Arbeit
ist eine zielbewusste und
sozial
durch
Institutionen
(
Brauche
) abgestutzte besondere Form der
Tatigkeit
, mit der
Menschen
seit ihrer Menschwerdung in ihrer Umwelt zu uberleben versuchen.
Es ist bereits strittig, ob man zielgerichtete korperliche Anstrengung von Tieren (zum Beispiel den
instinktiven
Nestbau oder das andressierte Ziehen eines Pfluges) als ?Arbeit“ bezeichnen kann. Die
philosophische Anthropologie
geht zumeist davon aus, dass ?Arbeit“ erst im
Tier-Mensch-Ubergangsfeld
erscheint (vgl. zum Beispiel
Friedrich Engels
’
Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen
, MEW 20). Dabei wird meist angenommen, dass die Resultate menschlicher Arbeit (als ?
Gegenstande
“) wie in einem Spiegel dem Menschen sich selbst zeigen, so dass er angesichts ihrer des
Selbstbewusstseins
machtig wird. Das konnten aber auch andere menschliche Tatigkeiten bewirken, so dass ?Arbeit“ gerade in ihren ursprunglichen Formen schwer von anderen menschlichen Uberlebensstrategien wie
Spiel
oder
Kunst
zu trennen ist. Seit der
Urgeschichte
ist (so
Karl Bucher
) ein Basiszusammenhang von Arbeit und
Rhythmus
anzunehmen (vgl. das
Arbeitslied
).
Im Vergleich zu modernen Erwerbstatigen hatten Jager und Sammler laut zahlreichen Studien mehr Zeit zur freien Verfugung.
Siehe hierzu
:
Abschnitt ?Alltag und Lebenserwartung“ im Artikel ?Jager und Sammler“
.
Die Auffassung, welche Tatigkeiten als Arbeit betrachtet werden und welche
Einstellung
die Menschen dazu haben, sind kulturell sehr unterschiedlich und unterliegen einem standigen
sozialen Wandel
.
In den industrialisierten Kulturen haben Arbeit und Beruf einen hohen Stellenwert, da das marktwirtschaftlich organisierte Wirtschaftssystem und der erwunschte
Fortschritt
auf leistungswillige Arbeitnehmer angewiesen ist. Das war nicht immer so: Vor der
industriellen Revolution
lebte ein Großteil der Menschen von autonomer
Subsistenzwirtschaft
. Dies wandelte sich dann in kurzer Zeit zu einer stark reglementierten und hierarchisch organisierten Arbeitswelt, der von den Arbeitern einen erheblich hoheren Zeitaufwand erforderte als die
Selbstversorgung
. In dieser Zeit entstand die
Bewertung
der Arbeit als ≫Leid und Muhsal≪. Seitdem haben sich die zeitliche und korperliche Belastung, die Entlohnung sowie die rechtliche Stellung der Arbeitnehmer kontinuierlich verbessert. Andererseits wird heute jedoch viel mehr Flexibilitat bezuglich der Fortbildung (bis hin zur Umschulung), der Arbeitsplatze und -zeiten erwartet. Im Westen wird Arbeit heute vielfach als ≫notwendiges Ubel≪ gesehen, welches allerdings Rang und Ansehen garantiert und unter Umstanden ein Weg zur
Selbstverwirklichung
werden kann. Der fortschreitende Wandel fuhrt dabei zu einer stetig neuen Auseinandersetzung mit dem Stellenwert der Arbeit
(siehe dazu
Arbeit (Philosophie)
)
Demgegenuber gibt es Gesellschaften, in denen Menschen, die von unselbststandiger Lohnarbeit leben (ahnlich wie wahrend der Industriellen Revolution im Westen), nur geringes Ansehen genießen und ihre Leistung nur widerwillig erbringen, weil der Lohn gering ist und die Arbeitszeit einen Großteil des Tagesablaufes bestimmt. In Landern, wo die Bevolkerung noch vorwiegend
autonom
von
traditionellen Subsistenzformen
lebt, wird Lohnarbeit nur geschatzt, da ihre Bedingungen dem Einzelnen weitaus weniger Moglichkeiten (bisweilen auch mehr Freizeit) eroffnen als dem eigenstandigen Bauern oder Jager. Dies gilt auch dort, wo die
Reziprozitat
(gegenseitige, unentgeltliche Hilfe innerhalb einer
lokalen Gemeinschaft
) noch eine großere Rolle spielt als die Geldwirtschaft. Die selbstbestimmte Arbeit wird hier ungleich hoher geschatzt: sie wird oftmals begrifflich nicht von der Freizeit unterschieden und gilt nicht als muhevoller Uberlebenskampf, sondern als ≫sinngebende Lebensaufgabe≪. Bei einigen
naturverbundenen Ethnien
ist die traditionelle Arbeit eine
religiose Handlung
, die das Bundnis zwischen Menschen,
Ahnen
und Umwelt aufrechterhalt. Da diese tiefe Bedeutung bei der Lohnarbeit fehlt, mangelt es haufig auch an ausreichender Motivation zur Arbeit. Westliche Arbeitgeber empfinden das als Faulheit oder mangelnde Bereitschaft zur
Entwicklung
bis hin zur Ruckstandigkeit. Dies gilt besonders fur streng
egalitare Gesellschaften
, bei denen jegliche Arbeit negativ gesehen wird, weil sie etwa mit Habgier, egoistischem Streben oder Reichtum auf Kosten Anderer gleichgesetzt wird.
