An Gott den Heiligen Geist
ist ein
Sonett
von
Andreas Gryphius
. Es wurde erstmals 1637 in Gryphius’ erster Sonettsammlung im polnischen
Lissa
gedruckt, eines der 31 sogenannten
Lissaer Sonette
. Gryphius platzierte es dort ebenso wie in allen spater von ihm zusammengestellten Ausgaben seiner Sonette (die Sonn- und Feiertags-Sonette ausgenommen) an die erste Stelle.
?An Gott den Heiligen Geist“ im Druck der Lissaer Sonette 1637
Gryphius hat die 31 Lissaer Sonette spatestens wahrend seiner Schulzeit auf dem
Akademischen Gymnasium Danzig
verfasst. 1636 verließ er Danzig, verbrachte etwa eineinhalb Jahre als Hauslehrer auf dem Gut des Juristen und Schriftstellers Georg Schonborner in der Nahe von
Freystadt
und begleitete nach dessen Tod 1637 zwei der Sohne auf die
Universitat Leiden
. Bei Schonborner und in Leiden schrieb er 100 Sonn- und Feiertags-Sonette. Darin nahm er ?An Gott den Heiligen Geist“ als Nr. 37 der Sonntags-Sonette in revidierter Fassung auf,
[1]
zwischen den Sonetten ?Am Heiligen
Pfingstag
“ und ?Am Sontag der Heyligen
Dreyfaltigkeit
“. Diese ?Son- undt Feyrtags Sonnete“ erschienen 1639 in Leiden. Fur die Sonettausgaben von 1643, 1650, 1657 und 1663 hat Gryphius ?An Gott den Heiligen Geist“ weiter uberarbeitet.
[2]
Vom Originaldruck der Lissaer Sonette ist ein einziges Exemplar in der Bibliothek der
Universitat Breslau
erhalten (Bild). Dort und auch in der 1643er Ausgabe ist des kleinen Formats wegen jede Zeile gebrochen. Neu gedruckt wurden beide Auflagen 1963 in einer von
Marian Szyrocki
und Hugh Powell verantworteten Gesamtausgabe der deutschsprachigen Werke.
[3]
Daraus stammen die folgenden Texte.
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An GOTT den Heiligen Geist.
(1637)
[4]
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O wahrer Liebe Fewr! Brunn aller gutten Gaben!
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O dreymal grosser GOtt / O hochste Heyligkeit!
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O Meister aller Kunst / O Frewd / die alles Leid
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Vertreibt / O keusche Taub, vor der die Hellen=Raben
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Erzittern! welche noch / eh denn die Berg erhaben /
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Und eh die Welt gegrundt; eh das gestirnte Kleid /
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Dem Himmel angelegt / ja schon vor Ewigkeit /
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Die zwey die dir gantz gleich / von Sich gelassen haben!
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O weißheit ohne Maaß! O Gast der reinen Seel.
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O wesentliches Licht! O tewre Gnaden=Quell
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Die du den zarten Leib Mariens hast befeuchtet /
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Ach laß ein Tropfflin nur / von deinem Lebenstaw
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Erfrischen meinen Geist! hilff daß Ich doch nur schaw
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Ein Funcklin deiner Flam / so bin Ich recht erleuchtet.
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An Gott den Heiligen Geist.
(1643)
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O Fewer wahrer Lieb! O brun der gutten gaben!
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O Meister aller Kunst! O Hochste Heilikeit!
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O dreymall grosser Gott! O lust die alles leid
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Vertreibt! O keusche taub! O furcht der Hellen raben!
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Die / ehr das wuste meer / mit bergen rings umbgraben /
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Ehr luft vnd erden ward / ehr das gestirnste
[6]
kleid
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Dem himmell angelegt / ja schon vor ewikeit
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Die zwey die gantz dir gleich / von sich gelassen haben.
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O weisheit ohne maaß; O reiner Seelen gast /
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O tewre gnaden quell’ / O trost in herber last!
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O regen der in angst mitt segen vns befeuchtet!
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Ach laß ein tropfflin nur von deinem lebens=taw
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Erfrischen meinen Geist. Hilff das ich doch nur schaw’
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Ein funcklin deiner glutt; so bin ich recht erleuchtet.
Sie gilt hauptsachlich der Lissaer Fassung.
Das Gedicht ist wie Gryphius’ meiste Sonette in dem 1624 von
Martin Opitz
in seinem
Buch von der Deutschen Poeterey
empfohlenen
Versmaß
des
Alexandriners
verfasst mit dem ebenfalls von Opitz empfohlenen
Reimschema
?abba abba“ fur die
Quartette
und ?ccd eed“ fur die
Terzette
. Die Verse mit den ?a“- und ?d“-Reimen sind dreizehnsilbig, die Reime
weiblich
, die Verse mit den ?b“-, ?c“- und ?e“-Reimen sind zwolfsilbig, daher hier entsprechend der Ausgabe von Szyrocki eingeruckt, die Reime
mannlich
. Die strenge Form belebt Gryphius zum Beispiel durch Variation der syntaktischen Fugung ?
Apostrophen
, ?O“-Ausrufe im ersten Quartett und ersten Terzett gegen andere Strukturierung im zweiten Quartett und zweiten Terzett ? und
Enjambements
, vor allem das ?drastische“
[7]
, den Stropheneinschnitt ubergreifende von Vers 4 zu 5 ?vor der die Hellen=Raben / Erzittern!“, das Gryphius fur die 1643er Auflage beseitigt hat.
Das Gedicht ist ein Gebet an den
Heiligen Geist
in Form einer feierlichen Anrufung,
Invokation
. Die Wendung an den Heiligen Geist hatte in christlicher Zeit den antiken
Musenanruf
verdrangt, allerdings nicht vollstandig; Opitz wandte sich je nach dem Thema seiner Werke neben dem ?Geist“ auch an die Musen und
Apollon
. Schon in seinen lateinischen Jugendwerken, vor der Danziger Zeit, hatte Gryphius den Heiligen Geist angerufen, so in ?Olivetum oder der Olberg“:
[8]
Dich auch ruf’ ich, o Heiliger Geist, der der Himmelsbewohner
Lautere Freud’ ist, geliebt von Gottes wahrhaftigem Sohne,
Ewig und ewig von Gott; o allen gemeinsame Quelle
Jeglicher Kraft, o Glut des scheu Ehrfurchtigen, Blitzstrahl
Wahrer Beredsamkeit.
Die Anrufung gilt dem Heiligen Geist als dem Blitzstrahl wahrer Beredsamkeit, dem ?Meister aller Kunst“ und damit auch der Dichtkunst. Die Hoffnung, der Heilige Geist werde dabei helfen, konnte sich auf
Davids
Wort stutzen (
2 Sam
23,2
EU
): ?Der Geist des Herrn sprach durch mich, sein Wort war auf meiner Zunge.“ Die Bitte beschrankt sich nicht auf das formale Gelingen des Werkes. Zu den
Gaben des Heiligen Geistes
gehort fur den Christen auch die Kraft des Forschens und Erkennens. Gryphius betet um zweierlei: um den genialen Einfall, die sprachliche Meisterschaft, und die Fahigkeit, den eigentlichen Sinn aller irdischen Erscheinungen zu erfassen, den Weltbau als Heilsordnung zu erkennen; er will den Mitmenschen als ?philosophus et poeta“ Wahrheit in vollendeter Poesie aufschließen.
[9]
Das erste Quartett macht dem Hilfe und Erlosung suchenden Menschen den Heiligen Geist als Spender von Liebe, Spender aller guten Gaben, Troster im Leid, Schutz vor dem Bosen bewusst. Die erste Zeile bringt in ihren ?O“-Ausrufen zwei
Epitheta
in unmittelbare Nachbarschaft: ?wahrer Liebe Fewr! Brunn aller gutten Gaben!“. Feuer und Wasser weisen seit jeher auf den Heiligen Geist hin. Am Pfingsttag senkte er sich in Feuerzungen auf die christliche Gemeinde (
Apg
2,2-3
EU
). Wie ?strome des lebendigen Wassers“ empfangen ihn die Glaubigen nach
Martin Luthers
Ubersetzung des
Johannesevangeliums
.
[10]
Antithetisch
wird in den Zeilen 3 und 4 ?Frewd“ gegen ?Leid“, ?Taub“ gegen ?Hellen=raben“ gesetzt. Das ?Raben“-Bild konnte Gryphius von Luthers Ubersetzung einer
Jesaja
-Weissagung ubernommen haben: ?Vnd wird fur vnd fur wuste sein / das niemand dadurch gehen wird / in ewigkeit / Sondern Rhordomeln vnd Jgel werdens inne haben / Nachteulen vnd Raben werden daselbs wonen.“
[11]
Das zweite Quartett betont auffallend die Theologie des Heiligen Geistes. Schon vor der Erschaffung des Kosmos ist er, die dritte Person der
Dreifaltigkeit
: ?Gottes Geist schwebte uber dem Wasser.“ (
Gen
1,2
EU
) Vom Vater und vom Sohn geht er nach
evangelisch-lutherischer
wie
romisch-katholischer Lehre
aus. Der Vers ?Die zwey die dir gantz gleich / von Sich gelassen haben“ passt einen beiden Konfessionen gemeinsamen Satz des
nicano-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses
ins Sonett ein: ?Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht.“ In Gryphius’ Zeit breiteten sich in Polen
antitrinitarische
Sekten aus. Auch evangelisch-lutherische Prediger versuchten, die Gestalt Christi gegenuber dem Heiligen Geist zu erhohen. Ihnen allen stellt Gryphius sein entschiedenes ?Die zwey die dir gantz gleich“ entgegen, in anderen Gedichten: ?GOTT reiner Geist / der du mich durch dich new=gebohren / Dreyeinig Einigkeit“
[12]
und ?Lob sey GOtt! der Eins und Drey“.
[13]
Das erste Terzett kehrt mit vier ?O“-Apellen zur Form des ersten Quartetts zuruck. Auf zweifache Weise bildet es eine Brucke zum Schlussterzett. Mit ?O wesentliches Licht!“ greift es das ?Fewr“, mit ?O tewre Gnaden=Quell“ den ?Brunn“ der ersten Zeile auf und weist auf ?Funcklin“ und ?Tropfflin“ der Zeilen 14 und 12 voraus. Mit der Anspielung auf die
Empfangnis Jesu
durch den ?Gnaden=Quell“ des Geistes bereitet es die ?Lebenstaw“-Metapher von Zeile 12 vor. Vers 11 ?Die du den zarten Leib Mariens hast befeuchtet“ hat manche Interpreten verstort. ?Zu katholisch“ habe der Vers Gryphius selbst bei der spateren Revision geklungen;
[14]
?jarring to the modern reader“ wirke er, ?with its connotative sexual overtones <...> indeed drastic, especially when concretized by the verb ?befeuchten‘“.
[15]
Diese Irritationen berucksichtigen nach Wolfram Mauser die literarische Tradition zu wenig, in der Gryphius stand.
[16]
Der US-amerikanische Germanist
Blake Lee Spahr
weist auf zwei Parallelen hin, in denen Wasser vom Himmel die ubernaturliche Zeugung Jesu symbolisiert. Luther hatte Jesaia ubersetzt: ?TReuffelt jr Himel von oben / vnd die wolcken regenen die Gerechtigkeit / die Erde thue sich auff / vnd bringe Heil.“
[17]
Angelus Silesius
besang um 1660 den ?Himmels-Thau“, durch den Jesus in seiner ?Mutter Au“ gegangen sei.
[18]
Das zweite Terzett spricht die eigentliche Bitte aus. Die Feuer-Wasser-Symbolketten, die den ?Anker“ des Gedichts bilden,
[19]
werden zu Ende gefuhrt: ?Fewr“ ? ?wesentliches Licht!“ ? ?Funcklin deiner Flam“ sowie ?Brunn“ ? ?Gnaden=Quell“ ? ?Tropfflin nur / von deinem Lebenstaw“. Wie der Heilige Geist uber Maria gekommen sei, moge er den Geist des Glaubigen erfrischen. Sein Feuer moge den Glaubigen erleuchten. Ahnlich bittet im zitierten Gedicht Angelus Silesius: Der Tau des Geistes moge den Geist des Glaubigen fruchtbar und munter machen.
[18]
Im Bildbereich Feuer ? Funklein lebt nicht nur biblisches Bildgut fort. Die Lehre vom himmlischen Geist, der als Feuer uber den Menschen kommt, geht nach Mauser auf
Heraklit
und Mythen wie die von
Prometheus
zuruck.
[20]
?Als ganzes vermittelt das Sonett einen Eindruck von der Ubermacht und der Heilskraft des Heiligen Geistes, die so stark sind, daß selbst ein Tropflein davon den Menschen unendlich reich macht.“
[21]
Folgt man der Wertschatzung der Interpreten, so ist das Sonett vielleicht
die
barock-prunkvolle, wortgewaltige, gefuhlsbetont-leidenschaftliche
Paraphrase
des alten
Veni creator spiritus
-Hymnus, dessen erste zwei Strophen Luther ubersetzt hatte:
[22]
Komm, Gott Schopfer, Heiliger Geist,
besuch das Herz der Menschen dein,
mit Gnaden sie full, wie du weißt,
daß dein Geschopf vorhin sein.
Denn du bist der Troster genannt,
des Allerhochsten Gabe teur,
ein geistlich Salb an uns gewandt,
ein lebend Brunn, Lieb und Feur.
Gryphius’ ?O wahrer Liebe Fewr! Brunn aller gutten Gaben!“ ist in Vers 4 der zweiten Strophe des Hymnus vorgebildet.
In den Lissaer Sonetten folgt nach ?An Gott den Heiligen Geist“ als zweites Sonett ?Vber des HERREN JEsu Gefangnuß“, als drittes ?An den am Creutz auffgehenckten Heyland“, als viertes ?Vber des HERREN JEsu todten Leichnamb“. In den spateren Auflagen folgen auf ?An Gott den Heiligen Geist“ ein zweites Gedicht gleichen Titels, dann ?
Vber die Geburt Jesu
“, ?Vber des Herrn gefangnus“, ?Vber des Herrn leiche“ und ?An den gecreutzigten Jesum“. Die Folge Invokation, Geburt Jesu, Gefangnis, Tod, Gekreuzigtsein bezeugt, ?daß der Heilige Geist durch die Gestalt Christi und seit der Nacht seiner Geburt unaufhorlich und eindringlich zum leidgepruften Menschen spricht.“
[23]
Das ist lutherisches Bibelverstandnis, zu dem sich Gryphius mit dieser Komposition bekennt.
Mit den meisten Eingriffen wollte Gryphius Opitz’ Regeln der Dichtkunst genugen. ?Man kann fast alle <seine> Anderungen auf das Prinzip der
Korrektheit
zuruckfuhren.“
[24]
Synkopen
waren zu meiden, deshalb wurde aus ?Fewr“ ?Fewer“ (Zeile 1), aus ?gegrundt“ ?ward“ (Zeile 8),
Apokopen
ebenso, deshalb wurde aus ?flam“ ?glutt“ (Zeile 14). Mit dem Ersatz von
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vor der die Hellen=Raben
Erzittern! welche noch / eh denn die Berg erhaben /
durch
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O furcht der Hellen raben!
Die / ehr das wuste meer / mit bergen rings umbgraben /
verschwanden der unerwunschte
identische Reim
erhaben/haben
und das unerwunschte
[25]
?drastische“ Enjambement. Am starksten umgeformt wurde das erste Terzett, nach Spahr, um die ?offending line“ 11 loszuwerden, sicher aber ebenso, um den
unreinen Reim
?Seel/Quell“ zu ersetzen (durch
gast/last
). Die Interpreten sehen die Uberarbeitung kritisch. Es sei keine erfreuliche Vorstellung, wie der Dichter Stunden mit den Anpassung seiner Jugendwerke an Standards zugebracht habe.
[26]
?Die letzte Fassung <des Gedichts> ist vielleicht tadelloser, aber in der ersten lesen wir deutlicher das undeutlich Elementare der Natur seines Schopfers.“
[27]
- H. G. Haile:
The original and revised versions of two early sonnets by Andreas Gryphius. An Evaluation
. In:
Modern Language Quarterly
. 19. Jahrgang, 1958,
S.
307?318
.
- Victor Manheimer:
Die Lyrik des Andreas Gryphius. Studien und Materialien.
Weidman Verlag
, Berlin 1904.
- Wolfram Mauser:
Dichtung, Religion und Gesellschaft im 17. Jahrhundert.
Wilhelm Fink Verlag
, Munchen 1976.
ISBN 3-7705-1191-3
.
