Airbus Helicopters H145M
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Typ
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Militarischer
Mehrzweckhubschrauber
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Hersteller
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Airbus Helicopters
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|
Der
Airbus Helicopters H145M
ist ein
Hubschrauber
des europaischen Herstellers
Airbus Helicopters
(fruher
Eurocopter
). Es handelt sich um die militarische Version des
Airbus Helicopters H145
.
Die militarische Version ist gegenuber dem zivilen Modell nur wenig verandert und musste daher nicht komplett neu zugelassen werden. Da der H145M auch nach zivilen Vorschriften gewartet und instand gehalten werden kann, verringern sich der Aufwand und die Kosten der Wartung. Dies war auch ein Grund, warum sich
EADS
/Eurocopter an der Ausschreibung fur einen leichten
Mehrzweckhubschrauber
der
United States Army
(
englisch
Light Utility Helicopter
? LUH) bewarb. Daraus entwickelte sich die Bezeichnung UH-145.
EADS bereitete den damals noch unter der Bezeichnung EC 645 bekannten Hubschrauber als Armed Scout 645
[1]
? zurzeit als
Armed Aerial Scout 72X
(
AAS72X
) bezeichnet ? im Jahr 2009 fur den Wettbewerb um den nachsten leichten bewaffneten
Aufklarungshubschrauber
(
englisch
Armed Reconnaissance Helicopter
? ARH) der US-Streitkrafte vor. Der Hubschrauber erhielt seitliche Waffentrager und der Systempartner
Lockheed Martin
bietet das nachtsichtfahige Zielortungs- und Kennzeichnungssystem M-TADS/PVNS mit Video- und Kommunikationssystem VUIT-2 als auch
AGM-114-Hellfire
-Raketen zur Integration an. Außerdem konnen
Revolverkanonen
angebracht werden. Der
Armed Scout 645
erhielt unter der ?Hubschraubernase“ ein optisches
FLIR
-Sichtsystem. Nachteinsatze konnen ebenso geflogen werden, da der EC 145/BK 117C-2 auch fur Einsatz mit
Nachtsichtgeraten
zugelassen ist.
Am 11. Juli 2013 unterzeichneten das
Bundesministerium der Verteidigung
(BMVg) und Eurocopter einen Vertrag uber die Beschaffung von 15 leichten Hubschraubern des Typs EC645 T2 fur das
Kommando Spezialkrafte
(KSK). Am 8. Mai 2015 wurde der mittlerweile unter der Bezeichnung
H145M
gefuhrte Hubschrauber durch die
Europaische Agentur fur Flugsicherheit
(EASA) zugelassen.
[2]
Nach umfangreichen Boden- und Flugtests beim Hersteller
Airbus Helicopters
in
Donauworth
sowie bei der
Wehrtechnischen Dienststelle 61
(WTD 61) in
Manching
, bei denen u. a. die Notwasserungsanlage, die Rettungswinde, die Abseilvorrichtungen, das Kamerasystem sowie die elektronische Selbstschutzanlage gepruft wurden, folgte die militarische Musterzulassung durch das
Luftfahrtamt der Bundeswehr
(LufABw) am 29. Oktober 2015.
[2]
Am 8. Dezember 2015 fand die Ubergabe der ersten beiden Maschinen von Airbus Helicopters an das
Hubschraubergeschwader 64
(HSG 64) in
Laupheim
statt.
[3]
Der Beschaffungsvertrag zwischen BMVg und Airbus Helicopters sieht vor, dass das Firmenpersonal nach Sicherstellung des Erstbetriebes schrittweise durch das luftfahrzeugtechnische Personal des HSG 64 ersetzt wird.
[2]
Das Gesamtvolumen der Beschaffung belief sich auf 194 Millionen Euro und stellte neben den Hubschraubern auch die entsprechende Ausrustung fur die Anforderungen des KSK bereit.
[4]
Bis Juni 2017 wurden die restlichen der insgesamt 15 Maschinen in Dienst gestellt.
[3]
Im August 2021 wurden zwei H145M des
Kommandos Spezialkrafte
mit einem
Airbus A400M
zum
Flugplatz Kabul
verlegt. Diese Hubschrauber sollten der Evakuierung von Ausreiseberechtigten aus dem Stadtgebiet von Kabul zum Flughafen dienen, da es nach dem
Vormarsch der Taliban in Afghanistan 2021
und der Besetzung von Kabul kaum moglich war, aus der Stadt zum Flugplatz zu gelangen.
