Altenglisch
Ænglisc
|
Zeitraum
|
ca. 450 bis 1100
|
Ehemals gesprochen in
|
Teile des heutigen
Englands
und
Sudschottlands
|
Linguistische
Klassifikation
|
|
Sprachcodes
|
ISO 639
-1
|
?
|
ISO 639
-2
|
ang
|
ISO 639
-3
|
ang
|
Altenglisch
, auch
Angelsachsisch
(Eigenbezeichnung:
Ænglisc
/'æŋ.gl??/
,
Englisc
), ist die alteste schriftlich bezeugte Sprachstufe der
englischen Sprache
und wurde bis zum 12. Jahrhundert geschrieben und gesprochen. Das Altenglische entstand, als sich die
Angeln
,
Juten
,
Friesen
und
Sachsen
ab ca. 450 in
Britannien
ansiedelten. Fur Sprecher des Neuenglischen ist diese Sprachstufe ohne gezieltes Erlernen nicht mehr verstandlich. Sie ist eine eng mit dem
Altfriesischen
und
Altsachsischen
verwandte
westgermanische Sprache
und gehort der Gruppe der
germanischen Sprachen
an, einem Hauptzweig der
indogermanischen Sprachfamilie
.
Die altenglische Sprache spaltete sich ab dem 5. Jahrhundert vom kontinentalen
Westgermanisch
ab, als
Angeln
,
Sachsen
,
Friesen
und
Juten
, germanische Stamme aus dem Norden des heutigen Deutschlands und aus Danemark, in
Britannien
einfielen und sich dort ansiedelten (
Schlacht von Mons Badonicus
). Die Sprache der Neuankommlinge in Britannien verdrangte die
keltischen Sprachen
der einheimischen Bevolkerung und wird als ?angelsachsisch“ bezeichnet (wobei in heutiger Literatur eher der Ausdruck ?Altenglisch“ benutzt wird). Diese Sprache bildet die Grundlage fur die englische Sprache. Vom 8. Jahrhundert an ist Altenglisch schriftlich belegt und erreicht um 1000 ein gewisses Maß an Standardisierung (der altenglische Dialekt des Spatwestsachsisch der ?Schule von Winchester“).
Zur Zeit des Altenglischen bildete das Englische ein
Dialektkontinuum
mit den westgermanischen Sprachen auf dem Festland. Die Dialektsprecher auf dem Festland und der Insel konnten sich miteinander verstandigen, aber seitdem haben sich die Sprachen auf beiden Seiten des Armelkanals so weit auseinanderentwickelt, dass dieses einstige Dialektkontinuum nicht mehr existiert.
Von den vorher auf der Insel gesprochenen keltischen Sprachen ubernahm das Altenglische nur sehr wenige Lehnworter. Allerdings wird teilweise die Meinung vertreten, dass die keltischen Sprachen einen gewissen Einfluss auf die
Syntax
des spaten Altenglischen gehabt hatten.
[1]
[2]
Ein weiteres wichtiges Ereignis fur die Entwicklung des Altenglischen ist die Christianisierung Britanniens ab dem 6. Jahrhundert. Durch die Christianisierung fanden viele lateinische
Lehnworter
Eingang in die altenglische Sprache, insbesondere im Bereich des religiosen Wortschatzes.
Neben lateinischen Lehnwortern findet man auch skandinavische Lehnworter im Englischen: Dies hangt mit der Invasion des Nordostens Englands durch Wikinger aus Norwegen zusammen. (Viele Invasoren wurden als ?Danen“ bezeichnet, aber tatsachlich stammten sie aus der Region Horthaland in Norwegen.) Die Wikingereinfalle begannen im 8. Jahrhundert und setzten sich im 9. und 10. Jahrhundert fort. So wurde 793 der Nordosten in großerem Stil uberfallen und die Priorei Lindisfarne, ein wichtiges Zentrum der Gelehrsamkeit zu altenglischer Zeit, verwustet. 866 wurde
East Anglia
geplundert, 867 fiel die Stadt
York
. Die Ausbreitung der Wikinger in Richtung Suden und Westen wurde erst durch Konig Alfred von Wessex nach langeren kriegerischen Auseinandersetzungen gestoppt. Im Vertrag von Wedmore 878 wurde eine Grenzziehung zwischen dem Konigreich Wessex im Sudwesten und dem Herrschaftsbereich der Wikinger (genannt ?
