Aldolf Baeumker sieht zu, wie
Hermann Goring
Charles Lindbergh
den
Deutschen Adlerorden
uberreicht (Oktober 1938).
Adolf Georg Heinrich Klemens Vinzenz Baeumker
(*
14. Juli
1891
in
Breslau
; †
4. Marz
1976
in
Bad Godesberg
) war ein deutscher Offizier und von den 1920er bis in die 1950er Jahre Funktionar verschiedener militarischer und ziviler Einrichtungen der Luftfahrtforschung.
Der Sohn des Philosophieprofessors
Clemens Baeumker
begann seine militarische Laufbahn 1908 in der
Preußischen Armee
. Nach dem Besuch der
Kriegsschule
in Glogau wurde er im
Ersten Weltkrieg
bei der Fliegertruppe eingesetzt. Von 1920 bis 1927 war er im
Reichswehrministerium
tatig, ab 1924 als Referent fur technische Fragen der Aufrustung im Fliegerstab des
Truppenamtes
. 1927 schied er im Rang eines
Rittmeister
. a. D. aus dem Militardienst aus und war bis 1932 Referent fur Forschung und Entwicklung der Luftfahrt im Reichsverkehrsministerium, ab 1931 mit dem zivilen Dienstgrad eines
Oberregierungsrates
.
Baeumker trat zum 1. Mai 1933 der
NSDAP
bei (Mitgliedsnummer 2.579.858).
[1]
Er war von 1933 bis 1941 Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung der Luftfahrt im
Reichsluftfahrtministerium
, ab 1938 im Rang eines
Ministerialdirigenten
. Maßgeblich setzte er sich fur den Aus- und Aufbau deutscher Luftfahrtforschungsanstalten ein, grundete 1933 die ?Vereinigung fur Luftfahrtforschung“, zwei Jahre spater die ?Lilienthal-Gesellschaft fur Luftfahrtforschung“, und 1936 die ?Deutsche Akademie der Luftfahrtforschung“. Baeumker war ab 1937 Kanzler dieser
Akademie
. Auf seine Initiative wurde die ?Zentrale fur Wissenschaftliches Berichtswesen der Luftfahrtforschung des
Generalluftzeugmeisters
(ZWB)“ in
Berlin
-Adlershof am 1. November 1933 gegrundet; sie war nicht nur eine Dokumentationsstelle fur Fachliteratur, sondern spielte bei der Genehmigung von Veroffentlichungen eine wichtige Rolle.
Auch an der Vorgeschichte und dem Entstehen der
Ingenieurschule fur Luftfahrttechnik
(IfL) war Baeumker maßgebend beteiligt. 1942 wurde er Vorsitzender der Luftfahrtforschungsanstalt Munchen, die letzten drei Kriegsjahre gehorte er der Forschungsfuhrung der Luftwaffe an. Daneben
promovierte
er 1944 an der
Universitat Munchen
.
1941 wurde er Ehrenburger der
Technischen Hochschule Munchen
.
[2]
Nach 1945 arbeitete Baeumker in den
USA
als Berater der
US Air Force
in
Baltimore
und erhielt 1954 die amerikanische Staatsburgerschaft. 1958 wurde er zum
Hauptquartier
der
amerikanischen Luftwaffe in Europa
nach
Wiesbaden
versetzt und betatigte sich in dieser Zeit beratend fur deutsche und amerikanische militarische Fuhrungsstellen. Er war ab 1959 Mitglied der Kuratoriums der Deutschen Gesellschaft fur Flugwissenschaften.
1961 erhielt er das Große
Bundesverdienstkreuz
. Seit 1967 lebte er als
Rittmeister
a. D. und
Ministerialdirigent
a. D. in Bad Godesberg, wo er 1976 starb.
- Langfristige Plane der Forschung und Entwicklung
. Selbstverlag, Bad Godesberg
- Nr. 2:
Langfristige Plane der Forschung und Entwicklung fur die Verteidigung
. 1959
- Nr. 5:
Von Fuhrungsproblemen der technischen Luft- und Raumfahrtforschung
. 1961
- Nr. 20
Uber die Grundeinteilung der obersten militarischen Fuhrung. Die besonderen deutschen Bedurfnisse hierin
1964
- Nr. 32:
Gedanken zu Problemen vom Wandel der Macht
. 1967
- Nr. 40:
Behordenberatung durch aussenstehende Fachleute. erlautert am Beispiel der deutschen und amerikanischen Luftfahrt. Anmerkungen zu einem Thema des staatlichen Managements
. 1970
- Theodor Benecke
:
Gedachtnisvorlesung fur Dr. Adolf Baeumker.
In:
Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft fur Luft- und Raumfahrt
1992.
- Kathariana Hein:
Adolf Baeumker (1891-1976). Einblicke in die Organisation von Luft- und Raumfahrtforschung von 1920?1970.
Gottingen 1995.
- Michael Gruttner
:
Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik
(=
Studien zur Wissenschafts- und Universitatsgeschichte.
Band 6). Synchron, Heidelberg 2004,
ISBN 3-935025-68-8
, S. 18.
- ↑
Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/1160359
- ↑
Wolfgang A. Herrmann
(Hrsg.):
Technische Universitat Munchen. Die Geschichte eines Wissenschaftsunternehmens
. Band 2, Metropol, Berlin 2006,
ISBN 978-3-938690-34-5
, S. 989.