Das
Bundesministerium fur Digitales und Verkehr
(
BMDV
) ist eine
Oberste Bundesbehorde
der
Bundesrepublik Deutschland
. Es hat seinen
Hauptsitz
bzw. ersten Dienstsitz in
Berlin
, seinen zweiten ? personell starker besetzten ? Dienstsitz in der Bundesstadt
Bonn
. An der Spitze steht der Bundesminister fur Digitales und Verkehr; im
Kabinett Scholz
ist dies
Volker Wissing
(
FDP
). Er wird von drei
Parlamentarischen Staatssekretaren
(jeweils
Mitglieder des Deutschen Bundestages
) und drei
beamteten Staatssekretaren
bei seinen Aufgaben unterstutzt.
Im Ministerium arbeiten etwa 1245 Mitarbeiter, davon ca. 693 in Bonn, ca. 552 in Berlin und bis zu 15 im Ausland. Dem Ministerium sind 45
Behorden
nachgeordnet,
[2]
in denen rund 23.500 Beschaftigte arbeiten.
[3]
Das
Bundesministerium fur Verkehr
wurde 1949 errichtet. Es befand sich zwischen 1949 und 1960 in
Bonn
im
Gebaude der Landwirtschaftskammer Rheinland
, anschließend bis 1974 im Sparkassengebaude am Bonner
Friedensplatz
,
[4]
ab 1951 auch auf der
Bad Godesberger
Viktorshohe
. Das Ministerium hatte im Lauf der Jahre mehr als 28 Anschriften und war 1976 auf sieben verschiedene Standorte verteilt.
[5]
Von 1979 bis 1989 war das Ministerium in der Bonner
Kennedyallee 64?70
untergebracht.
Ab 1989 hatte das Bundesministerium fur Verkehr seinen Sitz am
Robert-Schuman-Platz
im Bonner Ortsteil
Hochkreuz
in einem Neubau, der von 1986 bis 1989 neben dem damaligen
Bundesministerium fur Post und Telekommunikation
errichtet wurde. Im Mai 1980 konnten die Munchner Architekten Wilhelm Deiß und Heribert Bargou mit ihrem Gebaudeentwurf den Realisierungswettbewerb fur sich entscheiden. Die Ausfuhrungsplanung und Bauleitung wurde 1985 dem Dusseldorfer Buro Eller Meier Walter ubertragen.
[6]
Am 3. Oktober 1990 wurde das
Ministerium fur Verkehrswesen
der
Deutschen Demokratischen Republik
im Zuge der
deutschen Wiedervereinigung
in das Bundesministerium fur Verkehr eingegliedert.
[7]
Durch den
Organisationserlass
des Bundeskanzlers vom 27. Oktober 1998 wurden das Bundesministerium fur Verkehr und das
Bundesministerium fur Raumordnung, Bauwesen und Stadtebau
zusammengelegt und das
Bundesministerium fur Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
(BMVBW) gebildet.
[8]
[9]
Seit dem
Regierungsumzug
von Bonn nach Berlin im Jahr 1999 befindet sich in dem Gebaude am Bonner Robert-Schuman-Platz der zweite Dienstsitz des Ministeriums.
[10]
Der erste Dienstsitz ist seither in Berlin in der
Invalidenstraße
44 in einem Gebaude, das von
August Tiede
1878 fur die
Preußische Geologische Landesanstalt
errichtet wurde
[11]
und in zwei Bauabschnitten nach Planen des Schweizer Architekten
Max Dudler
erweitert wurde.
[12]
Im zentralen Saal des Altbaus, dem
Erich-Klausener-Saal
, fand die
Rauminstallation
Verspiegeltes Planetensystem
der Kunstlerin
Rebecca Horn
als
Kunst am Bau
ihren Platz.
[13]
Das Ministerium wurde 2005 in
Bundesministerium fur Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
(BMVBS) umbenannt.
[14]
Mit der Bildung des
Kabinetts Merkel III
wurde es durch den Organisationserlass der Bundeskanzlerin vom 17. Dezember 2013 in
Bundesministerium fur Verkehr und digitale Infrastruktur
(BMVI) umbenannt. Zugleich wurden die Bereiche Bau und Stadtentwicklung dem
Bundesministerium fur Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
und im Marz 2018 dem
Bundesministerium des Innern, fur Bau und Heimat
(BMI) angegliedert.
