Der
Blanik
ist ein sagenumwobener Wallfahrtsberg in der Tschechischen Republik nahe der Gemeinde
Lou?ovice
in
Mittelbohmen
, bestehend aus zwei Gipfeln, dem
Velky Blanik
(dt.
Großer Blanik
) und dem
Maly Blanik
(dt.
Kleiner Blanik
,
564
m n.m.
). Im Jahre 1981 wurden der Berg und seine Umgebung zum
Landschaftsschutzgebiet
erklart.
Auf dem Berg steht ein Anfang der 1940er-Jahre errichteter holzerner Aussichtsturm (Hohe 30 Meter). Er hat die Form eines
hussitischen
Turms. An der gleichen Stelle stand vorher ein Aussichtsturm aus dem Jahr 1895. Die Aussicht erstreckt sich uber den Großteil
Bohmens
, manchmal bis zum
Bohmerwald
.
[1]
Am westlichen Fuße des Velky Blanik verlauft das Flusschen
Blanice
.
In den Berg haben sich der Sage nach die letzten
hussitischen
Streiter zuruckgezogen. Die schlafenden Ritter wurden unter der Fuhrung des
heiligen Wenzel
, wenn das Vaterland in hochster Not ware, wieder erwachen und die Heimat befreien.
Aufgrund der hohen Bedeutung des Berges fur die tschechische Nation gab
Bed?ich Smetana
der sechsten und letzten
sinfonischen Dichtung
aus seinem Zyklus
Mein Vaterland
(
tschech.
?Ma vlast“) den Titel
Blanik
.
Leo? Jana?ek
schuf 1920 die
Blanik-Ballade
(
Balada blanicka
), ein sinfonisches Gedicht fur ein Orchester.
Der Maler
Julius Ma?ak
und der Schriftsteller
Alois Jirasek
haben in ihren Werken ebenfalls die Sage vom Berg Blanik und den darin schlafenden Heldenrittern verarbeitet.
[2]
Der Laienkunstler und Freizeit-Steinmetz Stanislav Rolinek (1902?1931) schuf in den 1920er-Jahren einige unterirdische Sandsteinskulpturen der sagenhaften schlafenden Blaniker Ritter (tschechisch: jeskyn? Blanickych ryti??) 60 Kilometer ostlich von hier, im mahrischen Ort Rudka bei
Kun?tat
, unterstutzt vom Kun?tater Burgermeister Franti?ek Burian († 1943). Das dortige Pikettzimmer (Bereitschaftsraum) der unterirdischen Recken wurde zu einer uberregionalen touristischen Attraktion.
[3]
Rolineks Werk blieb wegen seines fruhen Todes durch Tuberkulose unvollendet.
[4]
- ↑
Reisetipps ? Aussichtsturme und Aussichtspunkte ? Blanik.
In:
TravelGuide.cz.
Archiviert vom
Original
am
27. September 2007
;
abgerufen am 18. Juli 2023
.
- ↑
Das sudostliche Mittelbohmen.
In:
IrisCrr.cz.
28. September 2007, archiviert vom
Original
am
28. September 2007
;
abgerufen am 20. Januar 2019
.
- ↑
Hohle der Ritter von Blanik.
In:
Suedmaehren.info.
Abgerufen am 18. Juli 2023
.
- ↑
Grotte der Ritter von Blanik ? kunstliche Sandsteinhohle ? Kun?tat.
In:
Suedmaehren.info.
Archiviert vom
Original
am
20. Januar 2019
;
abgerufen am 18. Juli 2023
.