Buffalo ’66

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Film
Titel Buffalo ’66
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1998
Lange 110 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Vincent Gallo
Drehbuch Vincent Gallo,
Alison Bagnall
Produktion Chris Hanley
Musik Vincent Gallo
Kamera Lance Acord
Schnitt Curtiss Clayton
Besetzung

Buffalo ’66 ist ein US-amerikanisches Drama aus dem Jahr 1998 . Regie fuhrte Vincent Gallo , der auch die Hauptrolle ubernahm, die Filmmusik komponierte und gemeinsam mit Alison Bagnall das Drehbuch schrieb.

Handlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Billy Brown wettet 10.000 Dollar auf den Sieg der Buffalo Bills beim Super Bowl , aber die Mannschaft verliert aufgrund eines verpassten Fieldgoals des Kickers Scott Wood . Weil er die Spielschulden bei seinem Buchmacher nicht anders begleichen kann, bekennt er sich als Ausgleich eines Verbrechens schuldig, welches ein Freund des Buchmachers begangen hat. Im Gefangnis schmiedet er den Plan, nach seiner Entlassung den Kicker der Buffalo Bills zu toten, weil er uberzeugt ist, dass dieser sich hat bestechen lassen. In seinen Briefen an die Eltern Jimmy und Jan lugt er, er sei verheiratet und beruflich erfolgreich.

Es war das zweite Mal, dass eine Niederlage der Buffalo Bills, der Lieblingsmannschaft seiner Mutter, sein Leben entscheidend negativ pragte: 1966, im Jahr der letzten Finalteilnahme der ?Bills“, konnte seine Mutter ihre Mannschaft nicht im Stadion anfeuern, weil sie ihn im Krankenhaus zur Welt brachte. Fur diese Niederlage gab sie ihm stets die Schuld.

Nach der Entlassung muss Billy zunachst seine Eltern besuchen. Auf dem Weg dorthin benutzt er die Toilette einer Tanzschule und entfuhrt spontan die Tanzstudentin Layla, die er zwingt, sich vor seinen Eltern als seine Ehefrau auszugeben. Der Empfang ist kuhl; weder der amoralische , brutale Vater noch die vollig auf den Sport fixierte Mutter interessieren sich sonderlich fur Billy. Layla ist charmant und lenkt deutlich mehr Aufmerksamkeit durch den Vater auf sich. Daruber erbost, bricht Billy sein Versprechen, Layla nach dem Besuch gehen zu lassen, und zwingt sie, weiterhin bei ihm zu bleiben. Er halt sie mit seiner verzweifelten Wut und Grobheit auf Distanz ? sie aber verliebt sich im Verlauf des Tages zusehends in ihn.

Sie gehen in die Bowlinghalle von Buffalo , den einzigen Ort, wo Billy sich anerkannt und zuhause fuhlt. Jetzt erst erlaubt er Layla, zu gehen, doch sie bleibt bei ihm; sie verbringen zusammen den Abend. Sie nehmen ein Hotelzimmer; Billy bricht auf, den Footballspieler zu erschießen. Wahrend sie auf seine Ruckkehr wartet, die sie sich von ihm hat versprechen lassen, lauft vor seinem inneren Auge die Tat und ihre Konsequenz ab: dass auch er sich selber wird toten mussen. Erst vor diese innere Entscheidung gestellt, erkennt er, dass er auch die Wahl einer lebenswerten Zukunft hat, und lasst nun seine Liebe fur Layla zu.

Synchronisation [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Alle Angaben nach der Deutschen Synchronkartei . [1]

Darsteller Rolle Deutscher Sprecher
Vincent Gallo Billy Brown Alexander Brem
Christina Ricci Layla Anna Carlsson
Anjelica Huston Jan Brown Marianne Groß
Ben Gazzara Jimmy Brown Michael Telloke
Mickey Rourke Der Buchmacher Ekkehardt Belle
Rosanna Arquette Wendy Balsam Carin C. Tietze