[15]
Nach der
Ernennung
von Bundeskanzler
Olaf Scholz
am 8. Dezember 2021
ordnete
dieser noch am gleichen Tag per Organisationserlass an, dass das Bundesministerium fur Verkehr und digitale Infrastruktur die Bezeichnung
Bundesministerium fur Digitales und Verkehr
erhalt. Zugleich wurde dem BMDV die Zustandigkeit fur Telekommunikation einschließlich der diesbezuglichen
Fach-
und
Rechtsaufsicht
uber die Bundesnetzagentur ohne die Zustandigkeiten fur den Bereich der Post sowie die Zustandigkeiten fur die nationale, europaische und internationale
Digitalpolitik
ohne die Zustandigkeiten fur Start-Ups ubertragen.
[16]
Das Ministerium nimmt mit seinen nachgeordneten Behorden die Ressortaufgaben auf den Gebieten wahr, die die Mobilitat von Personen, Gutern und Daten betreffen.
[17]
Die Zustandigkeit erstreckt sich auf die
Verkehrsinfrastruktur
des Bundes (
Bundesfernstraßen
,
Eisenbahnnetze
,
Wasserstraßen
und Luftverkehrswege) sowie auf die flachendeckende Verfugbarkeit moderner
Breitbandnetze
. Zum Aufgabenspektrum gehoren die rechtliche
Ordnung
und die Gewahrleistung der
Sicherheit
der jeweiligen Verkehrstrager sowie die Planung und Finanzierung von Investitionen zur
Erhaltung
und zum
Ausbau
der Infrastrukturen.
Aufgabenschwerpunkt im Bereich digitale Infrastruktur ist eine flachendeckende Versorgung mit
schnellem Internet
(Ubertragungsgeschwindigkeit von mindestens 50 Mbit/s). Eine weitere Aufgabe ist die Modernisierung der Mobilitat (
alternative Antriebe
und
Kraftstoffe
,
Vernetzung
von Fahrzeugen und Infrastruktur, intelligente Verkehrssysteme und automatisierte Mobilitat). Dazu zahlt auch die Einrichtung eines
Digitalen Testfelds Autobahn
zur Erprobung innovativer Fahrzeugtechnologien. Das BMDV ist außerdem zustandig fur das Satellitennavigationssystem
Galileo
sowie das Erdbeobachtungsprogramm
Copernicus
.
Das BMDV ist auch zustandig fur Aufgaben der zivilen
Notfallvorsorge
sowie der praventiven
Gefahrenabwehr
und
Krisenbewaltigung
bei den einzelnen Verkehrstragern. Seit 2004 werden dafur ressort- und landerubergreifende Krisenmanagementubungen (?
LUKEX
“) und Planbesprechungen im Rahmen einer Interministeriellen Koordinierungsgruppe durchgefuhrt. Ziel ist es, das effiziente Zusammenwirken der Krisenstabe des Bundes und der Lander zu uben, die Fahigkeit zum
Krisenmanagement
im gesamten Zustandigkeitsbereich regelmaßig zu uberprufen und gegebenenfalls an geanderte Rahmenbedingungen anzupassen.
