Alfstedt

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Wappen Deutschlandkarte
Alfstedt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Alfstedt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten : 53° 33′  N , 9° 4′  O Koordinaten: 53° 33′  N , 9° 4′  O
Bundesland : Niedersachsen
Landkreis : Rotenburg (Wumme)
Samtgemeinde : Geestequelle
Hohe : 4 m u.  NHN
Flache : 16,22 km 2
Einwohner: 853 (31. Dez. 2022) [1]
Bevolkerungsdichte : 53 Einwohner je km 2
Postleitzahl : 27432
Vorwahl : 04765
Kfz-Kennzeichen : ROW, BRV
Gemeindeschlussel : 03 3 57 002
Adresse der Verbandsverwaltung: Bohlenstrasse 10
27432 Oerel
Website : alfstedt.de
Burgermeister : Heinz Buck ( Wahlergemeinschaft Alfstedt )
Lage der Gemeinde Alfstedt im Landkreis Rotenburg (Wumme)
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Karte
Luftbild von Alfstedt, 2010

Alfstedt ( niederdeutsch Alfst ) ist eine kreisangehorige Gemeinde im nordlichen Landkreis Rotenburg (Wumme) in Niedersachsen . Die nordliche und ostliche Gemeindegrenze bildet die Kreisgrenze zum Landkreis Cuxhaven .

Die Gemeinde bildet zusammen mit den Gemeinden Basdahl , Ebersdorf , Hipstedt und Oerel seit dem 1. Marz 1974 die Samtgemeinde Geestequelle .

Geographie [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Geographische Lage [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Gemeinde Alfstedt liegt im Norden vom Landkreis Rotenburg (Wumme) an der Kreisgrenze zum Landkreis Cuxhaven . Sudwestlich schließt sich die Gemeinde Ebersdorf und sudostlich die Einheitsgemeinde Bremervorde an. Das Landschaftsbild ist durch die Landwirtschaft gepragt.

Gewasser [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Durch die Gemeinde fließt die Mehe .

Gemeindegliederung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Neben Alfstedt gehort auch noch der Wohnplatz und Muhlenstandort Bredemehe zur Gemeinde.

Geschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Erste Erwahnung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Ort wird 1272 als Alvetes Ho (Anhohe des Alvet) erstmals erwahnt.

Ortsname [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Alfstedt wurde 1272 erstmals als Alvetesho oder Alveltisho erwahnt. Es ist allerdings fraglich, ob hier wirklich Alfstedt gemeint ist. Vielleicht ist das eher ein Flurname, moglicherweise bezogen auf den Hamberg bei Alfstedt. Endungen auf -ho wie in Isarnho, Itzehoe, Springo (Schleswig-Holstein) konnen ?Haken, Winkel“, ?keilformig oder halbinselartig vorspringende Erhohung“, ?Abhang“ oder ?Flusswindung“ bedeuten. Alfstedt erscheint sonst in den historischen Belegen als Alvested und geht auf ?Alfes-sted“ fur ?Siedlung eines Alf (alter Vorname)“ zuruck. [2]

Mittelalter [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Sudlich von Alfstedt liegt die Wustung Harstorb , die aber bereits im Spatmittelalter wust fiel. Die Siedlung wurde erstmals 1272 genannt, ein Ortsadelsgeschlecht ist aber schon zu Beginn des 12. Jahrhunderts bezeugt. Dessen Angehorige waren Ministeriale der Grafschaft Stade und nach 1272 des Erzbistums Bremen . Nach 1300 verschwinden sie aus der historischen Uberlieferung. Diesem Geschlecht ist vermutlich auch die benachbarte Burg in Form eines Ringwalls mit einem Außendurchmesser von ca. 40 m zuzuschreiben. Der stark verschliffene Wall ist heute bei 1,5 m Hohe ca. 10 m breit. Umgeben war die Anlage von einem Wassergraben, der heute nur noch als 30?40 cm tiefe Mulde erkennbar ist. Die Burg ist spatestens mit dem Ende des Dorfes im 15. Jh. aufgegeben worden. [3]

Neuzeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

1569 brannte das Dorf ab.

