Danielle Yvonne Marie Antoinette Darrieux
(*
1. Mai
1917
in
Bordeaux
; †
17. Oktober
2017
[1]
in
Bois-le-Roi
,
Departement Eure
) war eine
franzosische
Film- und Theaterschauspielerin
, die uber mehrere Jahrzehnte zu den großten Filmstars ihres Landes gehorte und deren Schauspielkarriere rund 80 Jahre umspannte.
Danielle Darrieux, Tochter eines Augenarztes und einer Gesangslehrerin,
[2]
wuchs in
Paris
auf. Als Vierzehnjahrige wurde sie 1931 von
Wilhelm Thiele
fur dessen dramatische Komodie
Le bal
entdeckt. Mit 17 Jahren spielte sie in dem komodiantischen Drama
Mauvaise graine
unter der Regie von
Billy Wilder
eine der Hauptrollen und heiratete kurz darauf den Regisseur
Henri Decoin
, der sie haufig in seinen Filmen besetzte. 1934 war sie erneut in einer Hauptrolle zu sehen, diesmal als Nicole in
Robert Siodmaks
Komodie
La Crise est finie
. Mit dem Drama
Mayerling
, in dem sie neben
Charles Boyer
als unglucklich verliebte Hofdame
Mary Vetsera
zu sehen war, begann 1936 ihre internationale Karriere. 1937 lernte sie den noch jungen Regisseur
Luis Aramchek
kennen und war von ihm so begeistert, dass sie die Hauptrolle in seinem Debutfilm
Je ne vous aime pas
ubernahm. 1938 ging Darrieux nach
Hollywood
und spielte neben
Douglas Fairbanks junior
in der Komodie
The Rage of Paris
, die auf den
Filmfestspielen von Venedig
ausgezeichnet wurde. Danach kehrte sie nach Frankreich zuruck. Sie setzte ihre Schauspielkarriere zur Zeit der deutschen Besatzung Frankreichs im
Zweiten Weltkrieg
bis 1942 fort, was sie spater in Misskredit brachte.
Nach einer dreijahrigen kriegsbedingten Schauspielpause feierte Danielle Darrieux 1945 ihr Comeback mit der Theaterproduktion von
Tristan und Isolde
und der Literaturverfilmung
Zum kleinen Gluck
. In den 1950er Jahren avancierte sie neben
Michele Morgan
zum Vorzeigestar des franzosischen Films. 1950 spielte Darrieux in
Max Ophuls
’
Der Reigen
. Drei Jahre spater war sie erneut unter seiner Regie in dem Filmdrama
Madame de …
zu sehen, in dem sie, wieder an der Seite von Charles Boyer, eine Dame der gehobenen Gesellschaft spielte, die sich zwischen Ehemann und Liebhaber entscheiden muss. Mit Einsetzen der
Nouvelle Vague
fanden die Filmregisseure keine Verwendung mehr fur Darrieux, mit Ausnahme von
Claude Chabrol
, der sie als eines der Mordopfer in dem biografischen Film
Der Frauenmorder von Paris
besetzte. 1967 trat sie in
Jacques Demys
Filmmusical
Die Madchen von Rochefort
erstmals als Mutter von
Catherine Deneuve
auf.
Im Jahr 1970 ersetzte Darrieux
Katharine Hepburn
in der
Broadway
-Produktion
Coco
. Die nachsten Jahrzehnte war sie abwechselnd auf der Buhne, in Fernseh- und Filmproduktionen zu sehen. 1982 wurde sie fur Jacques Demys Filmmusical
Ein Zimmer in der Stadt
zum ersten Mal fur den Filmpreis
Cesar
nominiert, dem franzosischen
Aquivalent
zum
Oscar
. Drei Jahre spater wurde sie von der
Academie des Arts et Techniques du Cinema
mit dem Cesar fur ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Weitere Nominierungen fur den Cesar erhielt sie 1987 fur
Andre Techines
Filmdrama
Schauplatz des Verbrechens
und 2002 fur
Francois Ozons
Komodie mit melodramatischen Momenten
8 Frauen
, in denen sie erneut als Mutter von Catherine Deneuve auftrat.
Danielle Darrieux, die in mehr als hundert Filmen spielte, war drei Mal verheiratet. Nach der Scheidung von ihrem ersten Ehemann,
Henri Decoin
, im Jahre 1941 heiratete sie knapp ein Jahr spater den Diplomaten
Porfirio Rubirosa
. Die Karriere Rubirosas war von Skandalen und Liebesaffaren gekennzeichnet, und das Paar ließ sich nach funf Jahren wieder scheiden. Eine dritte Ehe ging Darrieux 1948 mit Georges Mitsinkides ein. Im Oktober 2017 starb Danielle Darrieux im Alter von 100 Jahren.
- 1983: nominiert in der Kategorie ?Beste Nebendarstellerin“ fur
Ein Zimmer in der Stadt
- 1985: Ehrenpreis
- 1987: nominiert in der Kategorie ?Beste Nebendarstellerin“ fur
Schauplatz des Verbrechens
- 2003: nominiert in der Kategorie ?Beste Nebendarstellerin“ fur
8 Frauen
7 d’Or Night
- 1995:
Beste Darstellerin
in einer TV-Mini-Serie fur
Jalna
Internationale Filmfestspiele Berlin
Europaischer Filmpreis
- 2002:
Beste Darstellerin
gemeinsam mit Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Emmanuelle Beart, Fanny Ardant, Virginie Ledoyen, Firmine Richard und Ludivine Sagnier fur
8 Frauen
Moliere
- ↑
Danielle Darrieux gestorben.
In:
mdr.de.
19. Oktober 2017, archiviert vom
Original
(nicht mehr online verfugbar) am
19. Oktober 2018
;
abgerufen am 19. Oktober 2017
.
- ↑
Danielle Darrieux ist tot.
www.faz.net, 19. Oktober 2017,
abgerufen am 21. Oktober 2017
.