[18]
Das Ministerium ist in elf
Abteilungen
mit bis zu drei
Unterabteilungen
gegliedert, die den Staatssekretaren unterstellt sind:
[19]
[20]
Staatssekretar Stefan Schnorr
|
Staatssekretar Hartmut Hoppner
- Abteilung
Leitung, Kommunikation
- Abteilung
Grundsatzangelegenheiten
- Abteilung
Straßenverkehr
|
Staatssekretarin Susanne Henckel
- Abteilung
Wasserstraßen, Schifffahrt
- Abteilung
Bundesfernstraßen
- Abteilung
Eisenbahnen
|
Dem BMDV sind 18
Bundesoberbehorden
und
Bundesamter
unmittelbar nachgeordnet:
[21]
Behorde
|
|
Sitz
|
Mitarbeiter
|
Haushaltsvolumen
|
Bundesamt fur Logistik und Mobilitat
|
BALM
|
Koln
|
ca. 2000
|
75,0 Mio. Euro
(2023)
|
Bundesamt fur Seeschifffahrt und Hydrographie
|
BSH
|
Hamburg
und
Rostock
|
885
|
103,9 Mio. Euro
(2019)
|
Bundesanstalt fur Gewasserkunde
|
BfG
|
Koblenz
|
460
|
48,6 Mio. Euro
(2023)
|
Bundesanstalt fur Straßenwesen
|
BASt
|
Bergisch Gladbach
|
ca. 400
|
47,1 Mio. Euro
(2022)
|
Bundesanstalt fur Verwaltungsdienstleistungen
|
BAV
|
Aurich
(ND)
|
217
|
24,7 Mio. Euro
(2019)
|
Bundesanstalt fur Wasserbau
|
BAW
|
Karlsruhe
|
477
|
62,8 Mio. Euro
|
Bundesaufsichtsamt fur Flugsicherung
|
BAF
|
Langen
(HE)
|
104
|
9,6 Mio. Euro
(2019)
|
Bundeseisenbahnvermogen
|
BEV
|
Bonn
|
ca. 1900
|
|
Bundesstelle fur Eisenbahnunfalluntersuchung
|
BEU
|
Bonn
|
33
|
1,8 Mio. Euro
(2019)
|
Bundesstelle fur Flugunfalluntersuchung
|
BFU
|
Braunschweig
|
37
|
|
Bundesstelle fur Seeunfalluntersuchung
|
BSU
|
Hamburg
|
12
|
|
Deutscher Wetterdienst
|
DWD
|
Offenbach am Main
|
2156
|
388,1 Mio. Euro
(2019)
|
Eisenbahn-Bundesamt
|
EBA
|
Bonn
|
1178
|
105,1 Mio. Euro
(2019)
|
Fernstraßen-Bundesamt
|
FBA
|
Leipzig
|
1234
|
35,4 Mio. Euro
(2020)
|
Havariekommando
|
HK
|
Cuxhaven
|
|
|
Kraftfahrt-Bundesamt
|
KBA
|
Flensburg
|
833
|
93,0 Mio. Euro
(2019)
|
Luftfahrt-Bundesamt
|
LBA
|
Braunschweig
|
1052
|
91,7 Mio. Euro
(2022)
|
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
|
WSV
|
|
12500
|
|
Weitere 27 Behorden sind dem BMDV uber die WSV mittelbar nachgeordnet. Die
Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt
(GDWS) in Bonn als
Mittelbehorde
ist dem WSV unmittelbar nachgeordnet. Der GDWS sind seit der Reform der WSV als Unterbehorden 17
Wasserstraßen- und Schifffahrtsamter
(WSA/WSA), acht Wasserstraßen-Neubauamter (WNA/WNA) und das
Reedereizentrum der WSV
nachgeordnet.
Das
Oberprufungsamt fur das technische Referendariat
(OPA) ist eine Sonderstelle des BMDV mit
Sitz
in
Bonn
. Es ist zustandig fur die Betreuung des Ausbildungs- und Prufungswesens fur das technische
Referendariat
. Diese Sonderstelle ist zugleich auch Prufungsamt fur den
gehobenen technischen Verwaltungsdienst
in der
Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
(WSV).
Das
Amt fur Binnen-Verkehrstechnik
ist eine der
Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt
(GDWS) nachgeordnete
Dienststelle
mit
Sitz
in
Koblenz
.
Daruber hinaus hat das BMDV unter anderem die Rechts- und Fachaufsicht uber:
Die
Bundesrepublik Deutschland
, vertreten durch das BMDV, halt Anteile an folgenden
privatrechtlichen Unternehmen mit Geschaftstatigkeit
:
Um die fachliche Zusammenarbeit bei behordenubergreifenden Fragestellungen insbesondere im Bereich der anwendungsorientierten Forschung zu intensivieren, wurde das
BMDV-Expertennetzwerk
eingerichtet, in dem sich sieben der
Ressortforschungseinrichtungen
und Fachbehorden zusammengeschlossen haben.
