Spiele der XXVIII. Olympiade
|
Austragungsort:
|
Athen
(
Griechenland
)
|
Stadion:
|
Olympiastadion Athen
|
Eroffnungsfeier:
|
13. August 2004
|
Schlussfeier:
|
29. August 2004
|
Eroffnet durch:
|
Konstantinos Stefanopoulos
(Staatsprasident)
|
Olympischer Eid
:
|
Zoi Dimoschaki
(Sportlerin)
Lazaros Voreadis
(Kampfrichter)
|
Disziplinen:
|
40 (28 Sportarten)
|
Wettkampfe:
|
301
|
Lander:
|
202
|
Athleten:
|
10.911
(6582
, 4329
)
|
←
Sydney 2000
|
Peking 2008
→
|
Medaillenspiegel
|
Platz
|
Land
|
G
|
S
|
B
|
Ges.
|
1
|
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
|
36
|
39
|
26
|
101
|
2
|
China Volksrepublik
China
|
32
|
17
|
14
|
63
|
3
|
Russland
Russland
|
28
|
26
|
36
|
90
|
4
|
Australien
Australien
|
17
|
16
|
17
|
50
|
5
|
Japan
Japan
|
16
|
9
|
12
|
37
|
6
|
Deutschland
Deutschland
|
13
|
16
|
20
|
49
|
7
|
Frankreich
Frankreich
|
11
|
9
|
13
|
33
|
8
|
Italien
Italien
|
10
|
11
|
11
|
32
|
9
|
Korea Sud 1949
Sudkorea
|
9
|
12
|
9
|
30
|
10
|
Vereinigtes Konigreich
Großbritannien
|
9
|
9
|
12
|
30
|
…
|
…
|
…
|
…
|
…
|
…
|
27
|
Osterreich
Osterreich
|
2
|
4
|
1
|
7
|
…
|
…
|
…
|
…
|
…
|
…
|
46
|
Schweiz
Schweiz
|
1
|
1
|
3
|
5
|
Vollstandiger Medaillenspiegel
|
Die
Olympischen Sommerspiele 2004
(offiziell
Spiele der XXVIII.
Olympiade
genannt) fanden vom 13. bis zum 29. August 2004 in der
griechischen
Hauptstadt
Athen
statt. Nach den
I. Olympischen Spielen der Neuzeit
im Jahr 1896 und den inoffiziellen
Zwischenspielen 1906
, die vom
IOC
nicht offiziell als
Olympische Spiele
angesehen werden, war Athen zum zweiten Mal Ausrichter der
Olympischen Sommerspiele
. Erstmals seit den
Olympischen Sommerspielen 1992
in
Barcelona
kam wieder eine Stadt in Europa zum Zuge.
Noch nie zuvor gab es so viele Interessenten fur die Ausrichtung der Spiele.
Russland
,
Schweden
,
Frankreich
,
Argentinien
,
Brasilien
,
Italien
,
Puerto Rico
,
Sudafrika
, die
Turkei
,
Spanien
und
Griechenland
reichten die Bewerbungsunterlagen beim IOC ein.
Fur die Entscheidung am 5. September 1997 wurden
Rom
,
Kapstadt
, Athen,
Stockholm
und
Buenos Aires
als Kandidatenstadte zugelassen. Die Olympischen Spiele 2004 wurden in der IOC-Session in
Lausanne
nach Athen vergeben.
Die Vergabe der Spiele nach Athen wurde als Wiedergutmachung verstanden, nachdem sieben Jahre zuvor die Bewerbung fur die
Olympischen Spiele 1996
gescheitert war. Damals war man davon ausgegangen, dass die olympische Bewegung zur Feier des 100. Geburtstags der Olympischen Spiele der Neuzeit wieder an ihren Ausgangspunkt zuruckkehren wurde.
Vergabe der Olympischen Spiele 2004
Bewerbung
|
Land
|
Runde 1
|
Stichwahl
|
Runde 2
|
Runde 3
|
Runde 4
|
Athen 2004
|
Griechenland
Griechenland
|
32
|
?
|
38
|
52
|
66
|
Rom 2004
|
Italien
Italien
|
23
|
?
|
28
|
35
|
41
|
Kapstadt 2004
|
Sudafrika
Sudafrika
|
16
|
62
|
22
|
20
|
?
|
Stockholm 2004
|
Schweden
Schweden
|
20
|
?
|
19
|
?
|
?
|
Buenos Aires 2004
|
Argentinien
Argentinien
|
16
|
44
|
?
|
?
|
?
|
Nachdem Athen 1997 den Zuschlag zur Ausrichtung der Olympischen Spiele 2004 erhalten hatte, passierte bis ins Jahr 2000 nur wenig bei den Vorbereitungen. Erst nachdem der damalige
IOC
-Prasident
Juan Antonio Samaranch
Anfang des Jahres 2000 Athen mit dem Entzug der Spiele drohte, wurden die Arbeiten intensiviert. Zu den großten Infrastrukturvorhaben, die zu jener Zeit entstanden, gehorten die Ringautobahn, die U-Bahn-Linie 2 und 3 sowie die Wiedereinfuhrung der Straßenbahn. Auch Privatleute profitierten von offentlichen Forderungen, so wurde etwa das Sanieren von Hausfassaden bezuschusst.
Nach dem Regierungswechsel in Griechenland im Marz 2004 steigerten die Organisatoren noch einmal das Tempo der Arbeiten. Trotzdem wurde insbesondere in auslandischen Medien spekuliert, ob Athen bis zum Beginn der Spiele fertig werden wurde. Wenngleich im Juni 2004 erst 15 von 39 Sportstatten fertiggestellt waren, waren es zur Eroffnung alle. Sogar das Dach des
Olympiastadions
stand, welches nicht in der ursprunglichen Planung vorgesehen war. Hingegen wurde das Dach des Aquatics Centre nicht gebaut, angeblich aus Zeitgrunden, tatsachlich jedoch aus Kostengrunden.
Auf der 116. Vollversammlung des IOC griff der griechische Staatsprasident
Konstantinos Stefanopoulos
die Kritik durch das IOC an den Vorbereitungen scharf an. Der damals 77-jahrige sagte:
?Es hat ausgewogene, gerechtfertigte Vorschlage von ihrem Komitee und auch von ehrlichen Freunden der olympischen Idee gegeben. Verbittert war ich von einer Reihe bosartiger und ironischer Kommentare von anderen. Sie sagten einen organisatorischen Fehlschlag voraus.“
Weiter bemerkte er, im Bezug auf ein Interview des IOC-Prasidenten
Jacques Rogge
, in dem dieser die Vergabe der Spiele an Athen angeblich als Fehler bezeichnet hatte:
?Was ich nicht akzeptieren kann, sind Aussagen, dass es ein Fehler war, die Spiele an Griechenland zu vergeben.“
Insgesamt starben bei der Realisierung der Bauten 13 Arbeiter, was noch am Dienstag vor der Eroffnung der Spiele zu Protesten fuhrte. Die Demonstranten machten die Vernachlassigung der Sicherheitsmaßnahmen im Akkordbetrieb fur die Unfalle verantwortlich.
Erst spat kam es zu einem Ansturm auf die Eintrittskarten. Am 10. August 2004, dem Dienstag vor der Eroffnung, wurde ein neuer Verkaufsrekord mit 88.317 Karten aufgestellt. Zu diesem Zeitpunkt waren aber immer noch 2,7 Millionen der insgesamt 5,7 Millionen Karten zu haben.
Das visuelle Erscheinungsbild stand unter dem Hintergrund, dass die Besucher eine enge Verknupfung zu den antiken Spielen erwarteten, andererseits die Organisatoren auf einen zeitgemaßen Impuls wert legten. Es gelang um die Jahrtausendwende, welche gestalterisch allgemein neofunktional gepragt war, mit den bunten Farben und den ornamentalen Texturen die spateren Designtendenzen hin zu ornamentalen Tendenzen vorwegzunehmen und wesentlich zu pragen. Geleitet wurde das Designteam der Spiele von Theodora Mantzaris, die einzelnen Bausteine des Erscheinungsbildes wurden von Einzelpersonen innerhalb des Teams entworfen.