[1]
Das Wort
Arbeit
ist gemeingermanischen Ursprungs (
*arb?jiðiz
, got.
arbaiþs
); die
Etymologie
ist unsicher; evtl. verwandt mit indoeurop.
*orbh-
?verwaist“, ?
Waise
“, ?ein zu schwerer korperlicher Tatigkeit verdungenes Kind“ (vgl.
Erbe
); evtl. auch verwandt mit aslaw.
robota
(?
Knechtschaft
“, ?
Sklaverei
“, vgl.
Roboter
).
Im
Alt-
und
Mittelhochdeutschen
uberwiegt die Wortbedeutung ?Muhsal“, ?Strapaze“, ?Not“; redensartlich noch heute
Muhe und Arbeit
(vgl. Psalm 90, lateinisch
labor et dolor
).
Das franzosische Wort
travail
hat eine ahnliche, sogar noch extremere Wortgeschichte hinter sich: es steht im Zusammenhang mit einem fruhmittelalterlichen Folterinstrument.
[A 1]
Das italienische
lavoro
und englische
labour
(amerikanisch
labor
) gehen auf das lateinische
labor
zuruck, das ebenfalls primar ?Muhe“ bedeutet.
Viele Redensarten sind mit ihr verbunden. So wurde harte korperliche Arbeit fruher als
Karrnerarbeit
bezeichnet, und eine
Schweinearbeit
bedeutet unangenehm viel Arbeit: ?Wer die Arbeit kennt und sich nicht druckt, | der ist verruckt.“
Die Geschichtsschreibung der Arbeit begann erst im 20. Jahrhundert (zuerst in Frankreich, England und den USA) zu entstehen. Eine fruhe Ausnahme innerhalb der deutschen Historiker war
Karl Lamprecht
(1856?1915). In der DDR war die historische Arbeitsforschung eines der zentralen Forschungsbereiche. Ein neueres Buch
[2]
stammt von
Arne Eggebrecht
und anderen.
Aristokratische
Autoren wie
Xenophon
,
[3]
Platon
,
Aristoteles
[4]
und
Cicero
[5]
wurdigten den Großteil der taglichen Arbeit (Handwerker, Bauern, Kaufleute) herab. Sie galt ihnen (insbesondere korperliche Arbeit) als Zeichen der Unfreiheit.
Sklaven
(
duloi
) und Handwerker (
banausoi
) waren ?der Notwendigkeit untertan“ und konnten nur durch diese als ?unfrei“ verstandene Arbeit ihre Lebensbedurfnisse befriedigen. Geistige Arbeit blieb der
schole
(gespr.
s|chole
) vorbehalten, was etwa ?schopferische
Muße
“ beschrieb, wovon das deutsche Wort
Schule
herruhrt.
In Europa blieben ? vor allem in der
Landwirtschaft
? Formen unfreier Arbeit von Mannern und Frauen, auch
Kindern
und Alten, lange erhalten (
Fron
,
Lasswirtschaft
), am langsten im
Russischen Reich
; im
Deutschen Reich
wurden deren letztes Uberbleibsel (die
Schollengebundenheit
in den beiden Mecklenburgs) erst durch die
Novemberrevolution
1918
beseitigt. Noch heute existieren in großen Teilen der Welt unterschiedliche Erscheinungsformen unfreier Arbeit, von der
Arbeitspflicht
bis hin zur
Arbeitsversklavung
und
Zwangsarbeit
.