Danelag
“) festgelegt. Durch die
danische
und
norwegische
Einwanderung ab dem 8. Jahrhundert hat das Altenglische neben
altsachsischen
auch zahlreiche
nordgermanische
Elemente integriert, die allerdings erst in den mittelenglischen Texten in großerer Zahl auftauchen.
Mit der
Eroberung Englands
durch die franzosischen
Normannen
1066
endete die altenglische Zeit. Mit der Herrschaft der Normannen uber England begann der Einfluss des normannischen Franzosisch auf die englische Sprache und damit die Periode der
mittelenglischen Sprache
.
[3]
Die vier Hauptdialekte der altenglischen Sprache waren
Nordhumbrisch
,
Merzisch
(Sudhumbrisch),
Kentisch
und
Westsachsisch
, wobei es aber noch eine Vielzahl kleinerer Dialekte gab. Jeder der Hauptdialekte lasst sich ursprunglich jeweils einem unabhangigen Konigreich auf der Insel zuordnen. Im
9. Jahrhundert
wurden jedoch
Northumbria
und der großte Teil von
Mercia
von den Wikingern uberrannt, und die anderen Teile von Mercia und ganz
Kent
wurden in das
Konigreich Wessex
integriert.
Nach der Vereinigung mehrerer angelsachsischer Konigtumer durch den westsachsischen Konig
Alfred den Großen
im Jahre 878 erhob Alfred den Dialekt von Wessex zur Verwaltungssprache, so dass die Bedeutung des Westsachsischen zunahm. Aus diesem Grund sind die schriftlich uberlieferten altenglischen Texte großtenteils westsachsisch gepragt, und das spate Westsachsisch wird als eine Art Standard betrachtet, der aufgrund seiner guten Uberlieferung auch in vielen Textbuchern des Altenglischen als Grundlage verwendet wird.
[4]
Die folgenden Tabellen geben einen Uberblick uber die Vokale und Konsonanten des Altenglischen:
|
vorne
|
fast
vorne
|
zentral
|
fast
hinten
|
hinten
|
ung.
|
ger.
|
ung.
|
ger.
|
ung.
|
ger.
|
ung.
|
ger.
|
ung.
|
ger.
|
geschlossen
|
i
:
|
y
:
|
|
|
|
|
|
|
|
u
:
|
fast geschlossen
|
|
|
?
|
?
|
|
|
|
?
|
|
|
halbgeschlossen
|
e
:
|
ø
:
|
|
|
|
|
|
|
|
o
:
|
mittel
|
|
|
|
|
?
|
|
|
|
|
halboffen
|
?
|
œ
|
|
|
|
|
|
|
|
?
|
fast offen
|
æ
:
æ
|
|
|
|
|
|
|
|
|
offen
|
|
|
|
|
|
|
|
|
?
:
?
|
??
|
Jedem Langvokal entsprach ein Kurzvokal, z. B. /æ:/ und /æ/. Allerdings waren manche Kurzvokale in leicht tieferer oder zentralerer Position als die entsprechenden Langvokale, z. B. /u:/ und /?/.
[5]
Der fruhe westsachsische Dialekt des Altenglischen hat die folgenden Diphthonge:
[6]
Diphthonge
|
Kurz
|
Lang
|
Erstes Element ist geschlossen
|
?
?
|
iy
|
Beide Elemente sind mittel
|
?
?
|
eo
|
Beide Elemente sind offen
|
æ
?
|
æ?
|
Die Konsonanten des Altenglischen sind:
[7]
Die eingeklammerten Laute sind
Allophone
:
- [
d?
