Josefine Kramer-Glockner
, geborene
Josephine Glockner
, auch bekannt als
Pepi Glockner-Kramer
und
Pepi Kramer-Glockner
(*
17. Januar
1874
in
Berlin
; †
9. Marz
1954
in
Wien
) war eine
osterreichische
Volksschauspielerin
,
Soubrette
und
Sangerin
(
Sopran
).
Josefine Glockner war die Tochter der Schauspielerin
Bertha Glockner
und des popularen Komikers
Josef Matras
, der zur Zeit ihrer Geburt gerade in Berlin gastierte. Sie wurde in einem Internat in
Pressburg
erzogen und stand selbst schon mit 15 Jahren auf der Buhne. Ihr erstes Engagement war am Deutschen Theater in
Budapest
, danach folgten Jahre in Berlin und schließlich ab 1892 am
Deutschen Volkstheater
in Wien, an dem sie bis zu ihrem Tod blieb. Sie heiratete 1900 ihren Kollegen
Leopold Kramer
und nannte sich ab nun Pepi Kramer-Glockner. Ab 1917 spielte sie neben dem Theater auch in Stummfilmen.
Große Erfolge hatte sie in Stucken von
Ludwig Anzengruber
(1890 Josefa Schalanter und 1952 die Großmutter in
Das vierte Gebot
) und
Hermann Bahr
, aber auch als Mutter Wolfen in
Gerhart Hauptmanns
Der Biberpelz
. Bei
Soireen
trat sie mit
Couplets
und
Chansons
vor Angehorigen des Hofes auf. Nach dem Ersten Weltkrieg ubernahm ihr Mann das Deutsche Volkstheater in
Prag
, wodurch sie zahlreiche Gastspielreisen in der Tschechoslowakei absolvierte. 1929 spielte sie in der
Dreigroschenoper
im
Raimundtheater
und in
Der lebende Leichnam
im
Theater in der Josefstadt
unter der Regie von
Max Reinhardt
.
Wahrend und nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte sie in kleineren Rollen in Spielfilmen mit, wo etwa
Hans Moser
und
Johannes Heesters
zu ihren Partnern zahlten. Sie stand 1944 in der
Gottbegnadeten-Liste
des
Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda
.
[1]
Nach ihrem Tode wurde Josefine Kramer-Glockner auf dem
Ober Sankt Veiter Friedhof
beigesetzt (Gruppe C, Reihe 6, Nr. 22). 1955 benannte man die
Kramer-Glockner-Straße
in Wien-
Hietzing
nach ihr.
- Ludwig Eisenberg
:
Großes biographisches Lexikon der Deutschen Buhne im XIX. Jahrhundert
. Verlag von
Paul List
, Leipzig 1903, S. 331, (
Textarchiv ? Internet Archive
).
- Franz Roth:
Op. 425. Mei dummer Hans. Text von Friedrich von Thelen. Fraulein Josefine Glockner freundlichst gewidmet. (Gesang, Klavier.)
. Musikdruck. Kratochwill, Wien s. a.,
OBV
.
- Margarete Neidl:
Pepi Kramer-Glockner erzahlt ihre Theater-Erinnerungen
. (Mit 32 Bildtafeln). Sexl, Wien 1948,
OBV
.
- Kramer-Glockner, Pepi
. Tagblattarchiv. 20 Blatt. 1948?1954,
OBV
. (Pressestimmen).
- Felix Czeike
:
Historisches Lexikon Wien.
Band 3:
Ha?La.
Kremayr & Scheriau, Wien 1994,
ISBN 3-218-00545-0
, S. 590.
- Josefine Kramer-Glockner
. Sammlung von Foto und Zeitungsartikeln (1 Foto und 11 lose Blatt Zeitungsausschnitte in 1 Mappe). Sammlung
Josef Treitl
(1921?2002),
OBV
.
- Alexander Rausch
:
Kramer-Glockner, Josefine (Pepi).
In:
Oesterreichisches Musiklexikon
.
Online-Ausgabe, Wien 2002 ff.,
ISBN 3-7001-3077-5
; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004,
ISBN 3-7001-3045-7
.
- ↑
Glockner-Kramer, Josefine
. In: Theodor Kellenter:
Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Kunstler
. Kiel: Arndt, 2020,
ISBN 978-3-88741-290-6
, S. 376