Lina Joys Schicksal ist langst kein Einzelfall mehr. Erst dieser Tage machte die unglaubliche Geschichte eines jungen Chinesen Schlagzeilen. Er war bei seiner Geburt im Krankenhaus verwechselt worden und wuchs bei einer muslimischen Malaien-Familie auf. Obwohl der Irrtum jetzt, nach gut zwei Jahrzehnten, endlich eingeraumt wurde und der junge Mann zu seinen leiblichen (christlich, chinesischen) Eltern zuruckkehren konnte, gar deren Namen annahm, verweigern ihm die Scharia-Gerichte, die islamische Glaubensgemeinschaft zu verlassen.
Wie bei Lina Joy auch, haben auch im Fall des Chinesen erzkonservative Imame das Sagen. Sie betrachten die Abkehr vom Islam, die sogenannte Apostasie als Verbrechen, das laut einer Koraninterpretation (Hadith) mit dem Tod zu bestrafen sei. ("Tote jeden, der seine Religion wechselt").