Alkylatbenzin
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Andere Namen
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Geratebenzin, Grunes Benzin, Sonderkraftstoff
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Kurzbeschreibung
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Ottokraftstoff fur Arbeitsmittel, bei denen die Benutzer besonders durch die Motorabgase gefahrdet sind
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Herkunft
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synthetisch
[1]
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CAS-Nummer
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64741-64-6
,
86290-81-5
sowie Additive
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Eigenschaften
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Aggregatzustand
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flussig
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Dichte
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0,68?0,72 kg/L (15 °C)
[2]
[3]
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Oktanzahl
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min. 95 ROZ
[3]
, min 90 MOZ
[3]
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Siedebereich
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25?200 °C
[3]
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Flammpunkt
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< ?50 °C
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Zundtemperatur
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> 250 °C
[4]
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Explosionsgrenze
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0,6?8,0 Vol.-%
[4]
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Sicherheitshinweise
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UN-Nummer
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1203
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Gefahrnummer
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3
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Soweit moglich und gebrauchlich, werden
SI-Einheiten
verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei
Standardbedingungen
.
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Unter
Alkylatbenzin
(auch
Geratebenzin
,
Grunes Benzin
oder
Sonderkraftstoff
) fasst man
Benzine
zusammen, die durch
Alkylierung
von gasformigen
Olefinen
und verzweigten gesattigten
Kohlenwasserstoffen
wie
Isobutan
in Gegenwart von
Schwefelsaure
oder
Fluorwasserstoff
bei niedrigen Temperaturen gewonnen werden. Dabei entstehen fast ausschließlich
Isoparaffine
.
[7]
Die Ausgangsstoffe sind uberschussige Gase aus der
Roholdestillation
und von
Crackanlagen
.
[1]
Die Herstellung erfolgt katalytisch unter Einsatz von konzentrierter Schwefelsaure oder Flusssaure.
Alkylatbenzin ist ? wie
Motorenbenzin
auch ? ein
Blend
aus verschiedenen Komponenten
[8]
:
- Alkylat
(C
7
?C
12
Isoparaffine, hergestellt mit Hilfe des sogenannten
Alkylierungs
-Prozesses)
- Isobutan
(zur Einstellung des Dampfdruckes
[8]
)
- Isopentan
(zur Einstellung des Dampfdruckes und zur Glattung des Siedeverlaufes
[8]
)
- Additive
Das synthetische Alkylat stellt hierbei den Hauptbestandteil der Mischung dar (85 … 95 %
[4]
).
In der EU wird zwischen verschiedenen Arten unterschieden. Diese sind:
[9]
Naphtha (Erdol), gesamtes Alkylatbenzin, Naphtha, niedrigsiedend, modifiziert, CAS-Nummer:
64741-64-6
.
Komplexe Kombination von Kohlenwasserstoffen, hergestellt durch Destillation der Reaktionsprodukte von Isobutan mit Monoolefinen mit Kohlenstoffzahlen uberwiegend im Bereich von C
3
bis C
5
; besteht in erster Linie aus verzweigten gesattigten Kohlenwasserstoffen mit Kohlenstoffzahlen uberwiegend im Bereich von C
7
bis C
12
mit einem Siedebereich von etwa 90 °C bis 220 °C.
Naphtha (Erdol), gesamtes Alkylatbenzin, butanhaltig, Naphtha, niedrigsiedend, modifiziert, CAS-Nummer:
68527-27-5
.
Komplexe Kombination von Kohlenwasserstoffen, hergestellt durch Destillation der Reaktionsprodukte von Isobutan mit Monoolefinen mit Kohlenstoffzahlen gewohnlich im Bereich von C
3
bis C
5
; besteht in erster Linie aus verzweigten, gesattigten Kohlenwasserstoffen mit Kohlenstoffzahlen uberwiegend im Bereich von C
7
bis C
12
sowie einigen Butanen mit einem Siedebereich von etwa 35 °C bis 200 °C.
Naphtha (Erdol), schweres Alkylatbenzin, Naphtha, niedrigsiedend, modifiziert, CAS-Nummer:
64741-65-7
.
Komplexe Kombination von Kohlenwasserstoffen, hergestellt durch Destillation der Reaktionsprodukte von Isobutan mit Monoolefinen mit Kohlenstoffzahlen uberwiegend im Bereich von C
3
bis C
5
; besteht in erster Linie aus verzweigten gesattigten Kohlenwasserstoffen mit Kohlenstoffzahlen uberwiegend im Bereich von C
9
bis C
12
mit einem Siedebereich von etwa 150 °C bis 220 °C.
