Bernhard I. (Lebenau)

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Bernhard I. († 17. April 1229 ) war ein osterreichischer Adeliger. Er entstammte dem Seitenzweig der Grafen von Lebenau des Hauses Spanheim . Nach dem Tod seines Bruders Siegfried IV. im Jahre 1210 folgte er diesem als Graf von Lebenau sowie als Vogt des Salzburger Domstifts und der Kloster St. Emmeram und Seeon .

Leben und Wirken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Bernhard I. war der alteste Sohn von Otto I. von Lebenau und dessen zweiter Frau Sophie von Plain . Nach dem Tode seines Halbbruders, welcher 1205 kinderlos verstarb, folgte er diesem als Graf von Lebenau. Am 18. Mai 1219 schritt Papst Honorius III. fur das Stift St. Paul im Lavanttal gegen Bernhard und seinen Schwager Ulrich II. von Peggau unter anderem wegen Guterhinterziehung in der Steiermark ein. Im November 1221 weilt Bernhard I. in Graz im Gefolge des Herzogs Leopolds VI. von Osterreich . Am 8. Mai 1224 nahm Bernhard am Furstentag Herzog Leopolds VI. in Friesach teil. Im Jahre 1228 verbundete sich Bernhard mit Bischof Gebhard von Passau .

Am 17. April 1229 verstarb Bernhard I. unverheiratet und damit kinderlos. Damit erlosch das Geschlecht der Grafen von Lebenau. Damit erlosch ebenso das Erbrecht der Domvogtei zu Salzburg fur das Gesamtgeschlecht der Spanheimer. Erzbischof Eberhard II. von Salzburg zog daraufhin die Vogteirechte fur das Kloster Seeon umgehend ein. Der reiche Besitz zu Burghausen fiel an den Wittelsbacher Herzog Ludwig den Kelheimer . Der Salzburger Erzbischof sicherte sich des Weiteren das Kerngebiet der Grafschaft Lebenau um Tittmoning kauflich von den bayerischen Herzogen, um es seinem Bistum einzuverleiben. Die Karntner Besitzungen, darunter die Burgen Rabenstein , Loschental und Lavamund , fielen an seinen Schwager Ulrich von Peggau. Die nahen Spanheimer Verwandten konnten nur einen kleinen Teil des Erbes fur sich beanspruchen; weshalb dieser trotz ihres enormen Einflusses zu jener Zeit nur so gering war, ist nicht uberliefert. So sicherte sich Herzog Bernhard von Karnten die Lebenauer Lehen des Bistums Freising in der Steiermark von Bischof Konrad I. von Tolz und Hohenburg . 1244 reiste Pfalzgraf Rapoto III. , der dem Spanheimer Seitenzweig der Grafen von Ortenburg entstammte, zu Erzbischof Eberhard von Salzburg, um uber die Chiemgauer Rechte Bernhards I. von Lebenau zu verhandeln. Es gelang ihm, diese als unveraußerliches Lehen fur sich zu gewinnen. Drei Jahre spater wurde Philipp von Spanheim Administrator von Salzburg und versuchte jahrelang, sich die Grafschaft Lebenau wieder anzueignen. Alle Versuche des Hauses Spanheim, die Gebiete dauerhaft zu beanspruchen, scheiterten jedoch.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Friedrich Hausmann : Die Grafen zu Ortenburg und ihre Vorfahren im Mannesstamm, die Spanheimer in Karnten, Sachsen und Bayern, sowie deren Nebenlinien , erschienen in: Ostbairische Grenzmarken ? Passauer Jahrbuch fur Geschichte, Kunst und Volkskunde, Nr. 36, Passau 1994 (S. 9?62).

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vorganger Amt Nachfolger
Siegfried IV. Graf von Lebenau
1210?1229
Philipp von Spanheim