EMI
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EMI (Begriffsklarung)
aufgefuhrt.
EMI-Hauptsitz, London (2006)
EMI
[
iː ?m a?
] war eines der vier weltgroßten
Major-Musiklabels
. 2011 wurde es in großen Teilen von der
Universal Music Group
ubernommen und seitdem großtenteils zerschlagen.
Unter dem Dach der
EMI Group Limited
befinden sich sowohl das Tontragerunternehmen
EMI Music
mit mehreren
Sublabels
als auch der Musikverlag
EMI Music Publishing
.
Die Firma wurde im Marz 1931 als
E
lectric and
M
usical
I
ndustries Ltd
als Zusammenschluss von
UK Columbia Records
und
Gramophone Company
/
HMV
gegrundet. Die Wurzeln von EMI reichen damit zuruck bis in das Jahr 1898, als die Londoner Gramophone Company unter Beteiligung des Schallplattenpioniers
Emil Berliner
gegrundet wurde.
[2]
Im gleichen Jahr eroffnete EMI die beruhmten
Abbey-Road-Studios
.
Wahrend des Zweiten Weltkrieges und in den Jahren danach entwickelten die EMI Laboratories in Hayes
Radaranlagen
und
Lenkwaffen
. 1958 wurde dort unter der Leitung von
Godfrey Hounsfield
der Transistorcomputer EMIDEC 1100 gebaut. Ebenfalls unter der Leitung von Hounsfield wurde dort von 1967 bis 1976 der erste
Computertomograph
entwickelt. Finanziert werden konnte diese kostspielige Entwicklung vor allem aus den enormen Gewinnen des Unternehmens mit dem Verkauf von Aufnahmen der
Beatles
.
Im Februar 1979 kaufte EMI die
United-Artists
-Tochterfirma
United Artists Records
. Im Jahr 1980 fusionierte die EMI Ltd. mit dem britischen Unternehmen
Thorn Electrical Industries
zu
Thorn EMI Ltd
. Zu den Tatigkeitsfeldern, die Thorn Electrical Industries mit in den Konzern brachte, gehorten unter anderem Radar- und Verteidigungstechnik, was auch dem Plattenlabel einige Kritik einbrachte. 1989 erwarb Thorn EMI Ltd den Songkatalog SBK Entertainment World (uber 300.000 Einzelwerke aus der Popmusik einschließlich der dazugehorigen Rechte) fur 295 Millionen US-Dollar. Diesen zu den weltweit großten zahlenden Katalog erwarb SBK 1986 von CBS fur 125 Mill. US-Dollar.
[3]
Im Jahr 1991 ubernahm Thorn EMI das Label Chrysalis Records sowie im Jahr 1992 fur eine Milliarde US-Dollar das bis dahin unabhangig agierende Tontragerunternehmen Virgin Records von der
Virgin Group
[4]
. Der in uber 40 Landern tatige
Großkonzern
wurde im August 1996 wieder in die beiden unabhangig voneinander operierenden Gesellschaften Thorn und EMI Group aufgeteilt.
[5]
Nachdem sich die EMI Group spatestens seit 2001 in einer strukturellen und spater auch konjunkturellen
Unternehmenskrise
befand, finanzierte die Großbank
Citigroup
im September 2007 die
Unternehmensubernahme
durch den Investmentfonds
Terra Firma Capital Partners
(Inhaber: der Londoner Großinvestor Guy Hands), was sich als Fehlinvestition herausstellte. Durch den Einbruch im CD-Verkauf hatte die EMI im Jahr 2007 einen Verlust vor Steuern von 263,6 Millionen Pfund zu verzeichnen. Infolge der Konzernubernahme sollten vor allem im Marketingbereich etwa 28 Millionen Pfund eingespart werden. Die weltweite Zahl von zu der Zeit 5500 Mitarbeitern der EMI Group sollte weiter abgebaut werden.
[6]
Nachdem
Terra Firma
die Kreditzinsen fur die Kaufpreisfinanzierung nicht mehr aufbringen konnte, hatte die Citigroup die EMI-
Aktien
von Terra Firma im Februar 2011 ubernommen.
[7]
Durch Kreditabschreibungen verlor die Citigroup 2,2 Milliarden £ (ursprunglich £ 3,4 Mrd. Kredite),
Terra Firma
seinen Eigenkapitalanteil von 1,7 Mrd. £.