Eine positive Bewertung von Arbeit als ?produktiver Betatigung zur Befriedigung eigener oder fremder Bedurfnisse“ war im Rittertum und in der Mystik angelegt. Durch
Reformation
und
Aufklarung
ruckte sie in den Vordergrund: Eine neue Sicht der Arbeit als sittlicher
Wert
und
Beruf
(als
Berufung
verstanden) des Menschen in der Welt wurde von
Martin Luther
mit seiner Lehre vom
allgemeinen Priestertum
ausgepragt. Scharfer noch wurde im
Calvinismus
die Nicht-Arbeit uberhaupt verworfen
(siehe auch:
Protestantische Ethik
)
.
In der Fruhphase der Aufklarung wurde Arbeit zum
Naturrecht
des Menschen erklart (
Jean-Jacques Rousseau
). Damit wurde das feudalistische Prinzip der
Legitimation
kritisiert.
Eigentum
entsteht
einzig
durch Arbeit, niemand hat ein von Gott gegebenes Anrecht auf Eigentum. Guter, die nicht durch menschliche Arbeit entstanden sind, sind Gemeinbesitz.
Adam Smith
unterscheidet produktive und
unproduktive Arbeit
.
Produktive
Arbeit nennt er die Arbeit, deren Resultat ein verkaufliches Produkt ist. Dazu wird nicht nur der eigentliche
Wertschopfungsprozess
(beim
Schmied
: der Vorgang des Schmiedens selbst) gerechnet, sondern auch alle Arbeiten, die indirekt zur Vervollkommnung des Gutes beitragen (beim Schmied: das Erhalten der Glut, das Pflegen von Hammer und Amboss).
Unproduktiv
ist hingegen die Arbeit, die nicht in einem verkauflichen Produkt resultiert (zum Beispiel die mutterliche
Hausarbeit
). Andere Arbeiten sind von diesem Standpunkt aus nicht unnutz, da sie notwendig sind, um produktive Arbeit leisten zu konnen, und werden heute zum Beispiel als
reproduktiv
bezeichnet (beispielsweise
Beamte
,
Verwalter
,
Soldaten
).
Der Fruhsozialist
Charles Fourier
proklamierte 1808 ein
Recht auf Arbeit
.
In der deutschen
Philosophie
(
Immanuel Kant
,
Johann Gottfried Herder
,
Georg Wilhelm Friedrich Hegel
,
Johann Gottlieb Fichte
) wird die Arbeit zur Existenzbedingung und sittlichen Pflicht erklart. Kant raumte in seiner
Anthropologie in pragmatischer Hinsicht
(1798, §87) jedoch ein, dass
Faulheit
eine Schutzfunktion habe: ?Denn die Natur hat auch den Abscheu fur anhaltende Arbeit manchem Subjekt weislich in seinen fur ihn sowohl als andere heilsamen Instinkt gelegt: weil dieses etwa keinen langen oder oft wiederholenden Krafteaufwand ohne Erschopfung vertrug, sondern gewisser Pausen der Erholung bedurfte.“
Nach
Karl Marx
’
Werttheorie
ist die ?menschliche Arbeitskraft“ als alleinige Kraft fahig, das
Kapital
(als eine Ansammlung geronnener Arbeit) zu vergroßern (
Mehrwert
zu
akkumulieren
). Sie tut dies im
Kapitalismus
unausweichlich.
Praktisch spiegelt dies wider, dass in der Phase der
Industrialisierung
freie Arbeit augenfallig zur
Ware
wurde und vorwiegend die dusteren Zuge der damaligen Lohnarbeit annahm. So zum Beispiel in Gestalt der
Kinderarbeit
, des Arbeiterelends (der ?Verelendung“), der Arbeitsunfalle und -krankheiten, der druckenden
Akkordarbeit
? alles dies sind Merkmale der allgemein so empfundenen ?
Sozialen Frage
“
Deren Folgen wurden schon seit
Hegel
als ?
Entfremdung
“ charakterisiert: Der Arbeiter hat zu seinem eigenen Arbeitsprodukt, aber auch zu dem Unternehmen, fur das er arbeitet, nur noch das bare Lohnverhaltnis und kann dem gemaß nicht mehr
stolz
auf sie sein ? in diesem 'Spiegel' erkennt er sich selbst jedenfalls nicht mehr wieder.
Fur
Ernst Junger
war Arbeit nicht Tatigkeit schlechthin, sondern der Ausdruck eines ?besonderen Seins, das seinen Raum, seine Zeit, seine Gesetzmaßigkeit zu erfullen sucht“ (
Der Arbeiter
). Daher kenne Arbeit auch keinen Gegensatz außer sich selbst. Das Gegenteil von Arbeit sei nicht Ruhe oder Muße, da es keinen Zustand gebe, der nicht als Arbeit begriffen werden konne.