Im Ersten Weltkrieg sind 20 Soldaten aus Alfstedt gefallen bzw. werden vermisst und im Zweiten Weltkrieg 48. [4]

Verwaltungsgeschichte [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Vor 1885 gehorte Alfstedt zur Vogtei Bremervorde im Amt Bremervorde und wurde anschließend Teil vom Kreis Bremervorde , der 1932 mit dem Kreis Zeven zum neuen Landkreis Bremervorde fusionierte. Der Landkreis Bremervorde ging 1977 im neuen Landkreis Rotenburg (Wumme) auf.

Im Rahmen der Gebietsreform wurde Alfstedt zum 1. Marz 1974 Teil der Samtgemeinde Geestequelle , die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Oerel hat.

Franzosenzeit [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wahrend der Franzosenzeit von 1811 bis 1814 wurde das Amt Bremervorde aufgelost. Von 1810 bis 1811 gehorte Alfstedt dann zur Mairie Ebersdorf im Kanton Bremervorde im Konigreich Westphalen . Unter Napoleon gehorte das im Kanton Bremervorde liegende Alfstedt dann von 1811 bis 1814 direkt zum Franzosischen Kaiserreich .

Eingemeindungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Wohnplatz und Muhlenstandort Bredemehe wurde 1912 nach Alfstedt eingemeindet.

Einwohnerentwicklung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Datum Einwohner
1791 [5] 32 Feuerstellen
1824 [6] 29 Feuerstellen
1848 [7] 333 Leute, 56 Hauser
1. Dezember 1871 [8] 293 Leute, 56 Hauser
1. Dezember 1885 [9] 318 Leute 60 Hauser
1. Dezember 1905 [10] 360 Leute 65 Hauser
1. Dezember 1910 [11] 418
1925 [12] 468
1933 [12] 470
1939 [12] 481

Religion [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Alfstedt ist evangelisch-lutherisch gepragt und gehort zum Kirchspiel der Gangolf-Kirche in Oerel .

Fur die (wenigen) Katholiken ist die St.-Michaelskirche in Bremervorde zustandig, die seit dem 1. September 2010 zur Kirchengemeinde Heilig Geist in Stade gehort.

Politik [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Gemeinderat [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Rat der Gemeinde Alfstedt besteht aus neun Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl fur die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 501 und 1.000 Einwohnern. [13] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl fur jeweils funf Jahre gewahlt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Die letzten Gemeinderatswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:

Partei/Liste 2021 [14] 2016 [15]
Wahlergemeinschaft Alfstedt 9 9

Burgermeister [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Der Gemeinderat wahlte das Gemeinderatsmitglied Heinz Buck (Wahlergemeinschaft Alfstedt) zum ehrenamtlichen Burgermeister fur die aktuelle Wahlperiode. [16] Er ist bereits seit 1996 Burgermeister.

Ehemalige Burgermeister [17]
  • 1958?1961: Johann Muller
  • 1961?1974: Johann Wolbern
  • 1974?1991: Hermann Muller
  • 1991?1991: Hans-Heinrich Wolbern
  • 1991?1996: Dr. Diedrich Kahrs
  • seit 1996: Heinz Buck

Wappen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Wappen zeigt auf blauem Grund ein goldenes Rasiermesser mit einem als Tierkopf gestalteten Griff. Ein solches bronzezeitliches Rasiermesser wurde 1954 von Hermann Muller bei Alfstedt gefunden.

Kultur und Sehenswurdigkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Wassermuhle in Bredemehe

Baudenkmale [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Denkmaler [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Ein Kriegerdenkmal fur die Gefallenen und Vermissten aus dem Ersten Weltkrieg steht in Alfstedt auf dem alten Friedhof, das Kriegerdenkmal fur die Gefallenen und Vermissten aus dem Zweiten Weltkrieg steht auf dem neuen Friedhof.

Wirtschaft und Infrastruktur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Feuerwehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Alfstedt hat eine eigene Freiwillige Feuerwehr .

Windpark [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

In Alfstedt wurde 1994 ein Windpark mit sieben Anlagen gebaut, die zusammen eine Leistung von 3900 kW aufbringen. 2012 wurde eine der alten Anlagen durch eine neue ersetzt, die alleine eine Leistung von 3000 kW erbringt.

Unternehmen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Das Unternehmen R & U Schuh GMBH hat seinen Sitz in Alfstedt. Das Unternehmen verkauft Schuhe und hat in ganz Norddeutschland 40 Filialen.