[5]
Im Mai 2023 hat sich die Bundeswehr entschieden, den
Eurocopter Tiger
nicht mehr weiter zu modernisieren, sondern die Tiger durch weitere H145M fur die
Heeresfliegertruppen
zu ersetzen. Die endgultige Entscheidung fur den H145M fiel im Dezember 2023, insgesamt wurden 62 H145M fest bei Airbus bestellt.
[6]
[7]
UH-72A
Lakota
der
United States Army
Der europaische Verteidigungs- und Rustungshersteller
EADS
rustet die
Streitkrafte der Vereinigten Staaten
mit dem EC 145 aus, welcher die Bezeichnung UH-145 erhalten hat. Im Jahr 2006 hat der UH-145 die Ausschreibung der
United States Army
fur einen neuen leichten Mehrzweckhubschrauber gewonnen, der den
UH-1H
Huey
(Bell 205)
ablosen sollte. Die EADS-Tochtergesellschaft Eurocopter richtete daraufhin in ihrem amerikanischen Werk in Columbus, Mississippi, eine neue Fertigungs- und Montagelinie fur die
UH-72A
Lakota
(offizielle Bezeichnung der US-Army) ein.
[8]
Der UH-72 wird vornehmlich fur
Luftrettungs
- und Katastropheneinsatze sowie fur andere hoheitliche Aufgaben unter anderem bei den fliegenden Verbanden der
US-Nationalgarde
und des US-Heeres eingesetzt. Anfanglich wurden 322 Exemplare bestellt,
[9]
die unter der Fuhrung von
American Eurocopter
in Zusammenarbeit mit
Sikorsky
gebaut werden. Die ersten drei Maschinen des Programms wurden in Deutschland hergestellt und in den Vereinigten Staaten montiert, bis die Produktionslinie im August 2007 voll ausgebaut war.
Als H-72A werden funf fur die
United States Navy
bestimmte Trainingshubschrauber dieses Typs bezeichnet. Sie werden auf der
United States Naval Test Pilot School
auf der Patuxent River Naval Air Station Maryland stationiert und sollen fur die Ausbildung von Testpiloten eingesetzt werden. Der erste Hubschrauber wurde am 12. November 2009 ausgeliefert.
[10]
H145M
Der Mehrzweckhubschrauber wird in erster Linie eingesetzt, um Spezialkrafte an ihren Einsatzort zu bringen. Der H145M (ehemals EC645 T2 LUH) verfugt uber einen Ausleger mit
Fenestron
-Heckrotor, ein
digitales Cockpit
mit voller
Nachtsichttauglichkeit
und einen
Autopiloten
. Im Manover profitieren die Spezialkrafte von einer geraumigen Kabine mit zwei großen seitlichen Schiebeturen sowie einer Hecktur. Neben den beiden Piloten finden bis zu neun weitere Personen in der Zelle Platz, darunter ein
Tactical Operator
, der fur die Bedienung der militarischen Zusatzausstattung und der Bewaffnung zustandig ist. Zum Ausrustungspaket gehoren auch
Abseilvorrichtungen
und Außenlasthaken. Die weitere Ausrustung umfasst Bordbewaffnung und ein elektro-optisches System zur Aufklarung. Ein Selbstschutzsystem sowie Panzerungen dienen dem zusatzlichen Schutz der Besatzung. Die Maschine kann in einem
Airbus A400M
strategisch verlegt und unmittelbar nach der Entladung aus dem Transportflugzeug benutzt werden.
[11]
Erprobungen hierzu fanden im September 2015 an einem sogenannten
Cargo Hold Trainer
beim
Lufttransportgeschwader 62
in
Wunstorf
statt.
[12]
Die Bundeswehr schaffte bis Juni 2017 15 Exemplare an.
[3]
H145 LUH SAR
Als Ersatz fur die in die Jahre gekommene
Bell UH-1
D wurden bis Marz 2021 insgesamt sieben Maschinen des auf der zivilen Version H145-D2 basierenden Helikopters beim
SAR-Dienst fur Luftfahrzeuge in Deutschland
(der Bundeswehr) in Dienst gestellt.
[13]
Die Variante wird als
Leichter Unterstutzungshelikopter Search and Rescue
(LUH SAR) bezeichnet und von der 7. Staffel
Transporthubschrauberregiment 30
der Heeresflieger in
Niederstetten
betrieben. Die Version ist vorrangig fur den Einsatz zur Wahrnehmung von Aufgaben des nationalen zivilen SAR-Dienstes im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums an drei Standorten (SAR Land) ausgerustet. Sie verfugt fur die medizinische Versorgung uber einen Rustsatz der Firma Air Ambulance Technology, der als Schnellwechselsatz ausgelegt ist. Hinzu kommen eine umfangreiche Such- und Ortungssensorik sowie eine Außenwinde.
