Olympische Sommerspiele 2004

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Spiele der XXVIII. Olympiade
Logo der Olympischen Sommerspiele 2004
Austragungsort: Athen ( Griechenland )
Stadion: Olympiastadion Athen
Eroffnungsfeier: 13. August 2004
Schlussfeier: 29. August 2004
Eroffnet durch: Konstantinos Stefanopoulos (Staatsprasident)
Olympischer Eid : Zoi Dimoschaki (Sportlerin)
Lazaros Voreadis (Kampfrichter)
Disziplinen: 40 (28 Sportarten)
Wettkampfe: 301
Lander: 202
Athleten: 10.911
(6582 Marssymbol (männlich), 4329 Venussymbol (weiblich))
Sydney 2000
Peking 2008
Medaillenspiegel
Platz Land G S B Ges.
1 Vereinigte Staaten   Vereinigte Staaten 36 39 26 101
2 China Volksrepublik   China 32 17 14 63
3 Russland Russland 28 26 36 90
4 Australien   Australien 17 16 17 50
5 Japan   Japan 16 9 12 37
6 Deutschland   Deutschland 13 16 20 49
7 Frankreich   Frankreich 11 9 13 33
8 Italien   Italien 10 11 11 32
9 Korea Sud 1949   Sudkorea 9 12 9 30
10 Vereinigtes Konigreich   Großbritannien 9 9 12 30
27 Osterreich   Osterreich 2 4 1 7
46 Schweiz   Schweiz 1 1 3 5
Vollstandiger Medaillenspiegel

Die Olympischen Sommerspiele 2004 (offiziell Spiele der XXVIII. Olympiade genannt) fanden vom 13. bis zum 29. August 2004 in der griechischen Hauptstadt Athen statt. Nach den I. Olympischen Spielen der Neuzeit im Jahr 1896 und den inoffiziellen Zwischenspielen 1906 , die vom IOC nicht offiziell als Olympische Spiele angesehen werden, war Athen zum zweiten Mal Ausrichter der Olympischen Sommerspiele . Erstmals seit den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona kam wieder eine Stadt in Europa zum Zuge.

Vergabe der Spiele

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Noch nie zuvor gab es so viele Interessenten fur die Ausrichtung der Spiele. Russland , Schweden , Frankreich , Argentinien , Brasilien , Italien , Puerto Rico , Sudafrika , die Turkei , Spanien und Griechenland reichten die Bewerbungsunterlagen beim IOC ein.

Fur die Entscheidung am 5. September 1997 wurden Rom , Kapstadt , Athen, Stockholm und Buenos Aires als Kandidatenstadte zugelassen. Die Olympischen Spiele 2004 wurden in der IOC-Session in Lausanne nach Athen vergeben.

Die Vergabe der Spiele nach Athen wurde als Wiedergutmachung verstanden, nachdem sieben Jahre zuvor die Bewerbung fur die Olympischen Spiele 1996 gescheitert war. Damals war man davon ausgegangen, dass die olympische Bewegung zur Feier des 100. Geburtstags der Olympischen Spiele der Neuzeit wieder an ihren Ausgangspunkt zuruckkehren wurde.

Vergabe der Olympischen Spiele 2004
Bewerbung Land Runde 1 Stichwahl Runde 2 Runde 3 Runde 4
Athen 2004 Griechenland   Griechenland 32 ? 38 52 66
Rom 2004 Italien   Italien 23 ? 28 35 41
Kapstadt 2004 Sudafrika   Sudafrika 16 62 22 20 ?
Stockholm 2004 Schweden   Schweden 20 ? 19 ? ?
Buenos Aires 2004 Argentinien   Argentinien 16 44 ? ? ?

Nachdem Athen 1997 den Zuschlag zur Ausrichtung der Olympischen Spiele 2004 erhalten hatte, passierte bis ins Jahr 2000 nur wenig bei den Vorbereitungen. Erst nachdem der damalige IOC -Prasident Juan Antonio Samaranch Anfang des Jahres 2000 Athen mit dem Entzug der Spiele drohte, wurden die Arbeiten intensiviert. Zu den großten Infrastrukturvorhaben, die zu jener Zeit entstanden, gehorten die Ringautobahn, die U-Bahn-Linie 2 und 3 sowie die Wiedereinfuhrung der Straßenbahn. Auch Privatleute profitierten von offentlichen Forderungen, so wurde etwa das Sanieren von Hausfassaden bezuschusst.

Nach dem Regierungswechsel in Griechenland im Marz 2004 steigerten die Organisatoren noch einmal das Tempo der Arbeiten. Trotzdem wurde insbesondere in auslandischen Medien spekuliert, ob Athen bis zum Beginn der Spiele fertig werden wurde. Wenngleich im Juni 2004 erst 15 von 39 Sportstatten fertiggestellt waren, waren es zur Eroffnung alle. Sogar das Dach des Olympiastadions stand, welches nicht in der ursprunglichen Planung vorgesehen war. Hingegen wurde das Dach des Aquatics Centre nicht gebaut, angeblich aus Zeitgrunden, tatsachlich jedoch aus Kostengrunden.

Auf der 116. Vollversammlung des IOC griff der griechische Staatsprasident Konstantinos Stefanopoulos die Kritik durch das IOC an den Vorbereitungen scharf an. Der damals 77-jahrige sagte: ?Es hat ausgewogene, gerechtfertigte Vorschlage von ihrem Komitee und auch von ehrlichen Freunden der olympischen Idee gegeben. Verbittert war ich von einer Reihe bosartiger und ironischer Kommentare von anderen. Sie sagten einen organisatorischen Fehlschlag voraus.“ Weiter bemerkte er, im Bezug auf ein Interview des IOC-Prasidenten Jacques Rogge , in dem dieser die Vergabe der Spiele an Athen angeblich als Fehler bezeichnet hatte: ?Was ich nicht akzeptieren kann, sind Aussagen, dass es ein Fehler war, die Spiele an Griechenland zu vergeben.“

Insgesamt starben bei der Realisierung der Bauten 13 Arbeiter, was noch am Dienstag vor der Eroffnung der Spiele zu Protesten fuhrte. Die Demonstranten machten die Vernachlassigung der Sicherheitsmaßnahmen im Akkordbetrieb fur die Unfalle verantwortlich.

Erst spat kam es zu einem Ansturm auf die Eintrittskarten. Am 10. August 2004, dem Dienstag vor der Eroffnung, wurde ein neuer Verkaufsrekord mit 88.317 Karten aufgestellt. Zu diesem Zeitpunkt waren aber immer noch 2,7 Millionen der insgesamt 5,7 Millionen Karten zu haben.

Visuelles Erscheinungsbild

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Zu den Spielen wurde die erste 2-Euro-Gedenkmunze uberhaupt herausgegeben. Die Munze war mehr als Werbemaßnahme konzipiert und weniger als Sammlerstuck, daher war die Auflage hoch
Das olympische Velodrom

Das visuelle Erscheinungsbild stand unter dem Hintergrund, dass die Besucher eine enge Verknupfung zu den antiken Spielen erwarteten, andererseits die Organisatoren auf einen zeitgemaßen Impuls wert legten. Es gelang um die Jahrtausendwende, welche gestalterisch allgemein neofunktional gepragt war, mit den bunten Farben und den ornamentalen Texturen die spateren Designtendenzen hin zu ornamentalen Tendenzen vorwegzunehmen und wesentlich zu pragen. Geleitet wurde das Designteam der Spiele von Theodora Mantzaris, die einzelnen Bausteine des Erscheinungsbildes wurden von Einzelpersonen innerhalb des Teams entworfen.

Als Schriftart wurde die Gill Sans ausgewahlt. Mit Erlaubnis des Rechteinhabers Monotype wurden 2000 die griechischen Buchstaben von Hector Charalambous und Panayiotis Haratzopoulos uberarbeitet. Diese Schriftart ist seitdem als Gill Sans Hellenic auch kommerziell erhaltlich.