]
ist ein Allophon von
/
j
/
, das nach
/
n
/
und bei
Gemination
auftritt.
- [
ŋ
]
ist ein Allophon von
/
n
/
, das vor
/
k
/
und
/
g
/
auftritt.
- [v, ð, z]
sind Allophone von
/f, θ, s/
, die zwischen
Vokalen
und/oder
stimmhaften Konsonanten
auftreten.
- [c, x]
sind Allophone von
/
h
/
, die im Silbenauslaut auftreten,
[
c
]
nach
Vorderzungenvokal
und
[
x
]
nach
Hinterzungenvokal
.
- [
?
]
ist ein Allophon von
/
g
/
, das zwischen
Vokalen
und/oder
stimmhaften Konsonanten
auftritt.
Die genaue Natur des altenglischen
r
ist unbekannt. Es konnte ein
alveolarer Tap
[
?
]
oder ein
alveolarer Vibrant
[
r
]
gewesen sein.
[8]
Wie auch andere
westgermanische Sprachen
dieser Zeit war Altenglisch eine
flektierende
Sprache mit funf
Kasus
(
Nominativ
,
Genitiv
,
Dativ
,
Akkusativ
und
Instrumental
, der allerdings meist mit dem Dativ zusammengefallen ist), einem in den Personalpronomen der 1. und 2. Person noch erhaltenen
Dual
zusatzlich zu
Singular
und
Plural
. Außerdem hatte das Altenglische wie das Deutsche ein
grammatisches Geschlecht
bei allen
Nomen
, z. B.
s?o sunne
(dt. ?die Sonne‘) und
se m?na
(dt. ?der Mond‘).
Der altenglische Wortschatz besteht uberwiegend aus Wortern germanischen Ursprungs. Es gibt nur wenige Lehnworter aus anderen Sprachen, nach Schatzungen nur ca. 3 % des altenglischen Wortschatzes.
[9]
Die Lehnworter stammen hauptsachlich aus dem Lateinischen, ferner aus dem
Altnordischen
und dem
Keltischen
, was auf den Kontakt der Angelsachsen mit
Romern
bzw. der lateinischsprachigen christlichen Kirche, Skandinaviern und Kelten zuruckzufuhren ist.
Trotz des Kontaktes zwischen den eingewanderten Angelsachsen mit der keltischen Urbevolkerung Britanniens sind keltische Lehnworter selten im Altenglischen. Die meisten uberlieferten Lehnworter sind geografische Bezeichnungen, speziell Flussnamen, Ortsnamen oder Teile von Ortsnamen: So geht der Name des altenglischen Konigreichs
Kent
auf das keltische Wort
Canti
oder
Cantion
zuruck, dessen Bedeutung allerdings unbekannt ist. Die Namen der nordhumbrischen Konigreiche
Deira
und
Bernicia
gehen auf keltische Stammesnamen zuruck.
Themse
und Avon sind keltische Flussnamen. Ferner findet man keltische Wortbestandteile wie
cumb
(dt. ?tiefes Tal‘) als Teile von Ortsnamen wie
Duncombe
,
Holcombe
oder
Winchcombe
. Abgesehen von Ortsnamen gibt es nur etwa ein Dutzend Beispiele fur Lehnworter, die einigermaßen zuverlassig auf einen keltischen Ursprung zuruckgefuhrt werden konnen: Wahrscheinliche Kandidaten sind unter anderem
binn
(dt. ?Korb, Krippe‘),
bratt
(dt. ?Mantel‘),
brocc
(dt. ?Dachs‘) und
crag
bzw.
luh
(beides dt. ?See‘).
[10]
Andere mogliche Beispiele fur keltische Lehnworter wie
carr
(dt. ?Felsen‘) oder
dunn
(dt. ,dunkel‘) sind umstritten. Die keltischen Lehnworter stammen meist aus dem Altbritischen. Daneben gibt es noch einige wenige Lehnworter aus dem
Altirischen
, dazu zahlt
dr?
(dt. ?Zauberer‘).
