Bad Rappenau

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Wappen Deutschlandkarte
Bad Rappenau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Rappenau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten : 49° 14′  N , 9° 6′  O Koordinaten: 49° 14′  N , 9° 6′  O
Bundesland : Baden-Wurttemberg
Regierungsbezirk : Stuttgart
Landkreis : Heilbronn
Hohe : 235 m u.  NHN
Flache : 73,56 km 2
Einwohner: 22.356 (31. Dez. 2022) [1]
Bevolkerungsdichte : 304 Einwohner je km 2
Postleitzahl : 74906
Vorwahlen : 07264, 07066, 07268, 06268, 07266
Kfz-Kennzeichen : HN
Gemeindeschlussel : 08 1 25 006
Stadtgliederung: Kernstadt und 8 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kirchplatz 4
74906 Bad Rappenau
Website : www.badrappenau.de
Oberburgermeister : Sebastian Frei (parteilos [2] )
Lage der Stadt Bad Rappenau im Landkreis Heilbronn
KarteAbstattAbstattBad FriedrichshallBad RappenauBad WimpfenBeilsteinBeilsteinBeilsteinBrackenheimCleebronnEberstadtEllhofenEllhofenEppingenErlenbachFleinGemmingenGüglingenGundelsheimHardthausen am KocherHeilbronnIlsfeldIttlingenJagsthausenJagsthausenKirchardtLangenbrettachLauffen am NeckarLauffen am NeckarLehrensteinsfeldLeingartenLöwensteinLöwensteinLöwensteinMassenbachhausenMöckmühlNeckarsulmNeckarwestheimNeudenauNeuenstadt am KocherNordheimObersulmOedheimOffenauPfaffenhofenRoigheimSchwaigernSiegelsbachTalheimUntereisesheimUntergruppenbachWeinsbergWiddernWüstenrotZaberfeld
Karte

Bad Rappenau ( Aussprache / ? , bis 1930 Rappenau ) ist eine Stadt im Kraichgau im Nordwesten des Bundeslandes Baden-Wurttemberg , ca. 14 km Luftlinie nordwestlich von Heilbronn und 34 km sudostlich von Heidelberg . Sie gehort zum Mittelzentrumsbereich Heilbronn des gleichnamigen Oberzentrums , zur Region Heilbronn-Franken sowie zur Randzone der europaischen Metropolregion Stuttgart .

Nach Neckarsulm und vor Eppingen ist Bad Rappenau die zweitgroßte Stadt des Landkreises Heilbronn [3] . Die Gemeinde erhielt am 1. Oktober 1973 die Stadtrechte und ist seit dem 1. Januar 2003 ? Große Kreisstadt “; den Titel eines ? Heilbads “ tragt der Ort seit 1930.

Geographische Lage

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Bad Rappenau liegt im nordostlichen Kraichgau . Der Hauptort und der großte Teil der Gemarkung liegen bereits auf der Kraichgau-Hochflache, wahrend sich der Stadtteil Heinsheim am rund 100 Hohenmeter tiefergelegenen Ufer des Neckars befindet. Das wichtigste Gewasser ist der Muhlbach , der im westlich des Hauptorts gelegenen Stadtteil Babstadt entspringt. Er durchquert Bad Rappenau, speist den See im Kurpark, um dann nach Nordosten uber das sogenannte Funfmuhlental in den Neckar zu munden.

Nachbargemeinden

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Folgende Stadte und Gemeinden grenzen an die Stadt Bad Rappenau (im Uhrzeigersinn , beginnend im Osten): Gundelsheim , Offenau und Bad Wimpfen (alle Landkreis Heilbronn ), Heilbronn ( Stadtkreis ), Massenbachhausen und Kirchardt (beide Landkreis Heilbronn), Sinsheim , Neckarbischofsheim und Helmstadt-Bargen (alle Rhein-Neckar-Kreis ), Huffenhardt ( Neckar-Odenwald-Kreis ), Siegelsbach (Landkreis Heilbronn) und Haßmersheim (Neckar-Odenwald-Kreis). Mit den Gemeinden Kirchardt und Siegelsbach ist Bad Rappenau eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.

Stadtgliederung

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Das Stadtgebiet Bad Rappenaus gliedert sich in die Kernstadt und die Stadtteile Babstadt , Bonfeld , Furfeld , Grombach , Heinsheim , Obergimpern , Treschklingen und Wollenberg .

Zu Bad Rappenau selbst gehoren noch das Dorf Zimmerhof , die Weiler Kohlhof und Mayerhof sowie die Wohnplatze Bartsmuhle , Kugelmuhle und Sommersmuhle . Zu Babstadt gehoren die Hofe Oberbiegelhof und Unterbiegelhof, zu Bonfeld die Hofe Eichhauser Hof , Obere Muhle und Untere Muhle, zu Heinsheim der Wohnplatz Ehrenberg , zu Obergimpern die Hofe Eulenberg(er)hof und Wagenbach sowie die Wohnplatze Obere Muhle und Portland-Zementwerk, zu Wollenberg der Wohnplatz Neumuhle. Abgegangene, heute nicht mehr bestehende Orte sind Speßhart und Straßbach auf Markung Rappenau, Eichhausen auf Markung Bonfeld, Hurenfurt (Altfurfeld) auf Markung Furfeld und Battenhausen auf Markung Grombach. [4]

Flachenaufteilung

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Nach Daten des Statistischen Landesamtes , Stand 2014. [5]

Fruhe Geschichte

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Zur Romerzeit bildete die heutige Gemarkung von Rappenau das Hinterland des strategisch wichtigen Kastell Wimpfen im Tal . Die bedeutende Romerstraße von Speyer nach Wimpfen, deren Verlauf auf Rappenauer Gebiet heute die L 530 folgt, durchquerte die Rappenauer Gemarkung von Westen nach Osten. In mehreren der heutigen Rappenauer Teilorte, darunter Furfeld, Babstadt und Obergimpern, befanden sich Villae rusticae , wahrend man in Rappenau selbst 1994 die Reste eines romischen Getreidespeichers ergraben hat. [6]