Als erster Baustein des Corporate Design wurde 1999 das von Rodanthi Senduka designte Logo vorgestellt. Es ist als erstes olympisches Logo uberhaupt frei gezeichnet und nicht geometrisch konstruiert. Es zeigt einen Olivenzweig auf blauem Hintergrund. Damit wurde das Symbol der antiken Siegerehrungen aufgegriffen. Unter der Zeichnung steht der Schriftzug Athen 2004 auf Griechisch, Englisch oder Franzosisch.

Athene und Phoibos waren die Maskottchen der Olympischen Spiele 2004 in Athen. Sie stellen die griechischen Gotter der Weisheit ( Athene ) sowie des Lichts und der Musik ( Apollo , einer seiner gelaufigsten Beinamen lautete Phoibos) dar. Sie wurden von dem griechischen Designer Spyros Gogos entwickelt und vom Organisationskomitee der Spiele (ATHOC) aus 196 eingereichten Vorschlagen ausgewahlt.

Die beiden Maskottchen sind Zwillinge (obwohl in der griechischen Mythologie Artemis, und nicht Athene, die Zwillingsschwester Apolls ist) und symbolisieren damit die Geschwisterlichkeit unter allen Teilnehmern der Spiele. Die Farben Blau und Orange stehen fur das griechische Meer und die griechische Sonne.

In der Gestaltung sind Athena und Phoibos einer Terrakottapuppe aus dem archaischen Zeitalter (etwa 7. Jahrhundert v. Chr.) nachgebildet. Diese Daidala waren glockenformig und hatten bewegliche Glieder. Die Originale sind im Archaologischen Nationalmuseum von Athen ausgestellt.

Die Piktogramme wurden von Yiannis Kouroudis gestaltet, sie zeigen abstrahiert die verschiedenen Sportarten, die Art der Abstraktion ist antiken Vasenzeichnungen entlehnt.

Wahrend die Gestaltung der Frontseite der Medaillen seit 1928 unverandert war, erhielt das Organisationskomitee die Genehmigung, ein neues Design einzufuhren. Der neue Entwurf stammte von der Grafikerin Elena Votsi .

Von 1928 bis 2000 war auf der Vorderseite der Medaille die Siegesgottin Nike sitzend mit einem Olivenkranz in der Hand abgebildet. Seit 2004 und bei zukunftigen Olympischen Spielen wird Nike ins Panathinaikon-Stadion fliegen, um dem besten Athleten den Sieg zu bringen. Auf der Ruckseite sind das Emblem der Spiele von Athen und die olympische Flamme dargestellt sowie der Eroffnungsvers der achten Olympischen Ode von Pindar zu lesen (siehe unter Μ?τερ ? χρυσοστεφ?νων ??θλων, Ο?λυμπ?α ).

Briefmarken und Munzen

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Das Designteam gestaltete auch Briefmarken fur die griechische Post ELTA und Gedenkmunzen zu den Spielen.

Waren anfangs sehr viele Sportstatten schon vorhanden und geeignet, so entschloss man sich trotzdem zur Erstellung eines architektonischen Masterplans, der vor allem auch ein einheitliches architektonisches Gesamtbild geben sollte. Anders als bei der Grafik wurde in der Architektur ein einzelner Architekt, der Stararchitekt Santiago Calatrava mit den Entwurfen der wichtigen Bauten betraut (u. a. der Olympia-Sportkomplex Athen ), wahrend die Gestaltungsauftrage der verstreuten Bauten an verschiedene Architekten gingen, wie etwa das Tennisstadion von Liana Nella-Potiropoulou.

Das Olympiastadion war in der ursprunglichen Planung nicht zur Umgestaltung vorgesehen, erhielt trotzdem ein neues Dach, da es ohnehin intensiv genutzt wird. Beim selten genutzten Aquatic Centre wurde hingegen das Dach aus Kostengrunden gestrichen, offiziell aus Zeitgrunden.

Fackellauf und olympisches Feuer

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Zeremonie zur Entzundung des olympischen Feuers
Karte des Fackellaufes
Die olympische Fackel

Das olympische Feuer wurde am 25. Marz 2004 im antiken Olympia entzundet. Der Fackellauf der Olympischen Spiele 2004 war der erste, der auch durch Sudamerika , Afrika und Indien fuhrte und somit jeden Kontinent erreichte. Auf der Route des Fackellaufes lagen alle ehemaligen Austragungsorte Olympischer Sommerspiele. Das olympische Feuer wurde in einer speziell ausgerusteten Boeing 747 , die den Namen Zeus trug, transportiert.

Die Stationen des Fackellaufes waren:

  1. Sydney , Australien   Australien ( 2000 )
  2. Melbourne , Australien   Australien ( 1956 )
  3. Tokio , Japan   Japan ( 1964 )
  4. Seoul , Korea Sud 1949   Sudkorea ( 1988 )
  5. Peking , China Volksrepublik   China ( 2008 )
  6. Neu-Delhi , Indien   Indien
  7. Kairo , Agypten   Agypten
  8. Kapstadt , Sudafrika   Sudafrika
  9. Rio de Janeiro , Brasilien   Brasilien (2016)
  10. Mexiko-Stadt , Mexiko   Mexiko ( 1968 )
  11. Los Angeles , Vereinigte Staaten   Vereinigte Staaten  ( 1932 / 1984 )
  12. St. Louis , Vereinigte Staaten   Vereinigte Staaten ( 1904 )
  13. Atlanta , Vereinigte Staaten   Vereinigte Staaten ( 1996 )
  14. New York City , Vereinigte Staaten   Vereinigte Staaten
  15. Montreal , Kanada   Kanada ( 1976 )
  16. Antwerpen , Belgien   Belgien ( 1920 )
  17. Brussel , Belgien   Belgien
  1. Amsterdam , Niederlande   Niederlande ( 1928 )
  2. Genf , Schweiz   Schweiz
  3. Lausanne , Schweiz   Schweiz
  4. Paris , Frankreich   Frankreich ( 1900 / 1924 )
  5. London , Vereinigtes Konigreich   Vereinigtes Konigreich  ( 1908 / 1948 / 2012 )
  6. Madrid , Spanien   Spanien
  7. Barcelona , Spanien   Spanien ( 1992 )
  8. Rom , Italien   Italien ( 1960 )
  9. Munchen , Deutschland   Deutschland ( 1972 )
  10. Berlin , Deutschland   Deutschland ( 1936 )
  11. Stockholm , Schweden   Schweden ( 1912 )
  12. Helsinki , Finnland   Finnland ( 1952 )
  13. Moskau , Russland Russland ( 1980 )
  14. Kiew , Ukraine Ukraine
  15. Istanbul , Turkei   Turkei
  16. Sofia , Bulgarien   Bulgarien
  17. Nikosia , Zypern 1960   Zypern

Am 9. Juli 2004 kehrte das olympische Feuer nach Griechenland zuruck, nachdem es am vorherigen Tag als letzte Auslandsetappe Zypern besuchte. Der mehr als einmonatige Fackellauf durch Griechenland, der nun folgte, fuhrte das Feuer, wahrend der Uberquerung eines Sees an der Grenze zu Albanien, auch auf albanisches Territorium. Einer der beruhmten Fackeltrager war Otto Rehhagel , der wenige Monate vorher uberraschend mit der griechischen Fußballnationalmannschaft Europameister wurde. Er trug die Fackel 2500 Meter uber die Rio-Andirrio-Brucke .

Wahrend der Eroffnungsfeier am 13. August 2004 in Athen entzundete der griechische Olympiasieger im Surfen Nikolaos Kaklamanakis das olympische Feuer in Form einer 31 Meter hohen Fackel im Olympiastadion.

Teilnehmende Nationen
Anzahl der Athleten

In Athen wurde mit 202 teilnehmenden Nationen ein neuer Rekord aufgestellt. Die alte Bestmarke stammte von den Olympischen Spielen 2000 in Sydney , wo 199 Nationen starteten.

Ein versohnliches Signal war der gemeinsame Einmarsch von Nord- und Sudkorea wahrend der Eroffnungsfeier. Bei den Wettkampfen traten die beiden verfeindeten Lander aber separat an.

Das irakische Olympiateam erhielt besondere Unterstutzung. Die australische Luftwaffe stellte ein Flugzeug zum Transport der Olympiamannschaft zur Verfugung und das japanische Nationale Olympische Komitee stellte die Bekleidung fur die 48 irakischen Teammitglieder.

Europa (5601 Athleten aus 48 Nationen)
  • Polen   Polen   (208)
  • Portugal   Portugal   (91)
  • Rumanien   Rumanien   (108)
  • Russland Russland   (446)
  • San Marino   San Marino   (5)
  • Schweden   Schweden   (115)
  • Schweiz   Schweiz   (98)
  • Serbien und Montenegro   Serbien und Montenegro *   (85)
  • Slowakei   Slowakei   (64)
  • Slowenien   Slowenien   (79)
  • Spanien   Spanien   (316)
  • Tschechien   Tschechien   (142)
  • Turkei   Turkei   (53)
  • Ukraine Ukraine   (239)
  • Ungarn   Ungarn   (219)
  • Zypern 1960   Zypern   (20)
Amerika (1950 Athleten aus 42 Nationen)
Asien (1826 Athleten aus 44 Nationen)
Afrika (836 Athleten aus 54 Nationen)
Ozeanien (679 Athleten aus 14 Nationen)
(Anzahl der Athleten)
*  
erstmalige Teilnahme an Sommerspielen

In Athen und Umgebung

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Beachvolleyball-Stadion

Außerhalb Athens

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Stadien fur Fußballspiele

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Wettkampfprogramm

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Es wurden 301 Wettbewerbe (166 fur Manner, 125 fur Frauen, 1 Mixed- und 9 offene Wettbewerbe) in 28 Sportarten/40 Disziplinen ausgetragen. Im Vergleich zu Sydney 2000 blieb das sportliche Programm nahezu gleich, die Anzahl der Wettbewerbe erhohte sich per Saldo nur um einen. Es gab folgende Anderungen:

  • Im Boxen wurde eine Gewichtsklasse (Halbmittelgewicht) gestrichen.
  • Im Fechten wurde fur die Frauen Sabel Einzel olympisch ? dafur entfiel Florett Mannschaft.
  • Im Freistilringen kamen vier Gewichtsklassen fur Frauen (Fliegen-, Leicht-, Mittel- und Schwergewicht) hinzu, bei den Mannern entfiel das Fliegengewicht.
  • Im griechisch-romischen Ringen wurde eine Gewichtsklasse (Fliegengewicht) gestrichen.
  • Im Segeln ersetzte die Bootsklasse Yngling fur Frauen die offene Klasse Soling und aus der offenen Bootsklasse Star wurde eine Mannerklasse.

Insgesamt fanden 301 Wettbewerbe [1] in 28 Sportarten statt:

Olympische Sportarten/Disziplinen

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Anzahl der Wettkampfe in Klammern

Zeitplan
Disziplin Mi.
11.
Do.
12.
Fr.
13.
Sa.
14.
So.
15.
Mo.
16.
Di.
17.
Mi.
18.
Do.
19.
Fr.
20.
Sa.
21.
So.
22.
Mo.
23.
Di.
24.
Mi.
25.
Do.
26.
Fr.
27.
Sa.
28.
So.
29.
Ent-
schei-
dungen
August
Eroffnungsfeier
Badminton 2 1 2 5
Baseball 1 1
Basketball 2 2
Bogenschießen 1 1 1 1 4
Boxen 5 6 11
Fechten 1 1 1 2 1 1 1 1 1 10
Fußball 1 1 2
Gewichtheben 1 2 2 2 2 2 1 1 1 1 15
Handball 2 2
Hockey 1 1 2
Judo 2 2 1 3 2 2 2 14
Kanusport Kanurennsport 6 6 12
Kanuslalom 2 2 4
Leichtathletik 2 4 5 6 5 3 6 7 7 1 46
Moderner Funfkampf 1 1 2
Radsport Bahn 2 2 1 1 3 3 12
Mountainbike 1 1 2
Straße 1 1 2 4
Reitsport Dressur 1 1 2
Springen 1 1 2
Vielseitigkeit 2 2
Ringen Freistil 4 4 3 11
Griech.-rom. 4 3 7
Rudern 7 7 14
Schießen 2 2 2 2 2 2 2 2 1 17
Schwimm-sport Schwimmen 4 4 4 4 4 4 4 4 32
Synchronschwimmen 1 1 2
Wasserball 1 1 2
Wasserspringen 2 2 1 1 1 1 8
Segeln 1 3 2 2 1 2 11
Softball 1 1
Taekwondo 2 2 2 2 8
Tennis 1 3 4
Tischtennis 1 1 1 1 4
Triathlon 1 1 2
Turnsport Kunstturnen 1 1 1 1 5 5 14
Rhythmische Sportgymnastik 1 1 2
Trampolinturnen 1 1 2
Volleyball Beachvolleyball 1 1 2
Volleyball 1 1 2
Schlussfeier
Demonstrationswettbewerbe
Rollstuhl-Leichtathletik 2
Entscheidungen 13 12 13 12 19 15 22 31 27 19 12 18 18 20 33 17 301
Mi.
11.
Do.
12.
Fr.
13.
Sa.
14.
So.
15.
Mo.
16.
Di.
17.
Mi.
18.
Do.
19.
Fr.
20.
Sa.
21.
So.
22.
Mo.
23.
Di.
24.
Mi.
25.
Do.
26.
Fr.
27.
Sa.
28.
So.
29.
August

Farblegende

  •  Eroffnungsfeier
  •  Wettkampftag (keine Entscheidungen)
  •  Wettkampftag (x Entscheidungen)
  •  Schlussfeier
  • Eroffnungsfeier

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    Die Eroffnungsfeier der Olympischen Spiele 2004 in Athen fand am Freitag, dem 13. August 2004, statt. 74.000 Zuschauer verfolgten die Show, an der rund 4000 Darsteller beteiligt waren. Die Leitmotive der Eroffnungsfeier waren Human Heartbeat (menschlicher Herzschlag) und Running (Laufen).

    Die Eroffnungsfeier begann mit einem 28 Sekunden langen Countdown , wobei jede Sekunde fur einen bisherigen Austragungsort Olympischer Sommerspiele stand. Zwei Trommler, einer im Olympiastadion, einer im antiken Olympia, der auf der Stadionleinwand zu sehen war, symbolisierten den Herzschlag. Ein Pfeil, der scheinbar aus dem antiken Olympia auf der Leinwand kam, entzundete die olympischen Ringe, die sich in der gefluteten Stadionmitte befanden.

    Die Eroffnungsfeier hatte die griechische Geschichte mit ihren mythologischen Ursprungen als Thema. Als erstes marschierte eine Gruppe griechischer Trommler ein, zu der auch die beiden Trommler im antiken Olympia und im Olympiastadion gehorten. Sie sollten die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart der Olympischen Spiele verdeutlichen. Von der Leinwand aus fiel ein Komet in das Wasser im Stadion, in dem sich die brennenden olympischen Ringe befanden. Als Nachstes segelte ein kleiner Junge auf einem Papierschiff ins Stadion und schwang dabei die griechische Fahne. Gleichzeitig erschienen verschiedene Wesen aus griechischen Mythen wie ein Kentaur , der einen Speer aus Licht in die Stadionmitte warf, wo eine Kykladenidol erschien. Mit Lasern wurden verschiedene geometrische Figuren auf das Gesicht dieser Figur projiziert. Dann zerbrach diese Figur und ihre Bruchstucke schwammen auf dem Wasser davon. Es blieb eine kleine Darstellung eines Kouros aus der archaischen Epoche zuruck, welche ebenfalls zerbrach, so dass eine menschliche Skulptur aus der klassischen Epoche des antiken Griechenlands . Als auch diese Figur zerbrach, tauchte ein Wurfel aus dem Wasser auf, auf dem, wahrend er sich bewegte, dann ein Darsteller balancierte. Es wurden Bilder von Mannern, Frauen und Kindern verschiedener Ethnien und Altersklassen auf die treibenden Bruchstucke der Figuren projiziert. Die Bruchstucke erschienen am Ende dieses ersten Teiles der Eroffnungsfeier als Symbole der griechischen Inseln.

