Carina Vogt

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Carina Vogt
Carina Vogt 2015

Carina Vogt 2015

Nation Deutschland   Deutschland
Geburtstag 5. Februar 1992 (32 Jahre)
Geburtsort Schwabisch Gmund Deutschland
Große 171 cm
Gewicht 62 kg
Beruf Polizeibeamtin ( Bundespolizei ) [1]
Karriere
Verein SC Degenfeld
Status zuruckgetreten
Karriereende 20. Mai 2022
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 5 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 0 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
  Olympische Winterspiele
Gold 2014 Sotschi Einzel
  Nordische Skiweltmeisterschaften
Bronze 2013 Val di Fiemme Mixed-Team
Gold 2015 Falun Einzel
Gold 2015 Falun Mixed-Team
Gold 2017 Lahti Einzel
Gold 2017 Lahti Mixed-Team
Gold 2019 Seefeld Team
  Skisprung-Junioren-WM
Silber 2012 Erzurum Team
Bronze 2012 Erzurum Einzel
  Deutsche Meisterschaften
Silber 2008 Oberhof Team
Silber 2009 Garmisch-Partenkirchen Einzel
Bronze 2014 Hinterzarten Einzel
Silber 2016 Berchtesgaden Einzel
Bronze 2018 Hinterzarten Team
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debut im Weltcup 7. Januar 2012
 Weltcupsiege (Einzel) 0 2  ( Details )
 Weltcupsiege (Team) 0 2  ( Details )
  Gesamtweltcup 0 2. ( 2013/14 )
  Raw Air 14. ( 2019 )
  Blue Bird Tour 16. ( 2019 )
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 2 11 9
 Teamspringen 2 0 0
Skisprung-Grand-Prix
 Debut im Grand Prix 15. August 2012
 Gesamtwertung Grand Prix 0 2. ( 2016 )
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 0 1 1
 Mixed-Teamspringen 0 0 1
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Debut im COC 6. August 2006
 COC-Siege (Einzel) 0 2  ( Details )
 Gesamtwertung COC 0 8. ( 2009/10 )
  Ladies-Grand-Prix 0 4. ( 2010 )
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 2 1 4
 
Vogt 2016 in Hinzenbach

Carina Vogt (* 5. Februar 1992 in Schwabisch Gmund ) ist eine ehemalige deutsche Skispringerin . Bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 wurde sie beim erstmals olympisch ausgetragenen Frauen-Skispringen Olympiasiegerin. 2015 und 2017 wurde sie bei den Weltmeisterschaften in Falun und Lahti jeweils Doppelweltmeisterin. 2019 wurde sie mit der Mannschaft Weltmeisterin im erstmals ausgetragenen reinen Frauen-Teamwettbewerb.

Werdegang [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vogt kam als Sechsjahrige mit dem Skispringen in Beruhrung, als der Skiclub Degenfeld ein Sommerferiencamp veranstaltete. Ihre ersten Sprunge absolvierte sie auf kleineren Schanzen mit Alpinskiern und war begeistert von der Sportart. Bis zum 13. Lebensjahr war sie im Turnen, in der Leichtathletik und im Reiten aktiv. Danach konzentrierte sie sich ganz auf das Skispringen. Sie besuchte das Skigymnasium in Furtwangen . [2] Von dort wechselte sie auf das Hans-Baldung-Gymnasium Schwabisch Gmund , an dem sie ihr Abitur bestand.

2004 hatte sie beim FIS-Rennen in Meinerzhagen internationalen Einsatz und wurde 45. Seit 2006 nimmt sie an den Wettbewerben des Continental Cups teil. Bei ihrem ersten Einsatz in Klingenthal verpasste sie das Finale als 31. noch um einen Rang. Doch schon in ihrem nachsten Springen, 2007 in Villach , erreichte sie als Siebtplatzierte erstmals ein einstelliges Resultat. Als Vierte verpasste sie bei den Juniorenweltmeisterschaften 2007 in Tarvis knapp eine Medaille. Bei den Deutschen Meisterschaften 2008 in Oberhof gewann sie im Teamspringen mit Svenja Wurth als Baden-Wurttemberg II die Silbermedaille. In der Saison 2007/08 kam sie im Februar im Continental-Cup in Baiersbronn mit dem dritten Platz erstmals auf das Podest. In der Gesamtwertung der Saison wurde sie 18. Bei den Deutschen Meisterschaften 2009 in Garmisch-Partenkirchen gewann Vogt als Zweite hinter Ulrike Graßler erneut die Silbermedaille. In der Saison 2009/10 konnte sie zum Auftakt am 2. Januar 2010 im Rahmen der FIS-Ladies-Winter-Tournee auf der Großen Ruhesteinschanze in Baiersbronn ihren ersten Sieg feiern. Danach folgten ein zweiter Platz in Schonach und sechs weitere Top-Ten-Ergebnisse. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2010 in Hinterzarten belegte sie den funften Platz. Die Saison 2010/11 verlief durchwachsen. Sie konnte an die guten Leistungen der Vorsaison nicht anknupfen und belegte mit 154 Punkten am Ende den 31. Platz der Gesamtwertung. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2011 in Otepaa erreichte sie von der Normalschanze den achten Rang. Zu Beginn der Saison 2011/12 startete sie im Dezember 2011 noch im Continental-Cup, bevor sie am 7. Januar 2012 ihr Debut im Skisprung-Weltcup in Hinterzarten gab. Mit Platz 35 verpasste sie den zweiten Durchgang. Einen Tag spater gewann sie mit Platz 30 den ersten Weltcup-Punkt. Beim Weltcup in Hinzenbach sprang sie auf den 6. und 13. Platz; dies waren ihre beiden besten Saisonergebnisse. Bei ihren vierten und letzten Juniorenweltmeisterschaften 2012 in Erzurum gewann sie im Einzel die Bronze- und im Team die Silbermedaille. Bei den Deutschen Meisterschaften 2012 in Hinterzarten sprang sie auf den funften Platz. [2] Im Sommer 2012 gewann sie im Grand-Prix in Hinterzarten im Einzel und belegte im Team den dritten Platz.

Die Saison 2012/13 begann in Lillehammer mit zwei vierten Platzen im Team und Einzel. Danach folgten mehrere Top-Ten-Ergebnisse, darunter ein dritter Platz in Yamagata . In der Gesamtwertung belegte sie den siebten Platz. Bei den Weltmeisterschaften 2013 im Val di Fiemme wurde Vogt im Einzel Funfte. Beim dort erstmals ausgetragenen Mixed-Mannschaftswettbewerb gewann sie an der Seite von Ulrike Graßler , Richard Freitag und Severin Freund hinter Japan und Osterreich mit der Mannschaft die Bronzemedaille. In der Saison 2013/14 erreichte sie bis zu den Olympischen Spielen bei Weltcupspringen acht Mal den zweiten oder dritten Platz. Beim olympischen Frauen-Skisprungwettbewerb 2014 in Sotschi wurde Vogt erste Olympiasiegerin in der Geschichte dieses Wettbewerbs. Dafur erhielt sie am 8. Mai 2014 von Bundesprasident Gauck das Silberne Lorbeerblatt . [3] Nach ihrem Olympiasieg konnte sie nur noch beim Weltcup in Falun starten; anschließend musste sie die Saison aufgrund von Knieproblemen und einer Operation beenden. Bei den Deutschen Meisterschaften 2014 in Hinterzarten gewann sie die Bronzemedaille.

In der Weltcup-Saison 2014/15 holte sie auf der Za?-Schanze in Japan ihren ersten Weltcupsieg, dem ein weiterer in Hinzenbach folgte; außerdem wurde sie vier Mal Zweite. Im Gesamtweltcup belegte sie mit 672 Punkten den dritten Rang. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2015 wurde sie am 20. Februar 2015 beim Einzelspringen von der Normalschanze erstmals Weltmeisterin. Zwei Tage spater gewann sie auch im Mixed-Wettbewerb zusammen mit Richard Freitag , Katharina Althaus und Severin Freund den Weltmeistertitel. [2] Im 22. August 2015 wurde sie bei den Deutschen Meisterschaften in Oberstdorf Funfte. [4]

Im Februar 2017 gewann Vogt bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 in Lahti wie zuvor 2015 die Goldmedaillen im Einzel und im Mixed-Teamwettbewerb (gemeinsam mit Svenja Wurth , Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler ). Ein Jahr spater erreichte sie bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang den funften Rang im Einzelwettbewerb .

Am 19. Januar 2019 gelang Vogt gemeinsam mit Juliane Seyfarth , Ramona Straub und Katharina Althaus der erste Weltcupsieg im Mannschaftswettbewerb auf der Za?-Schanze in Yamagata . Am 9. Februar 2019 gewann sie auch den zweiten Mannschaftswettbewerb in der Weltcupsaison auf der Logarska dolina im slowenischen Ljubno gemeinsam mit Anna Rupprecht , Juliane Seyfarth und Katharina Althaus. Diese beiden Erfolge konnte das deutsche Team bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 in Seefeld bestatigen, sodass Vogt gemeinsam mit Juliane Seyfarth, Ramona Straub und Katharina Althaus beim erstmals ausgetragenen Teamwettbewerb die Goldmedaille gewann. Im Einzelwettbewerb belegte sie als Titelverteidigerin den zehnten Platz.

