Irgendwie war er immer schon da
"Wenn es nicht Peres ware, konnte man mit Sicherheit sagen, dass die Prasidentschaft ihm zufallen wird", lasterte noch gestern die liberale Tageszeitung "Haaretz". Jetzt hat er allen noch einmal gezeigt: Auch Schimon Peres kann gewinnen.
Aber Peres ubernimmt ein schwieriges, umstrittenes und von Skandalen beschadigtes Amt. Langst wird in Israel daruber diskutiert, es ganz abzuschaffen - Peres konnte am Ende seiner siebenjahrigen Amtszeit vielleicht der letzte Prasident Israels gewesen sein. Es ist ohnehin eine eigentlich recht kleine Aufgabe, die jetzt auf den Vater dreier langst erwachsener Kinder zukommt: Ein israelischer Prasident hat nicht viel zu sagen. Gut moglich, dass Peres versuchen wird, den Posten aus eigener Kraft und Autoritat heraus mehr als moralische Instanz zu etablieren. Aber die meisten Israelis kummert es wenig, wer in der Prasidentenresidenz sitzt - zumal heute, wo Politiker in Israel einen so schlechten Ruf genießen wie nie zuvor.