- Blake Lee Spahr:
Gryphius and the holy Ghost.
In:
Martin Bircher
,
Alois Maria Haas
(Hrsg.):
Deutsche Barocklyrik. Gedichtinterpretationen von Spee bis Haller.
A. Francke Verlag
, Bern 1973, S. 175?184.
- Marian Szyrocki
:
Der junge Gryphius.
Rutten & Loening
, Berlin 1959.
- Marian Szyrocki (Hrsg.):
Andreas Gryphius. Sonette.
Max Niemeyer Verlag
, Tubingen 1963.
- ↑
Szyrocki 1963, S. 150.
- ↑
Die Ausgaben von 1657 und 1663 enthalten auch die 100 Sonn- und Feiertags-Sonette uberarbeitet, allerdings ohne ?An Gott den Heiligen Geist“, fur das Nr. 35 der Feiertags-Sonette, ?absit mihi gloriari nisi in Cruce Domini nostri Jesu Christi“, neu hinzugekommen ist.
- ↑
Szyrocki 1963.
- ↑
Szyrocki 1963, S. 5.
- ↑
Szyrocki 1963, S. 29.
- ↑
Druckfehler in der 1643er Ausgabe. Alle spateren Drucke haben wie das Lissaer Sonett ?gestirnte“.
- ↑
Spahr 1973, S. 180.
- ↑
Ubersetzung von Friedrich Strehlke (Philologe; 1825?1896) in:
Olivetum oder der Olberg: lateinisches Epos des Andreas Gryphius. Bayerische StaatsBibliothek digital.
- ↑
Mauser 1976, S. 30?37.
- ↑
Johannes 7, 38?39. In: Die
Luther-Bibel. Originalausgabe 1545.
Directmedia, Berlin 2000. Digitale Bibliothek Band 29, S. 4453.
- ↑
Jesaja 34, 10?11. In:
Die Luther-Bibel. Originalausgabe 1545.
Directmedia, Berlin 2000. Digitale Bibliothek Band 29, S. 2570.
- ↑
Szyrocki 1963, S. 72.
- ↑
Marian Szyrocki:
Andreas Gryphius. Vermischte Gedichte.
Max Niemeyer Verlag, Tubingen 1964, S. 73.
- ↑
Manheimer 1904, S. 105.
- ↑
Spahr 1973, S. 177; ahnlich Haile 1958, S. 316.
- ↑
Mauser 1976, S. 37.
- ↑
Jesaja 45, 8. In:
Die Luther-Bibel. Originalausgabe 1545.
Directmedia, Berlin 2000. Digitale Bibliothek Band 29, S. 2609?2610. Der Bibelvers weist mit ?Gerechtigkeit“ auf den Perserkonig
Kyros II.
hin, wird jedoch seit
Hieronymus
auch als Weissagung des
Messias
verstanden
- ↑
a
b
In dem Gedicht ?Die Psyche verlangt eine Perle=Mutter der Perle JEsu zu seyn“: ? 4. / Ich wil sonst nichts empfangen, / Als nur den Himmels=Thau; / Den Thau, durch den du gangen / In deiner Mutter Au: / Damit nur meines Hertzens Schrein / Auch moge deine Mutter seyn, / 5. / So trauffle denn herunter, / Du Geist der Ewigkeit; / Daß fruchtbar werd’ und munter / Meins Geistes Innigkeit: / Damit auch meines Hertzens Schrein / Mag JEsu Perlen=Mutter seyn.“ In:
Georg Ellinger
(Hrsg.):
Angelus Silesius, Heilige Seelenlust oder geistliche Hirtenlieder der in ihren Jesum verliebten Psyche.
1657. (1668.)
Max Niemeyer Verlag
, Halle 1901.
- ↑
Spahr 1973, S. 177.
- ↑
Mauser 1976, S. 38.
- ↑
Mauser 1976, S. 41.
- ↑
Martin Luther: Gesammelte Werke.
Herausgegeben von Kurt Aland. Directmedia. Berlin 2002, Digitale Bibliothek Band 63, S. 4204.
- ↑
Mauser 1976, S. 48.
- ↑
Manheimer 1904, S. 74.
- ↑
Haile 1958, S. 316.
- ↑
Haile 1958, S. 317.
- ↑
Manheimer 1904, S. 67.