Verkehr [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Durch Alfstedt verlauft die Bundesstraße 495 , die im Norden uber Lamstedt nach Warstade / Basbeck zur Bundesstraße 73 und im Suden uber Ebersdorf nach Bremervorde zu den Bundesstraßen 71 und 74 fuhrt.

Zweisprachige Ortstafel in Alfstedt

Der nachste Autobahnanschluss besteht im 36 km nordostlich gelegenen Debstedt an die BAB 27 .

Der nachste Bahnanschluss besteht im 11 km sudostlich gelegenen Bremervorde an die Bahnstrecke Bremerhaven?Buxtehude .

Alfstedt hat zweisprachige Ortstafeln, auf denen neben dem hochdeutschen auch der plattdeutsche Ortsname zu lesen ist.

Bildung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Die Schuler aus Alfstedt besuchen die Grundschule Ebersdorf/Alfstedt in Ebersdorf . Weiterfuhrende Schulen befinden sich in Oerel ( Oberschule Geestequelle-Schule ) und in Bremervorde ( Gymnasium Bremervorde ).

Der fruhere zweite Standort der Grundschule Alfstedt/Eversdorf in Alfstedt wurde 2011 geschlossen.

Personlichkeiten [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Hans-Hinrich Kahrs, Michael Ehrhardt: Alfstedt und Bredemehe. Historie und Heimatkunde. (=  Schriftenreihe des Landschaftsverbandes . Band   40 ). Alfstedt 2012, ISBN 978-3-931879-54-9 .

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Alfstedt  ? Sammlung von Bildern

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Landesamt fur Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevolkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022  ( Hilfe dazu ).
  2. Jurgen Udolph (Recherche): Der ?Ortsnamenforscher“. In: Internetseite NDR 1 Niedersachsen . Archiviert vom Original (nicht mehr online verfugbar) am 7. Dezember 2015 ; abgerufen am 2. August 2019 .
  3. Eintrag von Stefan Eismann zu Alfstedter Holz in der wissenschaftlichen Datenbank ? EBIDAT “ des Europaischen Burgeninstituts, abgerufen am 15. Juli 2021.
  4. Alfstedt, Kreis Rotenburg-Wumme, Niedersachsen ? Onlineprojekt Gefallenendenkmaler. Abgerufen am 23. Februar 2021 .
  5. Christoph Barthold Scharf: Statistisch-Topographische Sammlungen Zur Genaueren Kenntnis Aller Das Churfurstenthum Braunschweig-Luneburg Ausmachenden Provinzen . Verfasser, 1791 ( google.de [abgerufen am 23. Februar 2021]).
  6. C. H. C. F. Jansen: Statistisches Handbuch des Konigreichs Hannover . In Commission der Helwings?chen Hofbuchhandlung, 1824 ( google.de [abgerufen am 23. Februar 2021]).
  7. Friedrich W. Harseim: Statistisches Handbuch fur das Konigreich Hannover . Schluter, 1848 ( google.de [abgerufen am 23. Februar 2021]).
  8. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hannover und ihre Bevolkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Koniglichen Statistischen Bureau. In: Konigliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung. Band   VIII , 1873, ZDB -ID 1467446-4 , S.   143 ( Digitalisat ).
  9. Gemeindelexikon fur die Provinz Hannover. Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglichen statistischen Bureau. In: Konigliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon fur das Konigreich Preußen. Band   IX , 1888, ZDB -ID 1046036-6 , S.   185 .
  10. Gemeindelexikon fur die Provinz Hannover. Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Konigliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon fur das Konigreich Preußen. Heft IX, 1908, DNB   365941751 , ZDB -ID 1046036-6 , S.   20 .
  11. Willkommen bei Gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 23. Februar 2021 .
  12. a b c Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte Provinz Hannover, Kreis Bremervorde. Online-Material zur Dissertation, Osnabruck 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 23. Februar 2021 .
  13. Niedersachsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 ? Zahl der Abgeordneten ( Memento des Originals vom 10. Juni 2020 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.nds-voris.de , abgerufen am 7. Marz 2017.
  14. Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 12. August 2022 .
  15. Gemeinde Alfstedt ? Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2016 , abgerufen am 7. Marz 2017.
  16. Gemeinden der Samtgemeinde Geestequelle ? Gemeinde Alfstedt ( Memento des Originals vom 7. Marz 2017 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.geestequelle.de , abgerufen am 7. Marz 2017.
  17. www.alfstedt.de: Gemeinderat , abgerufen am 7. Marz 2017.