Bremer Franzosenzeit

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Wappen Bremens als Bonne ville de l’Empire francais (1811?1813)

Die Bremer Franzosenzeit ist in der Geschichte Bremens die Zeit unter franzosischer Besatzung von 1806 bis 1814 in der allgemeinen Franzosenzeit auf deutschen Gebieten.

Erste Seeblockaden [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Plan von Bremen von 1806

Zur Durchsetzung der Kontinentalsperre , einer Wirtschaftsblockade uber die britischen Inseln, fuhrte 1803 Frankreich einen Krieg gegen Großbritannien und gegen das im gemeinsamen Herrscherhaus verbundene Kurfurstentum Hannover und besetzte Kurhannover im Sommer 1803. Frankreich beachtete zunachst noch die Neutralitat von Bremen . Die Franzosen blockierten aber die Weser fur den Seehandel nach Großbritannien. Bremische Schiffe liefen deshalb Emden und danach den Jadebusen an und die Ware wurde dann uber den Landweg weiter transportiert. Senator Johann Vollmers verhandelte 1804 erfolgreich mit dem franzosischen Militargouverneur in Hannover , General ? spater Marschall ? Jean-Baptiste Bernadotte uber eine Lockerung der Blockade. Die Seeblockade wurde im Oktober 1805 aufgehoben. Bremen musste vom November 1805 bis zum Juni 1806 preußische Truppen im Stadtgebiet dulden. Die Briten blockierten die Weser.

Franzosische Besetzungen ab November 1806 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Im Vierten Koalitionskrieg von 1806/07 siegte Kaiser Napoleon I. gegen Preußen. Bremen wurde am 20. November 1806 von franzosischen Truppen unter Marschall Edouard Adolphe Mortier besetzt. Britische Waren unterlagen der Meldepflicht, britische und schwedische Schiffe wurden festgesetzt. Mit der dann etablierten erneuten Kontinentalsperre verboten die Besatzer den Handel mit Großbritannien und beschlagnahmten alle britischen Waren in der Stadt. Im Marz 1807 musste Bremen 89.000 Taler zur Ablosung britischer Waren an Frankreich abfuhren. Britische Burger wurden zu Kriegsgefangenen erklart. Der in Hamburg residierende franzosische Gouverneur Marschall Brune wurde prunkvoll am 7. April 1807 in Bremen empfangen, aber die Schwierigkeiten mit Frankreich nahmen trotzdem zu. Franzosische Truppen wurden seit November 1807 in Bremen zu Lasten der Stadt einquartiert; Bremen nahm deshalb neue hohe Schulden auf, da auch der Handel erheblich beeintrachtigt war. Bremen musste zudem den Truppensold von monatlich 50.000 Talern tragen und sollte zudem 500 Seeleute fur die Marine abstellen.

1807 wohnten in Bremen-Stadt rund 30.000 Burger und 1810 in den bremischen Landgebieten 12.461 Einwohner.

Fur Januar 1808 forderte der franzosische Gesandte Bourrienne die Einfuhrung des Code Napoleon als Gesetzbuch. Eine bremische Deputation beriet daruber und verzogerte das Unterfangen. Die Aufgaben des bremischen Postwesens mussten im Januar 1808 an das von Marschall Joachim Murat gefuhrte Großherzogtum Berg ubertragen werden.

Im Februar 1808 wurden statt der Franzosen hollandische Truppen einquartiert. Aufruhr oder Protest gegen die franzosische Oberherrschaft wurde mit dem Tod bedroht. Als am 5. August 1809 der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig mit seiner gegen Frankreich kampfenden Schwarzen Schar nur fur 24 Stunden durch Bremen zog, musste die Stadt dies danach durch hohe Reparationen an Frankreich bußen. Die mit Frankreich verbundene Westfalische Division zog in Bremen unter General Reubel ein, und hohe Geldzahlungen waren die Folge.