    In der nachsten Szene erschien der griechische Gott der Liebe, Eros , uber einem Liebespaar im Wasser. Dann schwebte er uber einer Parada von historischen Szenen und Figuren. Diese Darstellung begann mit der minoischen Kultur , dann folgte die mykenische Kultur , die klassische Epoche und die hellenistische Epoche , deren Darstellung durch einen Schauspieler in der Rolle Alexanders des Großen eingefuhrt wurde. Dem folgte die Darstellung der byzantinischen Kunst , des Griechischen Unabhangigkeitskrieges und der griechischen Kultur des 20. Jahrhunderts. Am Ende der Parade stieg eine Frau in das Wasser und Laser erweckten den Anschein, dass das Wasser Sterne reflektieren wurde. Die Lichter sammelten sich um die Frau und bildeten einen DNA-Strang , der um die Darstellerin rotierte. Zum Schluss dieser Szene begaben sich alle Darsteller in den See, aus dessen Mitte ein Olivenbaum auftauchte.

    Das olympische Feuer

    Damit die Athleten ins Stadion einmarschieren konnten, wurden innerhalb von drei Minuten die 2,1 Millionen Liter Wasser aus der Stadionmitte abgelassen. Da Griechenland traditionsgemaß bei Olympischen Spielen immer als erste Nation einmarschiert, der Gastgeber jedoch als letztes, trug der griechische Fahnentrager, der Gewichtheber Pyrros Dimas die griechische Fahne an erster Stelle ins Stadion, die griechischen Athleten marschierten jedoch als letzte ein. Der Einmarsch der Nationen erfolgte nach dem griechischen Alphabet , weswegen St. Lucia als erste Nation einmarschierte. Fahnentrager der deutschen Mannschaft war der Reiter Ludger Beerbaum , Osterreich wurde vom Segler Roman Hagara angefuhrt. Die Fahne der Schweiz trug der Tennisspieler Roger Federer . Die beiden koreanischen Staaten marschierten gemeinsam unter einer Flagge ein. Untermalt wurde der Einmarsch der Athleten mit elektronischer Musik vom niederlandischen DJ Tiesto .

    Nun folgte der zeremonielle Teil der Eroffnungsfeier mit den Reden der OK-Prasidentin Gianna Angelopoulos-Daskalaki und des IOC-Prasidenten Jacques Rogge . Offiziell wurden die Spiele vom griechischen Staatsprasidenten Konstantinos Stefanopoulos mit dem Satz, den die Olympische Charta vorschreibt, eroffnet: ?Ich erklare die Spiele von Athen, zur Feier der XXVIII. Olympiade neuer Zeitrechnung fur eroffnet.“

    Den olympischen Eid sprachen die griechische Schwimmerin Zoi Dimoschaki und der griechische Basketballschiedsrichter Lazaros Voreadis .

    Die olympische Fackel wurde von Nikos Galis , einem ehemaligen griechischen Basketballspieler, ins Stadion getragen. Dort trugen es noch die griechische Fußballlegende Dimitrios Domazos , die Hurdenolympiasiegerin von 1992 Paraskevi Patoulidou , der Gewichthebenolympiasieger von 1992, 1996 und 2000 Akakios Kachiasvilis und der Turnolympiasieger von 1996 Ioannis Melissanidis . Der letzte Fackeltrager war der Segelolympiasieger von 1996 Nikolaos Kaklamanakis , der das olympische Feuer um 23:05 Uhr MEZ entzundete, in Athen war es schon 0:05 Uhr.

    Nach einer Siegerehrung

    In Anlehnung an die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit und die Olympischen Spiele der Antike bekamen die Sieger der Wettbewerbe zu den obligatorischen Medaillen zusatzlich einen Kranz aus Zweigen des Olivenbaums.

    Schlussfeier der Olympischen Spiele 2004

    Am 29. August 2004 fand die Schlussfeier der Olympischen Spiele 2004 im Athener Olympiastadion vor rund 70.000 Zuschauern statt. In ihr wurde die Siegerehrung fur den letzten Wettbewerb, den Marathon, den der Italiener Stefano Baldini gewann, vorgenommen. Danach marschierten die Fahnentrager aller Nationen gefolgt von den Athleten, die nicht nach Herkunft getrennt waren, ein. Es gab kurze Reden der Chefin des Organisationskomitees Gianna Angelopoulos-Daskalaki und dem IOC-Prasidenten Jacques Rogge , der die Athener Spieler als ?unvergessliche, traumhafte Spiele“ beschrieb. Er brach damit mit der Tradition, in der Schlussrede des IOC-Prasidenten die Spiele als die besten aller Zeiten zu benennen, wie es sein Vorganger Juan Antonio Samaranch immer tat.

    Den Mittelpunkt der Zeremonie stellte die Ubergabe der olympischen Flagge der Olympischen Spiele von 1920 in Antwerpen vom Burgermeister Athens an den Burgermeister des nachsten Austragungsortes, Peking , dar. Die Hymnen der beiden Lander wurden gespielt und ihre Flaggen gehisst. Nach der Ubergabe der Flagge, stellte sich die Volksrepublik China mit einem kurzen Programm mit Tanzern, Artisten und Musikern vor, wahrend dessen auch die Band Nuzi shier yuefang auftrat. Nach diesen Auftritten erklarte Rogge die Olympischen Spiele 2004 in Athen fur beendet.

    Ein junges griechisches Madchen hielt eine kleine Lampe mit der olympischen Flamme und gab sie an andere Kinder weiter, bevor es das olympische Feuer auspustete. Die Schlussfeier endete mit dem Auftritt der griechischen Sanger und Sangerinnen Anna Vissi , Sakis Rouvas , Eleftheria Arvanitaki , Alkistis Protopsalti , Marinella , Giorgos Dalaras , Dimitra Galani und Haris Alexiou .

    Die Wettbewerbe im Badminton wurden von den asiatischen Mannschaften dominiert. Das Einzel der Manner gewann der Indonesier Taufik Hidayat vor Shon Seung-mo aus Sudkorea und Sony Dwi Kuncoro , der ebenfalls aus Indonesien stammte. Bester Europaer war der Dane Peter Gade auf Rang funf. Im Mannerdoppel holten Teams aus Sudkorea Gold und Silber. Den Bronzerang belegte das Duo aus Indonesien. Das danische Doppel aus Jens Eriksen und Martin Lundgaard Hansen verpasste mit Platz vier knapp eine Medaille.

    Bei den Frauen gewann Zhang Ning aus China vor Mia Audina aus den Niederlanden und ihrer Landsfrau Zhou Mi . Die ersten beiden Platze im Frauendoppel belegten chinesische Teams. Bronze gewannen Koreanerinnen.

    Das Mixed-Turnier gewannen die Chinesen Zhang Jun und Gao Ling vor dem Team Nathan Robertson / Gail Emms aus Großbritannien und Jens Eriksen / Mette Schjoldager aus Danemark.

    Das Baseballturnier der Olympischen Spiele 2004 gewann die Mannschaft aus Kuba. Sie besiegte im Finale die australische Mannschaft mit 6:2, die damit die Silbermedaille gewann. Im Spiel um Platz drei bezwang Japan Kanada mit 11:2 und belegte damit den Bronzerang.

    Gastgeber Griechenland belegte in der Vorrunde den siebten Platz von acht Teilnehmern. Die ersten vier qualifizierten sich fur die Halbfinals.

    Am 12. August fand außerdem die Ranglistenrunde im Einzelwettbewerb des Bogenschießen der Manner und auch der Frauen auf der Luftwaffenbasis Dekelia statt.

    Erfolgreichste Boxnation wurde wieder einmal Kuba mit funf Olympiasiegern. Uberraschend stark prasentierten sich auch die Russen mit drei Olympiasiegern. Die anderen Olympiasieger kamen aus den USA, Thailand und Kasachstan. Nur zwei deutsche Boxer erreichten die Medaillenrange, scheiterten aber im Halbfinale und gewannen Bronze.

    Schon zwei Tage vor der offiziellen Eroffnung der Olympischen Spiele begannen die Wettbewerbe mit den ersten Vorrundenbegegnungen im Fußballturnier der Frauen. Die deutsche Frauenfußballnationalmannschaft gewann ihr erstes Spiel in diesem Turnier gegen China mit 8:0. Allein vier Tore steuerte Birgit Prinz bei, die in der 13., 21., 72. und 88. Minute traf. Die Schwedinnen, die 2003 das WM-Finale gegen Deutschland verloren hatten, verloren uberraschend mit 0:1 gegen Japan. Des Weiteren gab es die Begegnungen Griechenland ? USA (0:3) und Brasilien ? Australien (1:0).

    Außerdem gab es die ersten Begegnungen im Fußballturnier der Herren. Das Spiel Mali gegen Mexiko endete unentschieden mit 0:0. Ebenfalls unentschieden mit 1:1 trennten sich auch Tunesien und Australien. Argentinien und Serbien und Montenegro trennten sich 6:0. Beim Spiel Griechenland gegen Sudkorea (2:2) kam es nach funf Minuten zu einem Bildausfall im griechischen Fernsehen, der 25 Minuten andauerte.

    Einen Tag vor der Eroffnung besiegte die irakische Fußballnationalmannschaft uberraschend Portugal mit 4:2. Des Weiteren trafen Paraguay und Japan (4:3), Ghana und Italien (2:2) sowie Costa Rica und Marokko (0:0) aufeinander.

    Es wurden zwei Handballturniere ausgetragen.

    Im Finale der Frauen konnte sich Danemark die Goldmedaille mit einem 38:36-Sieg uber Sudkorea sichern. Das Spiel um den dritten Platz gewann die Ukraine durch ein 21:18 gegen Frankreich .

    Das Finale der Manner gewann Kroatien 26:24 gegen die deutsche Auswahl . Die Bronzemedaille sicherte sich Russland durch ein 28:26 gegen Ungarn .

    Informationen zu den Austragungsorten, den Ergebnissen der Vorrunde und den Mannschaftsaufstellungen finden sich in diesem Artikel .

    Der mogliche Gold-Hattrick nach ihren Titelgewinnen in Atlanta und Sydney blieb den Hollandern verwehrt: das Herrenendspiel gewann Australien mit 2:1 nach Verlangerung. Starsturmer Jamie Dwyer schoss das erste Golden Goal in einem olympischen Finale und verhalf den australischen Hockeyherren so zu ihrem ersten Olympiasieg der Geschichte. Der amtierende Welt- und Europameister Deutschland gewann Bronze durch einen 4:3-Sieg gegen Spanien ebenfalls durch ein Golden Goal.

    Das Hockeyturnier der Damen gewann uberraschend das deutsche Team gegen das favorisierte Team aus den Niederlanden. Mit zwei Toren in der 1. Halbzeit ging Deutschland mit 2:0 in Fuhrung (Torschutzen Anke Kuhn , Franziska Gude ). Der Niederlande gelang in der 2. Halbzeit nach einer Strafecke zwar noch der 1:2-Anschlusstreffer durch Maartje Scheepstra . Der Ausgleich, der eine Verlangerung bedeutet hatte, fiel jedoch nicht mehr. Mit dem Titel schrieben Deutschlands Hockeydamen zugleich Sportgeschichte, denn mit dem Sieg errang ein deutsches Damenteam erstmals eine Goldmedaille bei einem olympischen Hockeyturnier. Bronze gewannen die Weltmeisterinnen aus Argentinien.

    Die erste deutsche Medaille gewann Julia Matijass mit Bronze im Judo der Damen bis 48 Kilogramm. Mit einem Uchimata , einem Innenschenkelwurf, gewann sie den Kampf um Platz drei.

    Claudia Heill gewann als erste Osterreicherin im Judo eine olympische Medaille.

    Die erste sportliche Kontroverse loste der iranische Judoka Arash Miresmaeili aus, der aus Sympathie mit den Palastinensern auf seinen Start bei den Spielen verzichtete, weil er in der ersten Runde gegen den Israeli Ehud Vaks hatte antreten mussen. Der Iraner zahlte als Weltmeister von 2001 und 2003 zu den Favoriten auf eine Medaille.

    Moderner Funfkampf

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    Olympiasieger wurden Zsuzsanna Voros (Ungarn) und Andrej Moisejew (Russland).

    Im Straßenradrennen der Manner gewann der Italiener Paolo Bettini nach 5:41:44 h vor dem Portugiesen Sergio Paulinho und dem Belgier Axel Merckx . Nur vier Sekunden dahinter belegte Erik Zabel als Sieger des Sprints des Hauptfeldes den vierten Platz. Der Titelverteidiger Jan Ullrich erreichte nur Platz 19. Jens Voigt erreichte als weiterer deutscher Starter Platz 64. Andreas Kloden musste das Rennen mit Krampfen aufgeben. Das Zuschauerinteresse am Straßenradrennen war ziemlich gering, wofur auch die Hitze mit bis zu 40 Grad verantwortlich gewesen sein kann. Das Einzelzeitfahren uber 48 Kilometer gewann der US-Amerikaner Tyler Hamilton mit einer Zeit von 57:37,74 min vor dem Russen Wjatscheslaw Wladimirowitsch Jekimow . Bronze holte Bobby Julich , ebenfalls aus den USA. Bester Deutscher war Michael Rich mit Platz funf. Jan Ullrich, der im Zeitfahren von Sydney Silber gewann, wurde Siebter. Wie spater herauskam, war die A-Probe des Siegers Hamilton positiv. Zu einer Bestrafung kam es nicht, weil die B-Probe falsch gelagert worden war und daher nicht verwendet werden konnte. Im August 2012 wurde Hamilton jedoch nachtraglich der Olympiasieg aberkannt, so dass die folgenden Fahrer nachruckten und Jekimow die Goldmedaille erhielt. [2]

    Sara Carrigan aus Australien gewann das 118,8 Kilometer lange Straßenradrennen der Frauen vor der Deutschen Judith Arndt und der Russin Olga Sljussarewa . Arndt geriet in die Schlagzeilen, weil sie bei der Zieluberfahrt ihren Mittelfinger zeigte. Damit wollte sie gegen ihren Verband protestieren, der ihre Lebensgefahrtin, Petra Rossner , trotz guter Leistungen im Vorfeld nicht nominiert hatte. Im Einzelzeitfahren uber 24 Kilometer, das die Niederlanderin Leontien Zijlaard-van Moorsel gewann, belegte die Schweizerin Karin Thurig den Bronzerang. Deutsche Fahrerinnen konnten sich nicht auf vorderen Rangen platzieren.

    Die Norwegerin Gunn-Rita Dahle siegte im Mountainbikerennen der Frauen. Die Deutsche Sabine Spitz wurde Dritte, Ivonne Kraft belegte Rang sieben. Bei den Manner siegte im Mountainbikerennen Julien Absalon . Die Platze sechs und sieben belegten die beiden Schweizer Ralph Naf und Thomas Frischknecht vor dem Deutschen Manuel Fumic .

    Die Bahnradwettbewerbe wurden von den Australiern dominiert: Sie gewannen vier der acht Wettbewerbe. Unter anderem sicherten sie sich mit Ryan Bayley den Sprint und gewannen die Mannschaftsverfolgung uber 4000 Meter. Die einzige deutsche Goldmedaille in den Bahnradwettbewerben errangen Jens Fiedler , Stefan Nimke und Rene Wolff mit 43,980 s im olympischen Sprint. Daneben konnte Deutschland drei Bronzemedaillen verbuchen, die von Rene Wolff im Sprint, Stefan Nimke im 1000-Meter-Zeitfahren und Guido Fulst im Punktefahren gewonnen wurden. Franco Marvulli und Bruno Risi gewannen Silber im Zweier-Mannschaftsfahren und errangen damit die einzige Schweizer Medaille auf der Bahn.

    Die vier Bahnradwettbewerbe der Frauen wurden von vier Nationen gewonnen. Die deutsche Starterin Katrin Meinke belegte den elften Rang im 500 Meter langen Zeitfahren mit 35,088 s und den achten Platz im Punktefahren. Ihre beste Platzierung war Rang sechs im Sprint. Die Schweizerin Karin Thurig erreichte mit 3:34,831 min in der 3000-Meter-Einzelverfolgung Rang funf.

