Unter den insgesamt etwa 180
Brucken in Prag
sind viele kunsthistorisch bedeutsam. Die folgende Liste enthalt eine Auswahl der bestehenden und ehemaligen
Prager
Bruckenbauten.
Es gibt 15 große
Moldaubrucken
(tschechisch
most
= Brucke) im inneren Stadtgebiet von Prag. Stromabwarts (von Suden nach Norden) sind das:
Erbaut in den Jahren 1978 bis 1988 (ein Teil schon 1983 dem Verkehr ubergeben), Lange 350 Meter. Autobahnbrucke der sudlichen Umfahrung von Prag, zwischen den Stadtteilen
Hlubo?epy
(linksseitig) und
Branik
(rechtsseitig), unterhalb des Stadtteils
Barrandov
mit seinen bekannten Filmateliers. Benannt nach dem Stadtteil, der den Namen des Geologen, Palaontologen und Ingenieurs
Joachim Barrande
tragt.
Erbaut 1900?1901 an Stelle einer eingleisigen Brucke mit 5 Bogen von 1871. Eisenbahnbrucke der Bohmischen Westbahn (Richtung
Pilsen
), zwischen den Stadtteilen
Nove M?sto
(Neustadt)
(alter Stadtteil
Vy?ehrad
) und
Smichov
. Lange 300 Meter in drei Stahltragerbogen.
Erbaut 1876?1878, Lange 228 Meter. Straßenbrucke zwischen den Stadtteilen
Nove M?sto
und
Smichov
. Benannt nach dem Historiker und Politiker
Franti?ek Palacky
(1798?1876).
Erbaut 1929?1933, Lange etwa 250 Meter. Straßenbrucke zwischen den Stadtteilen
Nove M?sto
und
Smichov
. Zuerst trug sie den Namen
Dienzenhofer?v most
, nach 1945 wurde sie nach dem Schriftsteller
Alois Jirasek
(1851?1930) umbenannt.
Erbaut 1899?1901 an Stelle einer Hangebrucke von 1840/41 (
Franz-I.
-Brucke). Lange etwa 360 Meter. Straßenbrucke zwischen der Stadtteilgrenze
Stare M?sto
(Altstadt)
/
Nove M?sto
(Neustadt)
und der Stadtteilgrenze
Smichov
/
Mala Strana
(Kleinseite)
. Fuhrt uber die Insel
St?elecky ostrov (Schutzeninsel)
.
Die Brucke wurde zur Ehre der
Tschechoslowakischen Legionen
, die im Laufe des
Ersten Weltkriegs
in Russland, Frankreich und Italien aus den tschechischen und slowakischen
Deserteuren
aus der
osterreichischen
Armee
und Freiwilligen mit dem Ziel gebildet wurden, auf der
Entente
-Seite gegen die
Mittelmachte
zu kampfen, benannt (so umbenannt nach der Entstehung der
?SR
, wieder nach 1945 und erneut nach der
politischen Wende
1989/90).
Ursprunglicher Name
Franz-I.
-Brucke (auch Franzens-Brucke), wahrend des
Protektorats
Smetana
-Brucke und in der Zeit der
sozialistischen Herrschaft
seit 1960 Brucke des
1. Mai
.
Die Straßenbrucke zwischen der
Kleinseite
und der
Altstadt
ist nur fur Fußganger geoffnet, obschon sie seit 1883 auch von der Pferdebahn und Anfang des 20. Jahrhunderts kurzzeitig von der elektrischen
Straßenbahn
befahren wurde (dies wurde allerdings als Gefahrdung der statischen Stabilitat des historischen Bauwerks erkannt, danach verkehrten bis in die 1960er Jahre hinein Busse). Trotzdem ist auch zu Fuß das Durchkommen nicht immer einfach, denn die Brucke gehort zu den bekanntesten und meistbesuchten Sehenswurdigkeiten der Stadt.
Die Grundsteinlegung der Karlsbrucke durch
Karl IV.
erfolgte am 9. Juli 1357 um exakt 5:31 Uhr ? der Herrscher hatte sich von Astrologen den gunstigsten Zeitpunkt fur das Zeremoniell errechnen lassen. Als Vorbild diente die
Steinerne Brucke
in
Regensburg
. Sie wurde an der Stelle erbaut, an der die zuvor im Auftrag
Judiths von Thuringen
erstellte Steinbrucke aus dem 12. Jahrhundert stand, die 1342 durch das
Magdalenenhochwasser
zerstort wurde. Mit dem Bau wurde der 28-jahrige
Peter Parler
beauftragt. Sie hat eine Lange von 516 Metern und eine Breite von etwa 9,50 Metern. Ihre 16 Bruckenbogen ruhen auf 15
Pfeilern
. Um sie diesmal fester zu machen, wurde angeblich der
Mortel
mit Eiern angereichert. Ursprunglich wurde sie Steinbrucke oder Prager Brucke genannt. Der Name Karlsbrucke ist erst seit etwa 1870 gelaufig.