Neben der ?produktiven“ Eigenschaft der Arbeit wird neuerdings (
Lars Clausen
) ihre ?
destruktive
“ Seite hervorgehoben: am auffalligsten als (harte, lebensgefahrliche) Arbeit der Soldaten, aber auch bei selbst-, mitmenschen- oder umweltzerstorerischer Arbeit ist Destruktives seit je Wesensbestandteil aller Arbeit (Anders die ?vernichtende Tatigkeit“, die alltags als
Vandalismus
auftreten kann und einen organisatorischen Hohepunkt im
Konzentrationslager
hatte).
Der Soziologe
Rudi Dutschke
und der Politologe
Bernd Rabehl
meinten 1967 in einem Gesprach mit
Hans Magnus Enzensberger
, der
technische Fortschritt
konne die Erwerbsarbeit in Zukunft erheblich reduzieren: ?Dabei muß man bedenken, dass wir fahig sein werden, den Arbeitstag auf funf Stunden zu reduzieren durch moderne Produktionsanlagen, dadurch dass die uberflussige Burokratie wegfallt. Der Betrieb wird zum Zentrum der politischen Selbstbestimmung, der Selbstbestimmung uber das eigene Leben. Man wird also im Betrieb taglich debattieren, es wird langsam ein Kollektiv entstehen, ein Kollektiv ohne Anonymitat, begrenzt auf zwei- bis dreitausend Leute, die also immer noch eine direkte Beziehung zueinander haben.“
In der Zeit der 1950er und 1960er Jahre gab der technische Fortschritt sogar in der calvinistisch gepragten nordamerikanischen Gesellschaft tatsachlich wieder dem Gedanken Raum, dass
Fortschritt
zu mehr Freizeit fuhren konne. Zeugnisse fur die Hoffnungen gaben die Schopfungen einer bunten Pop-Kultur mit ihren Science-Fiction-Traumen wie beispielsweise der Zeichentrickserie ?
Die Jetsons
“, in der technikgestutztes Faulenzen ohne moralische Bedenken als Ideal dargestellt werden konnte.
Angesichts global unterschiedlicher Entwicklungen zeigte sich jedoch, dass ein Ausruhen auf erreichtem Wohlstand in einer Region als Gelegenheit zum wirtschaftlichen Aufholen in anderen Regionen verstanden wurde. In jenem Zeitraum wurde besonders in
Japan
technischer Fortschritt in erster Linie als Weg begriffen, große wirtschaftliche Fortschritte zu erzielen. Bis heute begrenzt somit ein Wettbewerb, in dem der verliert, der zuerst bremst, die Moglichkeit, aus technischem und technologischem Fortschritt mehr selbstbestimmte freie Zeit zu gewinnen.
Zudem pragte
Robert Solow
in der Wirtschaft bereits 1956 mit seinem
Wachstumsmodell
die Auffassung, dass technologische Innovation in erster Linie als ein Multiplikator des Faktors Arbeit auftrate, womit er in der Dogmengeschichte der Wirtschaft einen Ankerpunkt schuf, der bis heute den Raum des Denkbaren gegenuber moglichen Alternativen wirkungsvoll abgrenzt. So schafft in der heutigen Arbeitswelt technischer Fortschritt dort, wo er Freiraume erweitert, vorwiegend und sogar mit zunehmender Geschwindigkeit immer neue Arbeit. Dort, wo Technik schon vor Beginn des Industriezeitalters die Menschen von Arbeit befreite, wurden sie oft nicht freier, sondern arbeitslose Geachtete.
In Deutschland nahm zwischen 1960 und 2010 das Arbeitsvolumen pro Kopf kontinuierlich um 30 Prozent ab.
[6]
Nach wie vor wird
Erwerbsarbeit
nicht mit
Arbeit
uberhaupt gleichgesetzt. Wo Arbeit auch heute noch nicht
Ware
ist, sind zwei wesentliche Aspekte hervorzuheben:
- Die nach wie vor in sehr vielen Gesellschaften dominante
Subsistenzarbeit
ist weiterhin die Arbeit, die der Mensch verrichtet, um seinen Lebensunterhalt zu produzieren und so sein Uberleben zu sichern (englische Entsprechung:
Labour
),
- als
Selbstproduktion
gibt schopferische Arbeit ? auffallig in den Kunsten ? in allen Gesellschaften Menschen die Moglichkeit, sich selbst zu entfalten (sich in ihr wiederzuerkennen) (englische Entsprechung:
work
).
