Banteln
ist ein Ortsteil der
Kleinstadt
Gronau (Leine)
im
Landkreis Hildesheim
in
Niedersachsen
.
Banteln liegt im
Leinebergland
ostlich vom
Naturpark Weserbergland Schaumburg-Hameln
und wird von der
Leine
durchflossen. Es befindet sich sudlich von
Elze
und sudwestlich von Gronau. Der Hohenzug
Kulf
, in dem der Aussichtsturm
Colleturm
steht, erstreckt sich sudlich.
Banteln kann sein Mindestalter durch eine Kaiserurkunde belegen. Am 18. April 997 schenkte
Kaiser
Otto III.
dem
Kloster Werden
den Konigshof Bruggen mit den Ortschaften Banteln, Hemmendorf und Lehde. 1039 wurde der Konigshof Bruggen, mit ihm Banteln, unter Konig
Heinrich III.
als ?Tafelgut“ an das
Kloster Gandersheim
weitergegeben. Um 1200 werden die Herren
von Bantelen
als
Dienstmannen
des Reichsstifts Gandersheim genannt. Um 1367 traten die Herren von Dotzum an deren Stelle. 1409 folgte in der
Lehnsherrschaft
der
Bischof von Hildesheim
. 1582 starb die Familie mit Johann von Dotzum aus und Banteln ging an Johann
von Bennigsen
.
Im
Dreißigjahrigen Krieg
verwustete die
Tilly’sche
Hauptarmee auch Banteln. Bereits 1629 begann Johann Lewin von Bennigsen mit dem Wiederaufbau seiner Guter. Gegen Ende des Dreißigjahrigen Krieges werden ein Schulhaus und ein Schulmeister in Banteln genannt. 1675 belehnte die Abtissin von Gandersheim die Herren von Bennigsen mit dem Patronatsrecht uber die Kirche. 1791 zerstorte eine Feuersbrunst einen großen Teil des Dorfes. Nach einer kurzen Episode als Teil des
Konigreichs Westphalen
mit
Konig Jerome
, einem Bruder
Napoleons
, wurde Banteln 1813
kurhannoverisch
und 1815 gehorte es zum
Konigreich Hannover
. Bereits 1853 erhielt der Ort eine Haltestelle an der neuen
Eisenbahnstrecke Alfeld?Hannover
. Ab 1866 gehorte das Dorf zur
preußischen
Provinz Hannover
.
Alte Bezeichnungen des
Ortsnamens
sind 997
Bantanon
, 1043
Banthenem
, 1149
Banthenheim
, 1178
Bantenum
, 1205
Banthenem
, 1304
Bantenem
, 1321
Bantelen
.
Vielleicht gehort der Name zum althochdeutschen
banz
. Verwandt erscheinen spanisch
banda
fur ?Streifen an einem Fluss“, niederrheinisch
bande, bende, beende
fur ?Wiese“. Dieses Wort taucht ausschließlich in Ortsnamen auf. Diese Deutung ist allerdings sehr unsicher und es ist bislang keine uberzeugende Deutung zu finden.
[3]
1969 schloss sich Banteln der sogenannten kleinen Samtgemeinde Gronau freiwillig an und wurde 1974 Mitglied der
Samtgemeinde Gronau (Leine)
. 1997 feierte Banteln sein 1000-jahriges Geburtstagsfest. Zum 1. November 2016 wurde Banteln mit vier anderen Gemeinden nach Gronau (Leine) eingemeindet.
[4]
Seit dem 1. November 2016 wird Banteln auf kommunaler Ebene vom
Rat der Stadt
Gronau (Leine) vertreten.
- Der Gemeinde wurde das
Kommunalwappen
am 3. Februar 1939 durch den
Oberprasidenten
der
Provinz Hannover
verliehen. Der
Landrat
aus Alfeld uberreichte es am 17. Mai desselben Jahres.
[5]
- Der Rat der Gemeinde Banteln hat durch Beschluss vom 28. Marz 1994 sowohl die Wappenbeschreibung von 1939 korrigiert als auch die Begrundung neu gefasst.
[6]
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Blasonierung
:
?