[11]
Lateinische
Lehnworter
sind im Altenglischen weitaus haufiger, und sie stammen vor allem aus den Bereichen Handel, Militar und Religion. Einige lateinische Lehnworter haben die angelsachsischen Stamme schon vom europaischen Kontinent vor ihrer Einwanderung nach England mitgebracht, etwa camp (dt. ?Feld, Kampf‘, lat.
campus
) oder ??aster (dt. ?Burg, Stadt‘, lat.
castra
).
[12]
Ein großer Teil lateinischer Worter kommt mit der Christianisierung Englands in die englische Sprache. Beispiele fur lateinische Lehnworter aus dem religiosen Bereich, die auf die altenglische Zeit zuruckgehen sind
abbot
,
hymn
,
organ
,
priest
,
psalm
und
temple
. Die lateinische Kirche ubte auch einen Einfluss auf den Alltag der altenglischen Zeit aus, so dass man auch Lehnworter fur Haushaltsgegenstande wie
cap
,
chest
oder
map
, ferner Lehnworter fur Lebensmittel wie
caul
(dt. ?Kohl‘) oder
lent
(dt. ?Linsen‘) vorfindet. Auch Worter aus dem Bereich der Bildung und Gelehrsamkeit findet man, so z. B.
school
,
master
oder
verse
. Durch den Benediktinerorden in England fanden eine weitere Menge von lateinischen Lehnwortern Eingang in das Altenglische, dazu zahlen
Antichrist
,
apostle
,
demon
und
prophet
. Insgesamt schatzt man die Zahl der lateinischen Lehnworter aus dem religiosen Bereich auf etwa 350?450 Worter.
[13]
In der Mitte bis zum Ende der altenglischen Periode fielen skandinavische Volker in England ein; zeitweise waren große Teile von England durch skandinavische Konige beherrscht. Durch den Kontakt zwischen Angelsachsen und skandinavischen Invasoren fanden auch skandinavische Lehnworter in die englische Sprache Eingang. Beispiele sind etwa
sky
,
skin
,
skill
,
reindeer
oder
swain
. Ferner sind viele Ortsnamen skandinavischen Ursprungs uberliefert: In Ostengland, wo danische Invasoren siedelten, findet man eine Vielzahl von Orten, die auf -
by
enden, das danische Wort fur
Ort
oder
Hof
:
Grimsby
,
Whitby
,
Derby
oder
Rugby
zahlen dazu. Neben Substantiven, Verben und Adjektiven sind sogar einige Pronomen aus dem Skandinavischen ubernommen worden: Die Pronomen
they
/
their
/
them
ersetzen spatestens in der mittelenglischen Zeit die ursprunglichen, altenglischen Formen
h?e
,
hiera
und
him
.
[14]
Die meisten skandinavischen Lehnworter sind jedoch in altenglischen Texten wenig belegt, der skandinavische Einfluss macht sich erst zur mittelenglischen Zeit in den uberlieferten Texten bemerkbar. Skandinavische Lehnworter, die schon in altenglischen Texten belegt sind, sind z. B.
cn?f
(dt. ?Messer‘, vgl. Altislandisch
knifr
),
hittan
(dt. ?treffen‘, vgl. Altislandisch
hitta
) und
h?sbonda
(dt. ?Hausherr‘, vgl. Altislandisch
husbondi
).
[15]
Altenglisch wurde ursprunglich mit
Runen
geschrieben, ubernahm nach der Bekehrung zum Christentum jedoch das
lateinische Alphabet
, dem man einige Zeichen hinzufugte. So etwa wurde der Buchstabe
Yogh
aus dem
Irischen
ubernommen, der Buchstabe
ð
(
eth
) war eine Abwandlung des lateinischen
d
, und die Buchstaben
þ
(
thorn
) und
?
(
wynn
) stammen aus dem
Fuþorc
(der anglo-friesischen Variante der gemeingermanischen Runenreihe, dem alteren
Fuþark
).
