Der derzeitige Lebensstil der Menschheit ubersteigt die Regenerationsfahigkeit der Erde immer mehr. Am heutigen Mittwoch sind alle Baume, Wasser, fruchtbare Boden und Fische aufgebraucht, die die Erde im gesamten Jahr 2018 erneuern kann, teilte die Nichtregierungsorganisation Global Footprint Network (GFN) mit. Fur die verbleibenden funf Monate des Jahres uberzieht die Menschheit ihr naturliches Budget.

Der symbolische sogenannte Erduberlastungs- oder Welterschopfungstag verlagert sich dieses Jahr erneut weiter nach vorn, auch weil immer mehr Kohlenstoffdioxid ausgestoßen wird. Anfang der Siebzigerjahre fiel er auf den 29. Dezember, 2016 auf den 8. August und im vergangenen Jahr auf den 3. August.

Schuld daran seien "ubermaßiger Konsum und Verschwendung", sagte Valerie Gramond, Leiterin der GFN-Partnerorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) Frankreich. Die Fahigkeit des Planeten, sich zu regenerieren, werde gefahrdet, etwa durch intensive Fischerei. Gramond erinnerte daran, dass weltweit ein Drittel aller Nahrungsmittel im Abfall lande.

"Kleine Staaten mit einer geringen Bevolkerungszahl wie Katar oder Luxemburg haben einen außerst großen okologischen Fußabdruck", sagte Pierre Cannet, beim WWF Leiter des Programms Klima, Energie und nachhaltige Stadte. Der okologische Fußabdruck misst, wie ein Mensch mit seinem Lebensstil die Umwelt belastet. Ginge die gesamte Menschheit mit den naturlichen Ressourcen so um wie Luxemburg oder Katar, ware der Welterschopfungstag bereits auf den 9. beziehungsweise 19. Februar gefallen. Wurde Vietnam zugrunde gelegt, ware das entsprechende Datum dagegen der 21. Dezember.

Das Global Footprint Network sieht verschiedene Moglichkeiten, um etwas gegen die Uberforderung des Planeten zu tun. Man musse klimafreundliche Energie fordern, das Bevolkerungswachstum bremsen, weniger Lebensmittel wegschmeißen und weniger Fleisch essen.