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Udo Ulfkotte: Umstrittener Publizist und ehemaliger FAZ-Journalist ist tot - DER SPIEGEL

Rechtspopulismus Umstrittener Publizist Udo Ulfkotte ist tot

Der fruhere "FAZ"-Journalist und umstrittene Buchautor Udo Ulfkotte ist tot. Er erlag am Freitag einem Herzinfarkt. Das bestatigte die Familie SPIEGEL ONLINE. Ulfkotte wurde 56 Jahre alt.
Udo Ulfkotte

Udo Ulfkotte

Foto: laif

Der umstrittene Buchautor und politische Aktivist Udo Ulfkotte ist gestorben. Er erlag am Freitag einem Herzinfarkt, wie seine Familie SPIEGEL ONLINE bestatigte. Der ehemalige Redakteur der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ), der bereits mehrere Herzinfarkte uberstand, wurde 56 Jahre alt.

Ulfkotte, der nach 17 Jahren als "FAZ"-Redakteur als freier Publizist arbeitete, sprach zuletzt auf Pegida-Demonstrationen , vertrat dort rechtspopulistische Thesen und schurte die Angst vor dem Islam. In seinem neuesten Buch uber die Zukunft Deutschlands warnte Ulfkotte vor Auslanderkriminalitat und Migrantenbanden sowie dem Versagen des Staates beim Umgang damit. "Etwa 60 Prozent der Frauen haben Angst, wenn sie ihre Wohnungen verlassen", stellte er als Bedrohungsszenario in den Raum. Zuvor argumentierte er, Auslander wurden in Deutschland gegenuber "ethnischen Deutschen" fast uberall bevorzugt.

Uber den Kurznachrichtendienst Twitter schurte Ulfkotte Angste. In stetigem Fluss meldete er - oft mehrmals taglich - Nachrichten, sobald in ihnen Auslander kriminell wurden, etwa einer Vergewaltigung oder Belastigung verdachtigt wurden oder andere Menschen angegriffen haben sollen. Noch am 11. Januar twitterte Ulfkotte, "Gesichter unserer Kinder zerschneiden ist offenbar der neueste Trend unserer Mitburger".

Angste durch Verschworungstheorien

Mit vielen Verschworungstheorien unterhielt Ulfkotte seine Leser. So schrieb er einst uber geheime Plane der Bundesregierung, das Land an die internationalen Nahrungsmittelkonzerne auszuliefern. Ulfkotte legte dar, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel heimlich darauf hinarbeite, die Eigenversorgung der Bundesrepublik mit Lebensmitteln zu untergraben und warnte, im Krisenfall wurden die Nahrungsmittelreserven nur drei bis funf Tage reichen.

Nach seinem unfreiwilligen Abschied von der "FAZ" stellte Ulfkotte auch die Medien an den Pranger. In seinem Buch "Gekaufte Journalisten" berichtete er, das bei den sogenannten Qualitatsmedien beschaftigte Pressekorps sei in Wahrheit ein korrupter Haufen von Abstaubern, die die Offentlichkeit nach Strich und Faden belugen und betrugen wurden. Journalisten wurden ihren heimlichen Auftraggebern bei CIA und Wall Street nach dem Mund schreiben. Mehrere Medien wiesen Ulfkottes Behauptungen als unserios zuruck.

Ulfkotte war bereits langere Zeit gesundheitlich angeschlagen. So hatte er bekannt gemacht, dass er mehrere Herzinfarkte hinter sich gebracht habe. Ein schwerer Skiunfall und dessen Folgen sowie eine schlecht ausgeheilte Malaria Tropica setzten ihm zu.

Der Publizist hatte zudem eine Krebserkrankung uberstanden. Er behauptete unter anderem, die "FAZ" habe ihn aufgrund dieser Krankheit aus dem Haus gedrangt und verwies zudem auf verschiedene beruflich bedingte Verletzungen. Bei seinem ehemaligen Arbeitgeber wurden Ulfkottes Anschuldigungen als Versuch gewertet, hohere Versorgungsanspruche geltend zu machen.

Lesen Sie hier  ein Portrat von Udo Ulfkotte aus dem Juni 2015 im SPIEGEL.

kig