Insbesondere im
Barock
wurden auf der Brucke zahlreiche Heiligenfiguren errichtet, von
Matthias Bernhard Braun
(Matya? Bernard Braun)
und der Familie
Brokoff
. Die bekannteste ist die Gedenkstatte des heiligen
Johannes Nepomuk
, der einer
Legende
nach von dieser Stelle aus auf Geheiß von
Wenzel IV.
in die Moldau geworfen worden sein soll, da er, sich auf das Beichtgeheimnis berufend, die Inhalte der Beichten von dessen Frau nicht verraten wollte.
Am ostlichen Ende der Brucke steht der
Altstadter Bruckenturm
mit den etwas mehr als lebensgroßen vollplastischen Sitzfiguren von Kaiser Karl IV. und seinem Sohn Wenzel IV. sowie den Heiligen Veit, Adalbert und Sigismund an der stadtseitigen Durchfahrt. Der Figurenschmuck wurde erst in den 80er Jahren des 14. Jahrhunderts angebracht. Ursprunglich war auch die Westseite des Turmes verziert. Sie zeigte wohl ein von Karl und seiner Gemahlin Elisabeth von Pommern flankiertes Madonnenbild, doch wurde dies durch den Beschuss der Schweden im
Dreißigjahrigen Krieg
zerstort und daraufhin entfernt.
Der
Kleinseiter Bruckenturm
auf der Westseite wurde im 15. Jahrhundert unter Konig
Georg von Podiebrad
als Pendant zum Altstadter Bruckenturm errichtet (wahrscheinlich an der Stelle eines alteren, romanischen Turms). Das dazugehorige
zinnenbewehrte
Tor hatte von vornherein in erster Linie Schmuckfunktion. Er wird auf der linken Seite flankiert von einem kleineren Turm, der noch auf die ehemalige Kleinseitner Stadtbefestigung und dann die Judithbrucke (12. Jahrhundert) zuruckgeht.
Die Karlsbrucke ist eine der altesten erhaltenen Steinbrucken Europas und bildet zudem eine Freilichtgalerie barocker Skulptur (zum Teil Kopien, Originale im Lapidarium des Nationalmuseums).
Erbaut 1911?1914 neben einem Fußganger-Hange
steg
(
Rudolfsteg
, nach Fertigstellung der Brucke demontiert), Lange 186 Meter, 16 Meter breit. Straßenbrucke zwischen den Stadtteilen
Mala Strana
und
Stare M?sto
. Benannt nach dem Maler
Josef Manes
(1820?1871). Ursprunglich hieß sie
Franz-Ferdinand
-Brucke.
Erbaut 1905?1908 im
Jugendstil
mit reicher sinnbildlicher Verzierung, die erste im 20. Jahrhundert erstellte, mit der Lange von 170 Metern die kurzeste Moldaubrucke in Prag, 16 Meter breit. Straßenbrucke zwischen der Stadtteilgrenze
Mala Strana
(Kleinseite)
/
Hole?ovice
und dem Stadtteil
Stare M?sto
(fruherer Stadtteil
Josefov
). Benannt nach dem Dichter und Schriftsteller
Svatopluk ?ech
(1848?1908). Die ursprungliche
Holzpflasterung
(unikat, doch bei Nasse sehr glitschig) wurde bei einer umfangreichen Renovation in den 1970er-Jahren durch einen Asphalt-Belag ersetzt.
Linksseitig stand in seiner Achse auf der Anhohe
Letensky Vrch
ein monstroses
Stalin-Denkmal
, nach dreijahriger Bauzeit 1955, also 2 Jahre nach Stalins Tod enthullt, 1962 gesprengt; dieses Areal mit zwei Aussichtsplattformen tragt bis heute im Volksmund den Namen des Diktators. Zur 3.
Jubilaumsausstellung
von 1991 wurde auf der oberen Plattform die ubergroße bewegliche Plastik
Metronom
als Symbol der Verganglichkeit der Zeit installiert (nur zeitweise in Betrieb).