    Die erste Medaillenentscheidung fiel bei den Schutzinnen im Luftgewehr. Die deutsche Favoritin Sonja Pfeilschifter erreichte nur Platz sechs und enttauschte damit die, in die deutschen Schutzinnen gesetzten, Hoffnung auf die erste Medaille. Im Wettbewerb Luftpistole der Manner gewann der Chinese Wang Yifu vor den beiden Russen Michail Nestrujew und Wladimir Issakow .

    Im letztmals bei Olympischen Spielen ausgetragenen Wettbewerb auf die Laufende Scheibe stellte Manfred Kurzer aus Frankfurt (Oder) im Vorkampf mit 590 Ringen einen neuen Weltrekord auf und lag vor dem abschließenden Finale sechs Ringe vor dem zweitplatzierten Teilnehmer. Im Finalkampf konnte Kurzer trotz zweier sehr schlechter Schusse die Fuhrung verteidigen und wurde vor Alexander Blinow und Dmitri Lykin Olympiasieger.

    Ralf Schumann schaffte es in der Disziplin Olympische Schnellfeuerpistole , als erster Schutze bei drei Olympischen Spielen jeweils die Goldmedaille zu erringen. Schon in Seoul 1988 gewann Schumann die Silbermedaille, damals fur die Mannschaft der DDR .

    Die deutsche 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel der Frauen im Schwimmen enttauschte mit Platz vier. Die deutsche Staffel mit Franziska van Almsick , Antje Buschschulte , Petra Dallmann und Daniela Gotz lag mit 3:37,94 min hinter den Goldmedaillengewinnerinnen aus Australien, die mit 3:35,94 min den von den Deutschen bei den Europameisterschaften 2002 aufgestellten Weltrekord verbesserten, den USA und den Niederlanden. Beim letzten Wechsel lag die deutsche 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel noch auf Platz drei, aber Franziska van Almsick konnte nicht mit der Hollanderin Inge de Bruijn mithalten.

    Bei den Mannern gewann die ungarische Mannschaft Gold, Silber ging an Serbien und Montenegro und Bronze an Russland . Die Frauenmannschaft aus Italien holte Gold, Griechenland Silber und die USA Bronze.

    Die olympischen Triathlonwettbewerbe bestanden aus den Teildisziplinen 1,5 Kilometer Schwimmen , 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen . Bei den Mannern gewann der Neuseelander Hamish Carter Gold vor seinem Landsmann Bevan Docherty . Dritter wurde der Schweizer Sven Riederer . Bester Deutscher war Andreas Raelert mit Rang sechs, der sich nur knapp vor dem zweiten schweizerischen Starter Olivier Marceau auf Rang acht, positionieren konnte. Der Bautzener Maik Petzold erreichte den 19. Rang. Auf Rang 26 konnte sich der dritte deutsche Starter, Sebastian Dehmer , platzieren. Der dritte Schweizer, Reto Hug , erreichte als Vierzigster das Ziel.

    Den Triathlon der Frauen gewann die Osterreicherin Kate Allen vor Loretta Harrop aus Australien und Susan Williams aus den USA. Brigitte McMahon aus der Schweiz belegte den zehnten Platz vor der Deutschen Anja Dittmer , die elfte wurde. Joelle Franzmann , die zweite deutsche Starterin, kam auf Rang 16 ein und platzierte sich damit drei Platze vor der zweiten Schweizerin Nicola Spirig . Auf Rang 28 landete die zweite osterreichische Starterin.

    Rhythmische Sportgymnastik

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    Trampolinturnen

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    Anna Dogonadze holte Gold fur das deutsche Team. Auch Henrik Stehlik konnte beim Sieg des Ukrainers Yuri Nikitin mit seiner Bronzemedaille durchaus uberzeugen.

    Volleyball (Halle)

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    Im Hallenvolleyball der Manner gewann Brasilien bei seiner zwolften Teilnahme zum dritten Mal die Goldmedaille. Im Finale besiegten die Sudamerikaner Italien mit 3:1. Russland sicherten sich gegen die USA die Bronzemedaille. Bei den Frauen entthronte China den zuvor dreimal in Folge siegreichen Titelverteidiger Kuba und wurde mit einem 3:2 im Endspiel gegen Russland zum zweiten Mal Olympiasieger. Die Kubanerinnen gewannen das Spiel um Bronze gegen die USA.

    Beachvolleyball

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    Im Beachvolleyballwettbewerb der Manner kam das siegreiche Duo erstmals nicht aus den USA. Die Brasilianer Ricardo Santos und Emanuel Rego gewannen das Finale gegen die Spanier Javier Bosma und Pablo Herrera Allepuz mit 2:0. Die Schweizer Patrick Heuscher und Stefan Kobel sicherten sich die Bronzemedaille. Bei den Frauen kronten die US-Amerikanerinnen Kerri Walsh und Misty May ihre Erfolgsserie mit dem Olympiasieg. Den Brasilianerinnen Adriana Behar und Shelda Bede blieb wie vier Jahre zuvor nur die Silbermedaille. Bronze ging an das zweite US-Team Holly McPeak / Elaine Youngs .

