Reiner Arlt

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Reiner Arlt (* 20. Januar 1928 in Duisburg ; † 7. April 1997 in Potsdam-Babelsberg ) war ein deutscher Agrarrechtswissenschaftler , Hochschullehrer und Politiker der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Er war Rektor der Akademie fur Staats- und Rechtswissenschaft der DDR und von 1963 bis 1971 Abgeordneter der Volkskammer .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Nach dem Abitur studierte Arlt, Sohn eines Maschinensetzers , von 1946 bis 1949 Rechtswissenschaft an der Humboldt-Universitat Berlin und wurde danach Aspirant fur Zivilrecht an der Karl-Marx-Universitat Leipzig . 1945 trat Arlt in die KPD ein und wurde nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD 1946 SED -Mitglied. 1951/52 wurde er beauftragter Dozent fur Zivilrecht an der Martin-Luther-Universitat in Halle (Saale) . 1952 wurde er mit einer Arbeit zum ?genossenschaftlichen Eigentum und burgerlichen Genossenschaftsrecht“ promoviert . Von 1952 bis 1956 war Arlt Aspirant fur ?Kolchos- und Bodenrecht“ an der Universitat Leningrad und wurde dort ein weiteres Mal promoviert.

1956/57 war Arlt Abteilungsleiter fur Zivilrecht an der Deutschen Akademie fur Staats- und Rechtswissenschaften in Potsdam und zugleich Professor mit Lehrauftrag fur ?LPG- und Zivilrecht“ an der Humboldt-Universitat Berlin. Von 1958 bis 1962 war Arlt Chefredakteur der Fachzeitschrift Staat und Recht und 1961/62 Dozent fur Zivilrecht an der Martin-Luther-Universitat Halle. Von 1962 bis 1965 war er Mitglied des Bezirksvorstandes Potsdam der Gewerkschaft Wissenschaft.

Von 1963 bis 1971 war Arlt Abgeordneter der Volkskammer. Von 1959 bis 1966 war er Prorektor an der Deutschen Akademie fur Staats- und Rechtswissenschaften in Potsdam und Leiter der Abteilung ?LPG- und Bodenrecht“, seit 1966 Rektor. 1964 wurde Artl habilitiert . Ab 1969 war er zusatzlich Vorsitzender des Rats fur staats- und rechtswissenschaftliche Forschung. Von 1972 bis zur Abwicklung der Akademie 1990 war Arlt ordentlicher Professor und hatte den Lehrstuhl fur Agrarrecht inne.

Ende 1989 trat Arlt aus der SED aus und setzte sich in der Offentlichkeit fur die Erhaltung der genossenschaftlichen Bodennutzung in den neuen Landern ein. Er ging 1993 in Rente und verstarb 1997.

Auszeichnungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Publikationen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Reiner Arlt: Das Wesen des genossenschaftlichen Eigentums und der Genossenschaften im Kapitalismus und seine Widerspiegelung im Genossenschaftsrecht . Berlin 1952.
  • Reiner Arlt: Agrarrechtsverhaltnisse in West- und Ostdeutschland . Berlin 1957.
  • Reiner Arlt: Grundriss des Bodenrechts . Berlin 1959.
  • Reiner Arlt: Grundriss des LPG-Rechts . Berlin 1959.
  • Reiner Arlt: Rechte und Pflichten der Genossenschaftsbauern . Berlin 1965.
  • Reiner Arlt: Theoretische Grundfragen des LPG- und Agrarrechts . Berlin 1988.

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  • Siegfried Kuntsche Rainer Arlt . In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4 .
  • Michael Stolleis: Sozialistische Gesetzlichkeit: Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in der DDR . C.H.Beck, Munchen 2009.
  • Arnd Bauerkamper: Landliche Gesellschaft in der kommunistischen Diktatur . Bohlau Verlag, Koln Weimar 2002.
  • Die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik, 5. Wahlperiode, Staatsverlag der DDR Berlin, 1967, S. 182.
  • Theophil Gerber: Personlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinarmedizin ? Biographisches Lexikon. NORA Berlin, 4. erw. Aufl. 2014, S. 28, ISBN 978-3-936735-67-3

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Neues Deutschland vom 4. Oktober 1968