Conrad Bursian
(*
14. November
1830
in
Mutzschen
(
Sachsen
); †
21. September
1883
in
Munchen
) war ein deutscher
Philologe
und
Archaologe
.
Nachdem seine Eltern nach
Leipzig
gezogen waren, ging er zur
Thomasschule
und 1847 zur
Universitat Leipzig
. Er studierte bei
Moriz Haupt
und
Otto Jahn
bis 1851, verbrachte sechs Monate in
Berlin
, vor allem um
Philipp August Bockh
zu horen, und vervollstandigte seine Universitatsausbildung 1852 in Leipzig. Die nachsten Jahre verbrachte er mit Reisen nach
Belgien
,
Frankreich
,
Italien
und
Griechenland
. 1856 wurde er Privatdozent und 1858 außerordentlicher Professor in Leipzig. 1861 wurde er Professor fur Philosophie und Archaologie an der
Universitat Tubingen
, 1864 Professor fur klassische Altertumer an der
Universitat Zurich
. 1869 ging er an die
Universitat Jena
, wo er auch Direktor des archaologischen Museums war, und 1874 auf den Lehrstuhl fur Klassische Philologie an die
Universitat Munchen
, wo er bis zu seinem Tod wirkte.
Sein Schuler
Carl Bezold
heiratete 1888 Bursians Tochter Adele.
Conrad Bursian war ab 1864 Mitglied der
Burschenschaft Germania Tubingen
[1]
und ab 1870 Ehrenmitglied der
Griechischen philologischen Gesellschaft in Konstantinopel
.
Seine wichtigsten Werke sind:
- als Herausgeber:
Iulius Firmicus Maternus
:
De Errore Profanarum Religionum. Accedunt capita quaedam libri X recognitionum Pseudoclementinarum.
Breitkopf und Hartel, Leipzig 1856,
Digitalisat
.
- als Herausgeber:
Marcus Lucius Annaeus Seneca
:
Oratorum et Rhetorum Sententiae, Divisiones, Colores.
Breitkopf und Hartel, Leipzig 1857,
Digitalisat
.
- Geographie von Griechenland.
2 Bande. Teubner, Leipzig 1862?1872;
- Band 1:
Das nordliche Griechenland.
1862;
- Band 2:
Peloponnesos und Inseln.
1868?1872,
Digitalisat
.
- Beitrage zur Geschichte der classischen Studien im Mittelalter.
In:
Sitzungsberichte der Philosophisch-Philologischen und Historischen Classe der K. B. Akademie der Wissenschaften zu Munchen.
Bd. 3, 1873,
ZDB
-ID
961259-2
, S. 458?518,
Digitalisat (PDF; 2,8 MB)
.
- Geschichte der classischen Philologie in Deutschland von den Anfangen bis zur Gegenwart
(=
Geschichte der Wissenschaften in Deutschland. Neuere Zeit.
19,
ZDB
-ID
1016690-7
). Halfte 1?2 (= 2 Bande). Oldenbourg, Munchen u. a. 1883,
Digitalisat 1. Halfte
,
Digitalisat 2. Halfte
.
Der Artikel uber griechische Kunst in
Johann Samuel Ersch
,
Johann Gottfried Gruber
:
Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste
ist von ihm. Am nachhaltigsten mit seinem Namen verbunden sind ?Bursians Jahresberichte“, die bis nach dem Zweiten Weltkrieg fortgesetzt wurden. Der genaue Titel des von ihm begrundeten und herausgegebenen Werks lautet
Jahresbericht uber die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft
(1873 ff.,
ZDB
-ID
3921-4
). Ab 1879 wurde uber Nachtrage ein
Biographisches Jahrbuch fur Altertumskunde (Nekrologe)
(
ZDB
-ID
3923-8
) veroffentlicht, der Band von 1884 enthalt seine Todesanzeige sowie eine vollstandige Liste seiner Schriften.
- ↑
Karl Philipp:
Burschenschaft Germania Tubingen. Gesamtverzeichnis der Mitglieder seit der Grundung 12. Dezember 1816.
Tubingen 1989, S. 88.