Die
asymptotische Freiheit
beschreibt in der
Physik
einen Effekt der
Quantenchromodynamik
: Mit steigenden
Energien
nimmt die Starke der
Wechselwirkung
bzw. die
Kopplungsstarke
zwischen den
Quarks
ab, d. h. mit steigenden Energien verhalten sie sich
asymptotisch
wie
freie Teilchen
. Dieser Effekt lasst sich auch fur kleine Abstande beobachten.
Das Gegenteil der asymptotischen Freiheit, d. h. die Zunahme der Kopplungsstarke, tritt bei niedrigen Energien bzw. großen Abstanden auf und fuhrt zum
Confinement
der Quarks in
Mesonen
und
Nukleonen
. Anschaulich entspricht dies der Wirkung eines Gummibandes bzw. einer
Zugfeder
.
Die asymptotische Freiheit beruht auf der der Quantenchromodynamik zugrunde liegenden nicht-
abelschen
SU(3)
-
Eichsymmetrie
.
Fur die Entdeckung der asymptotischen Freiheit im Jahre
1973
erhielten
David Gross
,
Frank Wilczek
und
David Politzer
den
Nobelpreis fur Physik
des Jahres
2004
[1]
.
Da die
Storungstheorie
, der ubliche rechnerische Zugang zu
Quantenfeldtheorien
, nur bei kleinen Kopplungsstarken gultig ist, sind die Ergebnisse solcher Rechnungen fur die Quantenchromodynamik nur bei hohen Energien, d. h. fur asymptotisch freie Quarks, gultig.
Der Effekt tritt auch bei anderen
Yang-Mills-Theorien
auf, was aber auch von der Anzahl der
Flavour
-Freiheitsgrade abhangt. Im Fall der SU(2)-Eichtheorie wurde der Effekt schon 1969 von
Josif Benzionowitsch Chriplowitsch
(Khriplovich) in der Sowjetunion gezeigt.
- D. J. Gross:
The discovery of asymptotic freedom and the emergence of QCD
. In:
Proc. Nat. Acad. Sci.
Band
102
, 2005,
S.
9099
,
doi
:
10.1073/pnas.0503831102
.
- H. D. Politzer:
The dilemma of attribution
. In:
Proc. Nat. Acad. Sci.
Band
102
, 2005,
S.
7789
,
doi
:
10.1073/pnas.0501644102
.
- F. Wilczek:
Asymptotic freedom: From paradox to paradigm
. In:
Proc. Nat. Acad. Sci.
Band
102
, 2005,
S.
5753
,
doi
:
10.1073/pnas.0501642102
,
arxiv
:
hep-ph/0502113
.
- ↑
The Nobel Prize in Physics 2004.
Abgerufen am 27. Juni 2016
.