    Herausragende Sportler

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    • Erfolgreichster Athlet war der US-Amerikaner Michael Phelps . Er gewann in den Schwimmwettbewerben acht Medaillen (sechsmal Gold, zweimal Bronze). Damit ist er neben Alexander Ditjatin ( Turnen , 1980) der einzige Athlet, der an einem Austragungsort so viele Medaillen errang.
    • Erfolgreichste Athletin war die australische Schwimmerin Petria Thomas mit drei Gold- und einer Silbermedaille.
    • Die Kanutin Birgit Fischer gewann auch bei ihren sechsten Olympischen Spielen, wie bei den funf vorangegangenen Teilnahmen, eine Goldmedaille. Sie ist mit insgesamt acht Gold- und vier Silbermedaillen die erfolgreichste deutsche Olympionikin. Ihr erstes olympisches Gold gewann Birgit Fischer 24 Jahre zuvor, bei den Spielen 1980 in Moskau .
    • Ein Pechvogel der Spiele war Matthew Emmons , der, klar in Fuhrung liegend, im letzten Schuss des Kleinkaliber-Dreistellungskampf auf die benachbarte Scheibe des Osterreichers Christian Planer schoss. Damit reichte es bei 0 Punkten im letzten Schuss nur noch fur Rang acht. Durch diesen Fehlschuss kam Planer noch zu Bronze. [3] Emmons gewann jedoch Gold im Liegendanschlag.
    • Den deutschen Vielseitigkeitsreitern wurde nach einem Protest Frankreichs die Goldmedaille aberkannt und eine Strafe von 12 Punkten wegen Zeituberschreitung angerechnet, da der deutschen Schlussreiterin Bettina Hoy am Anfang des Parcours ein Fehler unterlaufen war. Dadurch fiel die Mannschaft auf den vierten Rang in der Gesamtwertung ab. Hoy uberquerte unabsichtlich wahrend einer kurzen Einreitrunde die Startlinie. Die Zeitmessung wahrend ihres Siegesritts setzte aber ebenfalls fehlerhaft erst nach einem zweiten Uberreiten der Startlinie ein. Regelgemaß hatte dies aber schon nach dem ersten Uberschreiten geschehen mussen.
    Deshalb wurde Deutschland nach eigenem Einspruch gegen dieses Urteil die Goldmedaille aus Grunden der Sportlichkeit wieder zuerkannt. Der deutschen Schlussreiterin hatte bereits beim ersten Uberqueren der Startlinie der Beginn der Zeitmessung durch die Jury angezeigt werden mussen. Damit hatte Hoy die Chance gehabt, die kurze Runde schneller zu beenden und somit in der erlaubten Zeit von 90 Sekunden bleiben konnen.
    Nach erneutem Einspruch der nachfolgenden Nationen Frankreich, Großbritannien und der USA wurde die Entscheidung an den Internationalen Sportgerichtshof verwiesen. Dieser entschied am 21. August, dass Deutschland beide Medaillen wieder abzuerkennen sind. Das Gericht begrundete die von vielen Seiten heftig kritisierte Entscheidung damit, dass das Schiedsgericht der FEI , welches der deutschen Mannschaft und Bettina Hoy die Medaille nach dem deutschen Einspruch wieder zusprach, die Entscheidung der Ground Jury des Weltverbandes gar nicht hatte aufheben durfen, da es sich dabei um eine Tatsachenentscheidung handelte.
    Am 25. August reichte der Weltreiterverband FEI ein Gnadengesuch beim IOC ein, die Goldmedaille zweimal zu vergeben, aber die Medaillen der Deutschen nicht offiziell zu werten. Dieses Gnadengesuch wurde vom IOC am 27. August abgelehnt. Damit ist die Entscheidung endgultig.
    • Nach dem Finale des Einzelmehrkampfs im Turnen wurden drei Kampfrichter vom Weltturnverband suspendiert. Es hatte sich herausgestellt, dass dem drittplatzierten Sudkoreaner Yang Tae-young ein zu niedriger Anfangswert zugestanden worden war. Statt von einer Basis von 10,0 Punkten startete er mit bloß 9,9 Punkten. Ware alles korrekt abgelaufen, hatte der Sudkoreaner gewonnen und nicht der US-Amerikaner Paul Hamm . Der CAS entschied, dass das Ergebnis nicht mehr geandert wird, weil Yang nicht unmittelbar nach der Benotung, sondern erst nach dem Ende des Wettbewerbes protestiert hatte. Die verantwortlichen Preisrichter wurden von der FIG suspendiert. [4]
    • Ein bis dahin einmaliger Vorfall ereignete sich beim Turnwettkampf am Reck. Nach der mit Hochstschwierigkeiten geturnten Ubung des Russen Alexei Nemow , des Olympiasiegers von Sydney 2000, mit fast perfekter Ausfuhrung, konnte nur ein kleiner Ausfallschritt beim Abgang fur einen Abzug in der Benotung sorgen. Statt der 10,0 gab es nur eine 9,725 wegen des kleinen Patzers am Ende der Ubung. Im Publikum brach ein lautstarker Proteststurm los, der mehr als 20 Minuten anhielt. Der Wettbewerb wurde unterbrochen und nach etlichen Minuten korrigierte das Kampfgericht die Note auf 9,762, ohne dass sich Nemow in der Platzierung verbesserte (Platz 5). Nachdem der US-Amerikaner Paul Hamm fur eine sichtbar weniger gute Ubung eine bessere Benotung erhalten hatte, ging der Protest des Publikums weiter. Nemow selbst sorgte mit beschwichtigenden Gesten fur eine Beruhigung beim Publikum. Schließlich siegte der Italiener Igor Cassina . Nemow wurde 2005 fur sein Verhalten mit dem Fair Play Preis ausgezeichnet.
    • Beim letzten Wettkampf der Spiele, dem Marathonlauf der Manner, ereignete sich ein bedenklicher Zwischenfall. Der bis dahin fuhrende Brasilianer Vanderlei de Lima wurde acht Kilometer vor dem Ziel von einem Verruckten von der Straße gezerrt. Zu diesem Zeitpunkt hatte de Lima 48 Sekunden Vorsprung und verlor wegen dieses Zwischenfalls etwa 20 Sekunden. Funf Kilometer vor dem Ziel wurde er vom Italiener Stefano Baldini und dem US-Amerikaner Meb Keflezighi uberholt. De Lima wurde am Ende Dritter.
    Spater wurde bekannt, dass es sich bei dem Verruckten um den Iren Cornelius Horan handelt, einem religiosen Fanatiker, der immer wieder bei sportlichen Anlassen fur Zwischenfalle sorgt. So war er beispielsweise 2003 beim Formel-1-GP in Silverstone wahrend des Rennens uber die Rennstrecke gelaufen.
    Jacques Rogge , der Prasident des IOC , uberreichte de Lima die Pierre-de-Coubertin-Medaille fur exemplarischen Sportsgeist.

    Durch die Intensivierung und Verbesserung der Dopingkontrollen wurde bei diesen Olympischen Spielen eine Vielzahl von Athleten positiv getestet. Nach einer Uberfuhrung der Athleten wird ihnen die Leistung aberkannt. Es erfolgt eine Disqualifikation von allen weiteren Wettbewerben durch die IOC-Disziplinarkommission und sie mussen mit einer mehrjahrigen Wettkampfsperre rechnen.

    Schon in den Monaten vor den Olympischen Spielen wurden viele potenzielle Olympiateilnehmer positiv getestet, darunter der Schweizer Radprofi und Exweltmeister Oscar Camenzind (22. Juli, EPO ), der irische Langstreckenlaufer Cathal Lombard (EPO), die spanische Radfahrerin Janet Puiggrois Miranda (17. Juli, EPO), der spanische EM-Dritte im Kajak -Einer Jovino Gozalez (16. Juli, EPO), US- Sprinter Jerome Young (23. Juli, EPO, wegen fruheren Dopings nun fur zwei Jahre gesperrt), der belgische Mountainbikeweltmeister Filip Meirhaeghe (25. Juni, EPO), die australische Gewichtheberin Caroline Pileggi (verweigerter Dopingtest im Juni) und zahlreiche Dopingfalle mit Tetrahydrogestrinon (THG) in der US- Leichtathletik im Zusammenhang mit dem Dopingskandal um das US-amerikanische Dopinganalyselabor BALCO . Sprintweltmeisterin Torri Edwards durfte nicht antreten, die Amerikanerin war bei einem Meeting auf der Karibikinsel Martinique positiv auf das Stimulanzmittel Nikethamid getestet worden.

    • 9. August: Die ersten offiziellen Dopingfalle der Athener Spiele sind die Baseballspieler Andreas James Brack und Derek Nicholson aus der griechischen Mannschaft. Die fur Griechenland startenden Greco-Amerikaner wurden am 5. August nach der Ankunft in Athen getestet. Alle nach der Eroffnung des olympischen Dorfes am 30. Juli uberfuhrten Olympiateilnehmer sind offiziell Dopingfalle der Spiele. Brack wurde der Einnahme des verbotenen anabolen Mittels Stanozolol , mit dem bereits Ben Johnson 1988 gedopt war, uberfuhrt. Nicholson wurde positiv auf Entwasserungsmittel ( Diuretika ) getestet, das bei einer Einnahme aus gesundheitlichen Grunden nach IOC -Vorschriften offiziell angegeben werden muss, da es oft zur Verschleierung von Steroid -Doping eingesetzt wird.
    • 17. August: Bei Nan Aye Khine aus Myanmar , Viertplatzierte im Gewichtheben (bis 48 kg) der Frauen, wurden Spuren eines anabolen Steroides nachgewiesen. Sie raumte ein, regelmaßig ein Krauterextrakt einzunehmen, dessen Zusammensetzung sie aber nicht analysieren lasse. Nan Aye Khine wurde als erste Dopingsunderin, die bereits am Wettkampf teilgenommen hatte, nachtraglich von den Spielen ausgeschlossen.

    Im Vorfeld der Spiele ereignete sich ein Skandal, der die griechische Sportwelt erschuttern sollte. Nach einem fingierten Motorradunfall hatten sich die griechischen Sprinter Kostas Kenteris und Ekaterini Thanou zur angeblichen Behandlung in ein Athener Krankenhaus einliefern lassen. Gerade zu dieser Zeit war aber eine Dopingkontrolle angesetzt, der sie so entgingen. Es stellte sich heraus, dass sie sich zuvor zwei weiteren Kontrollen in Chicago und Tel Aviv entzogen hatten. Die Antidopingregeln besagen, dass die Verweigerung einer Dopingkontrolle automatisch als positive Probe gewertet wird. Bei einer IOC-Anhorung am 18. August kamen sie einem Ausschluss von den Olympischen Spielen in Athen zuvor und gaben den Verzicht auf ihre Teilnahme bekannt. Unterdessen gilt Christos Tzekos , ehemaliger Trainer von Kostas Kenteris, als Hauptverantwortlicher dieses Skandals. Griechische Behorden fanden in seinen Buros rund 1400 Packungen mit Anabolika und anderen verbotenen Substanzen.