Wappenschild
schraglinksgeteilt
von
Silber
und
Blau
; oben ein nach
rechts
gewandter,
rot
-
bewehrter und gezungter
schwarzer
Adlerkopf
, unten ein schraglinks liegender silberner
Armbrustschaft
.“
[5]
[6]
|
Wappenbegrundung:
Banteln wird wahrend des 10. und 11. Jahrhunderts mehrfach als Besitztum der
Ludolfinger
bezeugt. In Erinnerung dessen ist ein Adlerkopf in das obere Feld gesetzt. Mit diesem war in der linken Halfte das Wappen des in Banteln einst ansassigen
Geschlechts von Bennigsen
vereinigt, aus dem der russische Marschall der Freiheitskriege hervorging. Der Armbrustschaft ist im Wappen derer von Bennigsen nachgewiesen und ergibt sich aus dem Wappen an der Muhle von Banteln.
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- Ehemaliges Bantelner Schloss mit Park
- Feldberger Kapelle
auf dem Friedhof
- Ehemalige Muhle an der Leine (heute genutzt zur Stromerzeugung)
- St.-Georg-Kirche
- Naturbad (nach der Schließung der Badeanstalt an gleicher Stelle, errichtet aus dem Holz des Schweizer Pavillons von der
Expo 2000
in Hannover)
Der Musikzug Banteln nahm schon an der Steubenparade in New York teil. Außerdem existieren ein Mannerturnverein, die Freiwillige Feuerwehr Banteln, die Reservistenkameradschaft, der Verein fur Ortsheimatpflege und andere.
Banteln war jahrlich im August Austragungsort des großten
Boßel
-Turniers im sudlichen Landkreis Hildesheim, an dem ca. 70 Mannschaften teilnahmen. Veranstalter war der MTV Banteln und die
Freiwillige Feuerwehr
Banteln.
Banteln verfugt uber einen Bahnhof an der
Hannoverschen Sudbahn
. Am westlichen Ortsrand verlauft die
Bundesstraße 3
in Nord-Sud-Richtung, die
Bundesstraße 1
verlauft ca. vier Kilometer nordlich in Ost-West-Richtung.
Banteln erreichte 1992 einen 1. Platz im Kreiswettbewerb ?
Unser Dorf soll schoner werden
“.
- Margaretha Judith von Stammer
, geb. von Bennigsen (1622?1704), Mutter von
Adrian Adam von Stammer
, sie stammt aus Banteln
- Levin August von Bennigsen
(1745?1826), russischer General deutscher Herkunft, starb auf Gut Banteln
- Alexander Levin von Bennigsen
(1809?1893), hannoverscher Staatsmann, starb in Banteln
- Friedrich von Friedeburg
(1866?1933), preußischer Generalleutnant im Ersten Weltkrieg sowie Autor, er heiratete 1897 in Banteln
- August Block
(1877?1956), Landwirt und Politiker (DP), er ubernahm 1929 als Pachter, ab 1931 als Eigentumer das Rittergut Banteln, er war nach 1945 Ratsmitglied der Gemeinde Banteln
- ↑
Gemeinden in Deutschland nach Flache, Bevolkerung und Postleitzahl.
(XLS; 4,4 MB)
Siehe unter: Niedersachsen, Nr. 1753
. In:
Webseite Destatis.
Statistisches Bundesamt, 31. Dezember 2015,
abgerufen am 23. November 2019
.
- ↑
Einwohnerzahlen der Samtgemeinde Leinebergland ? Banteln.
(PDF; 4 kB) In:
vennekohl.de.
30. November 2016,
abgerufen am 23. November 2019
.
- ↑
Jurgen Udolph
(Recherche):
Der ?Ortsnamenforscher“.
In:
Webseite
NDR 1 Niedersachsen
.
Archiviert vom
Original
am
2. Dezember 2016
;
abgerufen am 4. Dezember 2018
.
- ↑
Niedersachsische Staatskanzlei
(Hrsg.):
Gesetz uber die Vereinigung der Gemeinden Banteln, Betheln, Bruggen, Despetal, Rheden und der Stadt Gronau (Leine) sowie uber die Neubildung des Fleckens Duingen und der Samtgemeinde Leinebergland, Landkreis Hildesheim
. Niedersachsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.).
Nr.
22/2015
. Hannover 15. Dezember 2015,
S.
399?400
,
S. 17?18
(
Digitalisat
[PDF;
278
kB
; abgerufen am 29. Juni 2019]).
- ↑
a
b
Wilhelm Barner
:
Wappen und Siegel des Kreises Alfeld
. Neubindung. Lax GmbH & Co. KG, Hildesheim 1998 (
Digitalisat
des Textteils der Erstauflage von 1940 [PDF;
10,0
MB
; abgerufen am 10. Juni 2019]).
- ↑
a
b
Wappen der Gemeinde Banteln.
(PDF; 62 KB) In:
Webseite Samtgemeinde Gronau-Leine.
Abgerufen am 10. Juni 2019
.