[23]
Das BMDV-Expertennetzwerk behandelt die Themenfelder:
[24]
Im BMDV-Expertennetzwerk arbeiten folgen Fachbehorden zusammen:
Das Bundesministerium fur Verkehr und digitale Infrastruktur wurde im Jahr 2018/2019 (gemeinsam mit
DB Cargo
und der
VTG AG
) fur die Entwicklung des
Innovativen Guterwagens
mit dem Innovationspreis des
Privatbahn Magazins
ausgezeichnet.
[25]
Am 2. Mai 2023 erhielt das Bundesministerium fur Digitales und Verkehr von der
Europaischen Union
und vom
ADFC
das Zertifikat ?
Fahrradfreundlicher Arbeitgeber
“ in der hochsten Stufe Gold fur seine beiden Standorte in Berlin und Bonn.
[26]
Das Ministerium verwaltet einen
Haushalt
in Hohe von 31,048 Milliarden Euro (Soll fur das Jahr 2020).
[27]
Nach dem
Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2017 und Finanzplan 2016 bis 2020
sollte sich diese Summe wie folgt entwickeln:
[28]
Jahr
|
Summe
(in Mio. Euro)
|
2015 (Ist)
|
23.193
|
2016 (Soll)
|
24.572
|
2017 (Regierungsentwurf)
|
26.821
|
2018 (
Finanzplan
)
|
27.395
|
2019 (Finanzplan)
|
27.417
|
2020 (Finanzplan)
|
25.255
|
Bayern bekam vom seit 2009 CSU-gefuhrten Bundesverkehrsministerium im Zeitraum von 2009 bis 2018 vermehrt Investitionen aus Bundesmitteln zugewiesen. Gemessen an Infrastruktur und Einwohnerzahl waren dies uberproportional viele Gelder vor allem fur Fernstraßen. Von 2014 bis 2019 wurden beispielsweise in Bayern 243 Brucken von insgesamt ca. 4700 saniert, in Nordrhein-Westfalen 100 von fast 4400. In die Fernstraßen in Bayern wurden 2 Milliarden Euro investiert, im bevolkerungsreichsten Bundesland NRW 1,4 Milliarden Euro. Bayern erhielt auch uber den Gesamtzeitraum die hochste Mittelzuweisung und hatte dabei die großte Aufstockung der Mittel.
[29]
[30]
So konnten in Bayern
[31]
(bzw. im Vergleich dazu in NRW
[32]
) von 2011 bis 2018 an neu gebauten Straßenkilometern fertig gestellt werden: Autobahnen 13 km (24 km); Bundesstraßen 120 km (0 km).
Die
Grunen
kritisierten dies als eine finanzielle Bevorzugung Bayerns.
[33]
Diese Vorwurfe werden von den Verantwortlichen im Ministerium zuruckgewiesen und insofern begrundet, als dass Bayern mehr Aufwand in die Vorplanung von Projekten investiere und diese daher eher baureif seien. Außerdem nutze die bayerische Staatsregierung konsequent die vorgesehene Moglichkeit, von anderen
Landern
nicht abgerufene Mittel zu beanspruchen. Der ehemalige Verkehrsminister
Alexander Dobrindt
warf hingegen grun-gefuhrten Landern
Organisationsversagen
bei der Bewerbung um Fordermittel vor und begrundete die Reform der Bundesfernstraßenverwaltung mit dem Ziel, die Planung von Straßenprojekten auf Bundesebene zu konzentrieren, um solche Ungleichgewichte zu beseitigen.
[34]
Bundesministerium fur Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
[
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Bundesministerium fur Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
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Bundesministerium fur Verkehr und digitale Infrastruktur
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Bundesministerium fur Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
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Bundesministerium fur Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
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Bundesministerium fur Verkehr und digitale Infrastruktur
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Ergebnisbericht des Themenfeldes 5 im BMVI-Expertennetzwerk fur die Forschungsphase 2016 - 2019
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Original
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7. Juli 2016
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Bayern kassiert mehr Geld fur Straßen als andere Bundeslander.
In:
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abgerufen am 30. Dezember 2020
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Kai Clement:
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Archiviert vom
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4. August 2021
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abgerufen am 2. Januar 2021
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Markus Feldenkirchen
, Gerald Traufetter:
Haus der Pannen
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Abgerufen am 11. Oktober 2020
.
52.529511049654
13.378471140945
Koordinaten:
52° 31′ 46,2″
N
,
13° 22′ 42,5″
O