Neben dem linksseitigen
Bruckenkopf
stromaufwarts befindet sich die
Kapelle
der
Heiligen Maria Magdalena
, die im Zuge der Gelandeanpassungen im Zusammenhang mit dem Bau des Stalin-Monuments um 31 Meter verschoben wurde, die erste bedeutendere
Gebaudeverschiebung
im Land.
Von dieser Brucke springt Georg Bendemann, von seinem Vater zum ?Tode des Ertrinkens“ verurteilt, in
Franz Kafkas
Erzahlung ?Das Urteil“ (1912). Kafka wohnte damals im Hause ?Zum Schiff“ am Ort, wo jetzt das Hotel Continental steht.
Erbaut 1948?1951 als ?verma-Brucke (
?verm?v most
/
Most
Jana ?vermy
) an Stelle einer
Hangebrucke
(Franz-Joseph-Brucke, ab 1919
?tefanik?v most
, nach dem Zweiten Weltkrieg demontiert), Lange 263 Meter. Straßenbrucke zwischen den Stadtteilen
Hole?ovice
und
Stare M?sto
. Linksseitig fuhrt in seiner Achse ein Straßentunnel unter der Anhohe
Letna
hindurch.
Da der bedeutende, wahrend des
Zweiten Weltkriegs
umgekommene
kommunistische
Widerstandskampfer
Jan ?verma
nach der
politischen Wende
1989/90 zusammen mit allen Symbolen der kommunistischen Vergangenheit des Landes in Misskredit geraten war, wurde die Brucke 1997 in
?tefanik?v
most umbenannt, wie schon die alte Brucke an dieser Stelle genannt worden war.
Erbaut 1908?1912 an Stelle eines Holz
stegs
, grundlich umgebaut und verbreitert 1958?1962, rund 400 Meter lang. Straßenbrucke zwischen den Stadtteilen
Hole?ovice
und
Karlin
. Fuhrt uber die Insel
?tvanice
. Benannt nach dem bedeutenden Architekten und Mazen
Josef Hlavka
(1831?1908), projektiert von
Pavel Janak
. Den linksseitigen
Bruckenkopf
saumen zwei markante Plastiken des Bildhauers
Jan ?tursa
.
-
?tefanik?v most
-
Hlavk?v most
Der
Negrelli-Viadukt
ist eine Eisenbahnbrucke der Nordeisenbahn (Richtung
Dresden
) und der Bu?t?hrader Eisenbahn (Richtung
Kladno
) zwischen den Stadtteilen
Hole?ovice
und
Karlin
(Karolinenthal). Sie war Teil des Projekts der Bahnlinie
Wien
?Prag?Dresden im Stadtviertel
Karlin
. Es ist gleichzeitig die zweitalteste, noch existierende Brucke in Prag.
Uber den Bau wurde 1842 entschieden, die Erlaubnis des Kaisers
Ferdinand I.
erfolgte am 26. November 1842. Bis Ende des Jahres wurde der bilaterale Vertrag zwischen Osterreich und Sachsen ratifiziert. Mit dem Bau begann der Tiroler Geometer und Ingenieur
Alois Negrelli
, ein Fachmann fur den Bau von Bergstraßen und Eisenbahnlinien in den osterreichischen und schweizerischen
Alpen
. Die Strecke selbst wurde von dem Ingenieur
Jan Perner
projektiert. Mit den Bauarbeiten der Eisenbahnbrucke wurde im Fruhjahr 1845 begonnen, und große Flachen von
Karlin
wurden zu einer Großbaustelle. Das benotigte Material wurde auf dem Fluss transportiert und vor Ort bearbeitet. Nach Beendigung der Bauarbeiten 1849/50 erinnerte die imposante Brucke uber
Karlin
an alte romische
Aquadukte
. Mit ihrer Lange von 1.111 Metern und 87 hohen Bogen zahlte sie seinerzeit zu den Unikaten.
[1]
Zu Beginn standen nahe der Bahn noch Hauser, vor deren Fenstern die Zuge durchfuhren. Mit der wachsenden Anzahl von Unternehmen wurden die Grundstucke unter der Brucke von Werkstatten und kleinen Fabriken besiedelt. Um der Notwendigkeit einer erhohten Verkehrsflusskapazitat am linken Moldauufer gerecht zu werden, wurden in den 1980er-Jahren einige Bogen abgerissen.
Von Ende 2017 bis Mai 2020 wurde das Viadukt fur 1,96 Mrd. Kronen restauriert.
[2]
[3]
Eroffnet am 27. Juli 2023.