Napoleon Bonaparte wollte um 1809 die Hansestadte zunachst in den Rheinbund von 1806 eingliedern. Der Syndicus Heinrich Groning verhandelte daruber. Am 31. Oktober 1809 verhandelten die Senatoren Johann Smidt und Johann Vollmers in Hamburg uber Vorschlage Frankreichs uber die Bildung eines Staates Villes Imperiales Anseatiques mit franzosischem Kaiserwappen und als Mitglied im Rheinbund, ohne außenpolitische Kompetenz sowie unter anderem mit der Einfuhrung des Code Napoleon und des Code de Commerce von 1807 (franzosisches Handelsgesetzbuch). Die Syndici von Hamburger (Doormann) und Bremen (Groning) und Lubecks Senator Christian Adolph Overbeck verhandelten im Herbst 1809 in Paris und wurden durch Napoleon beruhigt; die Hansestadte sollten nur die Kontinentalsperre gegen Großbritannien konsequent mit durchsetzen. Durch den Wegfall des Handels mit Großbritannien erfuhren die Hansestadt aber große wirtschaftliche Einschrankungen.

Im Februar 1810 ersetzten wieder wechselnde franzosische Regimenter die Westfalische Division . Bremen musste die Truppe besolden. Im September 1810 hatte Bremen 120 Seeleute fur die franzosische Marine zu stellen. Im Dezember 1810 reiste Senator Smidt nach Paris, um Erleichterungen der Besatzungskosten zu erreichen und Informationen uber bevorstehende Annexionsplane der Franzosen zu erhalten. Mitte bis Ende Dezember 1810 wurde Smidt fur Bremen und Dormann fur Hamburg eroffnet, dass die drei Hansestadte und Norddeutschland ab Januar 1811 in das franzosische Kaiserreich eingegliedert werden sollten.

Gebildet wurden die vier Hanseatischen Departements mit dem Departement de l’Ems-Superieur (Ober-Ems, Hauptsitz Osnabruck), dem Departement des Bouches de l’Elbe (Departement der Elbmundung(en), Hauptsitz Hamburg) und dem Departement des Bouches du Weser (Departement der Wesermundungen, Hauptsitz Bremen). Lubeck wurde Hauptort eines Arrondissement im Departement des Bouches de l’Elbe. Bremen, Hamburg und Lubeck wurden als Bonne ville de l’Empire francais bezeichnet.

Bremen im Departement der Wesermundungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Hanseatischen Departements

Das Departement der Wesermundungen oder franzosisch Departement des Bouches du Weser entstand als eines der drei hanseatischen Departements am 1. Januar 1811. Die Reichsstadt Bremen, Teile des Herzogtums Bremen, Herzogtum Oldenburg und Delmenhorst, Herzogtum Verden , Teile des Furstentums Luneburg sowie Teile der Grafschaft Hoya gehorten zum Departement.

Napoleon unterstanden der Oberkommandierende der Armee und der Generalgouverneur der nordwestdeutschen Departements. Prafekt des Wesermundungsdepartements war bis zum 17. Oktober 1813 Philipp Karl Graf von Arberg , fruher Kammerherr von Napoleon; Unterprafekt war der spatere Senator Johann Pavenstedt .

In Hamburg befand sich der hohe kaiserliche Gerichtshof ( haute cour imperiale ) als oberstes Gericht der hanseatischen Departements.

Bremer Geschichte im Departement [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Dekret zur Auflosung des Bremer Rates vom 10. Februar 1811, unterzeichnet von Davout als Le Marechal Prince d’Eckmuhl

Bremen war die Hauptstadt des Departements. Der Bremer Rat wurde durch ein kaiserliches Decret vom 18. Dezember 1810 aufgelost. Sehr bald wurde die bremische Kommunalverfassung dem franzosischen Muster angepasst. Bremen gliederte sich in die drei Stadtkantone Westbremen, Ostbremen und Neustadt sowie im damaligen bremischen Landgebiet in die Landkantone Arsten , Woltmershausen , Walle , Hastedt , Borgfeld und Oberneuland . Hemelingen gehorte zum Kanton Verden. Die Gebiete in und um das heutige Bremerhaven waren im Distrikt Bremerlehe , dem u. a. auch der heutige Stadtteil Vegesack und Osterholz (mit Blumenthal ) als Kanton angehorten.