Rappenau wurde als Rappenaw 1343 [7] erstmals urkundlich erwahnt, jedoch wird 1190 bereits ein Raban von Wimpfen als Reichs ministeriale genannt, dem verschiedentlich der Name des Ortes als ?Rabans Aue“ zugeschrieben wird und dessen Nachfahren den Raben im Wappenschild fuhrten. Anderen Deutungen zufolge wurde der Ort nach einem nicht weiter bekannten Grunder Rappo, der nicht mit dem Ministerialen in Verbindung stand, benannt. Ein Rappe , wie er im heutigen Ortswappen zu sehen ist, scheidet als Namensgeber aus, da der Begriff in der deutschen Sprache erst um das 16. Jahrhundert gebrauchlich wurde. Als sicher gilt nur die Endung auf Au , die sich auf die feuchte Niederung des Muhlbachs bezieht. [8]

Die Besiedelung erfolgte vermutlich in merowingisch-frankischer Zeit, worauf ein nordlich der Heinsheimer Straße vorgefundenes Graberfeld und zahlreiche Keramikfunde hindeuten. [9] Der Besitz war in aus Einzelhofen bestehende Erb lehen aufgeteilt, eine Allmende entstand erst im Verlauf des 14. Jahrhunderts. Die Siedlung konzentrierte sich schließlich auf zwei Kerne: das Unterdorf um das Wasserschloss und das Oberdorf um die Kirche, wo sich ebenfalls ein Herrensitz beim heutigen Marktplatz befand. Die Siedlungskonzentration fuhrte im spaten Mittelalter zur Aufgabe des nordwestlich gelegenen Weilers Speßhart .

Die Oberlehensherrschaft uber Rappenau lag bis 1339 bei den Grafen von Vaihingen und Grafen von Wurttemberg , ab 1344 allein bei den Grafen und spateren Herzogen von Wurttemberg. Außerdem hatte das Stift Wimpfen Rechte am Ort. Beim Ubergang des Vaihinger Anteils an Wurttemberg kam das gesamte Lehen an Konrad von Helmstatt aus der Rappenauer Linie der Herren von Helmstatt , der zuvor bereits den großeren wurttembergischen Teil besessen hatte. In der Folgezeit wuchsen Ober- und Unterdorf zu einem Dorf zusammen, dessen naturliche Grenze nach Suden der Muhlbach war. Nach Konrads Tod, gegen Ende des 14. Jahrhunderts, kam das Lehen in verschiedene Hande, bevor Peter von Helmstatt 1436 wieder das ganze Lehen erwarb. 1438 kam wahrend der Vormundschaft der Herren von Weinsberg uber Jost und Martin von Helmstatt ein Funftel der Rechte an Dorf und Vogtei an die Stadt Wimpfen (das so genannte Wimpfener Funftel , das erst 1649 wieder zum Lehensgut kam). 1578 veraußerten Daniel und David von Helmstatt das Lehen an Johann Philipp von Helmstatt , einen entfernten Verwandten aus dem Durkasteler Ast der Familie. Johann Philipp stand in kurpfalzischen Diensten und konnte die mit dem Lehen verbundene Vasallenpflicht fur den wurttembergischen Herzog Ludwig nicht wahrnehmen. Er verkaufte den gesamten Helmstatter Anteil daher 1592 fur 35.000 Gulden an Reinhard von Gemmingen zu Treschklingen (1532?1598) aus der Familie der Herren von Gemmingen , die neben dem Lehen hier auch umfangreichen Allodialbesitz erwarben. [10]

Rappenau unter den Herren von Gemmingen

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Reinhard von Gemmingens Sohn Eberhard (1567?1611) vollendete bis 1603 das Rappenauer Wasserschloss an der Stelle des alten Schlosses, verstarb jedoch fruh. Seine minderjahrigen Sohne Philipp , Melchior-Reinhard und Hans Sigmund unterstanden vorerst der Vormundschaft der Bruder Eberhards, zunachst Hans Wilhelm , der 1615 starb, und dann Reinhard dem Gelehrten . Die Bruder Philipp, Melchior-Reinhard und Hans Sigmund verstarben alle jung im Dreißigjahrigen Krieg . Rappenau wurde wahrend des Krieges mehrfach niedergebrannt. Das Lehen wurde 1630 eingezogen. Wahrend des Krieges war der minderjahrige, mit der Mutter nach Menzingen geflohene Eberhard (1628?1675) der einzige Stammhalter. Er erhielt 1648 nach dem Westfalischden Frieden das Lehen uber Rappenau zuruck. Er war zeitweilig Direktor des Ritterkanton Kraichgau und verstarb kinderlos. [11]

Nach Eberhards Tod trat 1675 sein alterer und bereits reich beguterter Großneffe Weiprecht von Gemmingen (1608?1680) in die Erbfolge ein. Dessen Sohne Erpho, Weiprecht, Uriel und Reinhard verwalteten den vaterlichen Besitz bis 1688 gemeinsam, danach kam Rappenau an Uriel (1644?1707), der ab 1684 ebenfalls Direktor des Ritterkanton Kraichgau war.

Auf Uriel folgte sein Sohn Karl Ludwig von Gemmingen (1700?1752), der keine mannlichen Nachkommen hatte, so dass Rappenau 1752 an den entfernten Vetter Eberhard von Gemmingen (1713?1757) kam, der als preußische Militarperson Bekanntheit erlangte. Sein Sohn Eberhard Georg (1754?1806) war beim Erbfall erst drei Jahre alt, so dass Rappenau unter die Vormundschaft von Eberhard Georgs Großvater Eberhard (1688?1767) kam. Nach dessen Tod war der Lehenserbe noch immer nicht mundig, so dass dessen in Treschklingen beguterter Onkel Sigmund von Gemmingen (1724?1806) die Vormundschaft ubernahm und 1779 schließlich den Besitz ubergab.

Eberhard Georg uberlebte seinen jung verstorbenen Sohn Christian Friedrich von Gemmingen (1780?1805) um ein Jahr, danach trat nochmals der vormalige Vormund Sigmund von Gemmingen in das Erbe ein, doch lebte er in Ungarn und verstarb noch innerhalb desselben Jahres. 1806 kam Rappenau an seinen gleichnamigen Sohn Sigmund (1777?1843). [12]

Innerhalb der im 18. Jahrhundert rasch wechselnden Besitzer- und Erbenfolge der Rappenauer Ortsherren befinden sich viele hoherrangige Diplomaten und Militarpersonen, die sich am Hof in Wien oder an Kriegsschauplatzen in ganz Europa bewegten, so dass der Besitz in Rappenau um 1800 stellenweise vernachlassigt war. Erst Sigmund pflegte den Besitz wieder.