Als Schriftart wurde die
Gill Sans
ausgewahlt. Mit Erlaubnis des Rechteinhabers Monotype wurden 2000 die griechischen Buchstaben von Hector Charalambous und Panayiotis Haratzopoulos uberarbeitet. Diese Schriftart ist seitdem als
Gill Sans Hellenic
auch kommerziell erhaltlich.
Als erster Baustein des Corporate Design wurde 1999 das von Rodanthi Senduka designte Logo vorgestellt. Es ist als erstes olympisches Logo uberhaupt frei gezeichnet und nicht geometrisch konstruiert. Es zeigt einen
Olivenzweig
auf blauem Hintergrund. Damit wurde das Symbol der antiken Siegerehrungen aufgegriffen. Unter der Zeichnung steht der Schriftzug Athen 2004 auf Griechisch, Englisch oder Franzosisch.
Athene und Phoibos
waren die
Maskottchen
der Olympischen Spiele 2004 in Athen. Sie stellen die griechischen Gotter der Weisheit (
Athene
) sowie des Lichts und der Musik (
Apollo
, einer seiner gelaufigsten Beinamen lautete Phoibos) dar. Sie wurden von dem griechischen Designer
Spyros Gogos
entwickelt und vom
Organisationskomitee
der Spiele (ATHOC) aus 196 eingereichten Vorschlagen ausgewahlt.
Die beiden Maskottchen sind
Zwillinge
(obwohl in der griechischen Mythologie Artemis, und nicht Athene, die Zwillingsschwester Apolls ist) und symbolisieren damit die
Geschwisterlichkeit
unter allen Teilnehmern der Spiele. Die Farben Blau und Orange stehen fur das griechische Meer und die griechische Sonne.
In der Gestaltung sind Athena und Phoibos einer
Terrakottapuppe
aus dem
archaischen Zeitalter
(etwa 7. Jahrhundert v. Chr.) nachgebildet. Diese
Daidala
waren glockenformig und hatten bewegliche Glieder. Die Originale sind im
Archaologischen Nationalmuseum
von Athen ausgestellt.
Die Piktogramme wurden von Yiannis Kouroudis gestaltet, sie zeigen abstrahiert die verschiedenen Sportarten, die Art der Abstraktion ist antiken Vasenzeichnungen entlehnt.
Wahrend die Gestaltung der Frontseite der Medaillen seit 1928 unverandert war, erhielt das Organisationskomitee die Genehmigung, ein neues Design einzufuhren. Der neue Entwurf stammte von der Grafikerin
Elena Votsi
.
Von 1928 bis 2000 war auf der Vorderseite der Medaille die Siegesgottin
Nike
sitzend mit einem Olivenkranz in der Hand abgebildet. Seit 2004 und bei zukunftigen Olympischen Spielen wird Nike ins
Panathinaikon-Stadion
fliegen, um dem besten Athleten den Sieg zu bringen. Auf der Ruckseite sind das Emblem der Spiele von Athen und die
olympische Flamme
dargestellt sowie der Eroffnungsvers der achten Olympischen Ode von
Pindar
zu lesen (siehe unter
Μ?τερ ? χρυσοστεφ?νων ??θλων, Ο?λυμπ?α
).
Das Designteam gestaltete auch Briefmarken fur die griechische Post
ELTA
und Gedenkmunzen zu den Spielen.
Waren anfangs sehr viele Sportstatten schon vorhanden und geeignet, so entschloss man sich trotzdem zur Erstellung eines architektonischen Masterplans, der vor allem auch ein einheitliches architektonisches Gesamtbild geben sollte. Anders als bei der Grafik wurde in der Architektur ein einzelner Architekt, der Stararchitekt
Santiago Calatrava
mit den Entwurfen der wichtigen Bauten betraut (u. a. der
Olympia-Sportkomplex Athen
), wahrend die Gestaltungsauftrage der verstreuten Bauten an verschiedene Architekten gingen, wie etwa das Tennisstadion von Liana Nella-Potiropoulou.
Das Olympiastadion war in der ursprunglichen Planung nicht zur Umgestaltung vorgesehen, erhielt trotzdem ein neues Dach, da es ohnehin intensiv genutzt wird. Beim selten genutzten Aquatic Centre wurde hingegen das Dach aus Kostengrunden gestrichen, offiziell aus Zeitgrunden.
Das olympische Feuer wurde am 25. Marz 2004 im antiken
Olympia
entzundet. Der Fackellauf der Olympischen Spiele 2004 war der erste, der auch durch
Sudamerika
,
Afrika
und
Indien
fuhrte und somit jeden Kontinent erreichte. Auf der Route des Fackellaufes lagen alle ehemaligen Austragungsorte Olympischer Sommerspiele. Das olympische Feuer wurde in einer speziell ausgerusteten
Boeing 747
, die den Namen
Zeus
trug, transportiert.
Die Stationen des Fackellaufes waren:
- Sydney
,
Australien
Australien
(
2000
)
- Melbourne
,
Australien
Australien
(
1956
)
- Tokio
,
Japan
Japan
(
1964
)
- Seoul
,
Korea Sud 1949
Sudkorea
(
1988
)
- Peking
,
China Volksrepublik
China
(
2008
)
- Neu-Delhi
,
Indien
Indien
- Kairo
,
Agypten
Agypten
- Kapstadt
,
Sudafrika
Sudafrika
- Rio de Janeiro
,
Brasilien
Brasilien
(2016)
- Mexiko-Stadt
,
Mexiko
Mexiko
(
1968
)
- Los Angeles
,
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
(
1932
/
1984
)
- St. Louis
,
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
(
1904
)
- Atlanta
,
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
(
1996
)
- New York City
,
Vereinigte Staaten
Vereinigte Staaten
- Montreal
,
Kanada
Kanada
(
1976
)
- Antwerpen
,
Belgien
Belgien
(
1920
)
- Brussel
,
Belgien
Belgien
|
- Amsterdam
,
Niederlande
Niederlande
(
1928
)
- Genf
,
Schweiz
Schweiz
- Lausanne
,
Schweiz
Schweiz
- Paris
,
Frankreich
Frankreich
(
1900
/
1924
)
- London
,
Vereinigtes Konigreich
Vereinigtes Konigreich
(
1908
/
1948
/
2012
)
- Madrid
,
Spanien
Spanien
- Barcelona
,
Spanien
Spanien
(
1992
)
- Rom
,
Italien
Italien
(
1960
)
- Munchen
,
Deutschland
Deutschland
(
1972
)
- Berlin
,
Deutschland
Deutschland
(
1936
)
- Stockholm
,
Schweden
Schweden
(
1912
)
- Helsinki
,
Finnland
Finnland
(
1952
)
- Moskau
,
Russland
Russland
(
1980
)
- Kiew
,
Ukraine
Ukraine
- Istanbul
,
Turkei
Turkei
- Sofia
,
Bulgarien
Bulgarien
- Nikosia
,
Zypern 1960
Zypern
|
Am 9. Juli 2004 kehrte das olympische Feuer nach Griechenland zuruck, nachdem es am vorherigen Tag als letzte Auslandsetappe Zypern besuchte. Der mehr als einmonatige Fackellauf durch Griechenland, der nun folgte, fuhrte das Feuer, wahrend der Uberquerung eines Sees an der Grenze zu Albanien, auch auf albanisches Territorium. Einer der beruhmten Fackeltrager war
Otto Rehhagel
, der wenige Monate vorher uberraschend mit der griechischen Fußballnationalmannschaft Europameister wurde. Er trug die Fackel 2500 Meter uber die
Rio-Andirrio-Brucke
.
