Andreas von Auersperg, Herr von Schonberg und Seisenberg
(
slowenisch
Andrej Turja?ki
, kroatisch und bosnisch
Andrija Auersperg
;
Андри?а Ауершперг
) (*
9. April
1556
in
Seisenberg
in
Unterkrain
, heute
Slowenien
; †
5. September
1593
[A 1]
in
Karlstadt
in
Kroatien
) war ein osterreichisch-slowenischer Heerfuhrer.
Kupferstich von Andreas von Auersperg
Andreas von
Auersperg
stammte aus einem der fuhrenden protestantischen Dynastengeschlechter Osterreichs in
Krain
und war der jungste Sohn von Wolfgang-Engelbert von Auersperg, Herr von
Schonberg
, Seisenberg und
Flodnig
(† 1557) und
Anna Maria von Lamberg
(1514?1557). Als seine Eltern fruh starben, wurde der Landeshauptmann in Krain Weikhard Freiherr von Auersperg (1533?1581) sein Vormund.
1569 bezog er als 13-Jahriger die
Universitat Tubingen
[1]
; durch Vermittlung von
Primo? Trubar
(1508?1586) wurde Bernhard Steiner († nach 1593)
[A 2]
dort von 1569 bis 1573 sein ?
Prazeptor
“ (Hauslehrer). 1573 studierte Auersperg in
Padua
und 1574 in
Bologna
.
Andreas von Auersperg wurde Soldat und begleitete 1577?1578
Erzherzog Matthias
(1557?1619) in die Niederlande. 1578 kampfte er in Kroatien als Hauptmann unter Freiherr
Hans Ferenberger
von
Auer
(1511?1584) und 1579 unter
Christoph von Auersperg
(1550?1592) an der
illyrischen
Grenze. 1583 war er Oberst, und 1589 wurde er von
Rudolph II.
(1552?1612) als Nachfolger von Graf
Jobst Joseph von Thurn und Valsassina
(† 1589) zum Kriegsrat und kommandierenden General (Feldobrist) an der
kroatischen
und
dalmatinischen
(?
petrinjanischen
“) Grenze in Karlstadt ernannt.
Am
22. Juni
1593
schlugen die etwa 5.000 Mann starken Truppen von
Ban
Toma Erd?dy
von
Eberau
(1558?1624), Andres von Auersperg,
Ruprecht von Eggenberg
(1546?1611) und
Melchior von Redern
(1555?1600) ein angeblich vierfach starkeres osmanisches Heer unter dem bosnischen
Beylerbey
Telli Hassan Pascha
(† 1593; geboren als ?Niko Predojevi?“) in der
Schlacht bei Sissek
an der
Kupa
. Papst
Clemens VIII.
(1536?1605) schickte dem Protestanten Auersperg am 10. Juli 1593 ein eigenhandiges Gluckwunsch-Schreiben.
Nach einem Ausspruch von
Abraham a Sancta Clara
(1644?1709) wurde Auersperg der ?krainische“ oder ?christliche Achill(es)“ und ?der Schrecken der Turken“ genannt. Er starb unverheiratet drei Monate nach der Schlacht bei Sissek.
- Andreas von Auersperg: Relatio
Eigentliche Particularitet, wie und auf was Weeg die Jungste des Baßa in Boßen Niderlag unter Sißeck den 22 Junij diß 93 Jars furgangen
. In:
Novellae Fuggerianae
, 1593; Osterreichische Nationalbibliothek Wien (Cod. 8966, Blatter 452?457) (
Digitalisat
der Osterreichischen Nationalbibliothek Wien, Scan 911?921)
[2]
; weitere Erwahnungen zwischen 1582 und 1593 in Cod. 8955, 8957, 8960, 8964?8966
[3]
- Brief von Andreas von Auersperg an David I.
Ungnad von Weißenwolff
(1530?1600)
[A 3]
vom 3. Juli 1593.
Extract
. In:
Novellae Fuggerianae
, 1593; Osterreichische Nationalbibliothek Wien (Cod. 8966, Blatter 419?420)
- Brief von Clemens VIII. an Andreas von Auersperg vom 10. Juli 1593 aus Rom. In:
Peter von Radics
:
Herbard VIII, Freiherr zu Auersperg
(1528-1575)
. Wilhelm Braumuller, Wien 1862, S. 362f (
Google-Books
)
- ↑
Nicht wie vielfach angegeben 1594; vgl.
Neue Deutsche Biographie. Erganzungen und Berichtigungen. Digitale Version
, hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Stand: April 2010.
- ↑
Aus
Stein
bei
Laibach
;
Matrikel Tubingen
22. April 1569: ?Bernhardinus / Franciscus Stainer fratres Litropolitani“, 1573?1576 Pfarrer in
St. Ruprecht
bei
Villach
in
Karnten
, ab 1576 Landschaftsprediger in Klagenfurt.
- ↑
Sohn von Andreas I. Ungnad von Sonnegg (1499?1557) aus dessen zweiter Ehe mit Johanna Benigna von Pernstein († 1551).
- ↑
Matrikel Tubingen
17. Juni 1569: ?Andreas ab Awrsperge dominus in Schonberg baro“.
- ↑
Auszugsweise abgedruckt bei
Hans von Zwiedineck-Sudenhorst
:
Ruprecht von Eggenberg. Ein osterreichischer Heerfuhrer des 16. Jahrhunderts
. In:
Mittheilungen des Historischen Vereins fur Steiermark
26 (1878), S. 79?163, bes. S. 105?107 (
Google-Books
; eingeschrankte Vorschau)
- ↑
Vgl.
Abfrage
im Projekt ?Wiener Fuggerzeitungen“ des Instituts fur osterreichische Geschichtsforschung Wien.