28. Abtissin von Quedlinburg
Anna II. zu Stolberg
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Abtissin Anna II. von Quedlinburg
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Daten
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Geburtsname
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Anna II. zu Stolberg
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Abbatiat
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1516?1574 (59 Jahre)
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Geburtstag
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28. Januar 1504
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Geburtsort
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Stolberg (Harz)
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Abtissinnenweihe
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1516
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Weihealter
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11 Jahre
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Todestag
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4. Marz 1574
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Todesort
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Quedlinburg
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Alter
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70 Jahre und 35 Tage
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Begraben in
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Quedlinburg
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Eltern
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Vater
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Botho zu Stolberg
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Mutter
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Anna von Eppstein-Konigstein
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Abfolge
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Vorgangerin
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Magdalene von Anhalt-Kothen-Zerbst
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Nachfolgerin
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Elisabeth II. von Regenstein-Blankenburg
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Grafin
Anna zu Stolberg
(*
28. Januar
1504
in
Stolberg (Harz)
; †
4. Marz
1574
) war als
Anna II.
die 28. Abtissin des
Reichsstiftes
von
Quedlinburg
.
Anna war die alteste Tochter des Grafen
Botho zu Stolberg
und seiner Gattin
Anna von Eppstein-Konigstein
. Sie war die altere Schwester von
Juliana zu Stolberg
. Am Anfang des 16. Jahrhunderts wurde sie, kaum dreizehn Jahre alt, nachdem ihre Vorgangerin Magdalena der Abtei von Quedlinburg entsagt und zu
Gandersheim
gestorben war, vom Kapitel gewahlt, am 10. Februar 1515 von Papst
Leo X.
und am 3. Oktober 1516 vom Kaiser
Maximilian I.
bestatigt und am 5. November feierlich eingefuhrt.
Sie war die erste Abtissin in Quedlinburg, welche die lutherische Lehre annahm. Den ersten Versuchen, in Stadt und Stift Quedlinburg die
Reformation
zu verbreiten, stellte sich der katholische Herzog
Georg von Sachsen
als Schutzherr des Stiftes energisch entgegen. Diejenigen Monche des Augustinerklosters und Pfarrer an den Stadtkirchen, welche im Sinne
Luthers
predigten, wurden verfolgt und ihre Stellen mit entschiedenen Katholiken besetzt. Anna, welche anfanglich der Reformation gegenuber eine abwartende Stellung eingenommen hatte, entschied sich erst nach Herzog Georgs Tod (1539), und als dessen Nachfolger
Heinrich
sich selbst dem neuen Glauben zuwandte, fur die lutherische Lehre. Die katholischen Geistlichen wurden entfernt und evangelische eingesetzt. Der
Superintendent
Tilemann Plathner
(1490?1551) aus
Stolberg
, der von ihr fur eine Zeit lang nach Quedlinburg berufen wurde, war ihr bei der Durchfuhrung des Reformationswerkes behilflich, doch fehlen daruber genauere Angaben. Zur Besoldung der Geistlichen und Lehrer wurde aus den Gutern der Stadtkirchen ein allgemeiner Gotteskasten errichtet. Die Zahl der Stiftsfrauen und der Canonici wurde beschrankt, der Klosterdienst in der Stiftskirche ganz aufgehoben.
Wahrend ihrer Regierungszeit wurde im Jahr 1540 die erste nachweisbare
Visitation
der Kirchen in der Stadt Quedlinburg abgehalten, deren Protokoll eine der wichtigsten Quellen fur die quedlinburgische Reformationsgeschichte bildet.
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Auf Luthers und
Melanchthons
Rat wurden die beiden Schulen der Altstadt und Neustadt zu einer einzigen vereinigt und Abtissin Anna uberließ dem Rat fur dieses neue Gymnasium das verlassene Franziskanerkloster, in dessen Raumen es sich bis in die neueste Zeit befand.
Anna starb am 4. Marz 1574 im Alter von 70 Jahren, nachdem sie 59 Jahre Abtissin in Stift Quedlinburg gewesen war. Als 29. Abtissin folgte ihr
Elisabeth
, ihre Nichte, die Tochter des Grafen
Ulrich von Regenstein
. Die Grabstatte Annas II. befindet sich in der
Stiftskirche St. Servatius
. Von der Krypta fuhrt eine Treppe in die so genannte Furstengruft, deren Raumklima dazu beitragt, Leichen zu mumifizieren. Dort befinden sich neben dem Sarg
Aurora von Konigsmarcks
auch die Sarge der Abtissinnen
Anna III. zu Stolberg
-Wernigerode und
Marie Elisabeth von Schleswig-Holstein-Gottorf
.
- ↑
Hermann Lorenz:
Quellen zur stadtischen Verwaltungs- Rechts- und Wirtschaftsgeschichte von Quedlinburg
. Halle/Saaele 1916, S. 39?51; die Auswertung der Quelle bei Max Lorenz:
Die Kirchenordnungen des Stiftes und der Stadt Quedlinburg
, in: Zeitschrift des Vereins fur Kirchengeschichte in der Provinz Sachsen 4 (1907), S. 32?93.