Kritiken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

James Berardinelli schrieb auf ReelViews , der ?bizarre und dunkel komische“ Film erzahle uber die Erlosung eines fast unertraglichen Charakters mit zahlreichen Phobien. Billy Brown sei gewalttatig und unfahig zur Intimitat. Das ?schrullige“ Drehbuch biete einige sehr komische Momente. Christina Ricci kreiere einen dreidimensionalen Charakter, der jeden Zweifler uberzeugen musse, der ihre Fahigkeiten hinterfragen wurde. Der Film sei energiebeladen, aber einige Ruckblenden seien uberflussig; trotzdem sei er ein erfolgreiches Regiedebut von Gallo. [2]

Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 7. August 1998, im Film wurden ?unausgereifte visuelle Ideen“ mit dem Notwendigen kollidieren, was den Film jedoch interessant mache. Die ?frappierende“ Darstellung von Christina Ricci wirke, als ob sie auf der Leinwand alles machen konne, was sie wolle. [3]

Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei ein ?interessantes Regiedebut“ von Vincent Gallo. Die ?stilistisch kunstvollen“ Ruckblenden wurden sich ?in die Handlung der Jetztzeit einfugen“ und ?die Trostlosigkeit der Gegenwart, die sich außerlich in einer statischen und kargen Bildgestaltung verdeutlicht vervollstandigen“. [4]

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vincent Gallo war im Jahr 1998 im Rennen um den Grand Jury Prize des Sundance Film Festivals , den Großen Sonderpreis des Deauville Film Festivals , den Gotham Award und das Bronzene Pferd des Stockholm Film Festivals . Er gewann 1998 den Special Prize of the Young Jury des Gijon International Film Festivals und wurde fur den Grand Prix Asturias nominiert. Im Jahr 1999 gewann er den MovieZone Award des Rotterdam International Film Festivals . Christina Ricci bekam 1998 den Golden Space Needle Award des Seattle International Film Festivals und 1999 den Florida Film Critics Circle Award ; sie wurde 1999 fur den Chlotrudis Award nominiert.

Der Film erhielt im Jahr 1998 eine Sonderauszeichnung des National Board of Review . Vincent Gallo und Chris Hanley wurden in der Kategorie Bestes Debut (Best First Feature) fur den Independent Spirit Award nominiert. Nominiert wurde der Film außerdem 1999 fur den British Independent Film Award .

Hintergrunde [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Film wurde in Buffalo und in einigen anderen Orten im Staat New York gedreht. [5] Seine Produktionskosten betrugen schatzungsweise 1,5 Millionen US-Dollar . [6] Einige Szenen wurden im Haus gedreht, in dem der Regisseur als Kind aufwuchs. Gallo sagte in einem Interview, die Charaktere der Eltern der Hauptfigur seien seinen eigenen Eltern nachempfunden. [3] Die Weltpremiere fand am 21. Januar 1998 auf dem Sundance Film Festival statt, dem einige andere Filmfestivals folgten. Der Film spielte in den Kinos der USA bei ca. 507.000 Kinozuschauern ca. 2,4 Millionen US-Dollar ein. In Frankreich wurden ca. 176.000 Kinozuschauer gezahlt, in Deutschland ca. 55.000 und in Spanien ca. 28.000. [6] [7]

Der folgenschwere Fehlschuss des Kickers Scott Wood ist inspiriert durch das reale Schicksal von Scott Norwood der Buffalo Bills im Super Bowl XXV . [8]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Buffalo ’66. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei , abgerufen am 14. Februar 2021 .
  2. Filmkritik von James Berardinelli, abgerufen am 11. Januar 2008
  3. a b Filmkritik von Roger Ebert, abgerufen am 11. Januar 2008
  4. Buffalo ’66. In: Lexikon des internationalen Films . Filmdienst , abgerufen am 14. Februar 2021 .
  5. Filming locations fur Buffalo '66, abgerufen am 11. Januar 2008
  6. a b Box office / business fur Buffalo '66, abgerufen am 11. Januar 2008
  7. Premierendaten fur Buffalo '66, abgerufen am 11. Januar 2008
  8. Retracing Buffalo ’66, one location at a time , Buffalo Spree (Website nicht aufrufbar aufgrund der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO))