Altenglisch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopadie
(Weitergeleitet von Altenglische Sprache )
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Altenglisch Ænglisc
Zeitraum ca. 450 bis 1100

Ehemals gesprochen in

Teile des heutigen Englands und Sudschottlands
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639 -1

?

ISO 639 -2

ang

ISO 639 -3

ang

Altenglisch , auch Angelsachsisch (Eigenbezeichnung: Ænglisc /'æŋ.gl??/ , Englisc ), ist die alteste schriftlich bezeugte Sprachstufe der englischen Sprache und wurde bis zum 12. Jahrhundert geschrieben und gesprochen. Das Altenglische entstand, als sich die Angeln , Juten , Friesen und Sachsen ab ca. 450 in Britannien ansiedelten. Fur Sprecher des Neuenglischen ist diese Sprachstufe ohne gezieltes Erlernen nicht mehr verstandlich. Sie ist eine eng mit dem Altfriesischen und Altsachsischen verwandte westgermanische Sprache und gehort der Gruppe der germanischen Sprachen an, einem Hauptzweig der indogermanischen Sprachfamilie .

Karte der angelsachsischen Konigreiche und des danischen Einflussbereichs

Die altenglische Sprache spaltete sich ab dem 5. Jahrhundert vom kontinentalen Westgermanisch ab, als Angeln , Sachsen , Friesen und Juten , germanische Stamme aus dem Norden des heutigen Deutschlands und aus Danemark, in Britannien einfielen und sich dort ansiedelten ( Schlacht von Mons Badonicus ). Die Sprache der Neuankommlinge in Britannien verdrangte die keltischen Sprachen der einheimischen Bevolkerung und wird als ?angelsachsisch“ bezeichnet (wobei in heutiger Literatur eher der Ausdruck ?Altenglisch“ benutzt wird). Diese Sprache bildet die Grundlage fur die englische Sprache. Vom 8. Jahrhundert an ist Altenglisch schriftlich belegt und erreicht um 1000 ein gewisses Maß an Standardisierung (der altenglische Dialekt des Spatwestsachsisch der ?Schule von Winchester“).

Zur Zeit des Altenglischen bildete das Englische ein Dialektkontinuum mit den westgermanischen Sprachen auf dem Festland. Die Dialektsprecher auf dem Festland und der Insel konnten sich miteinander verstandigen, aber seitdem haben sich die Sprachen auf beiden Seiten des Armelkanals so weit auseinanderentwickelt, dass dieses einstige Dialektkontinuum nicht mehr existiert.

Von den vorher auf der Insel gesprochenen keltischen Sprachen ubernahm das Altenglische nur sehr wenige Lehnworter. Allerdings wird teilweise die Meinung vertreten, dass die keltischen Sprachen einen gewissen Einfluss auf die Syntax des spaten Altenglischen gehabt hatten. [1] [2]

Ein weiteres wichtiges Ereignis fur die Entwicklung des Altenglischen ist die Christianisierung Britanniens ab dem 6. Jahrhundert. Durch die Christianisierung fanden viele lateinische Lehnworter Eingang in die altenglische Sprache, insbesondere im Bereich des religiosen Wortschatzes.

Neben lateinischen Lehnwortern findet man auch skandinavische Lehnworter im Englischen: Dies hangt mit der Invasion des Nordostens Englands durch Wikinger aus Norwegen zusammen. (Viele Invasoren wurden als ?Danen“ bezeichnet, aber tatsachlich stammten sie aus der Region Horthaland in Norwegen.) Die Wikingereinfalle begannen im 8. Jahrhundert und setzten sich im 9. und 10. Jahrhundert fort. So wurde 793 der Nordosten in großerem Stil uberfallen und die Priorei Lindisfarne, ein wichtiges Zentrum der Gelehrsamkeit zu altenglischer Zeit, verwustet. 866 wurde East Anglia geplundert, 867 fiel die Stadt York . Die Ausbreitung der Wikinger in Richtung Suden und Westen wurde erst durch Konig Alfred von Wessex nach langeren kriegerischen Auseinandersetzungen gestoppt. Im Vertrag von Wedmore 878 wurde eine Grenzziehung zwischen dem Konigreich Wessex im Sudwesten und dem Herrschaftsbereich der Wikinger (genannt ? Danelag “) festgelegt. Durch die danische und norwegische Einwanderung ab dem 8. Jahrhundert hat das Altenglische neben altsachsischen auch zahlreiche nordgermanische Elemente integriert, die allerdings erst in den mittelenglischen Texten in großerer Zahl auftauchen.

Mit der Eroberung Englands durch die franzosischen Normannen 1066 endete die altenglische Zeit. Mit der Herrschaft der Normannen uber England begann der Einfluss des normannischen Franzosisch auf die englische Sprache und damit die Periode der mittelenglischen Sprache . [3]

Geografische Verteilung

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Verteilung der altenglischen Dialekte

Die vier Hauptdialekte der altenglischen Sprache waren Nordhumbrisch , Merzisch (Sudhumbrisch), Kentisch und Westsachsisch , wobei es aber noch eine Vielzahl kleinerer Dialekte gab. Jeder der Hauptdialekte lasst sich ursprunglich jeweils einem unabhangigen Konigreich auf der Insel zuordnen. Im 9. Jahrhundert wurden jedoch Northumbria und der großte Teil von Mercia von den Wikingern uberrannt, und die anderen Teile von Mercia und ganz Kent wurden in das Konigreich Wessex integriert.

Nach der Vereinigung mehrerer angelsachsischer Konigtumer durch den westsachsischen Konig Alfred den Großen im Jahre 878 erhob Alfred den Dialekt von Wessex zur Verwaltungssprache, so dass die Bedeutung des Westsachsischen zunahm. Aus diesem Grund sind die schriftlich uberlieferten altenglischen Texte großtenteils westsachsisch gepragt, und das spate Westsachsisch wird als eine Art Standard betrachtet, der aufgrund seiner guten Uberlieferung auch in vielen Textbuchern des Altenglischen als Grundlage verwendet wird. [4]

Phonetik und Phonologie

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die folgenden Tabellen geben einen Uberblick uber die Vokale und Konsonanten des Altenglischen:

  vorne fast
vorne
zentral fast
hinten
hinten
ung. ger. ung. ger. ung. ger. ung. ger. ung. ger.
geschlossen i : y :         u :
fast geschlossen     ? ?       ?    
halbgeschlossen e : ø :         o :
mittel         ?        
halboffen ? œ         ?
fast offen æ :

æ

             
offen             ? :

?

??

Jedem Langvokal entsprach ein Kurzvokal, z. B. /æ:/ und /æ/. Allerdings waren manche Kurzvokale in leicht tieferer oder zentralerer Position als die entsprechenden Langvokale, z. B. /u:/ und /?/. [5]

Der fruhe westsachsische Dialekt des Altenglischen hat die folgenden Diphthonge: [6]

Diphthonge Kurz Lang
Erstes Element ist geschlossen ? ? iy
Beide Elemente sind mittel ? ? eo
Beide Elemente sind offen æ ? æ?

Die Konsonanten des Altenglischen sind: [7]

  Bilabial Labiodental Dental Alveolar Postalveolar Palatal Velar Glottal
Plosive p  b     t  d     k  g  
Affrikaten         t?  (d?)      
Nasale m     n   ? (ŋ)  
Vibranten       r        
Frikative   f  (v) θ  (ð) s  (z) ? (c) (x)  (?) h
Approximanten           j w  
Laterale       l        

Die eingeklammerten Laute sind Allophone :

Die genaue Natur des altenglischen r ist unbekannt. Es konnte ein alveolarer Tap ​[⁠ ? ⁠]​ oder ein alveolarer Vibrant ​[⁠ r ⁠]​ gewesen sein. [8]

Wie auch andere westgermanische Sprachen dieser Zeit war Altenglisch eine flektierende Sprache mit funf Kasus ( Nominativ , Genitiv , Dativ , Akkusativ und Instrumental , der allerdings meist mit dem Dativ zusammengefallen ist), einem in den Personalpronomen der 1. und 2. Person noch erhaltenen Dual zusatzlich zu Singular und Plural . Außerdem hatte das Altenglische wie das Deutsche ein grammatisches Geschlecht bei allen Nomen , z. B. s?o sunne (dt. ?die Sonne‘) und se m?na (dt. ?der Mond‘).

Der altenglische Wortschatz besteht uberwiegend aus Wortern germanischen Ursprungs. Es gibt nur wenige Lehnworter aus anderen Sprachen, nach Schatzungen nur ca. 3 % des altenglischen Wortschatzes. [9] Die Lehnworter stammen hauptsachlich aus dem Lateinischen, ferner aus dem Altnordischen und dem Keltischen , was auf den Kontakt der Angelsachsen mit Romern bzw. der lateinischsprachigen christlichen Kirche, Skandinaviern und Kelten zuruckzufuhren ist.

Trotz des Kontaktes zwischen den eingewanderten Angelsachsen mit der keltischen Urbevolkerung Britanniens sind keltische Lehnworter selten im Altenglischen. Die meisten uberlieferten Lehnworter sind geografische Bezeichnungen, speziell Flussnamen, Ortsnamen oder Teile von Ortsnamen: So geht der Name des altenglischen Konigreichs Kent auf das keltische Wort Canti oder Cantion zuruck, dessen Bedeutung allerdings unbekannt ist. Die Namen der nordhumbrischen Konigreiche Deira und Bernicia gehen auf keltische Stammesnamen zuruck. Themse und Avon sind keltische Flussnamen. Ferner findet man keltische Wortbestandteile wie cumb (dt. ?tiefes Tal‘) als Teile von Ortsnamen wie Duncombe , Holcombe oder Winchcombe . Abgesehen von Ortsnamen gibt es nur etwa ein Dutzend Beispiele fur Lehnworter, die einigermaßen zuverlassig auf einen keltischen Ursprung zuruckgefuhrt werden konnen: Wahrscheinliche Kandidaten sind unter anderem binn (dt. ?Korb, Krippe‘), bratt (dt. ?Mantel‘), brocc (dt. ?Dachs‘) und crag bzw. luh (beides dt. ?See‘). [10] Andere mogliche Beispiele fur keltische Lehnworter wie carr (dt. ?Felsen‘) oder dunn (dt. ,dunkel‘) sind umstritten. Die keltischen Lehnworter stammen meist aus dem Altbritischen. Daneben gibt es noch einige wenige Lehnworter aus dem Altirischen , dazu zahlt dr? (dt. ?Zauberer‘). [11]

Lateinische Lehnworter sind im Altenglischen weitaus haufiger, und sie stammen vor allem aus den Bereichen Handel, Militar und Religion. Einige lateinische Lehnworter haben die angelsachsischen Stamme schon vom europaischen Kontinent vor ihrer Einwanderung nach England mitgebracht, etwa camp (dt. ?Feld, Kampf‘, lat. campus ) oder ??aster (dt. ?Burg, Stadt‘, lat. castra ). [12] Ein großer Teil lateinischer Worter kommt mit der Christianisierung Englands in die englische Sprache. Beispiele fur lateinische Lehnworter aus dem religiosen Bereich, die auf die altenglische Zeit zuruckgehen sind abbot , hymn , organ , priest , psalm und temple . Die lateinische Kirche ubte auch einen Einfluss auf den Alltag der altenglischen Zeit aus, so dass man auch Lehnworter fur Haushaltsgegenstande wie cap , chest oder map , ferner Lehnworter fur Lebensmittel wie caul (dt. ?Kohl‘) oder lent (dt. ?Linsen‘) vorfindet. Auch Worter aus dem Bereich der Bildung und Gelehrsamkeit findet man, so z. B. school , master oder verse . Durch den Benediktinerorden in England fanden eine weitere Menge von lateinischen Lehnwortern Eingang in das Altenglische, dazu zahlen Antichrist , apostle , demon und prophet . Insgesamt schatzt man die Zahl der lateinischen Lehnworter aus dem religiosen Bereich auf etwa 350?450 Worter. [13]

In der Mitte bis zum Ende der altenglischen Periode fielen skandinavische Volker in England ein; zeitweise waren große Teile von England durch skandinavische Konige beherrscht. Durch den Kontakt zwischen Angelsachsen und skandinavischen Invasoren fanden auch skandinavische Lehnworter in die englische Sprache Eingang. Beispiele sind etwa sky , skin , skill , reindeer oder swain . Ferner sind viele Ortsnamen skandinavischen Ursprungs uberliefert: In Ostengland, wo danische Invasoren siedelten, findet man eine Vielzahl von Orten, die auf - by enden, das danische Wort fur Ort oder Hof : Grimsby , Whitby , Derby oder Rugby zahlen dazu. Neben Substantiven, Verben und Adjektiven sind sogar einige Pronomen aus dem Skandinavischen ubernommen worden: Die Pronomen they / their / them ersetzen spatestens in der mittelenglischen Zeit die ursprunglichen, altenglischen Formen h?e , hiera und him . [14]

Die meisten skandinavischen Lehnworter sind jedoch in altenglischen Texten wenig belegt, der skandinavische Einfluss macht sich erst zur mittelenglischen Zeit in den uberlieferten Texten bemerkbar. Skandinavische Lehnworter, die schon in altenglischen Texten belegt sind, sind z. B. cn?f (dt. ?Messer‘, vgl. Altislandisch knifr ), hittan (dt. ?treffen‘, vgl. Altislandisch hitta ) und h?sbonda (dt. ?Hausherr‘, vgl. Altislandisch husbondi ). [15]

Die altenglischen Runenzeichen , das Fuþorc

Altenglisch wurde ursprunglich mit Runen geschrieben, ubernahm nach der Bekehrung zum Christentum jedoch das lateinische Alphabet , dem man einige Zeichen hinzufugte. So etwa wurde der Buchstabe Yogh aus dem Irischen ubernommen, der Buchstabe ð ( eth ) war eine Abwandlung des lateinischen d , und die Buchstaben þ ( thorn ) und ? ( wynn ) stammen aus dem Fuþorc (der anglo-friesischen Variante der gemeingermanischen Runenreihe, dem alteren Fuþark ). [16]

Die Schriftzeichen des altenglischen Alphabets entsprechen in etwa den folgenden Lauten:

  • b : ​/⁠ b ⁠/​
  • c (außer in den Digraphen sc und cg ): entweder ​/⁠ t? ⁠/​ oder ​/⁠ k ⁠/​ . Die Aussprache als ​/⁠ t? ⁠/​ wird in heutigen Textausgaben meistens durch ein diakritisches Zeichen kenntlich gemacht: meistens ?, manchmal ? oder c . Vor einem Konsonanten wird der Buchstabe immer als ​/⁠ k ⁠/​ ausgesprochen; am Wortende nach i immer als ​/⁠ t? ⁠/​ . In anderen Fallen muss man die etymologischen Ursprunge eines Wortes kennen, um es richtig aussprechen zu konnen.
  • cg : [dd?] ; gelegentlich auch fur /gg/
  • d : ​/⁠ d ⁠/​
  • f : ​/⁠ f ⁠/​ und sein Allophon ​[⁠ v ⁠]​
  • g : ​/⁠ g ⁠/​ und sein Allophon ​[⁠ ? ⁠]​ ; ​/⁠ j ⁠/​ und sein Allophon ​[⁠ d? ⁠]​ (nach n ). Die Aussprache als ​/⁠ j ⁠/​ oder ​[⁠ d? ⁠]​ wird heute oft als ? geschrieben. Vor einem Konsonanten wird es immer als ​[⁠ g ⁠]​ (Wortanfang) oder ​[⁠ ? ⁠]​ (nach einem Vokal) ausgesprochen. Am Wortende nach i ist es immer ​/⁠ j ⁠/​ . In anderen Fallen muss man die etymologischen Ursprunge eines Wortes kennen, um es richtig aussprechen zu konnen.
  • h : ​/⁠ h ⁠/​ und seine Allophone [c, x] . In den Kombinationen hl, hr, hn und hw war der zweite Konsonant immer stimmlos.
  • k : ​/⁠ k ⁠/​ (selten gebraucht)
  • l : ​/⁠ l ⁠/​ ; moglicherweise im Silbenauslaut wie im Neuenglischen velarisiert
  • m : ​/⁠ m ⁠/​
  • n : ​/⁠ n ⁠/​ und sein Allophon ​[⁠ ŋ ⁠]​
  • p : ​/⁠ p ⁠/​
  • q : ​/⁠ k ⁠/​ ? vor einem den Konsonant ​/⁠ w ⁠/​ reprasentierenden u gebraucht, aber selten. Altenglisch bevorzugte c? oder, in moderner Schreibweise, cw .
  • r : ​/⁠ r ⁠/​ . Die genaue Natur des altenglischen r ist unbekannt. Es konnte ein alveolarer Approximant ​[⁠ ? ⁠]​ gewesen sein, wie in den meisten neuenglischen Dialekten, ein alveolarer Tap ​[⁠ ? ⁠]​ oder ein alveolarer Vibrant ​[⁠ r ⁠]​ . In diesem Artikel verwenden wir das Symbol ​/⁠ r ⁠/​ fur diesen Laut, ohne damit eine Aussage uber seine Natur treffen zu wollen.
  • s : ​/⁠ s ⁠/​ und sein Allophon ​[⁠ z ⁠]​
  • sc : ​/⁠ ? ⁠/​ oder gelegentlich /sk/
  • t : ​/⁠ t ⁠/​
  • ð/þ : ​/⁠ θ ⁠/​ und sein Allophon ​[⁠ ð ⁠]​ . Beide Zeichen waren mehr oder weniger austauschbar (auch wenn man dazu neigte, ð nicht am Wortanfang zu verwenden, was jedoch auch nicht immer der Fall war). Viele moderne Ausgaben behalten die Zeichen so bei, wie sie in den alten Manuskripten verwendet werden, aber manche versuchen ihn in irgendeiner Art und Weise nach bestimmten Regeln auszurichten, bspw. indem sie nur þ verwenden.
  • ? ( Wynn ): ​/⁠ w ⁠/​ , in der modernen Schreibweise durch w ersetzt, um Verwechslung mit p zu vermeiden.
  • x : /ks/ (aber nach einigen Autoren [xs ~ cs] )
  • z : ​/⁠ ts ⁠/​ . Selten gebraucht, stattdessen verwendete man normalerweise ts , zum Beispiel bezt vs betst ?das Beste“, ausgesprochen /betst/ .

Doppelkonsonanten werden gelangt ausgesprochen; die gelangten Frikative ðð/þþ, ff und ss sind immer stimmlos.

  • a : ​/⁠ ? ⁠/​ (Schreibvarianten wie land / lond ?Land“ legen die Existenz eines gerundeten Allophons ​[⁠ ? ⁠]​ vor ​[⁠ n ⁠]​ in einigen Fallen nahe)
  • ? : /?ː/
  • æ : ​/⁠ æ ⁠/​
  • ? : /æː/
  • e : ​/⁠ e ⁠/​
  • ? : /eː/
  • ea : /æ?/ ; nach ? und ? manchmal ​/⁠ æ ⁠/​ oder ​/⁠ ? ⁠/​
  • ?a : /æː?/ ; nach ? und ? manchmal /æː/
  • eo : /eo/ ; nach ? und ? manchmal ​/⁠ o ⁠/​ oder ​/⁠ u ⁠/​
  • ?o : /eːo/
  • i : ​/⁠ i ⁠/​
  • ? : /iː/
  • ie : /iy/ ; nach ? und ? manchmal ​/⁠ e ⁠/​
  • ?e : /iːy/ ; nach ? und ? manchmal /eː/
  • o : ​/⁠ o ⁠/​
  • ? : /oː/
  • oe : ​/⁠ ø ⁠/​ (nur in einigen Dialekten)
  • ?e : /øː/ (nur in einigen Dialekten)
  • u : ​/⁠ u ⁠/​
  • ? : /uː/
  • y : ​/⁠ y ⁠/​
  • ? : /yː/

Hinweis: Moderne Ausgaben altenglischer Texte verwenden als Lesehilfe Zusatzzeichen, um Langvokale und Diphthonge anzuzeigen. So werden z. B. Kurzvokale wie a , i oder o von Langvokalen wie ? , ? oder ? unterschieden, ea , eo oder ie sind Kurzdiphthonge. Die Zusatzzeichen sind nicht Teil der altenglischen Originalschriften. [17]

Text- und Horbeispiele

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Vater Unser auf Altenglisch (westsachsisch):

Fæder ?re þ? þe eart on heofonum
s? þ?n nama geh?lgod
t?becume þ?n r?ce
gewurþe þ?n willa
on eorðan sw? sw? on heofonum
?rne gedæghw?ml?can hl?f syle ?s t? dæg
and forgyf ?s ?re gyltas
sw? sw? w? forgyfað ?rum gyltendum
and ne gel?d þ? ?s on costnunge
ac al?s ?s of yfele. S?þl?ce.

Vater unser, du der bist im Himmel,
Sei dein Name geheiligt.
Komme dein Reich.
Geschehe dein Wille
auf Erden so wie im Himmel.
Unser tagliches Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld
so wie wir vergeben unsern Schuldigern.
Und nicht fuhre du uns in Versuchung
sondern erlose uns von Ubel. Amen.

Die folgende Horprobe umfasst das Vaterunser auf Altenglisch:

Vaterunser Altenglisch

Altenglische Literatur

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
Erste Seite der Beowulf -Handschrift

Das Beowulf - Epos , um 1000 niedergeschrieben, aber vermutlich alter, ein germanisches Heldenepos in stabreimenden Langzeilen, ist eines der bekanntesten Stucke angelsachsischer Dichtung. Ferner wurden die christlich -religiosen Gedichte des Cynewulf in altenglischer Sprache geschrieben.

Die Caedmon -Handschrift mit religiosen Dichtungen zu alttestamentlichen Themen, das Exeter-Buch ( siehe auch: Exeter ) mit Dichtungen zu religiosen und weltlichen Themen, der Codex Vercellensis mit Predigten und kleineren Dichtungen, sowie in der Prosa diverse Rechtstexte seit dem 7. Jahrhundert und Urkunden, die seit dem 8. Jahrhundert in altenglischer Sprache verfasst wurden, sind weitere Quellen, aus denen das Angelsachsische als Literatursprache bekannt ist.

  • Albert C. Baugh, Thomas Cable: A History of the English Language . 6. Auflage. Routledge, London / New York 2013, ISBN 978-0-415-65596-5 .
  • Richard Hogg, Rhona Alcorn: An Introduction to Old English . 2. Auflage. Edinburgh University Press, Edinburgh 2012, ISBN 978-0-7486-4238-0 .
  • Keith Johnson: The History of Early English . Routledge, London / New York 2016, ISBN 978-1-138-79545-7 .
  • Bruce Mitchell, Fred Robinson: A Guide to Old English. 7. Auflage. Blackwell, Oxford 2006, ISBN 1-4051-4690-7 .
  • Wolfgang Obst, Florian Schleburg: Lehrbuch des Altenglischen. Universitatsverlag Winter, Heidelberg 2004, ISBN 3-8253-1594-0 .
  • Karl Brunner: Altenglische Grammatik. Max Niemeyer, Tubingen 1965.
  • Alistair Campbell: Old English Grammar. Oxford University Press, Oxford 1959, ISBN 0-19-811943-7 .
  • Joseph Bosworth, Thomas Northcote Toller (Hrsg.): An Anglo-Saxon Dictionary. Based on the manuscript collections of the late Joseph Bosworth. Oxford University Press, 1954 (Reprint). 2 Bande, davon ist der zweite ein Supplement zum ersten.
  • Clark J. R. Hall: A Concise Anglo-Saxon Dictionary. mit Supplement von Herbert D. Meritt. 4. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge 1960.
  • Karl Brunner: Altenglische Grammatik (nach der angelsachsischen Grammatik von Eduard Sievers neubearbeitet). 3. Auflage. Max Niemeyer, Tubingen 1965.
  • Alistair Campbell: Old English Grammar. Oxford University Press, Oxford 1959, ISBN 0-19-811943-7 .
  • Fausto Cercignani : The Development of */k/ and */sk/ in Old English. In: Journal of English and Germanic Philology. 82/3 1983, S. 313?323.
  • Richard M. Hogg: A Grammar of Old English, I: Phonology . Basil Blackwell, Oxford 1992.
  • Sherman M. Kuhn: On the consonantal phonemes of Old English. In: J. L. Rosier (Hrsg.): Philological Essays: studies in Old and Middle English language and literature in honour of Herbert Dean Merritt . Mouton, Den Haag 1970, S. 16?49.
  • Roger Lass, John M. Anderson: Old English Phonology . (= Cambridge studies in linguistics. No. 14). Cambridge University Press, Cambridge 1975.
  • Karl Luick: Historische Grammatik der englischen Sprache . Bernhard Tauchnitz , Stuttgart 1914?1940.
  • Eduard Sievers: Altgermanische Metrik. Max Niemeyer, Halle 1893.

Altenglische Literatur

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  • Seamus Heaney (Ubers.): Beowulf. Faber & Faber, London 1999. (Norten, New York 2002, ISBN 0-393-97580-0 )
  • John R. R. Tolkien: Beowulf, the monsters and the critics. Sir Israel Gollancz memorial lecture 1936. Oxford University Press, London 1936. (Nachdruck: Oxford 1971, Arden Library, Darby 1978)
  • Peter Bierbaumer: Der botanische Wortschatz des Altenglischen. 3 Bande. Frankfurt am Main 1976.
Commons : Altenglisch  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Altenglische Worterbucher  ? Quellen und Volltexte
Wiktionary: Altenglisch  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen
Wiktionary: angelsachsisch  ? Bedeutungserklarungen, Wortherkunft, Synonyme, Ubersetzungen

Einzelnachweise

[ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]
  1. Theo Vennemann: English ? German dialect? In: academia.edu . 7. November 2005, S. 16 ff. , abgerufen am 9. Mai 2019 (englisch).
  2. Markku Filppula, Juhani Klemola, Heli Pitkanen (Hrsg.): The Celtic Roots of English . University of Joensuu, Faculty of Humanities, Joensuu 2002 (englisch).
  3. Keith Johnson: The History of Early English . Routledge, London / New York 2016, ISBN 978-1-138-79545-7 , S.   27–32 (englisch).
  4. Richard Hogg, Rhona Alcorn: An Introduction to Old English . 2. Auflage. Edinburgh University Press, Edinburgh 2012, ISBN 978-0-7486-4238-0 , S.   125–128 (englisch).
  5. Wolfgang Obst, Florian Schleburg: Lehrbuch des Altenglischen . Winter, Heidelberg 2004, ISBN 3-8253-1594-0 , S.   63 .
  6. Wolfgang Obst, Florian Schleburg: Lehrbuch des Altenglischen . Winter, Heidelberg 2004, ISBN 3-8253-1594-0 , S.   65–66 .
  7. Wolfgang Obst, Florian Schleburg: Lehrbuch des Altenglischen . Winter, Heidelberg 2004, ISBN 3-8253-1594-0 , S.   67 .
  8. Richard Hogg, Rhona Alcorn: An Introduction to Old English . 2. Auflage. Edinburgh University Press, Edinburgh 2012, ISBN 978-0-7486-4238-0 , S.   10 (englisch).
  9. Wolfgang Obst, Florian Schleburg: Lehrbuch des Altenglischen . Winter, Heidelberg 2004, ISBN 3-8253-1594-0 , S.   107 .
  10. Albert C. Baugh, Thomas Cable: A History of the English Language . 6. Auflage. Routledge, London / New York 2013, ISBN 978-0-415-65596-5 , S.   71–72 (englisch).
  11. Alistair Campbell: Old English Grammar . Oxford University Press, Oxford 1959, ISBN 0-19-811943-7 , S.   219–220 (englisch).
  12. Wolfgang Obst, Florian Schleburg: Lehrbuch des Altenglischen . Winter, Heidelberg 2004, ISBN 3-8253-1594-0 , S.   110–111 .
  13. Albert C. Baugh, Thomas Cable: A History of the English Language . 6. Auflage. Routledge, London / New York 2013, ISBN 978-0-415-65596-5 , S.   73–85 (englisch).
  14. Albert C. Baugh, Thomas Cable: A History of the English Language . 6. Auflage. Routledge, London / New York 2013, ISBN 978-0-415-65596-5 , S.   87–98 (englisch).
  15. Wolfgang Obst, Florian Schleburg: Lehrbuch des Altenglischen . Winter, Heidelberg 2004, ISBN 3-8253-1594-0 , S.   113–114 .
  16. Keith Johnson: The History of Early English . Routledge, London / New York 2016, ISBN 978-1-138-79545-7 , S.   39–40 (englisch).
  17. Wolfgang Obst, Florian Schleburg: Lehrbuch des Altenglischen . Winter, Heidelberg 2004, ISBN 3-8253-1594-0 , S.   69–71 .