In den wohlhabenden Staaten der Welt (zu denen auch Deutschland zahlt), wird die Erwerbsarbeit knapp. Es findet eine zunehmende
Flexibilisierung
,
Virtualisierung
,
Automatisierung
und
Subjektivierung
der Arbeit statt,
prekare Arbeitsverhaltnisse
nehmen zu. Inhaltlich verschiebt sich die Arbeit immer mehr in den tertiaren Sektor (Dienstleistungen) und in
Niedriglohnlander
(
Offshoring
), zumal da die Jugend- und Langzeit-
Arbeitslosigkeit
die Arbeit trotz ihres zentral wichtigen Charakters als Uberlebenstatigkeit aus dem Feld der Erfahrung Vieler rucken.
In armeren Landern herrschen zugleich ? zum Teil ? Verhaltnisse, die mit denen in der Industrialisierungsphase Europas vergleichbar sind: Kinderarbeit, Billiglohnarbeit und fehlende soziale Absicherung sind dort haufig anzutreffende Bestandteile der Arbeitswelt.
Dort, wo Arbeit fur andere verrichtet wird, ist nach wie vor der Unterschied bedeutsam
- zwischen den (sehr vielfaltigen) Formen so genannter 'unentgeltlicher' Arbeit, d. h. durch viele ? in etwa funf Millionen Jahren aufgetretene ? Formen geldlosen
sozialen Tauschs
, der soziale
Akteure
miteinander verknupft
- und der historisch erst seit gut drei Jahrtausenden aufgetretenen durch Waren oder
Geld
entgoltenen (entgeltlichen)
Erwerbsarbeit
.
Ein Wandel einer Tatigkeit von der unentgeltlichen zur entgeltlichen Form wird auch als
Kommerzialisierung
bezeichnet.
Die
unentgeltliche Arbeit
umfasst also historisch sehr viele Formen, die auch heute vorkommen, aber nicht immer als
Arbeit
betrachtet werden.
Beispiele sind:
- Tatigkeiten zum Erhalt der Lebensgrundlage und der Fursorge (
Subsistenzwirtschaft
,
Haus- und Familienarbeit
,
Care-Arbeit
);
- der Selbstentfaltung dienende Tatigkeit (heute z. B. Anfertigung von Modellbauten oder Mitarbeit an der
Wikipedia
als Hobby);
- freiwillige (helfende, schenkende) Arbeit, Gefalligkeitsarbeit (
Ehrenamt
; siehe auch
Burgerarbeit
,
New Work
);
- unfreiwillige Arbeit (
Sklaverei
,
Zwangsarbeit
; andere Formen sozial erzwungener, fremdbestimmter Tatigkeiten; Beispiel: Zuruckschneiden einer Hecke im Interesse der Verkehrssicherheit).
- freiwillige allgemein nutzliche Ersatzarbeit anstelle von Erwerbsarbeit
Unter Erwerbsarbeit versteht man eine Arbeitsleistung gegen Entgelt (Arbeitslohn) im Gegensatz zu unentgeltlicher Arbeit (wie
Subsistenzarbeit
,
Sklavenarbeit
,
Hausarbeit
oder
ehrenamtlicher Arbeit
).
Erwerbsarbeit wird in einem Beschaftigungsverhaltnis (
Lohnarbeit
) oder in
selbstandiger
und neuerdings auch in
scheinselbstandiger
Form geleistet.
Beispiele sind:
Das deutsche
Privatrecht
unterscheidet hier analog zwischen Werkvertrag (der Erfolg wird geschuldet) und
Dienstvertrag
(der Dienst wird geschuldet).
Zu den Mischformen (auch als
Atypische Arbeit
[7]
bzw.
Atypische Beschaftigung
[8]
[9]
[10]
bezeichnet) gehoren zahlreiche freiwillige oder gesetzlich vorgesehene Arbeiten, die gering entgolten werden. Teils sind die Arbeitenden zur Verrichtung der betreffenden Tatigkeiten rechtlich verpflichtet, teils fuhlen sie sich ethisch hierzu verpflichtet. Zu den Mischformen gehoren auch solche ehrenamtlichen Tatigkeiten, fur die eine
Aufwandsentschadigung
gezahlt wird, die uber den tatsachlichen Aufwand hinausgeht.
Was die zentrale Stellung der Arbeit in kollektiven Wertsystemen angeht, sagen Kritiker der Arbeit, unterscheiden sich Staatsformen und Herrschaftsmodelle erstaunlich wenig.
Als Kritiker der Arbeit war
Paul Lafargue
, Autor des Pamphlets
Le droit a la paresse
(?