[16]
Die Schriftzeichen des altenglischen Alphabets entsprechen in etwa den folgenden Lauten:
- b
:
/
b
/
- c
(außer in den
Digraphen
sc
und
cg
): entweder
/
t?
/
oder
/
k
/
. Die Aussprache als
/
t?
/
wird in heutigen Textausgaben meistens durch ein
diakritisches Zeichen
kenntlich gemacht: meistens
?,
manchmal
?
oder
c
. Vor einem Konsonanten wird der Buchstabe immer als
/
k
/
ausgesprochen; am Wortende nach
i
immer als
/
t?
/
. In anderen Fallen muss man die etymologischen Ursprunge eines Wortes kennen, um es richtig aussprechen zu konnen.
- cg
:
[dd?]
; gelegentlich auch fur
/gg/
- d
:
/
d
/
- f
:
/
f
/
und sein Allophon
[
v
]
- g
:
/
g
/
und sein Allophon
[
?
]
;
/
j
/
und sein Allophon
[
d?
]
(nach
n
). Die Aussprache als
/
j
/
oder
[
d?
]
wird heute oft als
?
geschrieben. Vor einem Konsonanten wird es immer als
[
g
]
(Wortanfang) oder
[
?
]
(nach einem Vokal) ausgesprochen. Am Wortende nach
i
ist es immer
/
j
/
. In anderen Fallen muss man die etymologischen Ursprunge eines Wortes kennen, um es richtig aussprechen zu konnen.
- h
:
/
h
/
und seine Allophone
[c, x]
. In den Kombinationen
hl, hr, hn
und
hw
war der zweite Konsonant immer stimmlos.
- k
:
/
k
/
(selten gebraucht)
- l
:
/
l
/
; moglicherweise im Silbenauslaut wie im Neuenglischen velarisiert
- m
:
/
m
/
- n
:
/
n
/
und sein Allophon
[
ŋ
]
- p
:
/
p
/
- q
:
/
k
/
? vor einem den Konsonant
/
w
/
reprasentierenden
u
gebraucht, aber selten. Altenglisch bevorzugte
c?
oder, in moderner Schreibweise,
cw
.
- r
:
/
r
/
. Die genaue Natur des altenglischen
r
ist unbekannt. Es konnte ein
alveolarer Approximant
[
?
]
gewesen sein, wie in den meisten neuenglischen Dialekten, ein
alveolarer Tap
[
?
]
oder ein
alveolarer Vibrant
[
r
]
. In diesem Artikel verwenden wir das Symbol
/
r
/
fur diesen Laut, ohne damit eine Aussage uber seine Natur treffen zu wollen.
- s
:
/
s
/
und sein Allophon
[
z
]
- sc
:
/
?
/
oder gelegentlich
/sk/
- t
:
/
t
/
- ð/þ
:
/
θ
/
und sein Allophon
[
ð
]
. Beide Zeichen waren mehr oder weniger austauschbar (auch wenn man dazu neigte,
ð
nicht am Wortanfang zu verwenden, was jedoch auch nicht immer der Fall war). Viele moderne Ausgaben behalten die Zeichen so bei, wie sie in den alten Manuskripten verwendet werden, aber manche versuchen ihn in irgendeiner Art und Weise nach bestimmten Regeln auszurichten, bspw. indem sie nur
þ
verwenden.
- ?
(
Wynn
):
/
w
/
, in der modernen Schreibweise durch
w
ersetzt, um Verwechslung mit
p
zu vermeiden.
- x
:
/ks/
(aber nach einigen Autoren
[xs ~ cs]
)
- z
:
/
ts
/
. Selten gebraucht, stattdessen verwendete man normalerweise
ts
, zum Beispiel
bezt
vs
betst
?das Beste“, ausgesprochen
/betst/
.
Doppelkonsonanten werden
gelangt
ausgesprochen; die gelangten Frikative
ðð/þþ, ff
und
ss
sind immer stimmlos.
- a
:
/
?
/
(Schreibvarianten wie
land
/
lond
?Land“ legen die Existenz eines gerundeten
Allophons
[
?