Im Jahr 1806 gelangte Rappenau durch den Reichsdeputationshauptschluss an das Großherzogtum Baden . Die Freiherren von Gemmingen verloren dadurch die obrigkeitlichen Rechte, blieben aber freilich der großte Grundbesitzer des Ortes wie auch der Umgebung. Ein Zweig der Familie bewohnte das Schloss bis zum Zweiten Weltkrieg. 1810 wurde Rappenau vorubergehend Sitz eines Amtes , doch kam der Ort bereits 1813 zum Bezirksamt Neckarbischofsheim , nach dessen Auflosung 1864 zum Bezirksamt Sinsheim .

Aufschwung durch Saline und Heilbad

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Im Jahr 1822 stieß der Salinendirektor Georg Christian Heinrich Rosentritt am Rande des Einsiedelwaldes in 175 Meter Tiefe auf ein reichhaltiges Salzlager und begrundete die Rappenauer Saline . Diese Saline gehorte zwar dem badischen Staat, so dass Rappenau durch die Saline keine direkten Einkunfte hatte, der Salinenbetrieb begunstigte dennoch das Wachstum des Ortes immens. Zwischen 1825 und 1829 uberschritt der Ort die Marke von 1000 Einwohnern. Ab 1832 bestand ein Aktienverein, der am 15. Mai 1834 das Sophienbad (benannt nach der Schirmherrin Großherzogin Sophie von Baden) eroffnete, in dem die Rappenauer Sole auch zu Heilzwecken genutzt wurde. 1845 entstand das Salinen-Solbad. 1862 kam ein Dampfbad hinzu, und ab 1886 wurden Sole-Inhalationen angeboten.

Im Jahr 1887 eroffnete das Mannheimer Diakonissenhaus das Kinderkurhaus Siloah fur erholungsbedurftige Stadtkinder. 1912 eroffnete der Heidelberger Professor Oscar Vulpius am Hohenrand des Rappenauer Waldes ein Sanatorium mit 120 Betten zur Behandlung von Knochen-, Gelenk- und Drusenleiden, die spatere Vulpius Klinik . Inzwischen war auch das alte Salinen-Solbad von 1845 durch das gemeindeeigene Sophie-Luisen-Bad (1903?1966) abgelost worden. Im Jahr 1921 wurden rund 84.500 Ubernachtungen gezahlt.

Nachdem die Bahnstation des Ortes bereits seit 1914 Bad Rappenau hieß, ging die offizielle Anerkennung des Ortes als Heilbad , um die sich die Gemeinde seit 1903 beworben hatte, auf eine Verfugung des badischen Staatsministeriums vom 4. September 1930 zuruck, wonach die Gemeinde Rappenau ( Bezirksamt Sinsheim ) mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 den Namen Bad Rappenau fuhren sollte.

Der Kurbetrieb wuchs in Bad Rappenau nach dem Zweiten Weltkrieg stark an. 1952 war es bereits das siebtgroßte Heilbad des Landes, wenngleich die Anlagen inzwischen auch uberaltert waren und das Kurgebiet in den 1960er und 1970er Jahren einem Generalplan von 1961 folgend umfassend modernisiert und erweitert wurde. In den 1970er Jahren bestanden vier Spezialkliniken, und es wurden rund 600.000 Ubernachtungen gezahlt. Gleichzeitig wurde die Saline 1972/73 stillgelegt. Die meisten Salinengebaude und -anlagen wurden abgerissen und das Salinengelande als Salinengarten ein Teil des Kurgebiets. Die Grundung der Kur- und Klinikverwaltung 1977 ermoglichte den weiteren Aufschwung des Kurbetriebs. Unter dem Dach der Kur- und Klinikverwaltung arbeiten heute funf Kureinrichtungen zusammen und bilden ein Kompetenzzentrum fur medizinische Rehabilitation und Pravention. 1986 erwarb die Stadt die Konzession, aus verbliebenen Bohrlochern weiterhin Sole zu Heilzwecken fordern zu konnen.

Entwicklung zur großen Kreisstadt

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Im Zuge der Verwaltungsneuorganisation 1939 ging Bad Rappenau vom Bezirksamt Sinsheim in den Landkreis Sinsheim uber. Am 1. April 1950 wurde der Ortsteil Zimmerhof von Heinsheim, am 1. April 1952 das Zimmerhoferfeld von Bad Wimpfen nach Bad Rappenau umgemeindet. Von 1971 bis 1973 wurden dann acht weitere umliegende Gemeinden (funf aus dem Landkreis Sinsheim, zwei aus dem Landkreis Heilbronn und eine aus dem Landkreis Mosbach ) nach Bad Rappenau eingegliedert. Im Rahmen der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde Bad Rappenau dem Landkreis Heilbronn , der zum Regierungsbezirk Stuttgart gehort, zugeordnet. Damit wird die ehemals badische Gemeinde Bad Rappenau nunmehr vom ehemals wurttembergischen Stuttgart aus verwaltet.

Vor der Gemeindereform hatte Bad Rappenau etwa 5200 Einwohner gehabt. Durch die Eingemeindung von sieben Teilorten im Zuge der Gemeindereform bis zum Fruhjahr 1973 war die Einwohnerzahl auf rund 12.500 Personen gestiegen. Am 29. Mai 1973 erhielt Bad Rappenau daraufhin die Stadtrechte verliehen. In der Begrundung hieß es, der Ort sei nicht nur ein bekanntes Heilbad, sondern auch wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt der Umlandgemeinden, in dem beachtliche Einrichtungen stadtischen Geprages geschaffen worden seien. Im Jahr 2001 fanden in Bad Rappenau die Heimattage Baden-Wurttemberg statt, und die Einwohnerzahl der Stadt uberschritt die 20.000-Grenze. Danach stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt , was die baden-wurttembergische Landesregierung mit Wirkung vom 1. Januar 2003 beschloss. 2008 kamen uber 700.000 Besucher zur baden-wurttembergischen Landesgartenschau in Bad Rappenau .