Das Recht auf Faulheit
‘; 1883), in der alten
Arbeiterbewegung
ein Außenseiter. Lafargue verstand sich als revolutionarer Sozialist und dementsprechend schatzte er die kapitalistische
Arbeitsethik
ein. ?Die kapitalistische Moral, eine jammerliche Kopie der christlichen Moral, belegt das Fleisch des Arbeiters mit einem Bannfluch: Ihr Ideal besteht darin, die Bedurfnisse des Produzenten auf das geringste Minimum zu reduzieren, seine Genusse und Leidenschaften zu ersticken und ihn zur Rolle einer Maschine zu verurteilen, aus der man ohne Rast und ohne Dank Arbeit nach Belieben herausschindet.“ Lafargues Manifest erschien 1887 auf Deutsch. Lafargue zitierte
Lessing
:
?Laß uns faul in allen Sachen,
Nur nicht faul zu Lieb’ und Wein’
Nur nicht faul zur Faulheit sein.“
Die radikalen Kritiker der Arbeit lehnen den Arbeitszwang ab ? fur Reiche wie fur Arme. Damit unterscheiden sie sich von Sozialisten, die sich uber den
Mußiggang
der Reichen emporen und fordern, dass alle arbeiten mussen. Hintergrund der Ablehnung des Arbeitszwangs ist die reale Moglichkeit der Aufhebung der Arbeit. Schon Lafargue meinte, dass 3 Stunden Arbeit ausreichen mussten.
Aufhebung der Arbeit
bedeutet jedoch nicht nur Verringerung der Arbeitszeit durch Automation und Abschaffung der Produktion von Gutern, die nur um des Profits willen hergestellt werden.
Unter kapitalistischen Bedingungen sind Arbeitslose wie abhangig Beschaftigte und auch diejenigen, die auf das sogenannte Berufsleben vorbereitet werden, gleichermaßen dem System der Lohnarbeit unterworfen. Auch wer freie Zeit hat, kann diese nicht frei nutzen, sei es weil andere, mit denen man etwas zusammen tun mochte, arbeiten mussen, sei es weil die gesamte Umwelt von kommerziellen Zwangen gepragt ist. Aufhebung der Arbeit bedeutet, dass auch weiterhin notwendige Tatigkeiten wie zum Beispiel die Pflege gebrechlicher Menschen, einen anderen Charakter annehmen, wenn sie in einem anderen nicht-hierarchischen Kontext ausgeubt werden. Dass die Menschen ohne den Zwang zu Arbeit einfach nichts tun und verhungern wurden, ist nach Ansicht der Kritiker der Arbeit nicht zu erwarten, da sie ja bereits unter kapitalistischen Bedingungen freiwillig konstruktiv zusammenarbeiten.
Die Tradition der Ablehnung der Arbeit wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von einer Gruppe junger Menschen in Paris wiederbelebt. Unter ihnen war
Guy Debord
. Der Slogan ?Ne travaillez jamais“ (?Arbeitet niemals‘) kehrte dann im Pariser Mai 1968 wieder. Die Ablehnung der Arbeit spielte auch in Italien in den Kampfen der 1960er und 1970er Jahre eine zentrale Rolle.
Der
Postanarchist
Bob Black
rief 1985 die
Proletarier
dieser Welt auf, sich zu entspannen, da niemand jemals arbeiten solle. Bob Black versteht sich als Antimarxist und
postleftistischer (Individual-)Anarchist
. Er ruft dazu auf, alle
Arbeitsplatze
so umzugestalten, dass sie wie ein
Spiel
sind. Er findet es merkwurdig, dass die einen sich auf dem Feld abrackern, wahrend andere in ihrer
Freizeit
, welche nur das ebenfalls
fremdbestimmte
und durchorganisierte Gegenstuck zur Arbeit sei, bei der
Gartnerei
entspannen. Zentral in seiner Kritik ist neben diesem Punkt(en) auch der Charakter der Fremdbestimmtheit der Arbeit, ob nun im
Staatssozialismus
oder im
Kapitalismus
. Im Anschluss an
Michel Foucault
kritisiert er
Disziplinierung
und die Disziplinargesellschaft und betont die zentrale Rolle der Arbeit bei der Disziplinierung:
Gefangnisse
und
Fabriken
seien zur selben Zeit entstanden, die Schulen seien dafur da,
Leistungsgedanken und -bereitschaft
und
Gehorsam
einzuuben und es gebe ?mehr
Freiheit
in jeder einigermaßen entstalinisierten
Diktatur
als an einem gewohnlichen amerikanischen Arbeitsplatz“.
[11]
Eine ahnliche Kritik hatte allerdings auch schon
Gustav Landauer
vorgetragen. Auch er wollte den
Arbeitstag
ahnlich neu gestalten.