[4]
Die
Fußgangerbrucke
verbindet die Stadtteile Hole?ovice und Karlin sowie die Moldauinsel ?tvanice. Sie wird auch mit dem
Kofferwort
HolKa
bezeichnet.
Erbaut 1924?1928. Straßenbrucke zwischen den Stadtteilen
Hole?ovice
und
Libe?
, Lange 400 Meter (inklusive der Zufahrtsrampen auf beiden Seiten weitaus langer), Breite 21 Meter. Fuhrte fruher uber die Insel
Libe?sky ostrov
(
Liebener Insel
, jetzt teilweise zugeschuttet).
Eisenbahnbrucke der innerstadtischen Eisenbahnverbindung aus den 1970er-Jahren zwischen den Stadtteilen
Hole?ovice
und
Libe?
(
Hole?ovicka p?elo?ka
).
Erbaut 1928, nach grundlichem Umbau 1980 wieder dem Verkehr ubergeben, Lange etwa 200 Meter. Straßenbrucke zwischen den Stadtteilen
Hole?ovice
und der Stadtteilgrenze
Troja
/
Libe?
. Benannt zur Ehre der Kampfer, die auf dieser Brucke im Mai 1945 wahrend des Prager Aufstands heftigen Kampfen ausgesetzt waren.
Vor 1945 hieß sie
Trojsky most
nach dem rechtsseitigen Stadtteil
Troja
, den sie mit den zentraler gelegenen Stadtgebieten verbindet.
Die
Trojsky most
(Troja-Brucke) wurde 2010?2014 als Netzwerkbogenbrucke errichtet. Sie ist Bestandteil des in Bau befindlichen Prager Innenrings (M?stsky okruh) und stellt die Verbindung zwischen den Stadtteilen
Hole?ovice
und
Troja
her. Es handelt sich um eine kombinierte Straßen- und Straßenbahnbrucke mit vier Fahrstreifen fur den Autoverkehr und zwei Gleisen fur die Prager Straßenbahn. Die Brucke ist insgesamt 262,1 Meter lang und 36 Meter breit. Die Bogenspannweite betragt 200,4 Meter.
[5]
Bereits 1107 berichtet Cosmas von "Samstagsmarkten" in Prag. Diese lebhafte Markttatigkeit fuhrte auch zur Grundung des neuen Zentralmarktes ? des heutigen Altstadter Ringes. Der hierdurch hervorgerufen starkere Verkehr zwischen der Kleinseite und der Altstadt erforderte bald bessere Verkehrsverbindungen.
Nur wenig nordlich der heutigen Karlsbrucke hatte bereits im spaten 9. beziehungsweise fruhen 10. Jahrhundert eine holzerne Brucke existiert, die 1157 durch Hochwasser zerstort wurde. Auf Geheiß seiner Gemahlin
Judith von Thuringen
ließ Konig
Vladislav II.
an ihrer Stelle eine neue Brucke in Stein ausfuhren. Der Bau ? die zweitalteste Steinbogenbrucke in Mitteleuropa ? wurde (je nach Quelle) zwischen 1158/1160 und 1172 fertiggestellt.
Sie wurde auf einer Lange von 514 Metern und einer Breite von 7 Metern von 21 Gewolben auf 20 sechseckigen Pfeilern getragen. Auf der Kleinseite schloss sie ein Turmpaar ab, von dem der kleinere (sudliche) bis heute als einer der beiden Kleinseiter Bruckenturme erhalten ist. Auf der Altstadter Seite wurde ein Durchfahrtsturm beim Kloster der
Kreuzherren mit dem Roten Stern
(siehe:
Kreuzherrenkirche (Prag)
), die gleichzeitig Mautprivileg und Unterhaltspflicht fur die Brucke erhielten, erbaut.
Ein Bogen und Pfeiler der Judith-Brucke sind im Museum der Kreuzherrenkirche zu sehen. Damit ist sie eine der wenigen Brucken, von der Reste aus
romanischer
Zeit erhalten geblieben sind. Nach Zerstorung durch ein Hochwasser mit massiven
Eisgang
im Februar 1342, welches sie gleich an drei Stellen zerstorte, wurde sie auf Beschluss (1357) Konig Karls des VI. wenige Meter stromaufwarts durch die
Karlsbrucke
ersetzt.
Erbaut 1530 uber den
Hirschgraben
(
Jeleni p?ikop
, der nordliche Burggraben), verband die
Prager Burg
mit dem
Koniglichen Garten
. Zerstort im
Dreißigjahrigen Krieg
, spater ersetzt durch Aufschuttung.