Wahrend der Eroffnungsfeier am 13. August 2004 in Athen entzundete der griechische Olympiasieger im Surfen
Nikolaos Kaklamanakis
das olympische Feuer in Form einer 31 Meter hohen Fackel im Olympiastadion.
In Athen wurde mit 202 teilnehmenden Nationen ein neuer Rekord aufgestellt. Die alte Bestmarke stammte von den
Olympischen Spielen 2000 in Sydney
, wo 199 Nationen starteten.
Ein versohnliches Signal war der gemeinsame Einmarsch von
Nord-
und
Sudkorea
wahrend der Eroffnungsfeier. Bei den Wettkampfen traten die beiden verfeindeten Lander aber separat an.
Das irakische Olympiateam erhielt besondere Unterstutzung. Die australische Luftwaffe stellte ein Flugzeug zum Transport der Olympiamannschaft zur Verfugung und das japanische Nationale Olympische Komitee stellte die Bekleidung fur die 48 irakischen Teammitglieder.
Europa
(5601 Athleten aus 48 Nationen)
|
|
|
|
Amerika
(1950 Athleten aus 42 Nationen)
|
|
|
|
Asien
(1826 Athleten aus 44 Nationen)
|
|
|
|
Afrika
(836 Athleten aus 54 Nationen)
|
|
|
|
Ozeanien
(679 Athleten aus 14 Nationen)
|
|
|
|
(Anzahl der Athleten)
*
erstmalige Teilnahme an Sommerspielen
|
Es wurden 301 Wettbewerbe (166 fur Manner, 125 fur Frauen, 1 Mixed- und 9 offene Wettbewerbe) in 28 Sportarten/40 Disziplinen ausgetragen. Im Vergleich zu
Sydney 2000
blieb das sportliche Programm nahezu gleich, die Anzahl der Wettbewerbe erhohte sich per Saldo nur um einen. Es gab folgende Anderungen:
- Im
Boxen
wurde eine Gewichtsklasse (Halbmittelgewicht) gestrichen.
- Im
Fechten
wurde fur die Frauen Sabel Einzel olympisch ? dafur entfiel Florett Mannschaft.
- Im
Freistilringen
kamen vier Gewichtsklassen fur Frauen (Fliegen-, Leicht-, Mittel- und Schwergewicht) hinzu, bei den Mannern entfiel das Fliegengewicht.
- Im
griechisch-romischen Ringen
wurde eine Gewichtsklasse (Fliegengewicht) gestrichen.
- Im
Segeln
ersetzte die Bootsklasse Yngling fur Frauen die offene Klasse Soling und aus der offenen Bootsklasse Star wurde eine Mannerklasse.
Insgesamt fanden 301 Wettbewerbe
[1]
in 28 Sportarten statt:
Anzahl der Wettkampfe in Klammern
Farblegende
Eroffnungsfeier
Wettkampftag (keine Entscheidungen)
Wettkampftag (x Entscheidungen)
Schlussfeier
Die Eroffnungsfeier der Olympischen Spiele 2004 in Athen fand am Freitag, dem 13. August 2004, statt. 74.000 Zuschauer verfolgten die Show, an der rund 4000 Darsteller beteiligt waren. Die Leitmotive der Eroffnungsfeier waren
Human Heartbeat
(menschlicher Herzschlag) und
Running
(Laufen).
Die Eroffnungsfeier begann mit einem 28 Sekunden langen
Countdown
, wobei jede Sekunde fur einen bisherigen Austragungsort
Olympischer Sommerspiele
stand. Zwei Trommler, einer im Olympiastadion, einer im antiken Olympia, der auf der Stadionleinwand zu sehen war, symbolisierten den Herzschlag. Ein Pfeil, der scheinbar aus dem antiken Olympia auf der Leinwand kam, entzundete die olympischen Ringe, die sich in der gefluteten Stadionmitte befanden.
Die Eroffnungsfeier hatte die griechische Geschichte mit ihren
mythologischen
Ursprungen als Thema. Als erstes marschierte eine Gruppe griechischer Trommler ein, zu der auch die beiden Trommler im antiken Olympia und im Olympiastadion gehorten. Sie sollten die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart der Olympischen Spiele verdeutlichen. Von der Leinwand aus fiel ein Komet in das Wasser im Stadion, in dem sich die brennenden olympischen Ringe befanden. Als Nachstes segelte ein kleiner Junge auf einem Papierschiff ins Stadion und schwang dabei die griechische Fahne. Gleichzeitig erschienen verschiedene Wesen aus griechischen Mythen wie ein
Kentaur
, der einen Speer aus Licht in die Stadionmitte warf, wo eine
Kykladenidol
erschien. Mit
Lasern
wurden verschiedene geometrische Figuren auf das Gesicht dieser Figur projiziert. Dann zerbrach diese Figur und ihre Bruchstucke schwammen auf dem Wasser davon. Es blieb eine kleine Darstellung eines
Kouros
aus der
archaischen Epoche
zuruck, welche ebenfalls zerbrach, so dass eine menschliche Skulptur aus der
klassischen Epoche des antiken Griechenlands
. Als auch diese Figur zerbrach, tauchte ein Wurfel aus dem Wasser auf, auf dem, wahrend er sich bewegte, dann ein Darsteller balancierte. Es wurden Bilder von Mannern, Frauen und Kindern verschiedener
Ethnien
und Altersklassen auf die treibenden Bruchstucke der Figuren projiziert. Die Bruchstucke erschienen am Ende dieses ersten Teiles der Eroffnungsfeier als Symbole der griechischen Inseln.
In der nachsten Szene erschien der griechische Gott der Liebe,
Eros
, uber einem Liebespaar im Wasser. Dann schwebte er uber einer Parada von historischen Szenen und Figuren. Diese Darstellung begann mit der
minoischen Kultur
, dann folgte die
mykenische Kultur
, die klassische Epoche und die
hellenistische Epoche
, deren Darstellung durch einen Schauspieler in der Rolle
Alexanders des Großen
eingefuhrt wurde. Dem folgte die Darstellung der
byzantinischen Kunst
, des
Griechischen Unabhangigkeitskrieges
und der griechischen Kultur des 20. Jahrhunderts. Am Ende der Parade stieg eine Frau in das Wasser und Laser erweckten den Anschein, dass das Wasser Sterne reflektieren wurde. Die Lichter sammelten sich um die Frau und bildeten einen
DNA-Strang
, der um die Darstellerin rotierte. Zum Schluss dieser Szene begaben sich alle Darsteller in den See, aus dessen Mitte ein
Olivenbaum
auftauchte.
Damit die Athleten ins Stadion einmarschieren konnten, wurden innerhalb von drei Minuten die 2,1 Millionen Liter Wasser aus der Stadionmitte abgelassen. Da Griechenland traditionsgemaß bei Olympischen Spielen immer als erste Nation einmarschiert, der Gastgeber jedoch als letztes, trug der griechische Fahnentrager, der Gewichtheber
Pyrros Dimas
die griechische Fahne an erster Stelle ins Stadion, die griechischen Athleten marschierten jedoch als letzte ein. Der Einmarsch der Nationen erfolgte nach dem
griechischen Alphabet
, weswegen
St. Lucia
als erste Nation einmarschierte. Fahnentrager der deutschen Mannschaft war der Reiter
Ludger Beerbaum
, Osterreich wurde vom Segler
Roman Hagara
angefuhrt. Die Fahne der Schweiz trug der Tennisspieler
Roger Federer
. Die beiden koreanischen Staaten marschierten gemeinsam unter einer Flagge ein. Untermalt wurde der Einmarsch der Athleten mit
elektronischer Musik
vom niederlandischen
DJ Tiesto
.
Nun folgte der zeremonielle Teil der Eroffnungsfeier mit den Reden der OK-Prasidentin
Gianna Angelopoulos-Daskalaki
und des IOC-Prasidenten
Jacques Rogge
. Offiziell wurden die Spiele vom griechischen Staatsprasidenten
Konstantinos Stefanopoulos
mit dem Satz, den die Olympische Charta vorschreibt, eroffnet: ?Ich erklare die Spiele von Athen, zur Feier der XXVIII. Olympiade neuer Zeitrechnung fur eroffnet.“
Den olympischen Eid sprachen die griechische Schwimmerin
Zoi Dimoschaki
und der griechische Basketballschiedsrichter
Lazaros Voreadis
.