Evangelische Stadtkirche am Marktplatz
Herz-Jesu-Kirche
Judischer Friedhof Bad Rappenau

Das Gebiet der Stadt Bad Rappenau gehorte ursprunglich zum Bistum Worms . Der Wormser Bischof erlaubte 1343 Konrad von Helmstatt, die Filialkapelle Rappenau der Wimpfener Pfarrkirche als eigene Pfarrkirche auszustatten. Ab 1530 wurde durch die Ortsherren die Reformation eingefuhrt, infolgedessen war Rappenau uber Jahrhunderte eine uberwiegend protestantische Gemeinde.

Nach dem Ubergang an Baden 1806 wurde die Gemeinde Glied der spateren Evangelischen Landeskirche in Baden . 1887 legte die Gemeinde den Grundstein fur eine neue Kirche, die heutige Stadtkirche Bad Rappenau . Die Kirchengemeinde Bad Rappenau gehorte ursprunglich zum Kirchenbezirk Sinsheim, ab 1975 zum Kirchenbezirk Eppingen-Bad Rappenau, welcher zum 1. Januar 2005 mit dem Kirchenbezirk Sinsheim zum neuen Kirchenbezirk Kraichgau fusionierte. Auch in den Stadtteilen Babstadt, Grombach, Heinsheim, Obergimpern und Treschklingen gibt es evangelische Kirchengemeinden bzw. Kirchen, die zur Evangelischen Landeskirche in Baden (Kirchenbezirk Kraichgau) gehoren. Die Kirchengemeinden in den Stadtteilen Bonfeld und Furfeld gehoren jedoch infolge der fruheren Zugehorigkeit zu Wurttemberg bis heute zur Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg ( Kirchenbezirk Heilbronn ).

Im 19. Jahrhundert zogen auch Katholiken nach Rappenau. Sie wurden zunachst von der Nachbargemeinde Siegelsbach aus betreut. 1896 konnten sie in einem Raum im Wasserschloss eigene Gottesdienste feiern, und ab 1929 errichtete die Gemeinde die heutige Herz-Jesu-Kirche , die 1954 erweitert wurde und an der 1959 eine eigene Pfarrei errichtet wurde. Die Gemeinde gehort schon seit ihrer Grundung zum Erzbistum Freiburg ( Dekanat Kraichgau mit Sitz in Sinsheim, vor 2008 in Waibstadt). Die Pfarrgemeinden im Stadtgebiet Bad Rappenaus und einige Nachbargemeinden Bad Rappenaus gehoren heute zu den beiden Seelsorgeeinheiten Bad Rappenau (Pfarrgemeinde zum Heiligsten Herzen Jesu Bad Rappenau mit Filialkirchen St. Johannes Baptist Heinsheim, St. Georg Siegelsbach und Maria Konigin Huffenhardt) und Obergimpern (Pfarrgemeinde St. Cyriak Obergimpern mit Filialkirche St. Josef Untergimpern, Pfarrgemeinde St. Margaretha Grombach mit Filialkirche St. Agidius Kirchardt).

Eine Judische Gemeinde in Rappenau bestand seit dem 16. Jahrhundert, wenngleich der Ort nicht durchgangig von Juden bewohnt und die Gemeinde stets klein und arm war. 1843 wurde eine kleine Synagoge errichtet, 1881 der Judische Friedhof angelegt. Die Gemeindegroße betrug 1875 uber 80 Personen, nahm jedoch in der Folgezeit durch Ab- und Auswanderung stark ab. 1900 lebten 46 Juden am Ort, 1933 noch 10. Im Jahr 1937 wurde die Gemeinde aufgelost, die Synagoge verkauft und zur Milchsammelstelle umgebaut. In der Pogromnacht 1938 kam es zu Ausschreitungen gegen die wenigen noch in Rappenau lebenden Juden. Vier der funf im Jahr 1940 noch in Rappenau lebenden Juden kamen bei der Deportation von Juden aus Deutschland im Jahr 1940 zu Tode. Auf dem Judischen Friedhof wurden 1944 Kinder sowjetischer Zwangsarbeiterinnen sowie 1945 vier umgekommene KZ-Haftlinge begraben. [13] Auch in mehreren Stadtteilen gab es einst judische Gemeinden.

Eingemeindungen

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Folgende Gemeinden und Gemarkungen wurden nach Bad Rappenau eingegliedert. Soweit nicht anders angegeben gehorten diese bis Ende 1972 zum Landkreis Sinsheim. Mit der Eingliederung wurden auch die bislang nicht zum Landkreis Sinsheim gehorigen Gemeinden Teil des Landkreises Sinsheim und kamen im Zuge der Kreisreform zum 1. Januar 1973 mit der Gesamtstadt Bad Rappenau zum Landkreis Heilbronn.

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung von Bad Rappenau nach nebenstehender Tabelle. Oben von 1653 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schatzungen, Volkszahlungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Amter (nur Hauptwohnsitze ).

Jahr Einwohner
1653 110
1713 235
1745 471
1825 781
1. Dezember 1871 1441
1. Dezember 1880 ¹ 1665
1. Dezember 1890 ¹ 1577
1. Dezember 1900 ¹ 1628
1. Dezember 1910 ¹ 1726
16. Juni 1925 ¹ 1862
16. Juni 1933 ¹ 1918
17. Mai 1939 ¹ 1979
31. Dezember 1945 ¹ 2.328
13. September 1950 ¹ 2.962
Jahr Einwohner
6. Juni 1961 ¹ 3.899
27. Mai 1970 ¹ 5.404
31. Dezember 1975 13.361
31. Dezember 1980 13.826
25. Mai 1987 ¹ 14.461
31. Dezember 1990 15.884
31. Dezember 1995 18.562
31. Dezember 2000 19.884
31. Dezember 2005 20.600
31. Dezember 2010 20.505
31. Dezember 2011 20.012
31. Dezember 2015 20.510
31. Dezember 2020 21.650
30. September 2022 22.246 [3]

¹ Volkszahlungsergebnis

Kommunalwahl in Bad Rappenau 2019
Wahlbeteiligung: 53,1 % (2014: 43,0 %)
 %
40
30
20
10
0
32,1 %
21,5 %
18,0 %
16,5 %
11,9 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  ?2
  ?4
  ?6
  ?8
?7,9  %p
+9,5  %p
?6,9  %p
+3,9  %p
+1,5  %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d 2014 Grun-Alternative Liste (GAL)

