Adel Abdessemed
(*
1971
in
Constantine
,
Algerien
) ist ein
zeitgenossischer
franzosisch-algerischer
Kunstler
.
Abdessemed wuchs im Norden Algeriens auf und besuchte dort zuerst eine Kunstschule in
Batna
, und anschließend die Ecole Superieure des Beaux Arts in
Algier
. 1994 verließ er Algerien aus politischen Grunden und zog nach Frankreich, wo er sich an der Ecole Nationale des Beaux-Arts in
Lyon
einschrieb. Ab 1999 lebte Abdessemed in
Paris
und vorubergehend in
Berlin
und
New York
, wo er 2000?2001 am Stipendienprogramm des
P.S.1
teilnahm. Seit 2004 lebt er wieder in Paris.
[1]
Neben Einzelausstellungen in Frankreich stellte Abdessemed 2008 in der Christine Konig Galerie in Wien, 2006 in der
Dvir Gallery
in Tel Aviv und 2007 im P, S. 1 aus;
[2]
seine Arbeiten waren auch auf mehreren Großausstellungen zu sehen, wie der
Biennale di Venezia
und der
Istanbul Biennale
in 2007.
Abdessemed arbeitet vorwiegend
installativ
oder als
Videokunstler
; in seinen Arbeiten greift er kontroverse Themen und Gegenuberstellungen auf, die in ihrer Aussage ambivalent bleiben und mitunter verstorend oder schockierend auf das Publikum wirken. In Abdessemeds skulpturalen Arbeiten wird eine solche Spannung durch Maße, Verformungen oder Materialien erzeugt, die nicht mit dem dargestellten Motiv vereinbar erscheinen oder es in einen anderen Kontext setzen. Dazu zahlen Abdessemeds bekannteste Arbeit
Habibi
(2003/2004), eine uber 17 Meter lange Nachbildung eines menschlichen Skeletts, das in der Luft schwebend gehangt und symbolisch von einer Flugzeugturbine ?angetrieben“ wird,
[3]
wie auch ein Modell der
Queen Mary
aus alten Dosen oder die Arbeit
Bourek
(2005), fur die Abdessemed einen Flugzeugrumpf entkernte und ihn in der Art einer Teigtasche zusammenfaltete.
[4]
Wahrend Abdessemed die Idee zu
Bourek
auf ein Telefongesprach mit seiner Mutter zuruckfuhrt, bei dem diese gerade Teig rollte,
[5]
kann die Arbeit auch mit einem komplexeren Subtext gelesen werden; so schreibt ein Rezensent der
New York Times
:
[6]
“[…] a sculpture so emotionally and socially charged that I am astonished it is here […] It is a terrifying sight, and you can't help imagining that it just fell from the sky.”
?[…] eine Skulptur, die so emotional und sozial aufgeladen ist, dass ich erstaunt bin, dass sie hier ist [ ...] Es ist ein erschreckender Anblick, und man hat die Vorstellung, dass sie einfach vom Himmel gefallen ist.“
?
The New York Times
In seinen Video- und Fotoarbeiten benutzt Abdessemed oft Tiere als Motiv, um Gefahr, Gewalt oder den Tod zu thematisieren. Fur die inszenierte Fotoserie
Separation
(2006) ließ er wilde Tiere ? unter anderem einen Lowen ? in den Straßen von Paris laufen. Andere Videos zeigen Straßenkatzen in Berlin (
Happiness in Mitte
, 2003) und Paris (
Birth of Love
, 2006)
[1]
bei ihren Fressgewohnheiten. Eine Serie von Videos unter dem Titel
Don't Trust Me
zeigte, wie in einem Dorf in Mexiko Tiere mit dem Hammer erschlagen wurden. Die Ausstellung der Reihe am SFAI in
San Francisco
wurde aufgrund von Morddrohungen vorzeitig geschlossen.
[7]
[8]
Don't trust me
wurde im folgenden Fruhjahr auch aus dem Festival
Glasgow International
ausgeschlossen. Andere Werke Abdessemeds blieben dort jedoch weiterhin ausgestellt.
[9]
In der Videoschleife
Usine
(2009) kampfen verschiedene Tiere wie
Skorpione
,
Giftschlangen
und
Taranteln
gegeneinander. Auch dieses Werk fuhrte bei einer durch
Francesco Bonami
kuratierten Ausstellung in
Turin
zu Protesten und einer Klage des dortigen Umweltdezernenten.
[10]
2010 stellte Abdessemed in einer Gemeinschaftsausstellung zum Thema
Vanitas
im Pariser
Musee Maillol
(
C'est la vie . Vanites de Pompei a Damien Hirst
) aus. Der Titel seines Bildes lautete
Mes amis
.
- ↑
a
b
Pressetext
zur Ausstellung
Adel Abdessemed: Situation And Practice
am List Visual Arts Center (englisch, abgerufen am 8. Juli 2008)
- ↑
Pressetext
(
Memento
des
Originals
vom 5. Juli 2008 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.ps1.org
zu Ausstellung
Adel Abdessemed: Dead or Alive
im P, S. 1 (englisch, abgerufen am 8. Juli 2008)
- ↑
Habibi
(
Memento
des
Originals
vom 24. Marz 2013 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.davidzwirner.com
, Abbildung auf der Website der Galerie David Zwirner.
- ↑
Bourek
(
Memento
des
Originals
vom 24. Marz 2013 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.davidzwirner.com
, Abbildung auf der Website der Galerie David Zwirner.
- ↑
Georgina Adam:
Adel Abdessemed: crash landing.
@1
@2
Vorlage:Toter Link/www.theartnewspaper.com
(
Seite nicht mehr abrufbar
, festgestellt im Marz 2018.
Suche in Webarchiven
)
Info:
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In:
The Art Newspaper.
30. November 2005, S. 6 (englisch)
- ↑
Benjamin Genocchio:
Adel Abdessemed: Dead or Alive.
In:
New York Times.
7. Dezember 2008 (englisch)
- ↑
Kenneth Baker:
Show’s cancellation a rare case of artists advocating censorship.
In:
San Francisco Chronicle.
1. April 2008 (englisch)
- ↑
Presseerklarung
des SFAI vom 29. Marz 2008 (englisch, abgerufen am 8. Juli 2008)
- ↑
Work removed from Glasgow International.
(
Memento
des
Originals
vom 18. Januar 2016 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.flashartonline.com
In:
Flash Art Online.
(englisch, abgerufen am 2. Juli 2009)
- ↑
Ute Diehl:
Skandal ohne Ausstellung.
(
Memento
des
Originals
vom 7. Januar 2013 im
Internet Archive
)
Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.art-magazin.de
In:
Art Magazin.
26. Februar 2009 (abgerufen am 2. Juli 2009)