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Deutsche Biographie - Hummel, Johann Nepomuk
Dates of Life
1778 ? 1837
Place of birth
Preßburg
Place of death
Weimar
Occupation
Komponist ; Musiker ; Arrangeur ; Pianist ; Kapellmeister
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 118554751 | OGND | VIAF: 44485364
Alternate Names
  • Hummel, Johann Nepomuk
  • Hummel, Giov. N.
  • Hummel, Iean
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Relations

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Citation

Hummel, Johann Nepomuk, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118554751.html [15.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Johannes (1754?1828), Musikdir. im Schikanederschen Theater in Wien, S d. Caspar Melchior Balthasar ( 1805), Land- u. Gastwirt, Kramer in Unterstinkenbrunn/Nd.osterreich, Musikliebhaber (aus frank. Fam. ), u. d. Eleonora N. N. ;
    M Margarete verw. Ludwig geb. Sommer (aus Preßburg?);
    ? Wien 1815 Maria Eva, Sangerin, T d. Strumpfwirkers Joseph Rockl in Wien (aus Neuburg v. d. Wald/Oberpfalz) u. d. Elisabeth Diamant; Schwager Jos. August Rockel (1783?1870), Opernsanger;
    S Eduard, Kapellmeister, Karl (1821?1906), Landschaftsmaler (s. ThB );
    N August Rockel (1814?76), Kapellmeister, Komponist, Politiker, Eduard R. (1816?99), Pianist, Komponist, Jos. Leopold R. (1838?1923), Komponist (alle s. MGG XI).

  • Biographical Presentation

    Nach erster musikalischer Unterweisung durch den Vater nahm Mozart den Knaben 2 Jahre lang in sein Haus auf und unterrichtete ihn, so daß er bereits zehnjahrig als Pianist in vielen europ. Stadten konzertieren konnte. Seit 1793 studierte er in Wien bei J. Haydn, Albrechtsberger und Salieri. Um die Jahrhundertwende galt H. als einer der besten Klavierspieler Wiens. Bis 1811 leitete er die Esterhazysche Kapelle in Eisenstadt und unterrichtete dann privat in Wien. 1816 wurde er als Leiter der Oper nach Stuttgart berufen, schied aber wegen Differenzen mit der Intendanz bereits 2 Jahre spater aus diesem Amt. 1819 wurde er Hofkapellmeister in Weimar, gab aber auch weiterhin haufig im In- und Ausland Konzerte. Zu seinen Schulern in Weimar gehorten F. Hiller und A. Henselt. ? H. war als Pianist einer der letzten bedeutenden Vertreter der Wiener Schule. Perlend, grazios und technisch perfekt, war sein Spiel ganz dem leichten Anschlag der Wiener Instrumentenmechanik verpflichtet. Als freier Improvisator wurde er von allen Zeitgenossen bewundert. Seine lange Entwicklung als außerordentlich fruchtbarer Klavierkomponist fuhrte von Mozarts und Clementis Stil zu einer erheblichen Steigerung der technischen Anforderungen, die im ?brillanten Konzert“ des fruhen 19. Jh. ihren Hohepunkt erreichten. H. s Ornamentierungskunst leitet ebenso zum romantischen Klavierspiel uber wie die Ausdrucksintensitat der leidenschaftlichen, subjektiv-erregten Sprache in seiner Sonate fis-moll (1819). Neben diesen musikgeschichtlich bedeutsamen Leistungen stehen allerdings auch zahlreiche, dem modischen Geschmack der Zeit huldigende Kompositionen. Seine Kammer- und Kirchenmusik wurde im 19. Jh. geschatzt, wahrend die Ballette und Opern mit Recht rasch der Vergessenheit anheimfielen. H. s Klavierschule ist noch sehr stark dem Geist und Stil der Klassik verpflichtet.

  • Works

    Nachlaß ges. v. d. Internat. J.-N.- H. Ges. in Gedenkstatte Kassel, Murhard- Bibl.