Gemeinderat und Ortschaftsrat

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Rathaus Bad Rappenau

Der Gemeinderat der Stadt Bad Rappenau hat seit der Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 insgesamt 35 Mitglieder (statt 34 nach der Wahl 2014), die den Titel Stadtratin/Stadtrat fuhren. Die Wahl fuhrte zu folgendem Ergebnis: [17]

Partei / Liste Stimmenanteil G/V %p Sitze G/V
CDU 32,1 % ? 7,9 11 ? 3
SPD 18,0 % ? 6,9 6 ? 2
ODP 11,9 % + 1,5 4 ± 0
GRUNE * 16,5 % + 3,9 6 + 2
Freie Wahler 12,0 % ? 1,9 8 + 4
Gesamt 100 % 35
Wahlbeteiligung: 53,1 %

* 2014 Grun-Alternative Liste (GAL)
G/V: Veranderung zur vorigen Gemeinderatswahl 2014

Durch die in Bad Rappenau eingefuhrte Unechte Teilortswahl hat jeder Stadtteil eine genau festgelegte Zahl von Sitzen im Gemeinderat. Im Stadtteil Furfeld gibt es jedoch zusatzlich einen von der wahlberechtigten Bevolkerung zu wahlenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher, der auf Vorschlag des Ortschaftsrates vom Gemeinderat gewahlt wird. Dieses Gremium ist zu wichtigen Angelegenheiten, welche die Ortschaft betreffen, zu horen.

An der Spitze der Gemeinde Rappenau stand meist ein von den Ortsherren eingesetzter Vogt. Nach dem Ubergang an Baden leitete ein Burgermeister die Gemeindeverwaltung, ihm stand ein Rat zur Seite. Seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt am 1. Januar 2003 tragt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberburgermeister . Sein Vertreter ist der Erste Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Burgermeister . Die bisher letzte Wahl des Oberburgermeisters fand am 5. November 2017 statt, der von CDU und SPD unterstutzte Sebastian Frei wurde mit 71,7 % der abgegebenen Stimmen gegen Gordan Pendelic gewahlt. Der bisherige Amtsinhaber Hans Heribert Blattgen war nicht zur Wiederwahl angetreten. [18]

Burgermeister und Oberburgermeister

  • 1821?1831: Johann Jakob Freudenberger
  • 1831?1836: mehrere Personen
  • 1836?1850: Christoph Reichardt
  • 1850?1869: Johann Adam Rothenhofer
  • 1869?1877: Georg Zimmermann
  • 1877?1889: Emil Kachel
  • 1889?1895: Wilhelm Straub

Wappen und Flagge

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Die Blasonierung des Bad Rappenauer Wappens lautet: In Gold auf blauem Schildfuß ein aufspringendes schwarzes Ross (Rappen) . Die Stadtflagge ist Schwarz-Gelb.

Das Rappenauer Gemeindesiegel von 1820 zeigt das Wappen der fruheren Ortsherren, der Herren von Gemmingen , also In Blau zwei goldene Balken , belegt mit der redenden Wappenfigur des ? Rappen “. Da diese Darstellung, bei der das schwarze Ross den blauen Schildgrund teilweise uberdeckte, gegen die heraldische Farbregel verstieß, wurden vom Gemminger Wappen nur die Farben in das Bad Rappenauer Gemeindewappen ubernommen. Das Wappen und die Flagge wurden der Gemeinde Bad Rappenau am 26. September 1957 vom Innenministerium Baden-Wurttemberg verliehen. [20]

Stadtepartnerschaften

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Bad Rappenau unterhalt seit 1982 eine Gemeindepartnerschaft mit der Stadt Contrexeville in Frankreich und seit 2001 mit Llandrindod Wells in Wales ( Vereinigtes Konigreich ).

Kultur und Sehenswurdigkeiten

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Wasserschloss
Die letzten Sonnenminuten des Tages auf das Wasserschloss
Portal des Wasserschlosses

Bad Rappenau hat seit 1989 das Museum Bad Rappenau im Kulturhaus Forum Frankischer Hof . Dieses Museum in einem historischen Anwesen von 1842 bietet einen Uberblick uber Bodenfunde sowie die Salinen- und Badergeschichte des ehemaligen Reichsritterdorfes Rappenau. Besonderheiten des Museums sind die Gerate der Bohrtechnik, der Soleforderung und der Siedesalzerzeugung aus den Anfangsjahren der Saline. Die Ausstellung des Museums wird seit 2008 um eine Außenstelle im Bohrhaus beim Rappenauer Gradierwerk erganzt. Seit 2020 ist ebenfalls das erste Bademoden-Museum der Welt in Bad Rappenau angesiedelt. [21] Im BikiniARTmuseum werden auf 2.000 Quadratmetern Ausstellungsflache die Entwicklung der Bademode von 1880 bis in die Gegenwart vorgestellt. [22]

Das Wasserschloss Bad Rappenau ist das Wahrzeichen der Stadt. Das auf drei Seiten von Wasser umgebene Gebaude hat in der Nordwest- und in der Nordostecke jeweils einen Eckturm sowie einen Treppenturm an der Sudfassade. Das Schloss wurde 1601 bis 1603 von Eberhard von Gemmingen erbaut, der als Brustbild das schmuckvolle Renaissanceportal am Treppenturm des Gebaudes bekront. Das noch bis in die 1950er Jahre nach Norden und Osten von Wirtschaftsgebauden umgebene Schloss ist seit 1956 im Besitz der Gemeinde, die es zunachst zu Kurzwecken, von 1980 bis 2001 dann als Verwaltungssitz nutzte. Heute beherbergt das Schloss unter anderem den Kunstverein Wasserschloss Bad Rappenau e.V. sowie eine Galerie und wird fur Kunstausstellungen, Konzerte und Vortrage genutzt. [23] Der das Gebaude umgebende Park erstreckt sich langs des im Ort meist verdolten Muhlbaches nach Westen bis zur Ortsmitte. Nahe dem Schloss befindet sich außerdem noch der Eckturm des einstigen Vorhofes.