Anfang Juli 2019 zog sich Carina Vogt bei einem Trainingssturz einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zu, wodurch sie fur die gesamte Saison 2019/20 ausfiel. [5] Nachdem sie beim ersten Trainingslager zur Vorbereitung auf die Saison 2020/21 Ende Juli bereits Teil des deutschen Teams gewesen war, zwang sie ein Außenbandriss am Sprunggelenk zu einer weiteren Verletzungspause von sieben Wochen. Anfang Oktober kehrte sie zum Team zuruck, doch bildete sich wenige Tage spater in ihrem Knie eine Zyste , die sogar platzte. Aufgrund dieser Ruckschlage ist sie in der gesamten Vorbereitung nicht gesprungen. [6]

Im Mai 2022 beendete Vogt nach 16 Jahren ihre Karriere. [7]

Benennungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Carina-Vogt-Holzkugelbahn, 2024

Am 1. Marz 2015 wurde in Degenfeld eine Straße unterhalb der Schanzenanlage Carina-Vogt-Weg genannt. [2] 2019 wurde im Landschaftspark Wetzgau die Carina-Vogt-Kugelschanze eroffnet. Es handelt sich dabei um eine originalgetreu nachgebaute Skisprungschanze von Sotschi im Maßstab 1:10, auf der auf zwei Schanzentischen Holzkugeln Skispringen konnen. [8]

Privates [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vogt wohnt in Waldstetten und startet fur den SC Degenfeld . Nach ihrem Abitur 2011 wurde sie als Polizeimeisteranwarterin bei der Bundespolizei angestellt. Nach vierjahriger Ausbildung wurde sie Polizeimeisterin. Mittlerweile (2022) ist sie Polizeihauptmeisterin. [9]

Erfolge [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Olympische Spiele [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weltmeisterschaften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Juniorenweltmeisterschaften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weltcupsiege im Einzel [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nr. Datum Ort Typ
1. 18. Januar 2015 Japan   Yamagata Normalschanze
2. 1. Februar 2015 Osterreich   Hinzenbach Normalschanze

Weltcupsiege im Team [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nr. Datum Ort Typ
1. 19. Januar 2019 Japan   Yamagata Normalschanze 1
2. 9. Februar 2019 Slowenien   Ljubno Normalschanze 2
2  
mit Anna Rupprecht , Juliane Seyfarth und Katharina Althaus

Continental-Cup-Siege im Einzel [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nr. Datum Ort Typ
1. 2. Januar 2010 Deutschland   Baiersbronn Normalschanze
2. 13. Marz 2022 Vereinigte Staaten   Park City Normalschanze

Deutsche Meisterschaften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Deutsche Meisterschaften
Silber Deutschland 2008 Oberhof Vizemeisterin im Team mit Svenja Wurth
Silber Deutschland 2009 Garmisch-Partenkirchen Deutsche Vizemeisterin im Einzel
Bronze Deutschland 2014 Hinterzarten 3. Platz im Einzel
Silber Deutschland 2016 Berchtesgaden Deutsche Vizemeisterin im Einzel
Bronze Deutschland 2018 Hinterzarten 3. Platz im Team mit Ramona Straub

Statistik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Platzierungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Saison Weltcup Continental Cup FIS-Ladies-Grand-Prix Ladies Cup Grand Prix
2006/07 ? 26. 54. ? ?
2007/08 ? 18. 19. ? ?
2008/09 ? 37. ? ? ?
2009/10 ? 0 8. 0 4. ? ?
2010/11 ? 31. 0 9. 0 3. ?
2011/12 27. 66. ? ? ?
2012/13 0 7. ? ? ? 0 4.
2013/14 0 2. ? ? ? 27.
2014/15 0 3. ? ? ? ?
2015/16 11 ? ? ? ?
2016/17 0 5. 11. ? ? 0 2.
2017/18 0 6. ? ? ? ?
2018/19 0 9. 28. ? ? ?
2019/20 ? ? ? ? ?
2020/21 32. ? ? ? ?

Weltcup-Platzierungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Saison Platz Punkte
2011/12 27. 0 96
2012/13 0 7. 481
2013/14 0 2. 806
2014/15 0 3. 672
2015/16 11. 345
2016/17 0 5. 723
2017/18 0 6. 570
2018/19 0 9. 686
2020/21 32. 0 59

Grand-Prix-Platzierungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Saison Platz Punkte
2012 0 4. 154
2013 27. 0 54
2016 0 2. 160

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Carina Vogt  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Carina Vogt, Skispringen. www.bundespolizei.de, archiviert vom Original am 21. Februar 2014 ; abgerufen am 13. Februar 2014 .
  2. a b c d e Carina Vogt . In: Internationales Sportarchiv 26/2014 / Munzinger-Archiv . 24. Juni 2014.
  3. a b Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes. Der Bundesprasident , 5. Mai 2014, abgerufen am 15. Marz 2020 .
  4. Ergebnis von der deutschen Meisterschaft in Oberstdorf
  5. Skispringerin Vogt reißt sich das Kreuzband. In: sportschau.de. 3. Juli 2019, abgerufen am 3. Juli 2019 .
  6. Dirk Hofmeister: Bundestrainer Bauer hofft auf Vierschanzentournee fur Frauen. In: sportschau.de. 24. November 2020, abgerufen am 25. November 2020 .
  7. Olympiasiegerin Carina Vogt beendet ihre Karriere. swr.de, 20. Mai 2022, abgerufen am 20. Mai 2022 .
  8. Carina-Vogt-Kugelschanze | arbor Kugelbahnen. In: arbor - draußen, spielen, lernen. Abgerufen am 12. Marz 2024 (deutsch).
  9. Carina Vogt auf bundespolizei.de (zuletzt abgerufen am 28. Januar 2021).