Bildschirm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bildschirme der Luftraumuberwachung
Informationsbildschirm in einem Flugzeug

Ein Bildschirm (auch Monitor bzw. englisch Screen oder Display ) ist eine elektrisch angesteuerte Anzeige ohne bewegliche Teile zur Wiedergabe von veranderlichen Informationen wie Bildern oder Zeichen. Der Bildschirm kann dabei ein eigenstandiges Gerat oder Teil eines Gerates sein.

Begriffsabgrenzung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Auch eine Kombination von Projektor und Projektionsflache (z. B. Leinwand) kann als Monitor, Screen oder Display verwendet werden. Allerdings ist die deutsche Bezeichnung Bildschirm nicht dafur geeignet.

Der Begriff Bildschirms ist zutreffend, wenn die Anzeige direkt auf dem Gerat sichtbar ist. Ein Projektor ist also kein Bildschirm.

Der Begriff Monitor (vergleiche monitoring fur ?Uberwachung‘) wird nur fur Bildschirme verwendet, die als Bauteile und Peripheriegerate eingesetzt werden.

Der Begriff Display (in etwa ?Anzeige‘) ist allgemeiner. Er gilt nicht nur fur Bildschirme, sondern auch fur Anzeigegerate im weiteren Sinne, zum Beispiel fur Flip-dot -Displays. Diese konnen weder als Monitor noch als Bildschirm bezeichnet werden.

Ein Smart Display ist ein Monitor, der per Funk mit dem Rechner verbunden und so in Grenzen portabel ist.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Monochromer 12-Zoll- Computermonitor zur Darstellung von grunen Schriftzeichen auf schwarzem Grund, etwa 1986
Laptop mit Klappbildschirm

Seit den 1930er Jahren gibt es Bildschirme auf Basis von Braunschen Rohren , zunachst mit vektorieller Ansteuerung (siehe Vektorbildschirm ). Die spater aufgekommenen so genannten Videoterminals ( Computerterminals , z. B. VT100 , VT180 ) verwenden vorwiegend Rastergrafiken zum Aufbau des Bildes. Bei den meisten Videoterminals lassen sich die einzelnen Bildpunkte nicht direkt ansprechen, vielmehr ubernimmt ein Zeichengenerator (character prozessor) die Darstellung von einzelnen Zeichen; die Anzahl und das Aussehen darstellbarer Zeichen sind somit vorgegeben.

In den fruhen 1980er Jahren wurde zunehmend die graphische Ausgabe wichtiger. Treibend hierbei war unter anderem die Entwicklung von CAD und von grafischen Benutzeroberflachen (GUI, Graphical User Interface), die mit dem Macintosh popular wurden.

2003 wurden nach einer Erhebung der Gesellschaft fur Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) in Deutschland erstmals mehr Flussigkristallbildschirme abgesetzt als konventionelle Gerate mit Bildrohre. Die Bildschirmdiagonalen fur typische Desktop-Anwendungen liegen heute meistens zwischen 50 und 75 cm, fur Notebooks sind etwa 34 bis 43 cm ublich.

Fruhe Personal Computer verfugten wie damalige Computerterminals haufig uber integrierte Bildschirme. Heute ist das nur noch bei portablen Computern wie Notebooks und Handhelds ublich. Bildschirme fur ortsfesten Einsatz werden in der Regel in separate Gehause eingebaut, die auch die Elektronik zu ihrer Ansteuerung beinhalten und meist uber standardisierte Schnittstellen an eine in den Computer eingesteckte Grafikkarte angeschlossen werden. Die Schnittstelle war fruher oft VGA oder DVI , bzw. heute ist eher DisplayPort oder HDMI ublich.

Seit etwa 2001 gibt es auch Bildschirme, die dreidimensionale Bilder darstellen konnen, sogenannte autostereoskopische Displays oder auch 3D-Monitore. Die Entwicklung befindet sich noch im Anfangsstadium, eine perfekt ausgearbeitete virtuelle Realitat ist mit ihnen noch nicht moglich.

Eigenschaften [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Geometrie -Eigenschaften: Die Bildschirmdiagonale ist die Großenangabe des Bildschirms und bezieht sich immer auf die Diagonale der Bildrohre, diese war bei Bildrohren etwas großer als die sichtbare Diagonale. Weitere Kennzeichen fur die Geometrie eines Monitors sind das Seitenverhaltnis sowie die Anzahl Bildpunkte in horizontaler und vertikaler Richtung. Diese Eigenschaften bestimmen die Bildauflosung. (Siehe auch: Liste der ublichen Bildauflosungen)

Fur die Qualitat der Darstellung sind auch folgende Eigenschaften verantwortlich: die Helligkeit , der Kontrast , die Reaktionszeit sowie besonders bei Flussigkristallbildschirmen der maximale Blickwinkel .