  • Literature

    ADB 13;
    W. Meyer, J. N. H. als Klavierkomp., Diss. Kiel 1922 ( ungedr. ) ;
    H. Engel, Die Entwicklung d. dt. Klavierkonzertes v. Mozart bis Liszt, 1927;
    K. Benyouszky, J. N. H. , 1934 ( P ) ;
    W. Schmieder, H. -Dokumente e. alten Musikverlagarchivs, in: Allg. Musikztg. 64, 1937;
    MGG VI ( W , L , P ) ;
    Riemann u. Erg.bd. ( W , L ).

  • Portraits

    zeitgenoss. Lith. v. P. Roch Vigneron, Abb. In MGG .

  • Author

    Lothar Hoffmann-Erbrecht
  • Citation

    Hoffmann-Erbrecht, Lothar, "Hummel, Johann Nepomuk" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 54 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118554751.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Hummel: Johann Nepomuk H. , geboren den 14. November 1778 in Preßburg, 1837, erhielt den ersten Musikunterricht von seinem Vater Joseph H. , der inzwischen Musikmeister am Militarstift in Wartenberg geworden war. Als Kaiser Joseph II. diese Anstalt aufloste, wendete sich Joseph H. nach Wien und wurde dort Orchesterdirector am Theater Schikaneder's. Der Sohn erregte schon damals, im Alter von 7 Jahren, durch sein Clavierspiel die Aufmerksamkeit der musikalischen Kreise Wiens, insbesondere die Mozart's. Der große Meister interessirte sich in so hohem Grade fur den Knaben, daß er ihn in sein Haus aufnahm und ihm Unterricht ertheilte. (Vgl. W. A. Mozart von Jahn, Leipzig 1858, IV. 195 ff.) Unter solch denkbar gunstigsten Umstanden machte der junge H. so rasche Fortschritte, daß der Vater mit ihm schon im J. 1788 die erste Kunstreise durch Deutschland, Danemark, Holland, England und Schottland unternehmen konnte. Außerordentlichen Erfolg begleitete diesen ersten Ausflug. In einem Briefe an Jos. Sonnleithner in Wien vom 22. Mai 1826 (Neue Zeitschrift fur Musik, Bd. IX. S. 164) macht H. selbst folgende Mittheilungen uber seinen Lebensgang: ?Meine ersten Compositions-Versuche stammen von meinem 11ten und 12ten Jahre her, und obwohl sie das Geprage des damaligen Geschmacks und meiner Kindheit an sich tragen, so verriethen sie dennoch Charakter, Ordnung und Sinn fur Harmonie, ohne damals noch Unterricht in der Composition erhalten zu haben. Als ich 15 Jahre alt war, kehrte ich 1793 nach Wien zuruck; studierte den Contrapunkt bei Albrechtsberger'n und genoß spater Salieri's Unterricht in der Gesangscomposition, in den asthetischen Ansichten und der musikalischen Philosophie uberhaupt. Wahrend meiner musikalischen Studienjahre arbeitete ich meist im Stillen fur mich und gab nur selten etwas heraus; die 3 Fugen Op. 7 und die Variationen Op. 8 erwarben mir zuerst die Aufmerksamkeit der gebildeten Kunstwelt. Da ich schon damals als Spieler in Wien den ersten Platz einnahm, so beschaftigte ich mich hauptsachlich mit Unterricht; und die Zahl meiner Schuler war so groß, daß ich 10 Jahre lang taglich 9 bis 10 Stunden gab, und um auch in der Composition fortzuschreiten, mich um 4 Uhr morgens Winter und Sommer an's Schreibpult setzen mußte, da ich keine andere Zeit dazu ubrig hatte. Vom Jahre 1794 bis 1814 spielte ich in Wien nicht mehr offentlich, da theils innere, theils außere Verhaltnisse im Wege standen, andererseits ich auch die Lust dazu verloren hatte; blos in den Cirkeln meiner Freunde und Beschutzer der Kunst phantasirte ich zuweilen. Wahrend dieser Jahre habe