[8]
Die Ubernahme von EMI durch
Terra Firma
stellte sich damit als einer der großten Fehlschlage der
Leveraged Buy-outs
der Finanzgeschichte heraus. Schließlich erwarb die
Universal Music Group
das Aktienpaket, was durch die EU-Kommission im September 2012 genehmigt wurde. Infolgedessen wurden die deutschen Teile der EMI-Labels
Capitol Records
,
Blue Note Records
und
Virgin Schallplatten
im Mai 2013 nach Berlin zentralisiert, der Hauptsitz der Electrola GmbH wurde im Mai 2013 nach Munchen verlegt. Das Schlager- und Pop-Label
Electrola
wurde zu
Universal Music Deutschland GmbH
nach Munchen verlagert, wo es seit 1. Mai 2013 das
Volksmusik
-Label
Koch Universal Music
als
Sublabel
weiterfuhrt. Nur das Label
Rhington
verbleibt ? wegen des ausschließlich kolschen Repertoires wie die Holding
EMI Recorded Music GmbH
? in Koln.
[9]
Nach der spektakularen Ubernahme besteht der Musikmarkt lediglich noch aus drei
Major Labels
: Universal Music Group,
Sony Music Entertainment
und
Warner Music Group
.
Im November 2011 wurde bekannt, dass EMI zerschlagen und die Unternehmensteile ?EMI Music“ und ?EMI Music Publishing“ einzeln verkauft werden. Das Musikgeschaft, also den Hauptteil des Konzerns, in Form der Aktien hatte fur 1,9 Mrd. Euro die amerikanische
Universal Music Group
ubernommen, eine Tochter des franzosischen
Vivendi
-Konzerns und großter Musikkonzern der Welt. Ein internationales Konsortium unter Fuhrung des amerikanischen Publishers des zweitgroßten Musiklabels
Sony Music
,
Sony/ATV Music Publishing
, erwarb die Verwertungsrechte fur 2,2 Mrd. Dollar in Form der ?EMI Music Publishing“, der Tochter fur das Verlagsgeschaft von EMI.
[10]
Schließlich gingen noch einige Sub-Labels sowie EMIs Geschafte in verschiedenen Teilen Europas an die
Warner Music Group
, das drittgroßte Musikunternehmen. Ferner erhielt die deutsche
BMG Rights Management
, seit einiger Zeit viertgroßtes Musikunternehmen, die sich erfolglos als Konkurrent Sonys um die Ubernahme der gesamten EMI Music Publishing beworben hatte,
[11]
das einzelne Label
Mute Records
, wobei es sich den Vertrieb davon mit Sony Music aufteilte. In der Folgezeit kaufte BMG Sony noch weitere Teile des EMI-Music-Publishing-Katalogs ab.
Am 21. September 2012 wurde der Verkauf von EMI UMG in Europa und den Vereinigten Staaten durch die Europaische Kommission und die Federal Trade Commission genehmigt. Damit die Marktmacht des neuen Unternehmens nicht zu groß wurde, mussten das EMI-Plattenlabel
Parlophone
,
Mute Records
und weitere Vermogenswerte verkauft werden.
Parlophone
hat Vertrage mit Kunstlern wie
Coldplay
und
Pink Floyd
.
[12]
Bis zur Ubernahme von
BMG Music Publishing
durch die zum franzosischen Medienkonzern
Vivendi
gehorende
Universal Music Publishing Group
galt EMI Music Publishing mit einem Katalog von uber einer Million Titeln als großter Musikverlag der Welt mit einem
Jahresumsatz
von 419,6 Millionen
Pfund Sterling
sowie einem operativen
Gewinn
von 105,4 Millionen GBP (bezogen auf das Jahr 2005).
[13]
Ende 2007 startete EMI Music Publishing Germany den kostenpflichtigen Online-Musikdienst
filmersclub.de
, der Videofilmern die Filmvertonung ermoglicht. Der Online-Musikdienst wurde zum 31. Oktober 2011 eingestellt. Der Katalog von filmersclub enthielt rund 100.000 Musikstucke aus allen Genres und Epochen und ist damit das großte Musikarchiv fur Hobby-Videofilmer im Internet. Das Repertoire war komplett verschlagwortet und ermoglichte die Suche nach Stichworten und Kategorien. Alle Musiktitel konnten vorgehort und heruntergeladen werden. Die hochauflosenden Mp3-Dateien verfugten uber keinen
Kopierschutz
und waren in jedes gangige
Videoschnittprogramm
einlesbar.
Im Februar 2008 wurde eine Kooperation mit dem
BDFA
geschlossen.
