Bach-Werke-Verzeichnis

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Johann Sebastian Bach 1746, mit Ratselkanon (Olgemalde von Elias Gottlob Haußmann ) [1]

Das Bach-Werke-Verzeichnis ( BWV ) ist das bekannteste Verzeichnis der Werke von Johann Sebastian Bach . Es ist thematisch geordnet und wurde 1950 in seiner ersten Version vom Musikwissenschaftler Wolfgang Schmieder vorgelegt. Bei den geistlichen Kantaten folgte Schmieder der Reihenfolge der Bachausgabe, deren Nummerierung sich bereits eingeburgert hatte; es folgen weitere Gruppen von Vokalwerken und anschließend Kompositionen fur Orgel und Cembalo sowie Kammer- und Orchestermusik. Die einzelnen Werkgruppen beginnen zunachst mit Zyklen (soweit existent) oder sonst reprasentativeren Gruppen und lassen danach einzeln uberlieferte Werke folgen.

Seither hat das Verzeichnis einige Erweiterungen und Korrekturen erfahren, ist aber in seiner Grundstruktur unverandert. Da inzwischen weitere Werke Bachs aufgefunden wurden, andere hingegen als unecht bewiesen wurden, ist die Nummerierung teilweise luckenhaft und nach der Nummer 1080 um Werke erganzt, die außerhalb der eigentlich passenden Nummernbereiche stehen. Ferner existiert ein mehrteiliger Verzeichnisanhang mit zweifelhaften Werken.

Die aktuelle Neuausgabe ist im Juni 2022 erschienen. [2]

Ein anderes Verzeichnis der Werke Bachs ist das Bach-Compendium .

Vokalwerke ? BWV 1?524 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kantaten, BWV 1?224 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • BWV 1?200 ? Geistliche Kantaten
  • BWV 201?224 ? Weltliche Kantaten

Motetten, BWV 225?231 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Messen, BWV 232?236 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelne Messsatze, BWV 237?242 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • BWV 237 ? Sanctus in C-Dur
  • BWV 238 ? Sanctus in D-Dur
  • BWV 239 ? Sanctus in d-Moll
  • BWV 240 ? Sanctus in G-Dur
  • BWV 241 ? Sanctus in D-Dur
  • BWV 242 ? Christe eleison in g-Moll

Magnificat, Passionen, Oratorien, BWV 243?249 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vierstimmige Choralsatze, BWV 250?438 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • BWV 250?252 Drei Chorale zu Trauungen
  • BWV 253?438 ? 371 Vierstimmige Choralsatze (vierteilige Sammlung, herausgegeben von Kirnberger und C. Ph. E. Bach)

Lieder und Arien, BWV 439?524 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Orgelwerke ? BWV 525?771 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nicht choralgebundene Werke, BWV 525?598, 1027a [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Choralsatze, BWV 599?771 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Cembalowerke ? BWV 772?994 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Zwei- und dreistimmige Werke, BWV 772?805 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Suiten, BWV 806?845 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Praludien und Fugen, BWV 846?962 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sonaten, Konzerte, Variationen, BWV 963?994 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kammermusik ? BWV 995?1040 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Werke fur Laute, BWV 995?1000, 1006a [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • BWV 995 ? Suite g-Moll
  • BWV 996 ? Suite e-Moll
  • BWV 997 ? Suite c-Moll
  • BWV 998 ? Praludium, Fuge und Allegro Es-Dur
  • BWV 999 ? Praludium c-Moll
  • BWV 1000 ? Fuge g-Moll
  • BWV 1006a ? Suite E-Dur

Werke fur ein Soloinstrument, BWV 1001?1013 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sonaten mit Cembalo oder Continuo, BWV 1014?1040 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Orchesterwerke ? BWV 1041?1071 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Konzerte, BWV 1041?1065 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Suiten, BWV 1066?1071 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Kontrapunktische Werke ? BWV 1072?1080 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weitere Werke [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Spater eingereihte Kompositionen, BWV 1081?1128 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Verzeichnisnummern nach 1080 wurden erst nach der ursprunglichen Erstellung des Bach-Werke-Verzeichnis (1950) eingefugt und enthalten spater erganzte Werke J. S. Bachs.