Die Bildwiederholfrequenz entscheidet uber die Qualitat der Darstellung von bewegten Objekten und ob sich ein flackernder Eindruck ergibt. Sie ergibt sich aus der maximalen Zeilenfrequenz fur eine bestimmte Bildhohe sowie gegebenenfalls der Austastlucke . Das zusammen ergibt den Pixeltakt , also die Anzahl Pixel , die pro Sekunde an den Monitor gesendet werden.

Bei Rohrenmonitoren hat auch die Art ( Loch- , Streifen- oder Schlitzmaske ) und das Raster der Maske Einfluss auf die Bildqualitat.

Farb -Bildschirme unterscheiden sich im darstellbaren Farbraum ( Gamut ). Die meisten Farb-Bildschirme konnen Farben aus dem Farbraum sRGB darstellen. Wide-Gamut Bildschirme konnen einen großeren Farbraum bedienen.

Mehrfachanzeige [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Digitales Oszilloskop zur Anzeige und Messung elektrischer Spannungen mit TFT-Monitor (links). An mehreren Stellen des aufgeteilten Bildschirms werden Informationen uber das gemessene Signal sowie Einstellungen und Betriebsmodus des Gerats angezeigt.

Eine Mehrfachanzeige, auch Multifunktionsanzeige, dient der Darstellung mehrfacher Informationen. Dies kann ein einzelnes elektronisches Gerat oder ein Verbundsystem mit mehreren Bildschirmen sein. Sinn und Zweck dabei ist, eine große Anzahl von benotigten Werten oder auch Bildern und Signalen zur gleichen Zeit mit mehreren Anzeigegeraten oder nacheinander auf demselben Display anzeigen zu konnen. Dazu mussen vorgegebene oder aktuell aufbereitete Daten visualisiert und ausgegeben werden.

Heute wird dies bei einer Vielzahl von Anwendungen verwendet, beispielsweise beim elektronischen Fluginstrumenten-Anzeigesystem in Luftfahrzeugen, bei Mobiltelefonen (Handys), bei Tablet-PCs oder bei digitalem Fernsehen.

Bekannte und weitverbreitete Methoden zur simultanen Darstellung ist die Fenstertechnik ? die dem Betriebssystem Windows zu seinem Namen verhalf ? beim Personal-Computer. Hierbei konnen verschiedene Programme in sogenannten ?Fenstern“ nebeneinander angeordnet werden, wobei auch hier ein oder mehrere Monitore eingesetzt werden konnen.

Exposition bei der Entsorgung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bei der Zerlegung von Bildschirmen kann es zu einer Aufnahme von Gefahrstoffen uber die Haut , die Atemwege und den Mund kommen, z. B. beim Kontakt mit der cadmiumhaltigen Leuchtschicht. Generell sind eine getrennte Sammlung und Lagerung von Bildschirmgeraten und anderen Elektrogeraten sinnvoll.

Betriebe, in denen Expositionsmessungen durchgefuhrt wurden, weisen hinsichtlich ihrer anlagentechnischen Ausstattung erhebliche Unterschiede auf. In großeren Betrieben konnen in halbautomatischen Zerlegestraßen bis zu 300 Bildrohren/Schicht beluftet und zerlegt werden. Der Durchsatz an Bildschirmgeraten kann in den verschiedenen Betrieben um den Faktor 50 variieren. In kleineren Betrieben werden Bildschirmgerate uberwiegend manuell zerlegt. Dabei kommt der Vermeidung der Staubexposition an den Zerlegearbeitsplatzen eine zentrale Bedeutung zu. Die Staubmenge lasst sich am effektivsten durch eine Vorreinigung der Bildschirmgerate von außen und innen in einer an eine Abluftfuhrung angeschlossenen Reinigungskabine realisieren.

Bei Einhaltung sachgerechter Arbeitstechniken und entsprechender technischer, organisatorischer, hygienischer und personlicher Schutzmaßnahmen lassen sich die Grenzwerte fur die auftretenden relevanten Gefahrstoffe ? wie Cadmium, Blei und Quecksilber ? und der Bewertungsindex gemaß TRGS 403 einhalten. Auf Kontrollmessungen kann man bei der Anwendung dieser Maßnahmen verzichten. [1]

Darstellungstechniken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Verwendete Darstellungstechniken sind:

Anwendungsgebiete (Auswahl) [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Siehe auch [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wiktionary: Bildschirm  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Commons : Bildschirm  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Institut fur Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA): Manuelle Zerlegung von Bildschirm- und anderen Elektrogeraten. Abgerufen am 17. Juni 2022 .