Kettenbrucke
mit gusseisernen Pylonen und schragen Ketten aus Stahlelementen nach dem System von
Rowland Mason Ordish
,
[6]
erbaut 1865?1868, auch
Eli??in most
(Elisenbrucke, nach Franz-Josephs Frau
Elisabeth ?Sisi“
) genannt, nach dem tragischen Tod (Flugzeugabsturz) von
Milan Rastislav ?tefanik
, dem Gefahrten von
T. G. Masaryk
im Kampf um die Unabhangigkeit der ?SR und spaterem Verteidigungsminister 1919 in
?tefanik?v most
umbenannt. 1940 nach dem Komponisten
Leo? Jana?ek
in
Most Leo?e Jana?ka
umbenannt. 1898 musste sie in ihrem Mittelfeld verstarkt und die ursprunglichen Ketten als Tragelemente durch Drahtseile ersetzt werden. Es war damals das großte Gusseisenbauwerk in Prag. 1941 fur den allgemeinen Verkehr geschlossen, 1947 fertig demontiert. Seit 1951 durch die ?verma-Brucke (
?verm?v most
/
Most
Jana ?vermy
), heute wieder
?tefanik?v most
genannt, ersetzt.
Ursprunglich 1977 erbaut, 1981/82 erneuert, etwa 200 Meter lang.
Straßenbahnbrucke
zwischen den Stadtteilen
Hole?ovice
und
Troja
, als provisorischer Ersatz fur die wegen der Bauarbeiten am
Most Barikadnik?
weggefallene Verbindung gedacht, musste daher immer wieder mit Problemen der statischen Stabilitat kampfen.
Die aus vorgefertigten Elementen gebaute
Fachwerkbrucke
wurde 2013 abgebrochen. Die im Oktober 2014 eroffnete
Trojsky most
mit zwei Straßenbahngleisen und vier Straßenfahrspuren ersetzt die
Most
elektricke drahy.
Die 256 Meter lange
Trojska lavka
(Trojaer Fußgangerbrucke) verband Troja mit der
Kaiserinsel
. Sie wurde als Ersatz fur eine
Pontonbrucke
erbaut, die 1981 durch ein Hochwasser zerstort worden war, und am 7. Juli 1984 eroffnet. Es handelte sich um eine damals ungewohnliche
Spannbandbrucke
mit
Polymerbetonbelag
. Am 2. Dezember 2017 sturzte das Bauwerk ein, wahrscheinlich infolge von
Korrosion
der Spannseile.
[7]
[8]
Eine neue Brucke an gleicher Stelle wurde am 23. Oktober 2020 eroffnet.
[9]
Erbaut 1965?1973, 485 Meter lang, 40 Meter hoch. Straßen- (Stadttransversale) und U-Bahnbrucke uber das
Nusle-Tal
(
Nuselske udoli
, im Volksmund auch
Jamrtal
genannt) mit dem Bach
Boti?
, zwischen den Stadtteilen
Nove M?sto
und
Nusle
, Gebiet
Pankrac
. Dabei ist die Fahrbahn dem Straßenverkehr vorbehalten. Die
Metro
fahrt im Innern des die Fahrbahn tragenden Bruckentubusses. Die Brucke wurde 1973 zum 25. Jubilaum des
Februarumsturzes
1948 unter Anwesenheit von
Gustav Husak
eingeweiht. Bis 1990 hieß sie
Klement-Gottwald
-Brucke.
[10]
Die Brucke war bereits im Bau, als man sich entschloss, anstatt der Straßenbahn bzw. einer U-Bahn tschechischer Konstruktion Metrozuge russischer Konstruktion mit einem um 50 % hoheren Achsdruck einzusetzen. Es war also notwendig, den Tubus zu verstarken: Es wurde ein 822 Tonnen wiegender Stahlrost eingebaut, der die Krafte des Gleiskorpers auffangt und an die Seitenwande abgibt.
[11]
Nach der letzten Gebietsreform 1974 gehoren zur Stadt Prag noch folgende Brucken, die zur Zeit ihrer Entstehung außerhalb lagen:
1964 an Stelle einer Eisenbrucke aus dem Jahr 1896 aus Stahlbeton erbaute Straßenbrucke uber die Moldau zwischen den ehemaligen Gemeinden
Zbraslav
und
Zavist
, etwa 8 Kilometer sudlich der Barrandov-Brucke. Nach der Eingemeindung dieser beiden Ortschaften ist sie heute (flussabwarts gesehen) die erste Moldaubrucke auf Prager Stadtgebiet. Lange 204 Meter, Bogenspannweite 86 Meter, Fahrbahn etwa 12 Meter uber der Flussoberflache. Zu ihrer Eroffnung fuhrte eine
Etappe
des legendaren Fahrradrennens
Friedensfahrt
daruber.
