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Wetterlexikon - WetterKontor
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Wetterlexikon

Hier konnen sie sich Erlauterungen zu mehreren hundert Begriffen aus den Bereichen Wetter und Klima aber auch aus anderen naturwissenschaftlichen Themenfeldern abrufen.


Die Geschichte der Wettervorhersage

Was fur uns heute selbstverstandlich ist, namlich eine verlassliche Wettervorhersage, war fur die langste Zeit in der Geschichte der Menschheit ein unerfullbarer Traum. Bei Blitz, Donner oder Durre furchtete man fruher den Zorn der Gotter. Spater wurden Bauernregeln aufgestellt, um das Wetterchaos zu ordnen, und es gab einen sogenannten "Hundertjahrigen Kalender". Eine hohe Zuverlassigkeit der Wettervorhersagen wurde erst durch den technischen Fortschritt erreicht.

Von Wetterspruchen bis zu ersten Erklarungsversuchen

Wer heute im Internet nach dem aktuellen Wetter sucht, wird schnell fundig und erhalt eine verlassliche Prognose, ob man bei strahlendem Sonnenschein draußen im Garten sitzen oder lieber in den eigenen vier Wanden bleiben sollte. Zeichnet sich ein Dauerregen ab, gibt es erfreulicherweise entsprechende Freizeit-Tipps bei schlechtem Wetter - das kann man in den eigenen vier Wanden machen!

Dies war nicht immer so. Lange Zeit beschrankte sich die Meteorologie darauf, Wetterphanomene zu beobachten und zu erklaren. Wetterspruche, vergleichbar mit unseren Bauernregeln, wurden bereits vor 5.000 Jahren von den Babyloniern und Agyptern aufgeschrieben. Uber Jahrtausende hinweg waren die Menschen der Meinung, durch Gebete und Opfergaben das gewunschte Wetter herbeifuhren und Wetterkatastrophen abwenden zu konnen.

Schon damals versuchte man, die vermeintlichen Launen der Gotter empirisch zu erklaren: Mit Messungen im Athener "Turm der Winde" begann die Meteorologie des Altertums. Und auch der Philosoph Aristoteles versuchte im 4. Jahrhundert v. Chr. in seiner "Meteorologica", das Wetter wissenschaftlich zu erklaren. Mehr als 200 Wetterregeln hatte sein Schuler Theophrast von Eresos nach jahrelangen Beobachtungen aufgeschrieben. Diese Vorhersagen waren ebenso falsch wie die Bauernregeln, die in den ersten Wetterbuchern fur das Volk enthalten waren.

Ein Fehlschlag war auch der beruhmte ?Hundertjahrige Kalender“. Dennoch gibt es eine Vielzahl von Bauernregeln, die uber die Jahrhunderte Bestand hatten und in vielen Fallen zutreffend waren. Sie sind ein Spiegelbild der Erfahrungen der Bauern uber Generationen hinweg. Eine Erfahrung, die die Abhangigkeit der Bauern vom Wetter veranschaulicht und auf der kontinuierlichen Beobachtung der Wetterbedingungen beruht.

Die Geburt der modernen Meteorologie

Die systematische Beobachtung und Vorhersage von Wetterphanomenen hat lange gedauert. Im Jahr 1780 wurde ein erstes Netz von Beobachtungsstationen errichtet, das sich von Gronland bis nach Russland erstreckte. Die alteste heute noch betriebene Station ist auf dem Hohen Peißenberg in Bayern beheimatet.

Mit der Erstellung der ersten Wetterkarte mit Hoch- und Tiefdruckgebieten durch den Breslauer Professor Heinrich Wilhelm Brandes begann 1820 die moderne Meteorologie. 1878 wurde die Meteorologische Centralstation in Bayern durch Ludwig II. gegrundet. An Bahnhofen und Poststationen hingen ihre Berichte aus. Mit der Erfindung des Motorflugs im Jahre 1909 gewann die meteorologische Forschung zunehmend an Bedeutung. Flugzeuge wurden zu wichtigen Forschungsobjekten, mit denen das Wetter großraumig beobachtet beziehungsweise fotografiert und meteorologische Daten gemessen werden konnten. Mit dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich die Luftfahrttechnik enorm weiter. Wetterkarten erschienen ab 1929 regelmaßig in Zeitungen . Großraumige Vorhersagen scheiterten aber noch an der Technik.

Vom ersten Radar zur heutigen computerbasierten Vorhersage

Wahrend des Zweiten Weltkrieges kam das in den 1930er Jahren entwickelte Radar zum Einsatz. Mit Hilfe von speziellen Wetterradare war es moglich, neuartige Daten zur Wetterbeobachtung zu gewinnen. So wurden von der Wehrmacht von 1941 bis 1945 Wetterstationen in der Arktis unterhalten. Ein wichtiger Meilenstein fur die meteorologische Forschung war der Einsatz von Wettersatelliten . Der Start des ersten Wettersatelliten war im Jahr 1960. Ein Quantensprung in der Wettervorhersage wurde durch die rasanten Fortschritte in der Datenverarbeitung und durch leistungsfahige Computer moglich.

Immer mehr Daten von immer mehr Messstellen werden heutzutage verarbeitet. Die komplexen Algorithmen und Modelle, mit denen diese Daten ausgewertet werden, erfordern leistungsfahige Rechner. In dem Maße, wie die Leistungsfahigkeit der Computersysteme zunimmt, steigt auch die Genauigkeit der Vorhersagen.

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