ich Compositionen beinahe in allen Fachern geleistet, die sich sammtlich des Beifalls sowohl der Kenner als der Liebhaber zu erfreuen hatten, und somit grundete sich, durch steten Fleiß unterstutzt, endlich mein Ruf im Auslande. Jos. Haydn schlug mich 1803 zu herzoglich wurtembergischen Diensten vor; da aber der Herzog damals seinen Sinn anderte (aus einem Grunde, der nur wenigen Personen bekannt ist) und keinen Kapellmeister mehr von Wien engagieren wollte, so empfahl mich Haydn dem reg. Fursten Nic. Esterhazy, seinem Herrn, als Conzertmeister, um ihn bei seinem herannahenden schwachlichen hohen Alter im Dienste zu supliren; wo ich denn auch bis zur Auflosung 1811 der beinahe aus 100 Personen bestehenden Capelle blieb. Von nun an privatisirte ich in Wien bis 1815, wo ich zum erstenmal wieder offentlich als Spieler auftrat. Endlich 1816, nachdem die Kriegzeiten verschwunden waren, erwachte auch das Verlangen in mir, wieder einmal in die Welt hinauszutreten. Ich machte eine Kunstreise nach Prag, Dresden, Leipzig, | Berlin und Breslau, und ward uberall mit so viel Liebe und Achtung und Auszeichnung empfangen, daß ich mir vornahm, auch nach England zu gehen, und mich dort auf eine Reihe von Jahren zu fixren; als ich aber vorher noch nach Wien zuruckkehrte, traf ich dort den Engagements-Antrag als Capellmeister in konigl. wurtembergischem Dienste an. Ich anderte meinen Plan, und nahm das mir vom Hochsel. Konig angebotene Engagement (wobei sich mir zugleich ein schones Feld zum Wirken im Gebiete der Kunst eroffnete) an: allein dieser kunstsinnige Furst starb bereits in der 4ten Woche meines Daseins, und nachdem ich noch 2½ Jahre dort verweilte, nahm ich meine Dimission und vertauschte 1819 jene Anstellung mit der mir von Weimar aus angebotenen, allwo ich mich gegenwartig als großherzogl. Hofkapellmeister unter den fur Kunst und Wissenschaft einwurkungsreichsten Auspicien des kunstliebenden Fursten und der erhabenen Kunstkennerin, Selbstausuberin und meiner Schulerin, der Frau Erbgroßherzogin und Großfurstin von Rußland befinde. Seit 1816 habe ich viele Kunstreisen durch ganz Deutschland, Holland, Rußland und Frankreich gemacht, die sammtlich und in jeder Beziehung den glanzendsten Erfolg fur mich hatten. ? In Paris wurde mir die ausgezeichnete Ehre zu Theil, von der akademischen Gesellschaft ?les enfans d'Apollon“ zum Mitgliede ernannt zu werden; desgleichen auch von der musikalischen Gesellschaft zu Geneve; ? auch haben die Kunstler von Paris eine Medaille mit meinem Brustbilde verfertigen lassen, und sie mir mit Beifugung eines Albums, in dem sie sich sammtlich (wie auch Madame Duchesse de Berry) eingezeichnet haben, verehrt.“ ? Diesem schlichten Bericht des Meisters ist nur wenig hinzuzufugen. Das erste Werk, welches ihm bedeutenden Ruf als Componisten verschaffte, war seine Haydn gewidmete Sonate in Es, Op. 13. ?Diese frischkraftige Sonate, sowie die Phantasie Op. 18, welche beide den erlangten Fortschritt in freierer und kuhnerer Behandlung des Pianoforte bezeugen, mochten als die Hauptwerke der fruheren Periode anzunehmen sein, neben welchen sich noch eine Sonate in F wie in C , ein gut gearbeitetes, aber in den Formen veraltetes Conzert in C , einige (ebenfalls veraltete) Trio's und beliebte Rondo's bemerklich machen.