[14]
Die Hubschrauber konnen subsidiar im Rahmen der
Dringenden Eilhilfe
von zivilen Stellen zur Unterstutzung, z. B. im Rettungsdienst, angefordert werden.
Diese Ubersicht enthalt neben der H145M auch die bei Streitkraften in Dienst stehenden unbewaffneten H145 sowie H145M im Dienst sonstiger staatlicher Sicherheitsorganen.
- Albanien
Albanien
- Luftstreitkrafte
:
2
H145
[15]
- Belgien
Belgien
- Luftstreitkrafte
:
18
, 3 H145
[16]
, 15 H145M (Bestellung 2024
[17]
)
- Foderale Polizei
:
2
H145M (Bestellung 2024)
- Bolivien
Bolivien
- Luftwaffe
:
2
H145
- Brunei
Brunei
- Royal Brunei Air Force
:
6
H145M (Bestellung 2024
[18]
)
- Deutschland
Deutschland
- Luftwaffe
:
15
H145M LUH SOF (5 weitere H145M LUH SOF bestellt)
[6]
[3]
- Heer
:
7
H145 LUH SAR (57 weitere H145M LUH bestellt)
[6]
[19]
- Ecuador
Ecuador
- Luftwaffe
:
6
H145 ?Cobra“
[20]
- Frankreich
Frankreich
- Gendarmerie nationale
:
15
EC145 (6 H145 bestellt, weitere 22 Option; ersetzen bzw. erganzen die EC145
[21]
)
- Honduras
Honduras
- Fuerza Aerea Hondurena
:
4
H145M
[22]
- Kasachstan
Kasachstan
- Luftwaffe
:
1
H145
- Litauen
Litauen
- Grenzschutz Litauens
:
3
H145M (Betrieb durch den Grenzschutz, auch fur militarische Aufgaben eingesetzt)
[23]
- Luxemburg
Luxemburg
- Police grand-ducale
:
2
H145M (Betrieb durch die Polizei, auch fur militarische Aufgaben eingesetzt)
[24]
- Oman
Oman
- Royal Oman Police
:
3
H145M
[25]
- Serbien
Serbien
[26]
- Luftwaffe
:
5
H145M (11 weitere bestellt, Auslieferung 2022 bis 2023)
- Ministerium fur Innere Angelegenheiten
:
4
H145M
- Thailand
Thailand
- Heer
:
12
H145 (6 H145 VIP und 6
UH-72A ?Lakota“
)
- Marine
:
5
H145M
[27]
- Ungarn
Ungarn
- Luftwaffe
:
20
H145M
[28]
(Verlust einer Maschine durch Absturz im Juni 2023)
[29]
- Vereinigtes Konigreich
Vereinigtes Konigreich
- Luftwaffe
:
7
H145 ?Jupiter HT1“, sechs H145M ?Jupiter HC2“ 2024 bestellt
[30]
- Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
- Heer
:
480
UH-72 ?Lakota“
(463 UH-72A und 17 UH-72B)
- Marine
:
5
UH-72 ?Lakota“ (H-72A)
- Zypern Republik
Zypern
- Zyprische Nationalgarde
:
6
H145M (6 bestellt, weitere 6 Option)
[31]
|
Kenngroße
|
EC 645
[32]
|
Triebwerke
|
2 ×
Turbomeca Arriel
2E mit je 575 kW (771 PS) inkl. volldigitaler FADEC-Triebwerkssteuerung
|
Flugleistungen
|
Hochstgeschwindigkeit
|
268 km/h*
|
Reisegeschwindigkeit
|
241 km/h*
|
max. Reichweite
|
663 km ohne Reserve*
|
Verbrauch
|
244 kg/h im Reiseflug*
258 kg/h bei max. Leistung*
|
Schwebeflug
|
3400 m
|
Dienstgipfelhohe
|
5500 m
|
Steigrate
|
8,4 m/s
|
Massen
|
max. Startmasse
|
3585 kg
|
Leermasse
|
1792 kg
|
Nutzlast
|
1793 kg
|
Abmessungen
|
Lange uber alles
|
13,63 m
|
Lange der Zelle
|
11,69 m
|
Kufenbreite
|
2,4 m
|
Hohe uber alles
|
4 m
|
Hauptrotordurchmesser
|
11,00 m
|
Heckrotordurchmesser
|
1,96 m
|
Kabine (L × B × H)
|
3,12 × 1,70 × 1,27 m
|
sonstige Daten
|
Schallpegel
|
85 dB
[33]
|
Passagiere
|
bis zu 11 (inkl. Besatzung)
|
Tankinhalt
|
879 l
|
* bei 3000 kg Startmasse
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