Die Bremer Oberschicht empfand die Franzosenzeit als Bedruckung oder wie es spater hieß als ?Leidenszeit“. Sie verlor ihre Privilegien. Die Burgermeister Christian Abraham Heineken , Daniel Klugkist und Heinrich Lampe , Franz Tidemann , einige Senatoren wie Smith, Iken und Dr. Simon Hermann Nonnen sowie leitende Beamte verloren Amt und Pension. Als Kollaborateure wurden jene bezeichnet, die zu eng mit den Franzosen zusammenarbeiteten. Die Mittel- und die Unterschicht standen dem relativ gleichgultig gegenuber, einige wenige begrußten die franzosischen Fortschritte.

Provisorischer Burgermeister wurde Klugkist, der am 1. Juli 1811 zurucktrat, da vieles durch den Prafekt bestimmt wurde. Als Nachfolger wurde Dr. Wilhelm Ernst Wichelhausen , Professor am Gymnasium Illustre in Bremen , ernannt, und Nonnen war sein Adjunkt . Das Amt des Maire (Burgermeister) war sehr undankbar; er war Vertreter der herrschenden Macht und sollte aber auch die bedrangten Burger der Stadt vertreten.

Der Munizipalrat (Gemeinderat) bestand aus 24 Mitgliedern. Er wurde am 20. August 1811 durch den Prafekt vereidigt. Das neue Kommunalwappen zeigte auf goldenem Feld den Bremer Schlussel und daruber die drei goldenen Bienen Napoleons sowie den franzosischen Adler auf einer Mauerkrone. Justiz und Verwaltung wurden getrennt. Aus ehemaligen Senatoren wurde in Bremen wie in den anderen Hansestadten ein Obergericht fur Zivil- und fur Strafsachen gebildet, das ein franzosischer Kommissar kontrollierte.

Im Handwerk wurden die Zunfte abgeschafft. Fur den Handel war nun nicht mehr das Collegium Seniorum der Elterleute in Bremen zustandig, sondern eine Handelskammer ( Chambre de Commerce ), das Handelsgericht ( Tribunal de Commerce ) und die Handelsborse ( Bourse de Commerce ). Der Bremer Syndicus (nun Munizipalrat und Prafekturrat) Christian Hermann Schone war mit der Organisation der Veranderungen beauftragt.

Der Seehandel zur Nordsee war gesperrt, sodass nur der Handel uber die Ostsee sowie uber Kanale und auf dem Landwege moglich blieb. Die Schmuggelei , vor allem uber die britische Insel Helgoland , hatte großere Bedeutung. Die diversen franzosischen Binnenzolle verteuerten die Waren erheblich. Der Tabakhandel kam zum Erliegen. Die Zuckerraffinerien mussten auf Zuckerruben statt Zuckerrohr umstellen. Die Bremer Wirtschaft erlebte ihren Tiefpunkt.

Marschall Davout

Die alten Steuern wurden ersetzt durch Grund-, Mobiliar-, Turen-, Fenster-, Stempel- und Personensteuer sowie Munizipalabgaben und Patentgebuhren (Gewerbesteuer). Die kaiserliche Tabakregie war wegen der hohen Monopolpreise außerst unbeliebt. Die Entfernung des Bremer Rolands konnte Wichelhausen verhindern, sei er doch nur als St. Roland ein Schutzpatron der Stadt.

Franzosische Geheimpolizei, hohe Steuern und Abgaben an die Zentralregierung sowie die Aushebung von Soldaten, vor allem die Konskription von 325 Seeleuten fur die Marine, ließen die Franzosenzeit als Zeit der Unterdruckung erscheinen. Fur das 128. Linienregiment musste das Departement zwei Bataillone mit unverheirateten jungen Burgern stellen, davon 175 aus der Stadt Bremen. Das Regiment hatte hohe Verluste beim Russlandfeldzug von 1812/13 zu verzeichnen.

Die Befreiung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

General Vandamme
General von Tettenborn
1813: Sturm des Ostertors durch die Kosaken
Links: Bremer Jager um 1814

Die Niederlagen beim Russlandfeldzug von 1812/13 verstarkten die vom kaiserlichen Innenministerium beobachtete Franzosenfeindlichkeit der unteren Schichten. Nach den ersten Unruhen in Bremen vom 15. Marz 1813 verhangte am 20. Marz der General Jean Francois Saint-Cyr uber Bremen den Belagerungszustand . Die Generale Dominique Joseph Vandamme als oberster Kommandeur sowie Saint-Cyr und Joseph Morand befehligten im Raum um Bremen vier Divisionen . In der Stadt lagen 1500 und in der Umgebung 2000 franzosische Soldaten. Kleine Kampfhandlungen waren im Marz 1813 in Lehe zu verzeichnen.

