Fragen uber Fragen: ≫Stinke ich? Bin ich ein Esel? Wandern die Seelen? Was denkt mein Hund?≪ Tja, was? 100 abwegige, alltagliche, aber auch schwergewichtige Fragen haben David Weiss, 51, und Peter Fischli, 45, an die Innenwande eines fast anderthalb Meter hohen Topfes gepinselt. Nur keine Antworten. Denen trauen die beiden Schweizer, die seit 1979 im Duo auftreten, nicht recht. Lieber heben Fischli/ Weiss mit ihrer Fragerei die Kunstwelt ein bißchen aus den Angeln. In ihren vertrackteinfachen Arbeiten trifft sich der Geist von Dada mit dem Spieltrieb des Kellerbastlers. Sie erschaffen lustvoll kleine Welten und machen sie manchmal auch wieder wie Kinder kaputt. Eine Auswahl ihrer Skulpturen aus Gummi, Kunststoff oder Ton, ihrer Video- und Dia-Arbeiten und Fotografien zeigt jetzt die Ausstellung ≫Arbeiten im Dunkeln≪ im Wolfsburger Kunstmuseum (bis 3. Mai 1998). Bekanntestes Werk ist das 30-Minuten-Video ≫Der Lauf der Dinge≪ (1985-87), das Fischli/Weiss monatelang in einer Lagerhalle austuftelten: Es zeigt eine Kettenreaktion, in deren Verlauf Mulltuten wirbeln, Reifen rollen, Kessel zischen, Flaschen kippen - und am Ende vor allem die Freude am perfekt geplanten Chaos steht. Auch den Betrachter bringt das Duo aus der Balance, denn der weiß nie, ob er seinen Augen und seinem Geist trauen darf. Oder, in den Worten der Kunstschelme: ≫Am schonsten ist das Gleichgewicht, kurz bevor's zusammenbricht.≪