Autobahnbrucke uber den linken Moldau-Zufluss
Berounka
zwischen den ehemaligen Gemeinden
Velka Chuchle
und
Lahovice
etwa sechs Kilometer sudlich der Barrandov-Brucke.
Aus strategischen Grunden 1955 gebaute, wenig genutzte Eisenbahnbrucke uber die Moldau zwischen der ehemaligen Gemeinde
Mala Chuchle
und dem Stadtteil
Branik
, etwa 2 Kilometer sudlich der Barrandov-Brucke, mit anschließendem, 400 Meter langem Tunnel. Lange mit Landanteil etwa 800 Meter.
Beim Bau dieser Brucke wurden zu einem erheblichen Teil Geistesschaffende eingesetzt, die im Rahmen der ?
Proletarisierung
“ der Gesellschaft durch das kommunistische Regime zwangsweise zur korperlich-industriellen Arbeit abkommandiert wurden. Weiter soll es beim Erstellen des Bauwerks gravierende Fehler gegenuber seinem Projekt gegeben haben. Zum Andenken an das Unrecht gegenuber der tschechoslowakischen
Intelligenz
, das durch solche Einsatze zum Ausdruck gebracht wurde, wie auch aus Ironie bezuglich der Sinnlosigkeit dieses Vorhabens in mehrerlei Hinsicht wird diese Brucke im Volksmund auch
Most inteligence
(Brucke der Intelligenz) genannt.
- Du?an Josef:
Encyklopedie most? v ?echach, na Morav? a ve Slezsku
. Prag 1999,
ISBN 80-85983-74-5
.
- Franti?ek Ka?i?ka:
Charles Bridge. Karlsbrucke. Ponte Carlo.
Prag 1992,
ISBN 80-206-0282-8
.
- Karel Neubert, Ivo Koran, Milo? Suchomel:
Karlsbrucke
. Prag 1991,
ISBN 80-900763-1-9
.
- Jaroslava Sta?kova, Ji?i ?tursa, Svatopluk Vod?ra:
Prag. Historischer Reisefuhrer. Elf Jahrhunderte Architektur
. Nachdruck. Verlag PAV, Praha 1996,
ISBN 80-900003-3-9
.
- Vaclav Ledvinka, Ji?i Pe?ek:
Prag
. Nakladatelstvi Lidonve Noiny, Praha 2000,
ISBN 80-7106-462-9
.
- ↑
Sie wurde 1902 von der 1164 m langen
Rockville Bridge
in Pennsylvania als langste Steinbogenbrucke fur Eisenbahnverkehr abgelost.
- ↑
Negrelli viaduct in Prague to undergo extensive reconstruction
, ?esky rozhlas, 27. September 2016.
- ↑
Die Zuge fahren wieder...
- ↑
Prototypy p??i navigace v ramci ?itelne Prahy testujeme u nove ?tvanicke lavky.
Pra?ska integrovana doprava
, 28. Juli 2023,
abgerufen am 31. Juli 2023
(tschechisch).
- ↑
Gunter Dorner:
Neubau der Troja-Brucke in Prag.
In:
Bruckenbau.
Heft 3/2014, S. 14?17
(Digitalisat)
- ↑
William Humber:
A Complete Treatise on Cast and Wrought Iron Bridge Construction
; Beschreibung der
Francis Joseph Bridge
(Franz-Joseph-Brucke), S. 258?259. Lockwood & Co., London 1870. Digitalisat auf Google Books
- ↑
Trojska lavka
, virtualni.praha.eu, abgerufen am 5. Dezember 2017.
- ↑
Pontonovy most misto z?icene trojske lavky nebude, nejde o katastrofu
, novinky.cz, 5. Dezember 2017.
- ↑
V Praze se po t?ech letech otev?ela nova trojska lavka.
?TK
, 23. Oktober 2020,
abgerufen am 15. April 2021
(tschechisch).
- ↑
Prager Brucken einmal anders: Die Nusle-Brucke.
8. Juli 2006,
abgerufen am 12. Mai 2023
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- ↑
Pavel Fojtik:
(Nejen) ?tvrtstoleti pra?skeho metra.
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