“ Wahrend seiner Stellung beim Fursten Eszterhazy componirte er seine erste Messe in B. Aus dieser Zeit auch datirt die Begegnung Hummel's mit Beethoven bei Gelegenheit der Auffuhrung von dessen C-dur- Messe in Eisenstadt, woruber namentlich durch Schindler mancherlei falsche Nachrichten verbreitet worden sind. Thayer beginnt im dritten Bande seiner Beethoven-Biographie (S. 21 ff.) die Thatsachen richtig zu stellen. (Vgl. noch Marx, Ludwig van Beethoven, II. 155 und Hiller, Aus dem Tonleben unserer Zeit, N. F.) Wahrend Hummel's Aufenthalt in Wien (1815?16) entstand ?die beliebte bella capricciosa und das Rondo in A , welches einen Wendepunkt in Hummel's Compositionen furs Pianoforte, den Uebergang namlich zu seiner spateren brillanten Weise bezeichnet und dessen Form, vielmal nachgeahmt, normal wurde fur das Conzert-Rondo“. Von Stuttgart aus wurde H. zuerst bekannt als musikalischer Improvisator. Dieses Talent, mit welchem er so außerordentliche Erfolge erzielen sollte, hatte sich ganz in der Stille entfaltet. Um diese Zeit auch erschien sein schones Septett, welches noch jetzt die Horer erfreut und entzuckt. ? Die angenehme Stellung in Weimar bot H. Gelegenheit, seine Talente immer weiter zu entwickeln. Dort erschienen zunachst jene Werke, welche seinen Ruf und seine Richtung fur immer feststellen sollten: die Sonate in Fis (op. 81) , das Conzert in A (85), das Concert in H (89), ein Quintett in Es (87), die Trio's in E und Es (83 und 93), die vierhandige Sonate in As (92), das Rondo in B (99), die Sonate in D (106) u. a. In Wien spielte er 1827 zuerst sein beruhmtes As-dur- Concert (Op. 113). 1830 entstanden das Militarseptett, die | Phantasie ?Oberons Zauberhorn“, das große Rondo ?Retour de Londres“ , Variationen etc. ? Im J. 1833 dirigirte er die deutsche Oper in London. Außer dieser erfolgreichen Thatigkeit als Componist und Virtuos vernachlassigte er durchaus nicht seine amtliche Stellung in Weimar; dort spielte er in den seit 1828 gestifteten Hofcapellconcerten, welche er dirigirte, jahrlich seine neuen Compositionen und entzuckte die Horer durch seine Phantasien. ? Auch als Lehrer war H. thatig; Hiller und Adolf Henselt rechnen zu seinen Schulern. All' sein Wissen und Konnen in dieser Beziehung hat er in einer ?Großen Pianoforteschule“ niedergelegt, welche 1828 bei Haslinger in Wien erschienen ist. Seine Studien sind eine treffliche Einfuhrung zu seinen Werken, aber als Schlußstein derselben (Op. 125) , zu einem Zeitpunkte, wo schon eine neue Richtung des Pianofortespiels in vollem Heranschreiten war, offenbar zu spat erschienen. Von seinen Kirchencompositionen sind außer der schon erwahnten Messe in B zwei andere in Es (Op. 80) und D (Op. 111) , sowie ein Graduale und Offertorium ( Op. 88 und 89) zu erwahnen. Eine große Oper von ihm ?Mathilde von Guise“, ward in Weimar und Berlin gegeben, ohne Erfolg zu haben. Seit dem J. 1833 zog sich H. , kranklich geworden, mehr und mehr von offentlicher Thatigkeit zuruck. Hochgeachtet und geschatzt starb er in Weimar am 17. October 1837. ? Die glanzendste Seite von Hummel's Kunstlerlaufbahn ist unbestritten die als Virtuos. Ein Zeitgenosse von ihm, der nun auch verstorbene tuchtige Hofpianist C. Montag in Weimar sagt hieruber in der neuen Zeitschrift fur Musik (Bd. VII. S. 165): ?Ein unmittelbarer Sprosse der Wiener Schule, brachte er das Auszeichnende derselben