Die olympische Fackel wurde von
Nikos Galis
, einem ehemaligen griechischen Basketballspieler, ins Stadion getragen. Dort trugen es noch die griechische Fußballlegende
Dimitrios Domazos
, die Hurdenolympiasiegerin von 1992
Paraskevi Patoulidou
, der Gewichthebenolympiasieger von 1992, 1996 und 2000
Akakios Kachiasvilis
und der Turnolympiasieger von 1996
Ioannis Melissanidis
. Der letzte Fackeltrager war der Segelolympiasieger von 1996
Nikolaos Kaklamanakis
, der das olympische Feuer um 23:05 Uhr MEZ entzundete, in Athen war es schon 0:05 Uhr.
In Anlehnung an die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit und die
Olympischen Spiele der Antike
bekamen die Sieger der Wettbewerbe zu den obligatorischen Medaillen zusatzlich einen Kranz aus Zweigen des Olivenbaums.
Am 29. August 2004 fand die Schlussfeier der Olympischen Spiele 2004 im Athener Olympiastadion vor rund 70.000 Zuschauern statt. In ihr wurde die Siegerehrung fur den letzten Wettbewerb, den Marathon, den der Italiener
Stefano Baldini
gewann, vorgenommen. Danach marschierten die Fahnentrager aller Nationen gefolgt von den Athleten, die nicht nach Herkunft getrennt waren, ein. Es gab kurze Reden der Chefin des Organisationskomitees
Gianna Angelopoulos-Daskalaki
und dem IOC-Prasidenten
Jacques Rogge
, der die Athener Spieler als ?unvergessliche, traumhafte Spiele“ beschrieb. Er brach damit mit der Tradition, in der Schlussrede des IOC-Prasidenten die Spiele als die besten aller Zeiten zu benennen, wie es sein Vorganger
Juan Antonio Samaranch
immer tat.
Den Mittelpunkt der Zeremonie stellte die Ubergabe der olympischen Flagge der
Olympischen Spiele von 1920 in Antwerpen
vom Burgermeister Athens an den Burgermeister des nachsten Austragungsortes,
Peking
, dar. Die Hymnen der beiden Lander wurden gespielt und ihre Flaggen gehisst. Nach der Ubergabe der Flagge, stellte sich die
Volksrepublik China
mit einem kurzen Programm mit Tanzern, Artisten und Musikern vor, wahrend dessen auch die Band
Nuzi shier yuefang
auftrat. Nach diesen Auftritten erklarte Rogge die Olympischen Spiele 2004 in Athen fur beendet.
Ein junges griechisches Madchen hielt eine kleine Lampe mit der olympischen Flamme und gab sie an andere Kinder weiter, bevor es das olympische Feuer auspustete. Die Schlussfeier endete mit dem Auftritt der griechischen Sanger und Sangerinnen
Anna Vissi
,
Sakis Rouvas
,
Eleftheria Arvanitaki
,
Alkistis Protopsalti
,
Marinella
,
Giorgos Dalaras
,
Dimitra Galani
und
Haris Alexiou
.
Die Wettbewerbe im Badminton wurden von den asiatischen Mannschaften dominiert. Das Einzel der Manner gewann der Indonesier
Taufik Hidayat
vor
Shon Seung-mo
aus Sudkorea und
Sony Dwi Kuncoro
, der ebenfalls aus Indonesien stammte. Bester Europaer war der Dane
Peter Gade
auf Rang funf. Im Mannerdoppel holten Teams aus Sudkorea Gold und Silber. Den Bronzerang belegte das Duo aus Indonesien. Das danische Doppel aus
Jens Eriksen
und
Martin Lundgaard Hansen
verpasste mit Platz vier knapp eine Medaille.
Bei den Frauen gewann
Zhang Ning
aus China vor
Mia Audina
aus den Niederlanden und ihrer Landsfrau
Zhou Mi
. Die ersten beiden Platze im Frauendoppel belegten chinesische Teams. Bronze gewannen Koreanerinnen.
Das Mixed-Turnier gewannen die Chinesen
Zhang Jun
und
Gao Ling
vor dem Team
Nathan Robertson
/
Gail Emms
aus Großbritannien und
Jens Eriksen
/
Mette Schjoldager
aus Danemark.
Das
Baseballturnier
der Olympischen Spiele 2004 gewann die Mannschaft aus Kuba. Sie besiegte im Finale die australische Mannschaft mit 6:2, die damit die Silbermedaille gewann. Im Spiel um Platz drei bezwang Japan Kanada mit 11:2 und belegte damit den Bronzerang.
Gastgeber Griechenland belegte in der Vorrunde den siebten Platz von acht Teilnehmern. Die ersten vier qualifizierten sich fur die Halbfinals.
Am 12. August fand außerdem die Ranglistenrunde im Einzelwettbewerb des Bogenschießen der Manner und auch der Frauen auf der Luftwaffenbasis Dekelia statt.
Erfolgreichste Boxnation wurde wieder einmal Kuba mit funf Olympiasiegern. Uberraschend stark prasentierten sich auch die Russen mit drei Olympiasiegern. Die anderen Olympiasieger kamen aus den USA, Thailand und Kasachstan. Nur zwei deutsche Boxer erreichten die Medaillenrange, scheiterten aber im Halbfinale und gewannen Bronze.
Schon zwei Tage vor der offiziellen Eroffnung der Olympischen Spiele begannen die Wettbewerbe mit den ersten Vorrundenbegegnungen im Fußballturnier der Frauen. Die
deutsche Frauenfußballnationalmannschaft
gewann ihr erstes Spiel in diesem Turnier gegen China mit 8:0. Allein vier Tore steuerte
Birgit Prinz
bei, die in der 13., 21., 72. und 88. Minute traf. Die Schwedinnen, die 2003 das WM-Finale gegen Deutschland verloren hatten, verloren uberraschend mit 0:1 gegen Japan. Des Weiteren gab es die Begegnungen Griechenland ? USA (0:3) und Brasilien ? Australien (1:0).
Außerdem gab es die ersten Begegnungen im Fußballturnier der Herren. Das Spiel Mali gegen Mexiko endete unentschieden mit 0:0. Ebenfalls unentschieden mit 1:1 trennten sich auch Tunesien und Australien. Argentinien und Serbien und Montenegro trennten sich 6:0. Beim Spiel Griechenland gegen Sudkorea (2:2) kam es nach funf Minuten zu einem Bildausfall im griechischen Fernsehen, der 25 Minuten andauerte.
Einen Tag vor der Eroffnung besiegte die
irakische Fußballnationalmannschaft
uberraschend Portugal mit 4:2. Des Weiteren trafen Paraguay und Japan (4:3), Ghana und Italien (2:2) sowie Costa Rica und Marokko (0:0) aufeinander.
Es wurden zwei
Handballturniere
ausgetragen.
Im Finale der
Frauen
konnte sich
Danemark
die Goldmedaille mit einem 38:36-Sieg uber
Sudkorea
sichern. Das Spiel um den dritten Platz gewann die
Ukraine
durch ein 21:18 gegen
Frankreich
.
Das Finale der
Manner
gewann
Kroatien
26:24 gegen die
deutsche Auswahl
. Die Bronzemedaille sicherte sich
Russland
durch ein 28:26 gegen
Ungarn
.
Informationen zu den Austragungsorten, den Ergebnissen der Vorrunde und den Mannschaftsaufstellungen finden sich in
diesem Artikel
.
Der mogliche Gold-Hattrick nach ihren Titelgewinnen in
Atlanta
und
Sydney
blieb den Hollandern verwehrt: das Herrenendspiel gewann Australien mit 2:1 nach Verlangerung. Starsturmer
Jamie Dwyer
schoss das erste
Golden Goal
in einem olympischen Finale und verhalf den australischen Hockeyherren so zu ihrem ersten Olympiasieg der Geschichte. Der amtierende Welt- und Europameister Deutschland gewann Bronze durch einen 4:3-Sieg gegen Spanien ebenfalls durch ein Golden Goal.
Das Hockeyturnier der Damen gewann uberraschend das deutsche Team gegen das favorisierte Team aus den Niederlanden. Mit zwei Toren in der 1. Halbzeit ging Deutschland mit 2:0 in Fuhrung (Torschutzen
Anke Kuhn
,
Franziska Gude
). Der Niederlande gelang in der 2. Halbzeit nach einer Strafecke zwar noch der 1:2-Anschlusstreffer durch
Maartje Scheepstra
. Der Ausgleich, der eine Verlangerung bedeutet hatte, fiel jedoch nicht mehr. Mit dem Titel schrieben Deutschlands Hockeydamen zugleich Sportgeschichte, denn mit dem Sieg errang ein deutsches Damenteam erstmals eine Goldmedaille bei einem olympischen Hockeyturnier. Bronze gewannen die Weltmeisterinnen aus Argentinien.
Die erste deutsche Medaille gewann
Julia Matijass
mit Bronze im
Judo
der Damen bis 48 Kilogramm. Mit einem
Uchimata
, einem Innenschenkelwurf, gewann sie den Kampf um Platz drei.
Claudia Heill
gewann als erste Osterreicherin im Judo eine olympische Medaille.
Die erste sportliche Kontroverse loste der iranische Judoka
Arash Miresmaeili
aus, der aus Sympathie mit den Palastinensern auf seinen Start bei den Spielen verzichtete, weil er in der ersten Runde gegen den Israeli
Ehud Vaks
hatte antreten mussen. Der Iraner zahlte als Weltmeister von 2001 und 2003 zu den Favoriten auf eine Medaille.
Olympiasieger wurden Zsuzsanna Voros (Ungarn) und Andrej Moisejew (Russland).
Im
Straßenradrennen
der Manner gewann der Italiener
Paolo Bettini
nach 5:41:44 h vor dem Portugiesen
Sergio Paulinho
und dem Belgier
Axel Merckx
. Nur vier Sekunden dahinter belegte
Erik Zabel
als Sieger des Sprints des Hauptfeldes den vierten Platz. Der Titelverteidiger
Jan Ullrich
erreichte nur Platz 19.
Jens Voigt
erreichte als weiterer deutscher Starter Platz 64.
Andreas Kloden
musste das Rennen mit Krampfen aufgeben. Das Zuschauerinteresse am Straßenradrennen war ziemlich gering, wofur auch die Hitze mit bis zu 40 Grad verantwortlich gewesen sein kann. Das Einzelzeitfahren uber 48 Kilometer gewann der US-Amerikaner
Tyler Hamilton
mit einer Zeit von 57:37,74 min vor dem Russen
Wjatscheslaw Wladimirowitsch Jekimow
. Bronze holte
Bobby Julich
, ebenfalls aus den USA. Bester Deutscher war
Michael Rich
mit Platz funf. Jan Ullrich, der im Zeitfahren von Sydney Silber gewann, wurde Siebter. Wie spater herauskam, war die A-Probe des Siegers Hamilton positiv. Zu einer Bestrafung kam es nicht, weil die B-Probe falsch gelagert worden war und daher nicht verwendet werden konnte. Im August 2012 wurde Hamilton jedoch nachtraglich der Olympiasieg aberkannt, so dass die folgenden Fahrer nachruckten und Jekimow die Goldmedaille erhielt.
[2]
Sara Carrigan
aus Australien gewann das 118,8 Kilometer lange
Straßenradrennen der Frauen
vor der Deutschen
Judith Arndt
und der Russin
Olga Sljussarewa
. Arndt geriet in die Schlagzeilen, weil sie bei der Zieluberfahrt ihren Mittelfinger zeigte. Damit wollte sie gegen ihren Verband protestieren, der ihre Lebensgefahrtin,
Petra Rossner
, trotz guter Leistungen im Vorfeld nicht nominiert hatte. Im Einzelzeitfahren uber 24 Kilometer, das die Niederlanderin
Leontien Zijlaard-van Moorsel
gewann, belegte die Schweizerin
Karin Thurig
den Bronzerang. Deutsche Fahrerinnen konnten sich nicht auf vorderen Rangen platzieren.
Die Norwegerin
Gunn-Rita Dahle
siegte im
Mountainbikerennen
der Frauen. Die Deutsche
Sabine Spitz
wurde Dritte,
Ivonne Kraft
belegte Rang sieben. Bei den Manner siegte im
Mountainbikerennen
Julien Absalon
. Die Platze sechs und sieben belegten die beiden Schweizer
Ralph Naf
und
Thomas Frischknecht
vor dem Deutschen
Manuel Fumic
.
Die Bahnradwettbewerbe wurden von den Australiern dominiert: Sie gewannen vier der acht Wettbewerbe. Unter anderem sicherten sie sich mit
Ryan Bayley
den Sprint und gewannen die Mannschaftsverfolgung uber 4000 Meter. Die einzige deutsche Goldmedaille in den Bahnradwettbewerben errangen
Jens Fiedler
,
Stefan Nimke
und
Rene Wolff
mit 43,980 s im olympischen Sprint. Daneben konnte Deutschland drei Bronzemedaillen verbuchen, die von Rene Wolff im Sprint, Stefan Nimke im 1000-Meter-Zeitfahren und
Guido Fulst
im Punktefahren gewonnen wurden.
Franco Marvulli
und
Bruno Risi
gewannen Silber im Zweier-Mannschaftsfahren und errangen damit die einzige Schweizer Medaille auf der Bahn.
Die vier Bahnradwettbewerbe der Frauen wurden von vier Nationen gewonnen. Die deutsche Starterin
Katrin Meinke
belegte den elften Rang im 500 Meter langen Zeitfahren mit 35,088 s und den achten Platz im Punktefahren. Ihre beste Platzierung war Rang sechs im Sprint. Die Schweizerin
Karin Thurig
erreichte mit 3:34,831 min in der 3000-Meter-Einzelverfolgung Rang funf.
Die erste Medaillenentscheidung fiel bei den Schutzinnen im Luftgewehr. Die deutsche Favoritin
Sonja Pfeilschifter
erreichte nur Platz sechs und enttauschte damit die, in die deutschen Schutzinnen gesetzten, Hoffnung auf die erste Medaille. Im Wettbewerb Luftpistole der Manner gewann der Chinese
Wang Yifu
vor den beiden Russen
Michail Nestrujew
und
Wladimir Issakow
.
Im letztmals bei Olympischen Spielen ausgetragenen Wettbewerb auf die
Laufende Scheibe
stellte
Manfred Kurzer
aus
Frankfurt (Oder)
im Vorkampf mit 590 Ringen einen neuen Weltrekord auf und lag vor dem abschließenden Finale sechs Ringe vor dem zweitplatzierten Teilnehmer. Im Finalkampf konnte Kurzer trotz zweier sehr schlechter Schusse die Fuhrung verteidigen und wurde vor
Alexander Blinow
und
Dmitri Lykin
Olympiasieger.
Ralf Schumann
schaffte es in der Disziplin
Olympische Schnellfeuerpistole
, als erster Schutze bei drei Olympischen Spielen jeweils die Goldmedaille zu erringen. Schon in Seoul 1988 gewann Schumann die Silbermedaille, damals fur die Mannschaft der
DDR
.