]
vor
[
n
]
in einigen Fallen nahe)
- ?
:
/?ː/
- æ
:
/
æ
/
- ?
:
/æː/
- e
:
/
e
/
- ?
:
/eː/
- ea
:
/æ?/
; nach
?
und
?
manchmal
/
æ
/
oder
/
?
/
- ?a
:
/æː?/
; nach
?
und
?
manchmal
/æː/
- eo
:
/eo/
; nach
?
und
?
manchmal
/
o
/
oder
/
u
/
- ?o
:
/eːo/
- i
:
/
i
/
- ?
:
/iː/
- ie
:
/iy/
; nach
?
und
?
manchmal
/
e
/
- ?e
:
/iːy/
; nach
?
und
?
manchmal
/eː/
- o
:
/
o
/
- ?
:
/oː/
- oe
:
/
ø
/
(nur in einigen Dialekten)
- ?e
:
/øː/
(nur in einigen Dialekten)
- u
:
/
u
/
- ?
:
/uː/
- y
:
/
y
/
- ?
:
/yː/
Hinweis: Moderne Ausgaben altenglischer Texte verwenden als Lesehilfe Zusatzzeichen, um Langvokale und Diphthonge anzuzeigen. So werden z. B. Kurzvokale wie
a
,
i
oder
o
von Langvokalen wie
?
,
?
oder
?
unterschieden,
ea
,
eo
oder
ie
sind Kurzdiphthonge. Die Zusatzzeichen sind nicht Teil der altenglischen Originalschriften.
[17]
Das
Vater Unser
auf Altenglisch (westsachsisch):
Fæder ?re þ? þe eart on heofonum
s? þ?n nama geh?lgod
t?becume þ?n r?ce
gewurþe þ?n willa
on eorðan sw? sw? on heofonum
?rne gedæghw?ml?can hl?f syle ?s t? dæg
and forgyf ?s ?re gyltas
sw? sw? w? forgyfað ?rum gyltendum
and ne gel?d þ? ?s on costnunge
ac al?s ?s of yfele. S?þl?ce.
|
Vater unser, du der bist im Himmel,
Sei dein Name geheiligt.
Komme dein Reich.
Geschehe dein Wille
auf Erden so wie im Himmel.
Unser tagliches Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld
so wie wir vergeben unsern Schuldigern.
Und nicht fuhre du uns in Versuchung
sondern erlose uns von Ubel. Amen.
|
Die folgende Horprobe umfasst das Vaterunser auf Altenglisch:
Das
Beowulf
-
Epos
, um 1000 niedergeschrieben, aber vermutlich alter, ein
germanisches
Heldenepos
in
stabreimenden
Langzeilen, ist eines der bekanntesten Stucke angelsachsischer Dichtung. Ferner wurden die
christlich
-religiosen
Gedichte
des
Cynewulf
in altenglischer Sprache geschrieben.
Die
Caedmon
-Handschrift mit religiosen Dichtungen zu alttestamentlichen Themen, das
Exeter-Buch
(
siehe auch:
Exeter
) mit Dichtungen zu religiosen und weltlichen Themen, der
Codex Vercellensis
mit
Predigten
und kleineren Dichtungen, sowie in der
Prosa
diverse Rechtstexte seit dem 7. Jahrhundert und Urkunden, die seit dem 8. Jahrhundert in altenglischer Sprache verfasst wurden, sind weitere Quellen, aus denen das Angelsachsische als Literatursprache bekannt ist.
- Albert C. Baugh, Thomas Cable:
A History of the English Language
. 6. Auflage. Routledge, London / New York 2013,
ISBN 978-0-415-65596-5
.
- Richard Hogg, Rhona Alcorn:
An Introduction to Old English
. 2. Auflage. Edinburgh University Press, Edinburgh 2012,
ISBN 978-0-7486-4238-0
.
- Keith Johnson:
The History of Early English
. Routledge, London / New York 2016,
ISBN 978-1-138-79545-7
.
- Bruce Mitchell, Fred Robinson:
A Guide to Old English.
