Amadeus VIII.

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Amadeus VIII. von Savoyen als Gegenpapst Felix V. (Holzschnitt aus der Schedelschen Weltchronik , 1493)

Amadeus VIII. , genannt ?der Friedfertige“ ( italienisch il Pacifico , * 4. September 1383 in Chambery ; † 7. Januar 1451 in Genf ), war von 1391 bis 1439 zunachst Graf und ab 1416 Herzog von Savoyen , ab 1418 auch Furst von Piemont . Als Witwer und Vater von zehn Kindern wandte er sich einem religiosen Leben zu und war von 1439 bis 1449 als Felix V. der letzte Gegenpapst der katholischen Kirche und von 1444 bis zu seinem Tod 1451 Bischof von Genf . Nach seinem Verzicht als Papst blieb er von 1449 bis 1451 Kardinalbischof von Sabina .

Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Dukat Amadeus’ VIII.
Das Wappen des Gegenpapstes

Amadeus war der Sohn des Grafen Amadeus VII. von Savoyen und dessen Gemahlin Bona, Tochter des Herzogs Johann von Berry . Er folgte seinem Vater 1391 als Graf von Savoyen .

1401 kaufte er Odo von Thoire und Villars die Grafschaft Genf ab. Dessen Erben hingegen verweigerten ihm den Besitz der Grafschaft . 1424, nach 23 Jahren Kampf und Prozessen, kaufte er den Pratendenten ihre Rechte an der Grafschaft endgultig ab. Am 19. Februar 1416 wurde er von Konig Sigismund zum Herzog erhoben, seit 1418 war er auch Furst von Piemont .

Amadeus war politisch durchaus erfolgreich, wandte sich aber 1434 von der Politik ab und einem religiosen Leben zu. Er ubergab seinem Sohn die Amtsgeschafte ? formal blieb er aber bis 1439 Herzog ? und zog sich mit sechs Rittern in ein Kloster am Genfersee zuruck. Dort grundete er den Moritzorden , einen Ritterorden , der nur relativ kurz Bestand hatte.

Gegenpapst [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Als Papst Eugen IV. 1437 das Konzil von Basel nach Ferrara verlegte, spaltete sich das Konzil und der in Basel verbliebene Teil setzte am 5. November 1439 Eugen ab und wahlte in einem wenige Tage dauernden Konklave Amadeus zum Papst . [1] Er residierte in Genf , Lausanne und Basel, wurde aber nur in Aragonien , Ungarn , Bayern und der Schweiz anerkannt. Daher legte er am 7. April 1449 sein Amt nieder, wobei ihm der Rucktritt mit der Gewahrung mehrerer Privilegien erleichtert wurde.

Bis zu seinem Tod 1451 war er Kardinalbischof von Sabina und Bischof von Genf . Er gilt als der letzte historische Gegenpapst.

Ehe und Nachkommen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Er heiratete am 27. Oktober 1401 in Arras Marie (* 1380; † 1422), Tochter des Herzogs Philipp II. von Burgund , und hatte mit ihr folgende Kinder:

  • Antonio (*/† 1407)
  • Antonio (*/† 1408)
  • Amadeus (* 1412; † 1431), Furst von Piemont
  • Ludwig (* 1413; † 1465) Herzog von Savoyen, Furst von Piemont, Graf von Aosta und Maurienne
  • Margarethe (* 1405; † 1418)
  • Marie (* 1411; † 1469) ? 1427 Filippo Maria Visconti , Herzog von Mailand
  • Bona (* 1415; † 1430)
  • Hugo (* 1415; † 1439)
  • Philipp (* 1417; † 1444), Graf von Genf
  • Margarethe (* 1420; † 1479)
  1. ? 1432 Herzog Ludwig III. von Anjou
  2. ? 1444 Kurfurst Ludwig IV. von der Pfalz
  3. ? 1453 Graf Ulrich V. von Wurttemberg

Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

Commons : Amadeus VIII.  ? Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten ]

  1. Zu diesem Konklave s. Roger Jean Rebmann: Konklave / Papstwahl 1439 in Basel , Webprasenz Altbasel.ch; abgerufen 29. Marz 2020. Dort weitere Belegangaben.
Vorganger Amt Nachfolger
Amadeus VII. Graf von Savoyen
ab 1416 Herzog
1391?1439
Ludwig
Odo von Thoire und Villars Graf von Genf
1401/24?1434
Philipp von Savoyen
Eugen IV.
(Papst)
Gegenpapst
1439?1449
Nikolaus V.
(Papst)
Francois de Metz Bischof von Genf
1444?1451
Peter von Savoyen
Bessarion Kardinalbischof von Sabina
1449?1451
Isidore de Thessalonica