In der Stadtmitte am Marktplatz steht die evangelische Stadtkirche Bad Rappenau , die 1887 vom spateren Ehrenburger, Baurat Hermann Behaghel , erbaut wurde. Bei der Kirche ist das von 1999 bis 2001 erbaute Neue Rathaus mit dem markanten, dem Kirchplatz zugewandten Rundbau, in dem sich Burgerburo und Ratssaal befinden. Vor dem Rathaus befindet sich eine Skulpturengruppe, auf dem Marktplatz befindet sich der aus grunlichem Granit gefertigte und aus acht waagerecht ubereinandergeschichteten Scheiben bestehende kugelformige Marktbrunnen des Kunstlers Jorg Failmezger aus Pleidelsheim. Der Brunnen soll die Zusammengehorigkeit der Bad Rappenauer Stadtteile mit der Kernstadt sowie die Bedeutung des Wassers fur die Kur- und Baderstadt Bad Rappenau symbolisieren.

Die an der unteren Salinenstraße gelegene katholische Herz-Jesu-Kirche wurde ab 1929 nach Planen des Heidelberger Architekten Franz Sales Kuhn gebaut. 1954 wurde sie unter Leitung des Architekten Ohnmacht erweitert. Der neubarocke Bau mit Zwiebelturm beeindruckt vor allem durch ein Sgraffito (Wanddekoration) an der nordlichen Obergadenwand, das alle 14 Kreuzwegstationen darstellt. Das Werk stammt von Franz Xaver Hemmerle aus Freiburg.

Altes Rathaus

Bei der Stadtkirche befindet sich auch das 1841 fertiggestellte Alte Rathaus der Stadt, das uberhaupt das erste Rathaus der Stadt war, da vorige Rappenauer Schultheiße, Vogte und Burgermeister ihre Dienstgeschafte in ihren Privathausern verrichtet hatten. Das von Christoph Arnold geplante Gebaude war zunachst Schul- und Rathaus. Auch nach dem Bau eines eigenen Schulhauses (der heutigen Realschule) 1906/07 wurden Raume weiterhin fur andere Zwecke genutzt, so dass das Gebaude erst 1914 zum reinen Rathaus wurde. Das Gebaude diente diesem Zweck, bis die Stadtverwaltung 1980 ins Wasserschloss wechselte. Am Alten Rathaus befindet sich ein Wandbrunnen von 1928, der an einen vormals dort vorhandenen Marktbrunnen erinnern soll und der die Inschriften tragt: ?Ruhe ist des Burgers erste Pflicht“ und ?Im Wein liegt Wahrheit, im Wasser liegt Klarheit“. Im Ort befinden sich außerdem einige historische Fachwerkgebaude, darunter der Dominikanerhof . Der Bahnhof ist ein klassizistisches Gebaude aus der Zeit des Eisenbahnbaus um 1868.

Auf dem Stadtischen Friedhof am Nordende des Ortes an der Straße nach Siegelsbach ist die Ruhestatte von Salineninspektor und Ehrenburger Georg Christian Heinrich Rosentritt , der 1822 das Bad Rappenauer Salzlager entdeckte. Außerdem befindet sich am Eingang zum Friedhof ein Kriegerdenkmal mit den Plastiken von vier lebensgroße Soldaten. Nordlich des stadtischen Friedhofs liegt an der Straße nach Siegelsbach ein historischer judischer Friedhof. Westlich des Friedhofs liegt auf einer Anhohe die 1912 eroffnete Vulpius Klinik , deren Giebel zu den Landmarken des Ortes zahlt, deren ursprungliche Baugestalt jedoch durch mehrere Um- und Anbauten kaum mehr zu erkennen ist.

Luftbild des Salinengartens

Bad Rappenau verfugt uber mehrere Parks: den Schlosspark um das Wasserschloss im Westen der Stadt und den Salinengarten mit Hohenstadter Grund sowie den daran anschließenden Kurpark im Osten der Stadt. Der Verbindungsweg vom Schlosspark zum Kurpark fuhrt weitgehend durch parkartig angelegte Grunflachen. Im Salinengarten auf dem Schwarzberg ostlich des Kurgebiets langs der Salinenstraße mit Kurmittelhaus und mehreren Kliniken sind bedeutende Reste der einst hier bestehenden Rappenauer Saline erhalten. Das Salinenamtsgebaude und die ebenfalls erhaltenen zeitgenossischen umliegenden Wohngebaude wurden 1830 von Friedrich Weinbrenner und seinen Schulern errichtet. Heute schmuckt ein Monopteros an der Stelle der einstigen Salinenkantine den Eingangsbereich des Salinengartens. Das Kunstwerk wurde 1982 von den in Berlin und Paris lebenden Kunstlern Matchinsky und Denninghoff aus Chrom-Nickel-Stahl-Rohren gefertigt. Im Salinengarten ist auch noch die den Weinbrenner-Gebauden nachempfundene Trafostation von 1925 erhalten, die heute gastronomisch genutzt wird. Auf dem Gelande des Kurgebiets befand sich einst auch die Maschinenfabrik und Eisengießerei Gebruder Botsch .

Bohrturm im Hohenstadter Grund

Sudlich des Salinengartens schließt sich der Hohenstadter Grund mit mehreren Pumphauschen zur Solegewinnung, einem Ehrenmal fur die gefallenen Salinenarbeiter 1914?1918, einem historischen fahrbaren Bohrturm und einem Tretrad (so genannte Salinenkuh ) aus den Anfangen der Solegewinnung an. Fur die Landesgartenschau 2008 wurde dort außerdem ein Gradierwerk errichtet.

Neues Kurhaus

Nordlich des Salinengartens liegt durch die Bahnlinie getrennt der im Muhlbachtal langgestreckte Kurpark, der wie die anderen Parkanlagen auch fur die Landesgartenschau 2008 großflachig umgestaltet wurde. Kurpark und Salinengarten sind durch eine neu errichtete Brucke mit einer doppelten Wendeltreppe verbunden. Den westlichen Abschluss des Kurparks bilden ein kunstlich angestauter See und das Neue Kurhaus . Auf Hohe des Kurparks befand sich etwa von 1710 bis 1790 eine Muhle. Im sich nach Nordosten anschließenden weiteren Verlauf des Funfmuhlentals sind funf ehemalige Muhlen erhalten, von denen die Kugelmuhle , die Barthsmuhle und die Sommersmuhle sich noch auf der Gemarkung von Bad Rappenau befinden.

Regelmaßige Veranstaltungen

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In der Kernstadt findet alljahrliche seit 1977 das Straßenfest und seit 1978 das Stadtfest statt. Auch die Siedlergemeinschaft veranstaltet jahrlich ein Fruhlingsfest. In den Stadtteilen gibt es seit den 1980er- bzw. 1990er-Jahren verschiedene jahrlich stattfindende Feste, so zum Beispiel das Herbstfest und das Schlosshoffest in Grombach , das Fischerfest in Heinsheim , das Schlossfest in Obergimpern , das Kelterfest (Jakobimarkt) in Wollenberg oder den Martinimarkt in Zimmerhof . Das alljahrliche Lichterfest am Kurpark hat bis zu 10.000 Besucher. Seit uber 20 Jahren gibt es zwischen dem Ortsteil Zimmerhof und der Nachbargemeinde Siegelsbach das jahrliche Open-Air-Festival am Romersee . Seit 2014 gesellt sich eine weitere musikalische Veranstaltung dazu, das Geschrubb&Geschepper Festival in der Muhltalhalle. Es findet jedes Jahr am dritten Novemberwochenende statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Busbahnhof
Bahnhof

Der Bahnhof Bad Rappenau liegt an der Elsenztalbahn , die von Bad Friedrichshall Hauptbahnhof nach Heidelberg Hauptbahnhof fuhrt. Den offentlichen Personennahverkehr ( OPNV ) gewahrleisten der Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehr (HNV) sowie der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN). Diese bedienen mehrere Buslinien in die Stadtteile, andere Gemeinden im Landkreis Heilbronn und eine Gemeinde im Neckar-Odenwald Kreis. Seit 2017 ist ein ehrenamtlicher Burgerbus unterwegs [24] .

Ende 2013 wurde auf dieser Strecke die Stadtbahn Heilbronn (Linie S 42) bis Bad Rappenau und Sinsheim verlangert. [25] Die S-Bahn Heidelberg verkehrt in der Hauptverkehrszeit vereinzelt nach Bad Rappenau.

Durch den Stadtteil Obergimpern fuhrt die Krebsbachtalbahn , auf der kein regelmaßiger Personenverkehr stattfindet. Die Reaktivierung inklusive Verknupfung mit der Elsenztalbahn wurde im Oktober 2022 vom Gemeinderat Bad Rappenau beschlossen. [26]

Bad Rappenau hat einen direkten Anschluss an der Bundesautobahn 6 (Mannheim?Heilbronn). Ferner fuhrt durch den Stadtteil Furfeld die Bundesstraße 39 .

Ansassige Unternehmen

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Einige der großten Betriebe in Bad Rappenau:

  • HERMES Logistikcenter Bad Rappenau ? Ortsteil Bonfeld
  • Mondi Packaging Bad Rappenau GmbH, Hersteller von Verpackungsmaterialien fur die Industrie
  • ZIMA Apparate GmbH, Hersteller von Filter- und Absauganlagen
  • Stahl Plast Kunststoffe GmbH & Co., Vertrieb von Rohstoffen fur die Kunststoff- und Kabelindustrie
  • Losberger De Boer , Hersteller von mobilen, temporaren Zelten, Hallen und Gebaude
  • EOS KSI Inkasso Deutschland GmbH, Forderungs- und Kreditverwaltung
  • Kraichgau-Klinik Bad Rappenau GmbH & Co.KG, Rehabilitationsklinik fur Onkologie
  • Vulpius Klinik GmbH, Klinik fur Orthopadie, Endoprothetik, Handchirurgie, Schulterchirurgie
  • Kurklinik Bad Rappenau GmbH, Verwaltung und Betrieb von Kurkliniken
  • Haffner Brau, Brauerei und Gaststattenbetrieb

Uber das lokale Geschehen in Bad Rappenau berichten die Tageszeitungen Kraichgau Stimme (eine Nebenausgabe der Heilbronner Stimme ), der Bad Rappenauer Bote/Eppinger Nachrichten (eine Nebenausgabe der Rhein-Neckar-Zeitung ) sowie das von der Pressestelle der Stadt Bad Rappenau herausgegebene Amtsblatt Mitteilungsblatt der großen Kreisstadt Bad Rappenau .

Offentliche Einrichtungen

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Bad Rappenau hat ein Notariat .

Die Kurstadt verfugt uber ein rund 60 Jahre altes Sole - und Sauna paradies, das sogenannte RappSoDie in der Salinenstraße. [27] Das Hallenbad soll Ende 2024 aus Altersgrunden abgerissen und neu gebaut werden. [28]

Bad Rappenau hat eine Verbundschule. Sie besteht aus einer Realschule , eine Forderschule , eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, eine Gemeinschaftsschule und je eine Grundschule in den Stadtteilen Bonfeld, Furfeld, Grombach, Heinsheim, Obergimpern und Zimmerhof sowie eine gemeinsame Grundschule ( Theodor-Heuss -Schule) fur die Stadtteile Babstadt und Treschklingen. Die meisten Gymnasiasten aus Bad Rappenau besuchen das Hohenstaufen-Gymnasium Bad Wimpfen , wahrend die Realschuler des nur wenige Kilometer entfernten Bad Wimpfen in der Regel auf die Verbundschule Bad Rappenau gehen. Daruber hinaus unterhalt die Volkshochschule Unterland in Bad Rappenau eine Außenstelle. [29] Die Stadt- und Kurbucherei Bad Rappenau hat einen Bestand von uber 20.000 Buchern und anderen Medien.

