Arnulf II. (Boulogne)

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Arnulf II. (franz.: Arnoul ; † nach dem 31. Januar 972) war ein Graf von Boulogne und Ternois . Er war ein Sohn des Grafen Adalolf von Boulogne († 933).

Uber Graf Arnulf II. ist wenig bekannt. Im Jahr 936 landete Konig Ludwig IV. der Uberseeische im Hafen von Boulogne an, nachdem er von den westfrankischen Großen unter der Fuhrung des Dux Hugo Magnus zum Konig proklamiert worden war. Arnulf wird nicht unter den Anwesenden genannt, die den Konig empfingen, dafur aber sein Onkel, Graf Arnulf I. von Flandern . Wahrscheinlich hatte der Onkel die Kontrolle in Boulogne ubernommen und seinen gleichnamigen Neffen von dort verdrangt. Der Grafensohn Balduin I. (III.) tritt in einer Schenkung an die Abtei Sankt Peter in Gent 954 mit dem Grafentitel urkundlich in Erscheinung, womit nahe liegt das dieser Boulogne von seinem Vater erhalten hatte. [1]

Aber im Jahr 962 starb Balduin noch vor seinem Vater, dessen Einfluss zu schwinden begann. Dies machte sich Konig Lothar zunutze um die konigliche Macht im Norden zu starken. Noch im selben Jahr belieh er Arnulf, Sohn des Adalolf, mit Boulogne, womit diese Grafschaft also nicht mehr als Lehen von Flandern, sondern als Kronlehen galt und Arnulf II. folglich als direkter Vasall des Konigs auftrat. [2] Dennoch scheint Arnulf zu seinen flamischen Vettern weiter freundschaftlichen Kontakt gepflegt zu haben, zumal der seit 954 amtierende unmundige Graf Arnulf II. von Flandern unter der Vormundschaft seines Halbbruders, Balduin ?Baldzo“, stand. Arnulf selbst fungierte 972 als Zeuge einer Schenkung des Grafen Arnulf II. von Flandern an die Abtei St. Peter in Gent . [3] Danach ist nichts mehr von ihm uberliefert.

Der Graf Balduin II. von Boulogne war vermutlich sein Sohn.

  • Heather J. Tanner: Families, friends, and allies: Boulogne and politics in northern France and England, c. 879-1160 (The northern world; Bd. 6). Brill, Leiden 2004, ISBN 90-041-3243-0 .

Einzelnachweise

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  1. Auguste van Lokeren, Chartes et documents de l’abbaye de Saint Pierre au Mont Blandin a Gand depuis sa fondation jusqu’a sa suppression (Gent 1868), Nr. 23; Die Schenkungsurkunde datiert auf den 8. September 954.
  2. Flodoard , Annales, chronica et historiae aevi Saxonici , hrsg. von Georg Heinrich Pertz in MGH SS 3, (1839), S. 406
  3. Auguste van Lokeren, Chartes et documents de l’abbaye de Saint Pierre au Mont Blandin a Gand depuis sa fondation jusqu’a sa suppression (Gent 1868), Nr. 45, Die Schenkungsurkunde datiert auf den 31. Januar 972.
Vorganger Amt Nachfolger
Balduin I. Graf von Boulogne
962?nach 972
Balduin II.