Mit dem Gefecht bei Luneburg begannen am 2. April 1813 die ersten großeren Kampfhandlungen der verbundeten Preußen und Russen gegen ein franzosisches Korps. Mit dem Gefecht an der Nettelnburger Schleuse am 28./30. Mai 1813 in den Hamburger Vororten Nettelnburg und Ochsenwerder verstarkten sich die erfolgreichen Kampfhandlungen.

Am 23. April kam Marschall Louis-Nicolas Davout , Generalgouverneur des Departements des Bouches de l’Elbe nach Bremen und ruckte danach in die bis dahin von dem russischen Generalmajor Friedrich Karl von Tettenborn besetzte Stadt Hamburg ein. Darauf focht Tettenborn unter General Ludwig von Wallmoden-Gimborn , Befehlshaber der Russisch-Deutschen Legion , gegen Davout und gegen General Marc Nicolas Louis Pecheux . Bei der Schlacht an der Gohrde vom 16. September konnten die zahlenmaßig deutlich uberlegenen preußischen, russischen und hannoverschen Truppen siegen und strategisch in Norddeutschland einen entscheidenden Vorteil erringen.

Am 13. Oktober zog Tettenborn von Boitzenburg aus uber Verden mit 440 Mann Kavallerie , 330 Mann Infanterie und 800 Kosaken vor die Mauern der Stadt, nahm am 15. Oktober die formliche Kapitulation der franzosischen Besatzung entgegen, ließ sich feierlich von Bremer Beamten die Schlussel der Stadt ubergeben [1] und ruckte am Tag darauf in Bremen mit seiner Reiterei ein. Am 18. Oktober musste er noch einmal vor den in Bremen einziehenden Truppen des Generals Lauberdiere zuruckweichen. Napoleon hatte aber bereits am 16. Oktober die Volkerschlacht bei Leipzig verloren und die Franzosen verließen daraufhin am 25. Oktober endgultig die Stadt. Das Journal des Departements stellte sein Erscheinen im Oktober ein und die Neue Bremer Zeitung kam heraus.

Am 4. November 1813 erreichte Tettenborn wieder Bremen. Er arbeitete mit einigen Bremern zusammen und leitete erste Maßnahmen zur Befriedung ein mit der Einsetzung einer provisorischen Regierungskommission, bestehend aus sieben Senatoren. Tettenborn hatte dazu keine rechtliche Kompetenz. Syndicus Dr. Christian Hermann Schone und 26 Burgerschaftsmitglieder berieten den neuen Senat. Bereits am 6. November 1813 konstituierte sich der Rat der Stadt neu und fuhrte das alte Bremer Stadtrecht wieder ein. Das alte Steuerrecht, der Schoß , galt wieder. Das veraltete Lehenswesen in Bremen wurde im Dezember 1813 wieder, mit den Meierrechten von vor 1811, eingefuhrt. Wichelhausen musste sein Amt als Maire niederlegen, im Senat fand er keine Aufnahme und so wurde er Postmeister von Bremen. Fruhere ?Franzosenfreunde“ wurden ? teils heftig ? kritisiert.

Es bildete sich eine Freiwilligentruppe und Tettenborn ernannte Major Max von Eelking und Major Christian August von Weddig zu den Befehlshabern eines Kavallerie- und eines Feldbataillons (Infanterie). ?Hauptmann“ Heinrich Bose grundete aus eigenen Mitteln das Freiwillige Bremische Jager-Korps mit 75 Mann, das im Februar 1814 zum Kampf ausruckte, aber nicht mehr zu Kampfeinsatz kam.

Der Kronprinz von Schweden und fruhere Marschall von Frankreich Bernadotte und der Herzog von Oldenburg Peter Friedrich Ludwig besuchten noch Ende 1813 das befreite Bremen. Aus dem noch besetzten Hamburg wurden uber 1000 Fluchtlinge aufgenommen.