Personlichkeiten

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Die Gemeinde bzw. Stadt Bad Rappenau hat folgenden Personen das Ehrenburgerrecht verliehen:

Sohne und Tochter der Stadt

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Sonstige Personlichkeiten

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Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Baden-Wurttemberg ? Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) ( Hilfe dazu ).
  2. Peter Boxheimer: Erste OB-Kandidatur angekundigt . In: Kraichgau Stimme , 19. August 2017
  3. a b Einwohnerzahlen der Stadte und Gemeinden im Landkreis Heilbron , abgerufen am 4. Februar 2023
  4. Quelle fur den Abschnitt Stadtgliederung:
    Das Land Baden-Wurttemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbande Franken und Ostwurttemberg . Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1 . S. 50?56
    Zusatzliche Quelle fur Hurenfurt: Hans-Heinz Hartmann: Hurenfurt, ein vergessenes Dorf bei Furfeld . In: Bad Rappenauer Heimatbote Nr. 10, Bad Rappenau 1998
    Das in der Landesbeschreibung erwahnte Niuern bzw. Neuern hat es dagegen lt. Geschichte der Stadt Bad Rappenau (Bad Rappenau 1978, Anm. S. 52) nie gegeben, der Fehler geht auf R. Buhrlen (1970) zuruck, der Besitz der Freiherren von Gemmingen bei Niefern irrtumlich bei Rappenau lokalisiert hat. Das Heimatbuch fuhrt außerdem den weiteren abgegangenen Wohnplatz Straßbach an und macht korrigierende Anmerkungen, dass Speßhart nie Speceshart genannt wurde, sondern hier auch eine weitere Verwechslung mit dem Dorf Spessart bei Ettlingen besteht.
  5. Statistisches Landesamt, Flache seit 1988 nach tatsachlicher Nutzung fur Bad Rappenau.
  6. Hans-Heinz Hartmann: Ein romischer Getreidespeicher in Bad Rappenau , in: Bad Rappenauer Heimatbote 8, 1996, S. 30?36; Johann-Christoph Wulfmeier, Hans Heinz Hartmann: Reichlich Speicherplatz. Ein horreum von Bad Rappenau, Kreis Heilbronn. In: Jorg Biel , Jorg Heiligmann , Dirk Krausse (Hrsg.): Landesarchaologie. Festschrift fur Dieter Planck zum 65. Geburtstag (= Forschungen und Berichte zur Vor- und Fruhgeschichte in Baden-Wurttemberg. Band 100). Konrad Theiss, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8062-2331-6 , S. 341?378.
  7. Siehe bei LEO-BW
  8. Roland Franke: Die Ortsnamen von Bad Rappenau und den Stadtteilen nach Sinn und Ursprung erklart. In: Bad Rapenauer Heimatbote 8, 1996, S. 36?38.
  9. Hans-Heinz Hartmann: Spuren einer fruhmittelalterlichen Grundung Rappenaus , in Bad Rappenauer Heimatbote 23, Dezember 2012, S. 20?23.
  10. Emil Kunzel: Die Freiherren von Gemmingen(-Hornberg) in Bad Rappenau, in: Bad Rappenauer Heimatbote 8 , 1996, S. 7.
  11. Emil Kunzel: Die Freiherren von Gemmingen(-Hornberg) in Bad Rappenau, , in: Bad Rappenauer Heimatbote 8 , 1996, S. 7/8.
  12. Emil Kunzel: Die Freiherren von Gemmingen(-Hornberg) in Bad Rappenau, , in: Bad Rappenauer Heimatbote 8 , 1996, S. 7?13.
  13. Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation . Band 1. Bundeszentrale fur politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0 . S. 22
  14. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982 . W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1 , S.   478 .
  15. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982 . W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1 , S.   479 .
  16. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982 . W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1 , S.   465 .
  17. Stadt Bad Rappenau, Gemeinderatswahl 2019 ( Memento vom 24. September 2019 im Internet Archive ), abgerufen am 24. September 2019
  18. Sebastian Frei mit großer Mehrheit zum Oberburgermeister gewahlt. In: Rhein-Neckar-Zeitung . 5. November 2017, abgerufen am 26. September 2020 .
  19. Sebastian Frei zum neuen Oberburgermeister gewahlt . Suddeutsche Zeitung , 5. November 2017, abgerufen am 26. August 2020 .
  20. Quellen fur den Abschnitt Wappen und Flagge:
    Heinz Bardua: Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart . Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0801-8 ( Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Wurttemberg . Band 1). S. 42
  21. Anne Goebel: Ewiger Sommer. In: Suddeutsche Zeitung. Suddeutsche Zeitung, 6. Dezember 2019, abgerufen am 3. Januar 2020 .
  22. Der Bikini bekommt ein Museum. In: Suddeutsche Zeitung. Suddeutsche Zeitung, 6. Dezember 2019, abgerufen am 3. Januar 2020 .
  23. Kunstverein Wasserschloss Bad Rappenau e.V. und Galerie Michael Steiner ( Memento vom 1. Februar 2010 im Internet Archive )
  24. Burgerbus Bad Rappenau: Offizielle Website Burgerbus Bad Rappenau. In: Burgerbus Bad Rappenau. Burgerbus Bad Rappenau, abgerufen am 25. Juli 2023 .
  25. Herbert Kaletta: Stadtbahn Nord fruhestens 2014 komplett fertig bei stimme.de, 30. September 2011 (abgerufen am 11. September 2013)
  26. Elfi Hofmann, Alexander Hattich: Bad Rappenauer Gemeinderat stimmt im zweiten Anlauf fur Krebsbachtalbahn. Heilbronner Stimme , 27. Oktober 2022, abgerufen am 28. Oktober 2022 .
  27. RappSoDie im Kreis erstklassiger Badewelten mehrfach ausgezeichnet. 16. Juli 2015, abgerufen am 6. Juni 2024 (deutsch).
  28. S. W. R. Aktuell: Bad Rappenauer Mineralbad Rappsodie wird neu gebaut. 27. Oktober 2023, abgerufen am 6. Juni 2024 .
  29. VHS Unterland Außenstellen .
  • Gustav Neuwirth: Geschichte der Stadt Bad Rappenau . Stadt Bad Rappenau, Bad Rappenau 1978.
  • Bettina Bernhard: Salzige Seeluft im sonnigen Suden. Bad Rappenau . In: Kult-Bader und Baderkultur in Baden-Wurttemberg. Hrsg. v. W. Niess, S. Lorenz. Marktstein, Filderstadt 2004. ISBN 3-935129-16-5
  • Michael Konnerth: Der Bad Rappenauer Kurbetrieb im Wandel (1990?1999) . Konnerth, Gundelsheim 2000.
  • Edgar Swinne: Interniert in Bad Rappenau . ERS-Verlag, Berlin 2006. ISBN 3-928577-58-1
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