Naphtha (Erdol), leichtes Alkylatbenzin, Naphtha, niedrigsiedend, modifiziert, CAS-Nummer:
64741-66-8
.
Komplexe Kombination von Kohlenwasserstoffen, hergestellt durch Destillation der Reaktionsprodukte von Isobutan mit Monoolefinen mit Kohlenstoffzahlen uberwiegend im Bereich von C
3
bis C
5
; besteht in erster Linie aus verzweigten gesattigten Kohlenwasserstoffen mit Kohlenstoffzahlen uberwiegend im Bereich von C
7
bis C
10
mit einem Siedebereich von etwa 90 °C bis 160 °C.
Naphtha (Erdol), C
4?12
, Butanalkylat, isooctanreich, Naphtha, niedrigsiedend, modifiziert, CAS-Nummer:
92045-49-3
.
Komplexe Kombination von Kohlenwasserstoffen, erhalten durch Alkylierung von Butanen; besteht in erster Linie aus Kohlenwasserstoffen mit Kohlenstoffzahlen uberwiegend im Bereich von C
4
bis C
12
, reich an Isooctan, mit einem Siedebereich von etwa 35 °C bis 210 °C.
Alkylatbenzin ist nach aktuellem Stand der Technik arm an gesundheits- und umweltschadlichen Stoffen, insbesondere was krebserzeugende, erbgutverandernde oder reproduktionstoxische Stoffe (
CMR-Stoffe
) in den Motorabgasen betrifft. Es besteht fast nur aus
Paraffinen
und enthalt nur sehr geringe Mengen an
Olefinen
und
Aromaten
, kaum Schwefel und typischerweise nur etwa 0,05 %
Benzol
. Alkylatbenzin wird dort eingesetzt, wo der Mensch direkt den Abgasen der Maschine ausgesetzt ist, so zum Beispiel beim Einsatz von
Rasenmahern
,
Motorsagen
oder auch im
Modellbau
.
Das bei Motorsagen und Rasenmahern eingesetzte Alkylatbenzin wird als
Geratebenzin
,
Sonderkraftstoff
oder auch
Grunes Benzin
bezeichnet. Erhaltlich ist Geratebenzin als 4-Takt-Benzin oder als gebrauchsfertige 2-Takt-Mischung. Die Variante fur Zweitaktmotoren ist mit vollsynthetischem oder auf Estern basierendem Mischungsol vorgemischt. Im Gegensatz zu normaler Mischung aus Tankstellenbenzin ist 2-Takt-Geratebenzin sehr lange (mindestens 2 Jahre) ohne Entmischung lagerfahig.
Da die Dichte von Alkylatkraftstoffen geringer ist als die ublicher Ottokraftstoffe, muss in der Regel die Gemischaufbereitung (Vergaser, u. U. auch die Einspritzung) etwas fetter eingestellt werden; anderenfalls konnen Startschwierigkeiten und/oder Zundaussetzer auftreten.
- ↑
a
b
Aspen.se:
Was ist Alkylatbenzin?
, abgerufen am 9. August 2021.
- ↑
Schweizer Norm fur Geratebenzin SN 181163
- ↑
a
b
c
d
Schwedische Norm fur Geratebenzin SS 155461
(
Memento
vom 17. Dezember 2007 im
Internet Archive
) (PDF; 399 kB).
- ↑
a
b
c
EG-Sicherheitsdatenblatt Aspen 4T
(PDF; 550 kB).
- ↑
a
b
stihl.com:
MotoMix ? Spezialkraftstoff fur Zweitakt- und 4-MIX-Motoren
(
Memento
vom 10. Oktober 2015 im
Internet Archive
), abgerufen am 17. September 2016.
- ↑
Eintrag zu
Naphtha (petroleum), full-range alkylate
im
Classification and Labelling Inventory
der
Europaischen Chemikalienagentur
(ECHA), abgerufen am 11. August 2016. Hersteller bzw.
Inverkehrbringer
konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung
erweitern
.
- ↑
Heinz-Gerhard Franck, Andre Knop:
Kohleveredlung Chemie und Technologie
. Springer-Verlag, 2013,
ISBN 978-3-642-67419-8
,
S.
10
(
eingeschrankte Vorschau
in der Google-Buchsuche).
- ↑
a
b
c
Zusammensetzung von Alkylatbenzin
(
Memento
vom 18. August 2010 im
Internet Archive
).
- ↑
Verordnung (EU) Nr. 109/2012 der Kommission vom 9. Februar 2012 zur Anderung der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des Europaischen Parlaments und des Rates zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschrankung chemischer Stoffe (REACH) in Bezug auf Anhang XVII (CMR-Stoffe)
, abgerufen am 17. September 2016.