Die deutsche 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel der Frauen im Schwimmen enttauschte mit Platz vier. Die deutsche Staffel mit
Franziska van Almsick
,
Antje Buschschulte
,
Petra Dallmann
und
Daniela Gotz
lag mit 3:37,94 min hinter den Goldmedaillengewinnerinnen aus Australien, die mit 3:35,94 min den von den Deutschen bei den
Europameisterschaften 2002
aufgestellten Weltrekord verbesserten, den USA und den Niederlanden. Beim letzten Wechsel lag die deutsche 4-mal-100-Meter-Freistilstaffel noch auf Platz drei, aber Franziska van Almsick konnte nicht mit der Hollanderin
Inge de Bruijn
mithalten.
Bei den Mannern gewann die
ungarische
Mannschaft Gold, Silber ging an
Serbien und Montenegro
und Bronze an
Russland
.
Die Frauenmannschaft aus
Italien
holte Gold,
Griechenland
Silber und die
USA
Bronze.
Die olympischen
Triathlonwettbewerbe
bestanden aus den Teildisziplinen 1,5 Kilometer
Schwimmen
, 40 Kilometer
Radfahren
und 10 Kilometer
Laufen
. Bei den Mannern gewann der Neuseelander
Hamish Carter
Gold vor seinem Landsmann
Bevan Docherty
. Dritter wurde der Schweizer
Sven Riederer
. Bester Deutscher war
Andreas Raelert
mit Rang sechs, der sich nur knapp vor dem zweiten schweizerischen Starter
Olivier Marceau
auf Rang acht, positionieren konnte. Der
Bautzener
Maik Petzold
erreichte den 19. Rang. Auf Rang 26 konnte sich der dritte deutsche Starter,
Sebastian Dehmer
, platzieren. Der dritte Schweizer,
Reto Hug
, erreichte als Vierzigster das Ziel.
Den Triathlon der Frauen gewann die Osterreicherin
Kate Allen
vor
Loretta Harrop
aus Australien und
Susan Williams
aus den USA.
Brigitte McMahon
aus der Schweiz belegte den zehnten Platz vor der Deutschen
Anja Dittmer
, die elfte wurde.
Joelle Franzmann
, die zweite deutsche Starterin, kam auf Rang 16 ein und platzierte sich damit drei Platze vor der zweiten Schweizerin
Nicola Spirig
. Auf Rang 28 landete die zweite osterreichische Starterin.
Anna Dogonadze
holte Gold fur das deutsche Team. Auch
Henrik Stehlik
konnte beim Sieg des Ukrainers
Yuri Nikitin
mit seiner Bronzemedaille durchaus uberzeugen.
Im Hallenvolleyball der Manner gewann
Brasilien
bei seiner zwolften Teilnahme zum dritten Mal die Goldmedaille. Im Finale besiegten die Sudamerikaner
Italien
mit 3:1.
Russland
sicherten sich gegen die
USA
die Bronzemedaille. Bei den Frauen entthronte
China
den zuvor dreimal in Folge siegreichen Titelverteidiger
Kuba
und wurde mit einem 3:2 im Endspiel gegen Russland zum zweiten Mal Olympiasieger. Die Kubanerinnen gewannen das Spiel um Bronze gegen die USA.
Im Beachvolleyballwettbewerb der Manner kam das siegreiche Duo erstmals nicht aus den USA. Die Brasilianer
Ricardo Santos
und
Emanuel Rego
gewannen das Finale gegen die Spanier
Javier Bosma
und
Pablo Herrera Allepuz
mit 2:0. Die Schweizer
Patrick Heuscher
und
Stefan Kobel
sicherten sich die Bronzemedaille. Bei den Frauen kronten die US-Amerikanerinnen
Kerri Walsh
und
Misty May
ihre Erfolgsserie mit dem Olympiasieg. Den Brasilianerinnen
Adriana Behar
und
Shelda Bede
blieb wie vier Jahre zuvor nur die Silbermedaille. Bronze ging an das zweite US-Team
Holly McPeak
/
Elaine Youngs
.
- Erfolgreichster Athlet war der
US-Amerikaner
Michael Phelps
. Er gewann in den Schwimmwettbewerben acht Medaillen (sechsmal Gold, zweimal Bronze). Damit ist er neben
Alexander Ditjatin
(
Turnen
, 1980) der einzige Athlet, der an
einem
Austragungsort so viele Medaillen errang.
- Erfolgreichste Athletin war die
australische
Schwimmerin
Petria Thomas
mit drei Gold- und einer Silbermedaille.
- Die Kanutin
Birgit Fischer
gewann auch bei ihren sechsten Olympischen Spielen, wie bei den funf vorangegangenen Teilnahmen, eine Goldmedaille. Sie ist mit insgesamt acht Gold- und vier Silbermedaillen die erfolgreichste deutsche Olympionikin. Ihr erstes olympisches Gold gewann Birgit Fischer 24 Jahre zuvor, bei den
Spielen 1980 in Moskau
.
- Ein Pechvogel der Spiele war
Matthew Emmons
, der, klar in Fuhrung liegend, im letzten Schuss des Kleinkaliber-Dreistellungskampf auf die benachbarte Scheibe des Osterreichers
Christian Planer
schoss. Damit reichte es bei 0 Punkten im letzten Schuss nur noch fur Rang acht. Durch diesen Fehlschuss kam Planer noch zu Bronze.
[3]
Emmons gewann jedoch Gold im Liegendanschlag.
- Den deutschen
Vielseitigkeitsreitern
wurde nach einem Protest
Frankreichs
die Goldmedaille aberkannt und eine Strafe von 12 Punkten wegen Zeituberschreitung angerechnet, da der deutschen Schlussreiterin
Bettina Hoy
am Anfang des Parcours ein Fehler unterlaufen war. Dadurch fiel die Mannschaft auf den vierten Rang in der Gesamtwertung ab. Hoy uberquerte unabsichtlich wahrend einer kurzen Einreitrunde die Startlinie. Die Zeitmessung wahrend ihres Siegesritts setzte aber ebenfalls fehlerhaft erst nach einem zweiten Uberreiten der Startlinie ein. Regelgemaß hatte dies aber schon nach dem ersten Uberschreiten geschehen mussen.
- Deshalb wurde Deutschland nach eigenem Einspruch gegen dieses Urteil die Goldmedaille aus Grunden der Sportlichkeit wieder zuerkannt. Der deutschen Schlussreiterin hatte bereits beim ersten Uberqueren der Startlinie der Beginn der Zeitmessung durch die Jury angezeigt werden mussen. Damit hatte Hoy die Chance gehabt, die kurze Runde schneller zu beenden und somit in der erlaubten Zeit von 90 Sekunden bleiben konnen.
- Nach erneutem Einspruch der nachfolgenden Nationen Frankreich,
Großbritannien
und der
USA
wurde die Entscheidung an den
Internationalen Sportgerichtshof
verwiesen. Dieser entschied am 21. August, dass Deutschland beide Medaillen wieder abzuerkennen sind. Das Gericht begrundete die von vielen Seiten heftig kritisierte Entscheidung damit, dass das Schiedsgericht der
FEI
, welches der deutschen Mannschaft und Bettina Hoy die Medaille nach dem deutschen Einspruch wieder zusprach, die Entscheidung der Ground Jury des Weltverbandes gar nicht hatte aufheben durfen, da es sich dabei um eine Tatsachenentscheidung handelte.
- Am 25. August reichte der Weltreiterverband FEI ein Gnadengesuch beim IOC ein, die Goldmedaille zweimal zu vergeben, aber die Medaillen der Deutschen nicht offiziell zu werten. Dieses Gnadengesuch wurde vom IOC am 27. August abgelehnt. Damit ist die Entscheidung endgultig.
- Nach dem Finale des Einzelmehrkampfs im
Turnen
wurden drei Kampfrichter vom Weltturnverband suspendiert. Es hatte sich herausgestellt, dass dem drittplatzierten Sudkoreaner
Yang Tae-young
ein zu niedriger Anfangswert zugestanden worden war. Statt von einer Basis von 10,0 Punkten startete er mit bloß 9,9 Punkten. Ware alles korrekt abgelaufen, hatte der Sudkoreaner gewonnen und nicht der US-Amerikaner
Paul Hamm
. Der
CAS
entschied, dass das Ergebnis nicht mehr geandert wird, weil Yang nicht unmittelbar nach der Benotung, sondern erst nach dem Ende des Wettbewerbes protestiert hatte. Die verantwortlichen Preisrichter wurden von der FIG suspendiert.
[4]
- Ein bis dahin einmaliger Vorfall ereignete sich beim Turnwettkampf am Reck. Nach der mit Hochstschwierigkeiten geturnten Ubung des Russen
Alexei Nemow
, des Olympiasiegers von Sydney 2000, mit fast perfekter Ausfuhrung, konnte nur ein kleiner Ausfallschritt beim Abgang fur einen Abzug in der Benotung sorgen. Statt der 10,0 gab es nur eine 9,725 wegen des kleinen Patzers am Ende der Ubung. Im Publikum brach ein lautstarker Proteststurm los, der mehr als 20 Minuten anhielt. Der Wettbewerb wurde unterbrochen und nach etlichen Minuten korrigierte das Kampfgericht die Note auf 9,762, ohne dass sich Nemow in der Platzierung verbesserte (Platz 5). Nachdem der US-Amerikaner
Paul Hamm
fur eine sichtbar weniger gute Ubung eine bessere Benotung erhalten hatte, ging der Protest des Publikums weiter. Nemow selbst sorgte mit beschwichtigenden Gesten fur eine Beruhigung beim Publikum. Schließlich siegte der Italiener
Igor Cassina
. Nemow wurde 2005 fur sein Verhalten mit dem Fair Play Preis ausgezeichnet.
- Beim letzten Wettkampf der Spiele, dem
Marathonlauf
der Manner, ereignete sich ein bedenklicher Zwischenfall. Der bis dahin fuhrende
Brasilianer
Vanderlei de Lima
wurde acht Kilometer vor dem Ziel von einem Verruckten von der Straße gezerrt. Zu diesem Zeitpunkt hatte de Lima 48 Sekunden Vorsprung und verlor wegen dieses Zwischenfalls etwa 20 Sekunden. Funf Kilometer vor dem Ziel wurde er vom
Italiener
Stefano Baldini
und dem
US-Amerikaner
Meb Keflezighi
uberholt. De Lima wurde am Ende Dritter.
- Spater wurde bekannt, dass es sich bei dem Verruckten um den
Iren
Cornelius Horan
handelt, einem religiosen Fanatiker, der immer wieder bei sportlichen Anlassen fur Zwischenfalle sorgt. So war er beispielsweise 2003 beim
Formel-1-GP
in
Silverstone
wahrend des Rennens uber die Rennstrecke gelaufen.
- Jacques Rogge
, der Prasident des
IOC
, uberreichte de Lima die
Pierre-de-Coubertin-Medaille
fur exemplarischen Sportsgeist.
Durch die Intensivierung und Verbesserung der
Dopingkontrollen
wurde bei diesen Olympischen Spielen eine Vielzahl von Athleten positiv getestet. Nach einer Uberfuhrung der Athleten wird ihnen die Leistung aberkannt. Es erfolgt eine
Disqualifikation
von allen weiteren Wettbewerben durch die
IOC-Disziplinarkommission
und sie mussen mit einer mehrjahrigen
Wettkampfsperre
rechnen.
Schon in den Monaten vor den Olympischen Spielen wurden viele potenzielle Olympiateilnehmer positiv getestet, darunter der
Schweizer
Radprofi
und Exweltmeister
Oscar Camenzind
(22. Juli,
EPO
), der irische Langstreckenlaufer
Cathal Lombard
(EPO), die
spanische
Radfahrerin
Janet Puiggrois Miranda
(17. Juli, EPO), der spanische EM-Dritte im
Kajak
-Einer
Jovino Gozalez
(16. Juli, EPO), US-
Sprinter
Jerome Young
(23. Juli, EPO, wegen fruheren Dopings nun fur zwei Jahre gesperrt), der
belgische
Mountainbikeweltmeister
Filip Meirhaeghe
(25. Juni, EPO), die
australische
Gewichtheberin
Caroline Pileggi
(verweigerter Dopingtest im Juni) und zahlreiche Dopingfalle mit
Tetrahydrogestrinon
(THG) in der US-
Leichtathletik
im Zusammenhang mit dem Dopingskandal um das
US-amerikanische
Dopinganalyselabor
BALCO
. Sprintweltmeisterin
Torri Edwards
durfte nicht antreten, die Amerikanerin war bei einem Meeting auf der Karibikinsel Martinique positiv auf das Stimulanzmittel
Nikethamid
getestet worden.
- 9. August: Die ersten offiziellen Dopingfalle der Athener Spiele sind die
Baseballspieler
Andreas James Brack
und
Derek Nicholson
aus der
griechischen
Mannschaft. Die fur Griechenland startenden Greco-Amerikaner wurden am 5. August nach der Ankunft in Athen getestet. Alle nach der Eroffnung des olympischen Dorfes am 30. Juli uberfuhrten Olympiateilnehmer sind offiziell Dopingfalle der Spiele. Brack wurde der Einnahme des verbotenen
anabolen
Mittels
Stanozolol
, mit dem bereits
Ben Johnson
1988
gedopt war, uberfuhrt. Nicholson wurde positiv auf Entwasserungsmittel (
Diuretika
) getestet, das bei einer Einnahme aus gesundheitlichen Grunden nach
IOC
-Vorschriften offiziell angegeben werden muss, da es oft zur Verschleierung von
Steroid
-Doping eingesetzt wird.
- 17. August: Bei
Nan Aye Khine
aus
Myanmar
, Viertplatzierte im Gewichtheben (bis 48 kg) der Frauen, wurden Spuren eines
anabolen
Steroides nachgewiesen. Sie raumte ein, regelmaßig ein
Krauterextrakt
einzunehmen, dessen Zusammensetzung sie aber nicht analysieren lasse. Nan Aye Khine wurde als erste Dopingsunderin, die bereits am Wettkampf teilgenommen hatte, nachtraglich von den Spielen ausgeschlossen.
Im Vorfeld der Spiele ereignete sich ein Skandal, der die griechische Sportwelt erschuttern sollte. Nach einem fingierten Motorradunfall hatten sich die
griechischen
Sprinter
Kostas Kenteris
und
Ekaterini Thanou
zur angeblichen Behandlung in ein Athener Krankenhaus einliefern lassen. Gerade zu dieser Zeit war aber eine
Dopingkontrolle
angesetzt, der sie so entgingen. Es stellte sich heraus, dass sie sich zuvor zwei weiteren Kontrollen in
Chicago
und
Tel Aviv
entzogen hatten. Die Antidopingregeln besagen, dass die Verweigerung einer Dopingkontrolle automatisch als positive Probe gewertet wird. Bei einer
IOC-Anhorung
am 18. August kamen sie einem Ausschluss von den Olympischen Spielen in Athen zuvor und gaben den Verzicht auf ihre Teilnahme bekannt. Unterdessen gilt
Christos Tzekos
, ehemaliger Trainer von Kostas Kenteris, als Hauptverantwortlicher dieses Skandals. Griechische Behorden fanden in seinen Buros rund 1400 Packungen mit
Anabolika
und anderen verbotenen Substanzen.
- 20. August: Die Usbekin
Olga Shukina
wurde von der Qualifikation im Kugelstoßen ausgeschlossen. Shchukina wurde positiv in einer Trainingskontrolle am 14. August 2004 auf
Clenbuterol
getestet. Ebenfalls positiv getestet wurde
Sanamacha Chanu
, eine indische Gewichtheberin. Bei ihr wurde in einer Kontrolle vom 15. August 2004
Furosemid
(Diuretikum) gefunden. Ihr wurde der vierte Platz beim Gewichtheben in der Klasse 53 Kilogramm aberkannt.
- 21. August: Beim griechischen Gewichtheber
Leonidas Sampanis
, der in der Klasse bis 62 kg Bronze gewonnen hatte, wurden nach einer Kontrolle in der A- und B-Probe stark erhohte Testosteronwerte festgestellt. Sabanis wurde daraufhin die Bronzemedaille aberkannt. Außerdem wurden bei Trainingskontrollen die Gewichtheber
Nital Scharipow
aus
Kirgisistan
und die
russische
Vizeweltmeisterin
Albina Chomitsch
positiv getestet. Mit
Christoforos Choidis
ist ein weiterer griechischer Sprinter nicht zu einem Dopingtest erschienen. Griechische Medien berichteten, dass Choidis bereits aus dem olympischen Dorf abgereist sei.
- 23. August: Die russische
Kugelstoßolympiasiegerin
Irina Korschanenko
ist des Dopings mit dem anabolen Steroid
Stanozolol
uberfuhrt worden. Korschanenko wurde ihre Goldmedaille aberkannt und von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Da sie bereits zum zweiten Mal erwischt wurde, muss sie mit einer lebenslangen Sperre rechnen.
- 26. August: Der ungarische
Gewichtheber
Zoltan Kovacs
hatte am 25. August nachdem er den Wettkampf in der 105-kg-Klasse vorzeitig beendet hatte, eine Dopingkontrolle verweigert. Er wurde von den Spielen ausgeschlossen. Der
ukrainische
Doppelvierer der Frauen verliert seine Bronzemedaille, weil der Mannschaftsarzt der
Ruderin
Olena Olefirenko
ein verbotenes Stimulansmittel verschrieben hatte. Deshalb erfolgte auch nur eine Aberkennung der Medaille aber nicht der Ausschluss von den Olympischen Spielen.
- 29. August: Dem ungarischen Hammerwerfer
Adrian Annus
wird die gewonnene Goldmedaille aufgrund von Manipulationen bei der ersten Dopingkontrolle nach dem Wettkampf und der Weigerung der Abgabe einer neuen Dopingprobe aberkannt.
Im Fruhjahr 2012 ließ das
IOC
auf Druck der Offentlichkeit Nachtests mit neuen Testmethoden an zu diesem Zweck gelagerten Dopingproben der Athener Spiele vornehmen. Dies fuhrte zu funf weiteren Dopingbefunden, unter anderem bei dem belarussischen Hammerwerfer
Iwan Zichan
, der daraufhin bei den
Olympischen Spielen 2012
nicht antrat.
[5]
[6]
Im Dezember 2012 gab das IOC bekannt, noch einmal vor Ablauf der achtjahrigen Kontrollfrist Proben untersucht zu haben und erkannte vier Sportlern wegen Dopings mit anabolen Steroiden ihre Medaillen ab, darunter dem Kugelstoßer
Jurij Bilonoh
, der Diskuswerferin
Iryna Jattschanka
, der Kugelstoßerin
Swetlana Kriweljowa
sowie Hammerwerfer
Iwan Zichan
.
[7]
Wahrend der Planungsphase musste die neue Sicherheitslage berucksichtigt werden, welche sich insbesondere nach den
Terroranschlage in den USA 2001
und in
Madrid 2004
stark verandert hatte. Diese Maßnahmen fuhrten zu Sicherheitsausgaben in Hohe von uber eine Milliarde Euro statt wie geplant in Hohe von 250 Millionen.
Die
NATO
beteiligte sich an den Sicherheitsmaßnahmen mit
AWACS
-Flugzeugen zur Sicherung des Luftraumes, sowie sieben Kriegsschiffen und einem U-Boot zur Sicherung der
Agais
und des
Ionischen Meeres
an den Sicherheitsmaßnahmen. Uber der Stadt kreiste ein mit Kameras und anderer Elektronik bestuckter
Zeppelin
, welcher den Sicherheitskraften Informationen liefern sollte. Das Luftschiff wurde fur 1,2 Millionen Euro in der
Schweiz
gechartert. Uber 70.000 Polizisten waren im Einsatz und uber 1000 Uberwachungskameras wurden installiert. Im Athener Umland wurden
Patriot-Batterien
aufgestellt, um Flugzeuge, die in die 75-Kilometer-Sicherheitszone um die Sportstatten eingedrungen waren, im Notfall abzuschießen.
Von
Papst
Johannes Paul II.
wurde der Wunsch nach friedlichen Spielen erklart.
Am Samstag, dem 14. August 2004, kam es vor dem Pressedorf, das von 1600 Journalisten bewohnt wurde, in der Nahe des Olympiastadions zu einem falschen Bombenalarm. Der verdachtige Koffer enthielt aber nur normale Reisesachen.
Nach der Vergabe der Spiele an Athen 1997 rechnete das Organisationskomitee mit Kosten von 1,25 Milliarden Euro. Es wurde auch ein Gewinn von 33 Millionen Euro erwartet. Die im Marz 2004 abgewahlte sozialistische Regierung ging noch von 4,6 Milliarden Euro fur die Sportstatten aus. Insgesamt kosteten sie dann jedoch fast sieben Milliarden Euro. Primare Ursache war die seit September 2001 verscharfte Sicherheitslage, verschiedene Staaten forderten besonderen Schutz sowohl bei Personen als auch im Allgemeinen.
In Zusammenhang mit den Spielen wird haufig der Ausbau der Athener
Verkehrsinfrastruktur
gesehen, der neun Milliarden Euro kostete und u. a. zwei neue U-Bahn-Linien und die Wiedereinfuhrung der Straßenbahn beinhaltete. Tatsachlich handelte es sich um Projekte, die ohnehin in Planung und in Bau waren, deren Realisierung durch die Spiele nur beschleunigt wurde.
Die Kulturstiftung
DESTE
veranstaltete die Ausstellung
monument to now
die einen Uberblick uber zeitgenossische Kunst aus der ganzen Welt bot.
Neben den Sicherheitskontrollen bei den Besuchern der Veranstaltungen mussten diese auch zu den Sponsoren konkurrierenden Produkte abgeben oder in Verwahrung geben, beispielsweise bei Erfrischungsgetranken.
Ungefahr 21.600 Medienvertreter berichteten von den Olympischen Spielen in Athen. Sie war zudem das erste Großereignis, das von dem amerikanischen Sender
NBC
und dem japanischen Sender
NHK
in
High Definition Television
(HDTV) ubertragen wurde. Die beiden deutschen offentlich-rechtlichen Sender
Das Erste
und
ZDF
berichteten abwechselnd rund 300 Stunden von den Olympischen Spielen. Zusatzlich wurden uber vier Digitalkanale noch mal 1100 Stunden Olympia gesendet.
- ?Ich bin eigentlich nur hier, um am 22. August zum Postamt der Olympischen Spiele zu gehen und meine Goldmedaille abzuholen.“
? Maurice Greene (USA), Olympiasieger von Sydney uber die 100 Meter, der in Athen jedoch nur Bronze gewann.
- ↑
Athens 2004 auf www.olympic.org
- ↑
Archivierte Kopie
(
Memento
des
Originals
vom 19. August 2019 im
Internet Archive
)
Info:
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Anleitung
und entferne dann diesen Hinweis.
@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.sport.de
- ↑
Bericht im SPIEGEL
- ↑
Liz Robbins:
South Korean Gymnast Appeals to Top Sports Court.
In:
The New York Times
.
29. August 2004,
abgerufen am 6. Mai 2015
.
- ↑
Tichons Startverzicht: Positiver Nachtest von 2004
(
Memento
vom 12. Februar 2013 im Webarchiv
archive.today
)
, Zeit Online/sid, 3. August 2012
- ↑
Emily Dugan:
Five Athens drug cheats to be revealed.
In:
The Independent.
4. August 2012. Auf Independent.co.uk (englisch), abgerufen am 16. Dezember 2022.
- ↑
IOC Media Relations Team:
IOC disqualifies four medallists from Athens 2004 following further analysis of stored samples.
IOC
, 5. Dezember 2012,
abgerufen am 6. Dezember 2012
(englisch).