.