[12]
Von einer deutschen Tradition der Arbeitskritik kann man dennoch kaum reden. Seit den 1990er Jahren bemuht sich allerdings die wertkritische Gruppe
Krisis
um eine Erneuerung der Kritik der Arbeit. Sie veroffentlichte ein
Manifest gegen die Arbeit
.
[13]
Die Krisis versteht sich als postmarxistisch, bzw. grenzt sie sich ab vom traditionellen Marxismus.
[14]
[15]
Aktuell in der Kritik der Arbeit ist die Kritik der
Identifikation
mit der Arbeit als zentralem Element
mannlicher
Identitat
.
Reportagen, Feldforschung und Darstellung der Arbeit in der Literatur
[
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Im Bereich der Feldforschung wurde eine Studie der
Osterreichischen Wirtschaftspsychologischen Forschungsstelle
beruhmt. Sie hieß
Die Arbeitslosen von Marienthal
(1933) und beschaftigt sich mit den Folgen plotzlich eintretender Arbeitslosigkeit fur eine Dorfgemeinschaft.
Darstellungen und Schilderungen der taglichen Arbeit am unteren Rand der Gesellschaft finden sich innerhalb der
Belletristik
etwa bei den osterreichischen Autoren
Franz Innerhofer
und
Gernot Wolfgruber
, dem Deutschen
Hans Dieter Baroth
und bei
George Orwell
(
Erledigt in Paris und London
).
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Architekten der Arbeit: Positionen, Entwurfe, Kontroversen.
edition Korber-Stiftung, Hamburg 2014,
ISBN 978-3-89684-156-8
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- Andrea Komlosy
:
Arbeit. Eine globalhistorische Perspektive. 13. bis 21. Jahrhundert.
Promedia, Wien 2014,
ISBN 978-3-85371-369-3
.
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Die Abschaffung der Arbeit.
Lohrbach 2003,
ISBN 3-922708-04-8
- Axel Braig &
Ulrich Renz
:
Die Kunst weniger zu arbeiten.
Fischer, Frankfurt 2003.
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:
Die Arbeit im modernen Produktionsprozeß.
Campus Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1977,
ISBN 3-593-32225-0
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Les metamorphoses de la question sociale, une chronique du salariat.
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Die Metamorphosen der sozialen Frage: eine Chronik der Lohnarbeit.
Univ.-Verlag Konstanz, Konstanz 2000.
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:
Produktive Arbeit, destruktive Arbeit.
Walter de Gruyter, Berlin/New York 1988,
ISBN 3-11-011814-9
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Arbeiter und Arbeitswissenschaft. Zur Entstehung der ?Wissenschaftlichen Betriebsfuhrung“.
Westdeutscher Verlag, Opladen 1984,
ISBN 3-531-11667-3
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OGB-Verlag, 1987,
ISBN 3-7035-0326-2
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Der faule Neger. Vom weißen Kreuzzug gegen den schwarzen Mußiggang.
Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1991,
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Nie wieder Arbeit. Schivkovs Botschaften vom anderen Leben.
ISBN 3-7017-0606-9
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Oxford UP, 2005,
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ISBN 3-495-47731-4
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Karl Alber, Freiburg/Munchen 1994,
ISBN 3-495-47732-2
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- Hengel, Martin, Die Arbeit im fruhen Christentum, in: Hengel, Martin (Hg.), Studien zum Urchristentum. Kleine Schriften VI. Herausgegeben von Claus-Jurgen Thornton (WUNT II/234), Tubingen 2008, 424?466.
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Routledge.
- 1933 Borinage, Regie:
Joris Ivens
und
Henri Storck
? Kampferischer Film uber das Elend der Bergarbeiter in Belgien Vgl. auch Les Enfants du borinage ? Lettre a Henri Storck, Regie: Patric Jean, 2000
- 1968 La Reprise du travail aux usines Wonder, realisiert von Studierenden der IDHEC, Frankreich 1968 ? Regie: Jacques Willemont und Pierre Bonneau, Kurzfilm uber die Wiederaufnahme der Arbeit in den Wonder-Fabriken nach dem Mai 68.
