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Gesellschaft & Religion - Reformationsjahr 2017: Der Countdown lauft auch in der Schweiz - Kultur - SRF
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Gesellschaft & Religion Reformationsjahr 2017: Der Countdown lauft auch in der Schweiz

500 Jahre Reformation ? das wird 2017 in ganz Europa gross gefeiert. Zehn Schweizer Stadte beteiligen sich am Jubilaum. Die Vorbereitungen laufen bereits. Die ≪Blickpunkt≫-Sommerserie reist durch sieben Schweizer Stadte, die von der Reformation beruhrt, verandert, betroffen waren.

  • 2017 ist in Europa das Reformationsjahr. Da feiert die Schweiz mit.
  • Zehn Schweizer Stadte engagieren sich als europaische ≪Reformationsstadte≫.
  • Die Sankt Galler sind streng genommen die einzig wahren Protestanten der Schweiz.

In Schweiz kam die Reformation eigentlich spater

Eigentlich kam in der Schweiz die Reformation erst ab 1519 so richtig in Gang. Sie verlief hier auch anders als in deutschen Landen mit Martin Luther.

Mit SRF auf Reformationstour

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Die Reformation wird 500, der Countdown zum grossen Jubilaum 2017 lauft. Die Sendung ≪Blickpunkt≫ reist durch sieben Schweizer Stadte, die von der Reformation beruhrt, verandert, betroffen waren:

Trotzdem entschied man sich, den Schwung des europaischen Jubilaums zu nutzen: Auch die Schweizer werden das Jahr 2017 als Gedenkjahr der Reformation feiern.

Schweizer Kirchenvertreter sind vorne dabei

Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) hat dafur einen eigenen Slogan dazu kreiert: ≪Quer denken ? frei handeln≫.

Und auch eine Schweizerin, die Theologin Christina aus der Au, wird im Jubeljahr 2017 den Deutschen Evangelischen Kirchentag mitprasidieren.

Dieser Kirchentag ist die grosste christliche Basisversammlung Europas und wird in der Lutherstadt Wittenberg stattfinden.

St. Galler, die ≪wahren≫ Protestanten

Aber nicht nur kirchliche Reprasentanten der Schweiz sind vorne mit dabei, auch zehn Schweizer Stadte engagieren sich als europaische ≪Reformationsstadte≫, wie zum Beispiel Sankt Gallen.

Die Sankt Galler sind streng genommen die einzig wahren Protestanten der Schweiz: Die Reichsstadt Sankt Gallen war als einziger Stand aus der Schweiz am Reichstag zu Speyer 1529 dabei.

Dort standen einige Landesfursten und Stadte gegen den Entscheid des Kaisers auf, Martin Luther und die Reformation zu achten. Das war die sogenannte ≪Protestation≫ zu Speyer. So erhielten ≪die Protestanten≫ auch ihren Namen.

Die Sankt Galler protestierten damals mit. Doch gleichzeitig blieben Stiftsbibliothek und katholische Furstabtei unabhangig. Das war lange ein spannungsvolles Nebeneinander. Heute leben Katholiken und Protestanten auch in St. Gallen friedlich miteinander.

Widerwillige Schaffhauser

Die Stadt Schaffhausen hingegen fuhrte die Reformation erst ein, nachdem die Zurcher Druck gemacht hatten.

Die Folgen der Reformation kriegte das grenznahe Schaffhauserland dafur heftig zu spuren. Zeitweise lebten mehr Glaubensfluchtlinge in der Stadt am Rheinfall als Schaffhauser.

Heute erinnern zwei Wanderwege daran: Der Hugenotten- und Waldenserpfad , sowie der Tauferweg, der 2017 fertiggestellt sein soll.

Auf geheimen Tauferspuren wandeln

Auf dem Tauferweg wird man auf den Geheimwegen der Taufer wandeln konnen. Die Taufer lehnten die Kindertaufe ab und verweigerten jeden Dienst an der Waffe. Auch darum wurden sie von den neuen reformierten Herren verfolgt.

Im Schaffhauserland konnten Taufer aber noch einige Zeit unbehelligt Gottesdienste halten. Bis heute kommen Amish People und Mennoniten aus aller Welt, um sich ein Ur-Exemplar ihres Tauferbekenntnisses, der so genannten ≪Schleitheimer Artikel≫ im Museum Schleitheim anzusehen.

Weltweit bedeutsam: Genf und Calvin

Weltweit bedeutsam fur die Reformation wurde spater naturlich Genf mit Johannes Calvin. In Genf steht heute auch das einzige Reformationsmuseum der Schweiz. Calvin wollte in Genf ein christliches Gemeinwesen mit Modellcharakter schaffen. Das gelang ihm nur zum Teil.

Seine Theologie und Ethik der Verantwortung gingen aber in die weite Welt. Mitunter werden sogar alle Reformierten als Calvinisten angesehen. Das stimmt so freilich nicht. Denn auch der reformierte Zweig der protestantischen Kirchen hat viele Vater und Mutter, angefangen bei Zwingli in Zurich.

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