    • 20. August: Die Usbekin Olga Shukina wurde von der Qualifikation im Kugelstoßen ausgeschlossen. Shchukina wurde positiv in einer Trainingskontrolle am 14. August 2004 auf Clenbuterol getestet. Ebenfalls positiv getestet wurde Sanamacha Chanu , eine indische Gewichtheberin. Bei ihr wurde in einer Kontrolle vom 15. August 2004 Furosemid (Diuretikum) gefunden. Ihr wurde der vierte Platz beim Gewichtheben in der Klasse 53 Kilogramm aberkannt.
    • 21. August: Beim griechischen Gewichtheber Leonidas Sampanis , der in der Klasse bis 62 kg Bronze gewonnen hatte, wurden nach einer Kontrolle in der A- und B-Probe stark erhohte Testosteronwerte festgestellt. Sabanis wurde daraufhin die Bronzemedaille aberkannt. Außerdem wurden bei Trainingskontrollen die Gewichtheber Nital Scharipow aus Kirgisistan und die russische Vizeweltmeisterin Albina Chomitsch positiv getestet. Mit Christoforos Choidis ist ein weiterer griechischer Sprinter nicht zu einem Dopingtest erschienen. Griechische Medien berichteten, dass Choidis bereits aus dem olympischen Dorf abgereist sei.
    • 23. August: Die russische Kugelstoßolympiasiegerin Irina Korschanenko ist des Dopings mit dem anabolen Steroid Stanozolol uberfuhrt worden. Korschanenko wurde ihre Goldmedaille aberkannt und von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Da sie bereits zum zweiten Mal erwischt wurde, muss sie mit einer lebenslangen Sperre rechnen.
    • 26. August: Der ungarische Gewichtheber Zoltan Kovacs hatte am 25. August nachdem er den Wettkampf in der 105-kg-Klasse vorzeitig beendet hatte, eine Dopingkontrolle verweigert. Er wurde von den Spielen ausgeschlossen. Der ukrainische Doppelvierer der Frauen verliert seine Bronzemedaille, weil der Mannschaftsarzt der Ruderin Olena Olefirenko ein verbotenes Stimulansmittel verschrieben hatte. Deshalb erfolgte auch nur eine Aberkennung der Medaille aber nicht der Ausschluss von den Olympischen Spielen.
    • 29. August: Dem ungarischen Hammerwerfer Adrian Annus wird die gewonnene Goldmedaille aufgrund von Manipulationen bei der ersten Dopingkontrolle nach dem Wettkampf und der Weigerung der Abgabe einer neuen Dopingprobe aberkannt.

    Im Fruhjahr 2012 ließ das IOC auf Druck der Offentlichkeit Nachtests mit neuen Testmethoden an zu diesem Zweck gelagerten Dopingproben der Athener Spiele vornehmen. Dies fuhrte zu funf weiteren Dopingbefunden, unter anderem bei dem belarussischen Hammerwerfer Iwan Zichan , der daraufhin bei den Olympischen Spielen 2012 nicht antrat. [5] [6] Im Dezember 2012 gab das IOC bekannt, noch einmal vor Ablauf der achtjahrigen Kontrollfrist Proben untersucht zu haben und erkannte vier Sportlern wegen Dopings mit anabolen Steroiden ihre Medaillen ab, darunter dem Kugelstoßer Jurij Bilonoh , der Diskuswerferin Iryna Jattschanka , der Kugelstoßerin Swetlana Kriweljowa sowie Hammerwerfer Iwan Zichan . [7]

    Wahrend der Planungsphase musste die neue Sicherheitslage berucksichtigt werden, welche sich insbesondere nach den Terroranschlage in den USA 2001 und in Madrid 2004 stark verandert hatte. Diese Maßnahmen fuhrten zu Sicherheitsausgaben in Hohe von uber eine Milliarde Euro statt wie geplant in Hohe von 250 Millionen.

    Die NATO beteiligte sich an den Sicherheitsmaßnahmen mit AWACS -Flugzeugen zur Sicherung des Luftraumes, sowie sieben Kriegsschiffen und einem U-Boot zur Sicherung der Agais und des Ionischen Meeres an den Sicherheitsmaßnahmen. Uber der Stadt kreiste ein mit Kameras und anderer Elektronik bestuckter Zeppelin , welcher den Sicherheitskraften Informationen liefern sollte. Das Luftschiff wurde fur 1,2 Millionen Euro in der Schweiz gechartert. Uber 70.000 Polizisten waren im Einsatz und uber 1000 Uberwachungskameras wurden installiert. Im Athener Umland wurden Patriot-Batterien aufgestellt, um Flugzeuge, die in die 75-Kilometer-Sicherheitszone um die Sportstatten eingedrungen waren, im Notfall abzuschießen.

    Von Papst Johannes Paul II. wurde der Wunsch nach friedlichen Spielen erklart.

    Am Samstag, dem 14. August 2004, kam es vor dem Pressedorf, das von 1600 Journalisten bewohnt wurde, in der Nahe des Olympiastadions zu einem falschen Bombenalarm. Der verdachtige Koffer enthielt aber nur normale Reisesachen.

    Nach der Vergabe der Spiele an Athen 1997 rechnete das Organisationskomitee mit Kosten von 1,25 Milliarden Euro. Es wurde auch ein Gewinn von 33 Millionen Euro erwartet. Die im Marz 2004 abgewahlte sozialistische Regierung ging noch von 4,6 Milliarden Euro fur die Sportstatten aus. Insgesamt kosteten sie dann jedoch fast sieben Milliarden Euro. Primare Ursache war die seit September 2001 verscharfte Sicherheitslage, verschiedene Staaten forderten besonderen Schutz sowohl bei Personen als auch im Allgemeinen.

    In Zusammenhang mit den Spielen wird haufig der Ausbau der Athener Verkehrsinfrastruktur gesehen, der neun Milliarden Euro kostete und u. a. zwei neue U-Bahn-Linien und die Wiedereinfuhrung der Straßenbahn beinhaltete. Tatsachlich handelte es sich um Projekte, die ohnehin in Planung und in Bau waren, deren Realisierung durch die Spiele nur beschleunigt wurde.

    Die Kulturstiftung DESTE veranstaltete die Ausstellung monument to now die einen Uberblick uber zeitgenossische Kunst aus der ganzen Welt bot.

    Kommerzialisierung

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    Neben den Sicherheitskontrollen bei den Besuchern der Veranstaltungen mussten diese auch zu den Sponsoren konkurrierenden Produkte abgeben oder in Verwahrung geben, beispielsweise bei Erfrischungsgetranken.

    Berichterstattung

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    Ungefahr 21.600 Medienvertreter berichteten von den Olympischen Spielen in Athen. Sie war zudem das erste Großereignis, das von dem amerikanischen Sender NBC und dem japanischen Sender NHK in High Definition Television (HDTV) ubertragen wurde. Die beiden deutschen offentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF berichteten abwechselnd rund 300 Stunden von den Olympischen Spielen. Zusatzlich wurden uber vier Digitalkanale noch mal 1100 Stunden Olympia gesendet.

    • ?Ich bin eigentlich nur hier, um am 22. August zum Postamt der Olympischen Spiele zu gehen und meine Goldmedaille abzuholen.“ ? Maurice Greene (USA), Olympiasieger von Sydney uber die 100 Meter, der in Athen jedoch nur Bronze gewann.
    Commons : Olympische Sommerspiele 2004  ? Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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    1. Athens 2004 auf www.olympic.org
    2. Archivierte Kopie ( Memento des Originals vom 19. August 2019 im Internet Archive )   Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft. Bitte prufe Original- und Archivlink gemaß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. @1 @2 Vorlage:Webachiv/IABot/www.sport.de
    3. Bericht im SPIEGEL
    4. Liz Robbins: South Korean Gymnast Appeals to Top Sports Court. In: The New York Times . 29. August 2004, abgerufen am 6. Mai 2015 .
    5. Tichons Startverzicht: Positiver Nachtest von 2004 ( Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today ) , Zeit Online/sid, 3. August 2012
    6. Emily Dugan: Five Athens drug cheats to be revealed. In: The Independent. 4. August 2012. Auf Independent.co.uk (englisch), abgerufen am 16. Dezember 2022.
    7. IOC Media Relations Team: IOC disqualifies four medallists from Athens 2004 following further analysis of stored samples. IOC , 5. Dezember 2012, abgerufen am 6. Dezember 2012 (englisch).