7. Auflage. Blackwell, Oxford 2006,
ISBN 1-4051-4690-7
.
- Wolfgang Obst, Florian Schleburg:
Lehrbuch des Altenglischen.
Universitatsverlag Winter, Heidelberg 2004,
ISBN 3-8253-1594-0
.
- Karl Brunner:
Altenglische Grammatik.
Max Niemeyer, Tubingen 1965.
- Alistair Campbell:
Old English Grammar.
Oxford University Press, Oxford 1959,
ISBN 0-19-811943-7
.
- Joseph Bosworth, Thomas Northcote Toller (Hrsg.):
An Anglo-Saxon Dictionary. Based on the manuscript collections of the late Joseph Bosworth.
Oxford University Press, 1954 (Reprint). 2 Bande, davon ist der zweite ein
Supplement
zum ersten.
- Clark J. R. Hall:
A Concise Anglo-Saxon Dictionary.
mit Supplement von Herbert D. Meritt. 4. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge 1960.
- Karl Brunner:
Altenglische Grammatik (nach der angelsachsischen Grammatik von Eduard Sievers neubearbeitet).
3. Auflage. Max Niemeyer, Tubingen 1965.
- Alistair Campbell:
Old English Grammar.
Oxford University Press, Oxford 1959,
ISBN 0-19-811943-7
.
- Fausto Cercignani
:
The Development of */k/ and */sk/ in Old English.
In:
Journal of English and Germanic Philology.
82/3 1983, S. 313?323.
- Richard M. Hogg:
A Grammar of Old English, I: Phonology
. Basil Blackwell, Oxford 1992.
- Sherman M. Kuhn:
On the consonantal phonemes of Old English.
In: J. L. Rosier (Hrsg.):
Philological Essays: studies in Old and Middle English language and literature in honour of Herbert Dean Merritt
. Mouton, Den Haag 1970, S. 16?49.
- Roger Lass, John M. Anderson:
Old English Phonology
. (=
Cambridge studies in linguistics.
No. 14). Cambridge University Press, Cambridge 1975.
- Karl Luick:
Historische Grammatik der englischen Sprache
.
Bernhard Tauchnitz
, Stuttgart 1914?1940.
- Eduard Sievers:
Altgermanische Metrik.
Max Niemeyer, Halle 1893.
- Seamus Heaney (Ubers.):
Beowulf.
Faber & Faber, London 1999. (Norten, New York 2002,
ISBN 0-393-97580-0
)
- John R. R. Tolkien:
Beowulf, the monsters and the critics. Sir
Israel Gollancz
memorial lecture 1936.
Oxford University Press, London 1936. (Nachdruck: Oxford 1971, Arden Library, Darby 1978)
- Peter Bierbaumer:
Der botanische Wortschatz des Altenglischen.
3 Bande. Frankfurt am Main 1976.
- ↑
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English ? German dialect?
In:
academia.edu
.
7. November 2005,
S. 16 ff.
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abgerufen am 9. Mai 2019
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- ↑
Markku Filppula, Juhani Klemola, Heli Pitkanen (Hrsg.):
The Celtic Roots of English
. University of Joensuu, Faculty of Humanities, Joensuu 2002 (englisch).
- ↑
Keith Johnson:
The History of Early English
. Routledge, London / New York 2016,
ISBN 978-1-138-79545-7
,
S.
27–32
(englisch).
- ↑
Richard Hogg, Rhona Alcorn:
An Introduction to Old English
. 2. Auflage. Edinburgh University Press, Edinburgh 2012,
ISBN 978-0-7486-4238-0
,
S.
125–128
(englisch).
- ↑
Wolfgang Obst, Florian Schleburg:
Lehrbuch des Altenglischen
. Winter, Heidelberg 2004,
ISBN 3-8253-1594-0
,
S.
63
.
- ↑
Wolfgang Obst, Florian Schleburg:
Lehrbuch des Altenglischen
. Winter, Heidelberg 2004,
ISBN 3-8253-1594-0
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