Am 10. April 1814 lauteten in Bremen alle Glocken, um den Sieg und die Besetzung von Paris zu feiern.

Bremen wird ein souveraner Staat [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Johann Smidt um 1848

Bereits am 11. November 1813 fuhren die Senatoren Smidt und Dr. Post mit dem Sekretar Dr. Johann Carl Friedrich Gildemeister nach Hannover zu Bernadotte, um Bremens Selbstandigkeit zu festigen. Der preußische Konsul Delius verhandelte im Auftrag von Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein in Bremen uber Zuschusse Bremens zu den Kriegslasten. Stein schickte Smidt, begleitet von Gildemeister und den Hamburger Vertretern des ?Hanseatischen Directoriums“ Friedrich Christoph Perthes und Karl Sieveking zum Großen Hauptquartier der Alliierten in Frankfurt am Main , um die Selbstandigkeit von Bremen und Hamburg zu erreichen. Smidt reiste uber ein halbes Jahr, zumeist dem Großen Hauptquartier folgend, von Frankfurt nach Freiburg im Breisgau , Basel , Troyes und Paris , und er konnte bei Metternich sowie von Russland und England Zustimmung fur die hanseatischen Positionen bewirken. In Toyes und Paris waren auch die Hansestadte Hamburg und Lubeck vertreten. Bereits im Dezember 1813 garantierte der Konig von Preußen durch ein Schreiben von Wilhelm von Humboldt die Bremer Souveranitat .

Bremen entsandte 1814/15 Senator Smidt als diplomatischen Vertreter Bremens zum Wiener Kongress . 1815 kehrte Napoleon noch einmal von Elba nach Frankreich zuruck; die Herrschaft der Hundert Tage begann. Der Kongress wurde fortgesetzt. Die drei Hansestadte traten der Allianz der Großmachte gegen Napoleon sofort bei. Bremen hatte sich verpflichtet, 3000 Soldaten fur die Koalitionsarmee bereitzustellen. Die Bremer Landwehr unter Major von Weddig, verstarkt durch weitere Soldaten, zog in den neuen Krieg gegen Napoleon, den dieser am 18. Juni 1815 in der Schlacht bei Waterloo verlor.

Ein neues Kaiserreich mit einem Osterreicher als Kaiser, wie es noch Smidt wunschte, entstand gegen den Widerstand von Preußen nicht. Smidt wirkte an der Deutschen Bundesakte mit. Der Deutsche Bund wurde als ?Ersatz“ in der Form eines Staatenbundes am 8./9. Juni 1815 gegrundet. Die Freie Hansestadt Bremen wurde, wie Hamburg und Lubeck, als souveraner Staat einer der 38 Mitgliedsstaaten.

In Bremen regierten seit 1813/14 die vier Burgermeister Heinrich Lampe , Christian Abraham Heineken , Daniel Klugkist († 1814, es folgte Georg Groning ) und Franz Tidemann . Im Senat gab es 1814 zudem 20 Senatoren. Der erfolgreiche Senator Johann Smidt wurde 1821 Bremens Burgermeister.

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Alfred Lohr: Die Bremer Schlussel in St. Petersburg , in: Bremisches Jahrbuch 95, 2016, S. 11?18.

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Herbert Schwarzwalder : Das Große Bremen-Lexikon . Edition Temmen , Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X .
  • Herbert Schwarzwalder: Geschichte der Freien Hansestadt Bremen . Band I und II, Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-283-7 .
  • Andreas Schulz: ≫?Friede furs Vaterlande und Ruhe zum burgerlichen Geschafte?. Wilhelm Christian Muller als patriotischer Freiheitsdichter und Historiker der antinapoleonischen Kriege≪, in: Wilhelm Christian Muller. Beitrage zur Musik- und Kulturgeschichte Bremens um 1800 , hrsg. v. Christian Kampf, Bremen 2016, S. 134?152, ISBN 978-3-944552-88-0 .
  • Johannes Pavensted: Bremer Erinnerungen aus den Jahren 1810-1813 . : In: Die Hansestadte unter dem Kaiserreich Napoleons . Hrsg. T. Rehtwisch, Leipzig : G. Wigand, ca. 1912, S. 73?192.