mit. Die Schonheit der Formen, reiche harmonische Gedanken, gebildete, einschmeichelnde Melodieen; aber er war der Erste, der dieses Alles mit einer ungeahnten Pracht und Klangfulle aufs Pianoforte uberzutragen und einen solchen Reichthum von glanzenden Passagen, solche Neuheit in den Verzierungen zu entfalten wußte, und auf diesem Instrumente mit einer solchen Kuhnheit herrschte, die in Erstaunen setzte. Dabei ist nicht genug das Ungesuchte, Naturliche in seinen Werken anzuerkennen, wodurch dieselben denn auch nie ihre Wirkung verfehlen, und als Muster fur alle Compositionen dieser Art dastehen. Die Fertigkeit und Sicherheit seines Spiels war außerordentlich, und zwar so vollkommen durchgebildet und abgeschlossen, wie sie nur ein vorzugliches Talent erlangen kann, und dann mit nichts zu vergleichen ist. Bei aller Bravour blieb ihm immer eine ruhige Klarheit, der Ton war rund und klingend, seine Passagen schnell und kraftig, besonders reizend das helle Perlende seiner Laufe und Verzierungen. Leidenschaft, die das Innerste aufregt, war weder in seinen Compositionen, noch in seinem Spiele, woraus sich auch erklart, daß seine dramatischen Werke kein Gluck gemacht haben. Am tiefsten scheint uns in dieser Hinsicht sein Septett in D und die Sonate in Fis zu gehen. Wahrhaft genial wurde er in seinen Phantasieen. Der streng rhythmische Fluß seiner Gedanken, die Sicherheit uber alle Formen und die Ruhe der Ausfuhrung blieben hier immer gleich zu bewundern. In Concerten begann er dieselben gewohnlich mit einem brillanten Gedanken, den er contrapunktisch ausfuhrte, bis er die strengen Formen ebnete nach einem Thema, das er in verschiedener Weise darstellte, selten variirte, ihm dann ein zweites oder auch mehrere zugesellte und diese dann vermischte, verband, plotzlich aus Passagen hervortreten oder durchklingen ließ, immer pikant und uberraschend. Zu Themen pflegte er dann bekannte Opernmelodien, am liebsten Mozart’sche und vor allen aus Don Juan, zuweilen auch Volkslieder zu wahlen. Großer aber war er noch, wenn er im Kreise Eingeweihter oder, wo es galt, die Tiefe seiner Kunst zu zeigen, phantasirte. Dann uberließ er sich entweder dem Lauf seiner Gefuhle oder hielt einen Gedanken fest, der einer | weiteren Ausfuhrung fahig war und entfaltete dann einen Reichthum an Formen und harmonischen Combinationen, ja kam in solch' einen Schwung, daß man oft bedauern mußte, wie viel der Gedanke auf dem langen Wege aus dem Kopfe aufs Papier von seiner ursprunglichen Warme verliere. Ehe er offentlich phantasirte, pflegte er gern in Bach's temperirtem Clavier zu spielen, was er auch fleißig benutzte, ehe er seine Kunstreisen antrat“. Ueber Hummel's Bedeutung in Hinblick auf die historische Entwickelung des Clavierspieles und der Claviercomposition vgl. Reißmann's ?Allgemeine Geschichte der Musik“ ( III. S. 281).

    • Literature

      Ueber seine Thatigkeit in Weimar s. F. v. Hiller. Kunstlerleben 1880, S. 1 ff. Ein ziemlich genaues Verzeichniß von Hummel's Werken bringt F e tis, Biogr. universelle des Musiciens, IV , Paris 1864.

  • Author

    Furstenau.
  • Citation

    Furstenau, Moritz, "Hummel, Johann Nepomuk" in: Allgemeine Deutsche Biographie 13 (1881), S. 384-387 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118554751.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA