Amalthea (Mond)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Amalthea
Schwarz-Weiß-Aufnahme von Raumsonde Galileo , 1999. Ida Facula und Lyctos Facula befinden sich links oben und links unten.
Vorlaufige oder systematische Bezeichnung Jupiter V
Zentralkorper Jupiter
Eigenschaften des Orbits [1]
Große Halbachse 181.400 km
Exzentrizitat 0,0032 [2]
Periapsis 180.800 km
Apoapsis 182.000 km
Bahnneigung
zum Aquator des Zentralkorpers
0,40°
Umlaufzeit 0,498 d
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 26,49 km/s
Physikalische Eigenschaften [1]
Albedo 0,09
Scheinbare Helligkeit 14,1 [3] mag
Mittlerer Durchmesser 167 [2]
(250 × 146 × 128) [1] km
Masse 2,07 × 10 18 [2] kg
Oberflache 87.511 [2] km 2
Mittlere Dichte 0,85 [2] g/cm 3
Siderische Rotation synchron [4]
Fallbeschleunigung an der Oberflache 0,02 m/s 2
Fluchtgeschwindigkeit 57,5 m/s
Entdeckung
Entdecker

Edward E. Barnard

Datum der Entdeckung 9. September 1892
Anmerkungen Einfach gebundene Rotation

Vorlage:Infobox Mond/Wartung/A_Fallen

Amalthea ( Aussprache , standarddeutsch : [ amal?teːa ], vgl. [5] [6] ; systematische Bezeichnung: Jupiter V ) ist nach den vier kugelformigen Galileischen Monden der funftgroßte und gilt als der großte nicht-kugelformige Mond des Planeten Jupiter . Er ist Teil der Amalthea-Gruppe und hat unter den bekannten Jupitermonden die drittnachste Umlaufbahn um Jupiter. Amaltheas Oberflache ist rot gefarbt, was Wissenschaftler auf Ausbruche des Vulkans Tupan Patera auf dem Nachbarmond Io zuruckfuhren.

Entdeckung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Amalthea wurde am 9. September 1892 mit Hilfe eines 91-cm- Fernrohrs des Lick-Observatoriums auf dem Mount Hamilton (Kalifornien, USA) vom Astronomen Edward E. Barnard [7] wahrend einer systematischen Suche nach weiteren Jupitermonden entdeckt [8] . Er war der funftentdeckte Jupitermond nach der Erstbeobachtung der vier Galileischen Monde im Jahr 1610. Daruber hinaus war Amalthea der letzte Mond, der durch visuelle Teleskopbeobachtungen entdeckt wurde, somit gelangen alle weiteren Mondfunde anhand von analogen oder digitalen Bildaufzeichnungen.

Benennung und Namensherkunft [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Als funftentdeckter Jupitermond erhielt Amalthea die systematische Bezeichnung Jupiter V, da die romische Ziffer V die Zahl 5 darstellt. Der franzosische Astronom Camille Flammarion schlug vor, dem Mond den Namen Amalthea zu geben [9] , weshalb dieser Name bis zur offiziellen Benennung jahrzehntelang in inoffiziellem Gebrauch war [10] . Im August 1976, etwa 50 Jahre nach Flammarions Tod, wurde der Name Amalthea dem Mond dann offiziell von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) vergeben. Benannt wurde der Mond nach der Nymphe Amalthea aus der griechischen Sagenwelt , die den Gott Zeus einer Sage nach mit Ziegenmilch großgezogen haben soll.

Aufbau und physikalische Daten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Amalthea ist ein sehr unregelmaßig geformter Korper und besitzt in etwa die Gestalt eines Ellipsoids mit einer Ausdehnung von 250 km × 146 km × 128 km, wobei die Langsachse auf Jupiter gerichtet ist. Daher muss der Mond bereits ausreichend lang auf seinem heutigen Orbit um den Riesenplaneten rotieren, so dass dessen Gezeitenkrafte ihn in die Position niedrigster Energie zu bringen vermochten. [8] Die Dichte ist mit 0,85 g/cm 3 sehr gering; das spricht fur einen porosen Aufbau aus Wasser eis . Moglicherweise handelt es sich um ein ?zugelaufenes“ Objekt, das entweder aus dem außeren Jupitersystem stammt oder in großem Sonnenabstand entstanden und durch Jupiters Anziehungskraft eingefangen worden ist.

Amalthea hat eine sehr dunkle, tiefrot gefarbte Oberflache mit einer Albedo von 0,09; das heißt, nur 9 % des einfallenden Sonnenlichts werden reflektiert. Die Rotfarbung ist moglicherweise auf Ablagerungen von Schwefel zuruckzufuhren, der vom Mond Io bei Vulkanausbruchen in den Weltraum geschleudert wurde. [8] Daruber hinaus sind helle grunliche Muster sichtbar, deren Ursprung noch unbekannt ist.

Die Oberflache ist stark verkratert. Einige der Einschlagkrater sind im Vergleich zu Amaltheas Große sehr ausgedehnt. Der großte Krater Pan besitzt einen Durchmesser von 100 km und ist 8 km tief. Der Krater Gaea hat einen Durchmesser von 90 km und ist vermutlich 16 km tief. Zwei Gebirgszuge, Mons Lyctas und Mons Ida , erheben sich etwa 20 km.

Amalthea rotiert in 11 Stunden und 57 Minuten um die eigene Achse und weist damit, wie der Erdmond und die ubrigen inneren Jupitermonde, eine gebundene Rotation auf.

Die scheinbare Helligkeit betragt 14,1 m , so dass Amalthea als lichtschwaches Objekt erscheint und wegen der Helligkeit des nahen Jupiters von der Erde aus schwierig zu sehen ist. [8]

Wie Io gibt Amalthea mehr Warme ab, als der Korper von der Sonne empfangt. Dies konnte auf elektrische Strome zuruckzufuhren sein, die bei der Bewegung der Monde durch Jupiters Magnetfeld induziert werden.

Galerie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Amalthea  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. a b c David R. Williams: Jovian Satellite Fact Sheet. In: NASA.gov. 14. August 2018, abgerufen am 5. September 2022 (englisch).
  2. a b c d e Amalthea ? By the numbers. In: NASA.gov. Abgerufen am 5. September 2022 (englisch).
  3. Ryan S. Park: Planetary Satellite Physical Parameters. In: NASA.gov. 19. Februar 2015, archiviert vom Original am 4. September 2021 ; abgerufen am 5. September 2022 (englisch).
  4. Amalethea ? In depth. In: NASA.gov. Abgerufen am 5. September 2022 (englisch).
  5. Amalgam . In: Wiktionary . 24. Dezember 2022 ( wiktionary.org [abgerufen am 30. Dezember 2022]).
  6. Dorothea . In: Wiktionary . 25. Dezember 2022 ( wiktionary.org [abgerufen am 30. Dezember 2022]).
  7. In Depth | Amalthea. Abgerufen am 30. Dezember 2022 .
  8. a b c d Amalthea , in: Lexikon der Astronomie , Herder, Freiburg im Breisgau 1989, Bd. 1, ISBN 3-451-21491-1 , S. 23.
  9. IAUC 2846: N Mon 1975 (= A0620-00); N Cyg 1975; 1975h; 1975g; 1975i; Sats OF JUPITER. Central Bureau for Astronomical Telegrams, 7. Oktober 1975, abgerufen am 30. Dezember 2022 (englisch).
  10. IAUC 2846: N Mon 1975 (= A0620-00); N Cyg 1975; 1975h; 1975g; 1975i; Sats OF JUPITER. Central Bureau for Astronomical Telegrams, 7. Oktober 1975, abgerufen am 30. Dezember 2022 .
weiter innen Jupitermonde
Große Halbachse (km)
weiter außen
Adrastea Amalthea
181.400
Thebe