Komponisten der bereitgestellten
Filmmusik
sind unter anderem
Paul Hardcastle
,
Harry Gregson-Williams
, Curtis Schwartz, Frederic Talgorn,
Trevor Jones
,
Ron Goodwin
und Hermann Skibbe.
2018 ubernahm die Sony Corporation of America, eine Tochter des japanischen Elektronikkonzerns
Sony
, fur 1,9 Mrd. Dollar (1,61 Mrd. Euro) den Anteil von 60 %, den ein Konsortium um die staatseigene
Mubadala Investment Company
aus den Vereinigten Arabischen Emiraten an EMI Music Publishing gehalten hatte. Sony besitzt damit rund 90 % am Unternehmen, die restlichen Anteile gehoren den Erben von
Michael Jackson
.
[14]
[15]
Fast 50 Jahre lang war EMI das großte Plattenlabel der Welt und wurde zuletzt zu den vier großen
Major-Labels
gezahlt. Laut dem eigenen Selbstverstandnis war EMI Music jedoch die großte
Independent
-Musikgesellschaft der Welt. EMI Music hatte im Geschaftsjahr 2005/2006 einen Jahresumsatz von 1660,3 Millionen GBP und einen operativen Gewinn von uber 145,1 Millionen GBP.
[16]
EMI Music reprasentierte 2008 mehr als 14.000 Kunstler.
[17]
Seit mehreren Jahren war EMI Music daran interessiert, den Konkurrenten
Warner Music Group
zu ubernehmen, um damit zum einen an den Weltmarktfuhrer Universal Music heranzurucken und sich zum anderen wieder vor
Sony BMG
positionieren zu konnen. Anfang Mai 2006 hatte die Warner Music Group ein Ubernahmeangebot von EMI zuruckgewiesen und selbst mit einem eigenen Ubernahmeangebot reagiert.
[18]
Im Zuge der nachtraglichen gerichtlichen Untersagung der
Fusion
von Sony Music und BMG nahmen sowohl EMI Music als auch die Warner Music Group zwischenzeitlich Abstand von den Fusionsplanen.
[19]
Im Februar 2007 gab es ein erneutes Ubernahmeangebot an EMI von Warner.
[20]
Am 2. April 2007 gab EMI auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit
Steve Jobs
, CEO von
Apple Inc.
, bekannt, dass der gesamte Musikkatalog in einer hoheren Qualitat (256 kBit/s anstatt von 128 kBit/s) und ohne Kopierschutz (
DRM
) erhaltlich sein werde. Der
iTunes Store
war die erste Vertriebsplattform, die die DRM-freien Lieder verkaufte. Nutzer, die bereits EMI-Lieder gekauft hatten, sollten die Moglichkeit haben, fur einen Aufpreis die qualitativ hochwertigere und DRM-freie Version zu erhalten. EMI war das erste Major-Label, das sich zu diesem Schritt entschied. Fehlende Nachfrage veranlasste Apple dazu, den Preis ab dem 17. Oktober 2007 auf den iTunes-Standardpreis zu senken.
Laut Guy Hands erzielte EMI nur mit 15 % der 14.000 EMI-Kunstler Gewinne. Durch das Zerstoren nicht verkaufter CDs entstanden jahrlich Kosten in Hohe von 25 Millionen Pfund.
[17]
Laut
Los Angeles Times
sind knapp neun von zehn EMI-Kunstlern nicht profitabel.
[21]
Im Geschaftsjahr 2008 musste EMI Music einen Verlust in Hohe von 1,2 Milliarden US-Dollar verbuchen, wahrend der Umsatz von 2,8 auf 2,3 Milliarden US-Dollar sank.
[22]
Im Rahmen der Krise der Musikindustrie intensivierte 2008 EMI seine Zusammenarbeit mit dem Konkurrenten Warner Music. Beide Konzerne ubernahmen im asiatischen Raum Vertriebstatigkeiten fur den anderen. Wahrend EMI den Vertrieb fur Warner in Indien und im Nahen Osten organisierte, vertrieb Warner EMIs Produkte in Sudostasien.
[23]
His Master’s Voice
? Zur EMI gehoriges Label
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. London, Batsford, 1997.
- Peter Wicke:
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[25]
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vom 13. Oktober 2007 im
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23. Mai 2018
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Info:
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@1
@2
Vorlage:Webachiv/IABot/www.morgenpost.de
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Sony Corporation to acquire EMI Music Publishing from Mubadala.
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EMI CLASSICS & VIRGIN CLASSICS JOIN THE WARNER MUSIC GROUP FAMILY
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Peter Wicke:
Popmusik als Industrieprodukt.
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