Anhange [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Anhang I ? Fragmente und verschollene Werke, BWV Anh. 1?23 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • BWV Anh. 1?19 ? Verschiedene Kantaten
  • BWV Anh. 20 ? Lateinische Ode
  • BWV Anh. 21 ? Magnificat (von Telemann [3] )
  • BWV Anh. 22 ? Oboenkonzert (nur Thema erhalten)
  • BWV Anh. 23 ? Konzert e-Moll (nur Continuostimme erhalten)

Anhang II ? Zweifelhafte Werke, BWV Anh. 24?155 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • BWV Anh. 24?41 ? Vokalwerke
  • BWV Anh. 42?79 ? Orgelwerke
  • BWV Anh. 80?152 ? Cembalowerke
  • BWV Anh. 153?155 ? Kammermusik

Anhang III ? Falschlich zugeschriebene Werke, BWV Anh. 156?189 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • BWV Anh. 156?170 ? Vokalwerke (darunter BWV Anh. 159: Motette Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn moglicherweise doch echt)
  • BWV Anh. 171?183 ? Werke fur Tasteninstrumente
  • BWV Anh. 184?189 ? Kammermusik

Spatere Erganzungen zum Anhang, BWV Anh. 190?213 [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • BWV Anh. 190?200 ? Verschollene Werke und Fragmente
  • BWV Anh. 201?207 ? Zweifelhafte Werke
  • BWV Anh. 208 ? Falschlicherweise zugeschriebene Werke
  • BWV Anh. 209?213
  • BWV deest
  • BWV deest BC
  • BWV deest Emans
  • BWV deest Kast Bach Inc.
  • BWV deest Serien

Der Begriff ?deest“ ( lateinisch ?fehlt“) bezeichnet Werke, die nicht im Werkeverzeichnis aufgefuhrt sind, jedoch anderweitig identifizierbar sind. Die Identifikationsquelle wird gegebenenfalls dahinter angegeben.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Alfred Dorffel: Thematisches Verzeichniss der Instrumentalwerke von Johann Sebastian Bach . C.F. Peters, Leipzig 1882 [Vorlaufer des BWV] archive.org
  • Wolfgang Schmieder : Bach-Werke-Verzeichnis (BWV). Thematisch-systematisches Verzeichnis der musikalischen Werke von Johann Sebastian Bach.
    1. Ausgabe, Wiesbaden 1950, Breitkopf & Hartel; XXII, 747 S.
    2. Ausgabe, uberarbeitet und erweitert, Wiesbaden 1990, Breitkopf & Hartel; XLVI, 1014 S. ISBN 3-7651-0255-5 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Das Gemalde hing viele Jahrzehnte in der Thomasschule. In der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts wurde es mehrfach ?aufgefrischt“ und ubermalt, wobei ein Teil des ursprunglichen Ausdrucks wohl verlorenging bzw. verwischt wurde. 1913 kam das Original ins Stadtgeschichtliche Museum Leipzig , wo versucht wurde, die Ubermalungen so gut es ging wieder zu entfernen. Eine 1748 von Haußmann selbst angefertigte Kopie des Bildes von 1746 befand sich zunachst wohl im Besitz von C. P. E. Bach, galt dann lange Zeit als verschollen und wurde 1952 durch William H. Scheide (Princeton, New Jersey) erworben, der das Bild nach seinem Tod 2014 testamentarisch dem Bach-Archiv Leipzig vermachte.
    Bei den beiden Haußmann-Bildern handelt es sich um die einzigen Bilder, bei denen Bachs Identitat eindeutig feststeht; bei allen anderen Portrats, die Bach zugeschrieben werden, ist die Zuordnung unsicher. Siehe dazu The Face Of Bach ( Memento vom 14. Juli 2011 im Internet Archive ). Bachs Identitat ist bei den Haußmann-Gemalden deswegen gesichert, weil er auf dem Gemalde eine eigene Komposition in der Hand halt, den Canon triplex a 6 voci (sechsstimmiger Dreifach-Kanon, BWV 1087), eine kunstvolle kanonische Variation aus dem Thema der Aria der Goldberg-Variationen. Siehe dazu youtube.com ( Memento vom 16. Juli 2013 im Internet Archive ).
  2. Verlagsnachricht
  3. Die Musikforschung , Jg. 21/1968, S. 44