- 1973 Humain, trop humain, Regie:
Louis Malle
, Frankreich ? Arbeit in der Automobilindustrie
- 1973 … es kommt drauf, an sie zu verandern, Regie:
Claudia von Alemann
? Film uber die doppelte Ausbeutung von Fabrikarbeiterinnen
- 1974 Avec le sang des autres, Film zur Arbeit in der Automobilindustrie, Regie: Bruno Muel, Frankreich
- 1978 Lebensgeschichte des Bergarbeiters Alphons S., Ein Film von
Alphons Stiller
,
Gabriele Voss
und
Christoph Hubner
, BRD
- 1981 Sois belle et tais-toi ? Be pretty and shut up!, Regie:
Delphine Seyrig
, Frankreich -Schauspielerinnen erzahlen uber ihre Erfahrungen mit dem Sexismus in der Filmindustrie
- 1985
Die Kummelturkin geht
, Regie:
Jeanine Meerapfel
, BRD
- 1993
Die Wismut
, Regie:
Volker Koepp
, Deutschland, Film uber die
Wismut AG
, uber den Uranbergbau in der SBZ und der DDR, uber das Leben, Arbeiten und Sterben der Arbeiter
- 2003 Attention danger travail, Regie:
Pierre Carles
, Frankreich
- 2009 Ende der Vertretung. Emmely und der Streik im Einzelhandel, Regie: kanalB
- 2011 Besprechung, Regie:
Stefan Landorf
, Deutschland
- 2011 Work Hard ? Play Hard, Regie:
Carmen Losmann
, Deutschland
- 2012 Leviathan (2012), Regie:
Lucien Castaing-Taylor
, Verena Paravel USA/F/GB 2012
[16]
- ↑
?
Tripaliare
bedeutete ursprunglich, jemanden auf dem
trepalium
zu foltern; dieses wurde erstmals im 6. Jahrhundert erwahnt als aus drei holzernen Stocken bestehendes Pfahlungsinstrument. Im zwolften Jahrhundert war mit dem Wort sowohl im Franzosischen als auch im Spanischen eine schmerzhafte Erfahrung gemeint, die ein Mensch ertragen muss; erst im 16. Jahrhundert wurde es moglich, das Verb
trabajar
bei der Arbeit als gleichbedeutend mit
laborar
und
sudar
zu verwenden“ -
Ivan Illich
:
Selbstbegrenzung. Eine politische Kritik der Technik
; Ubersetzung: Ylva Eriksson-Kuchenbuch; Beck’sche Verlagsbuchhandlung, Munchen 1998,
ISBN 3-406-39267-9
, S. 54 (Originaltitel:
Tools for Conviviality.
Harper and Row, New York 1973).
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Sabine Eylert, Ursula Bertels, Ursula Tewes (Hrsg.):
Von Arbeit und Menschen. Uberraschende Einblicke in das Arbeitsleben fremder Kulturen.
Waxmann, Munster/New York 2000; Einleitung von Christiana Lutges, S. 13?22, insb. 16?18.
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Arne Eggebrecht
, Jens Flemming, Gert Meyer,
Achatz von Muller
,
Alfred Oppolzer
,
Ako? Paulinyi
,
Helmuth Schneider
:
Geschichte der Arbeit. Vom Alten Agypten bis zur Gegenwart.
Kiepenheuer & Witsch, Koln 1980.
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Xenophon: Oikonomikos 4,2
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Aristoteles: Politik 1328 b 37 ff.
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De officiis 1,150
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Der aktuelle Beschaftigungsoptimismus in historischer Perspektive
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3. November 2010.
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Atypische Arbeit - Ende der Normalitat (Seite 20?21). Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und der Hans-Bockler-Stiftung (HBS), 4. Mai 2018,
abgerufen am 12. Mai 2018
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Atypische Beschaftigung in Abgrenzung vom Normalarbeitsverhaltnis.
www.destatis.de,
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Berndt Keller, Hartmut Seifert:
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www.bpb.de, 15. Juni 2009,
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Die Abschaffung der Arbeit
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Website des
Theoriemagazins
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www.anarchismus.at.
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Mehrwert und Verwertung
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Vom bloßen Arbeiter zum vollstandigen Menschen
. In:
Krisis
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krisis.org
[abgerufen am 26. Juli 2017]).
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"An Helme geklemmt, um Arme und Beine gebunden, in Netze eingeflochten: Ein Dutzend kleiner Action-Kameras werden umhergewirbelt, tauchen unter Wasser, sturzen in Bottiche voller Blut und Eingeweide. Schauplatz ist die hohe See vor Neuengland, wo auf einem Hochseefischerboot des Nachts in großem Stil Fische gefangen und unmittelbar verarbeitet werden, und die Aufnahmen besagter Kameras der Seefahrerromantik das reine Chaos und vollige Desorientierung entgegensetzen. Aus dem filmischen Ringen mit dem titelgebenden alttestamentarischen Seemonster entsteht ein immersives Erlebnis, eine korperliche (Grenz-)Erfahrung, eine zuweilen herausfordernde Kollision von Abstraktion und Uberwaltigungskino." Text des Arsenal Berlin zur Auffuhrung am 5. Januar 2024