Die
Jurafrage
ist eine politische Auseinandersetzung in der Schweiz, die zur Entstehung des Kantons Jura fuhrte. Im Kern versteht man darunter ein Minoritatenproblem, das sich nach dem Wiener Kongress aus der Angliederung des ehemaligen Furstbistums Basel an den mehrheitlich deutschsprachigen Kanton Bern und der daraus entstandenen Abhangigkeit der franzosischsprachigen Bevolkerung ergeben hat. Nach der Moeckli-Affare von 1947 kam es zu lang anhaltenden Spannungen zwischen Separatisten einerseits sowie der Kantonsregierung und Antiseparatisten andererseits. Sie spitzten sich in den 1960er Jahren zu, als mehrere Brand- und Sprengstoffanschlage verubt wurden. Um eine friedliche Beilegung des Konflikts herbeizufuhren, fanden mehrere Volksabstimmungen statt. Am 23.?Juni 1974 erfolgte die Zustimmung zur Grundung eines neuen Kantons, wahrend 1975 der sudliche Teil der Region sich fur den Verbleib bei Bern aussprach. Der 1979 neu gebildete Kanton Jura umfasst daher nur drei Bezirke im Norden. 1994 spaltete sich auch das angrenzende Laufental, das zu einer Exklave geworden war, ab und schloss sich dem Kanton Basel-Landschaft an. Daraufhin strebten die Kantone Bern und Jura eine endgultige politische Losung an. Die vorgeschlagene Wiedervereinigung des Kantons Jura und des Berner Jura scheiterte 2013. Hingegen stimmte Moutier, die grosste Stadt des Berner Jura, 2021 dem Kantonswechsel zu.??
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