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Syrien: Mindestens neun Tote nach mutmaßlichen Angriffen durch Jordanien - DER SPIEGEL

Mindestens neun Todesopfer Jordanien hat offenbar Luftangriffe auf Syrien geflogen

Das haschemitische Konigreich will den Drogenschmuggel im Grenzgebiet zu Syrien eindammen, nun soll es deshalb Luftangriffe auf fremdem Territorium geflogen sein. Berichten zufolge starben mehrere Menschen, darunter auch Kinder.
Mutmaßlich durch jordanische Luftangriffe verursachte Zerstörungen in der Nähe der Stadt Suweida

Mutmaßlich durch jordanische Luftangriffe verursachte Zerstorungen in der Nahe der Stadt Suweida

Foto: Suwayda 24?/ REUTERS

Bei Luftangriffen im Sudwesten Syriens sind laut ubereinstimmenden Berichten mehrere Menschen getotet haben. Die Syrische Beobachtungsstelle fur Menschenrechte mit Sitz in London meldete, es habe mindestens neun Tote gegeben. Unter den Opfern sollen demnach vier Frauen und zwei Kinder sein.

Laut der Beobachtungsstelle soll es sich um Schlage der jordanischen Luftwaffe gehandelt haben. Die Angaben lassen sich nicht unabhangig uberprufen. Jordanien außerte sich bislang nicht zu den Vorfallen.

Die Angriffe fanden Medienberichten zufolge in der Nacht zu Donnerstag in der Region um die Stadt Suweida statt. Rettungsteams suchten in den Trummern nach Uberlebenden. Die Luftangriffe sollen sich gegen zwei Wohnhauser gerichtet haben und etwa zeitgleich erfolgt sein, berichtete das lokale syrische Nachrichtenportal Suwayda24.

Hunderte Kilometer lange Grenze

Es ware nicht der erste Jordanien zugeschriebene Schlag auf fremdem Gebiet. Bereits Anfang Januar hatte die jordanische Luftwaffe im benachbarten Syrien laut der Beobachtungsstelle mehrere Ziele mutmaßlicher Drogenschmuggler angegriffen und mindestens drei Menschen getotet. Auch diese Angaben lassen sich nicht unabhangig uberprufen.

Jordanien kampft seit Jahren gegen den Drogenhandel aus Syrien. An der 362 Kilometer langen Nordgrenze kommt es regelmaßig zu Zusammenstoßen, da Schmuggler das Land als Transitland fur den Rauschgiftschmuggel nutzen. Das syrische Regime um Diktator Baschar al-Assad ist offenbar in sehr großem Ausmaß in den Handel mit synthetischen Drogen verwickelt  . Experten gehen davon aus, dass die syrische Machtelite ohne die Einnahmen etwa aus dem Schmuggel des Aufputschmittels Captagon nicht uberlebensfahig ware.

Der Beobachtungsstelle zufolge sollen die nun getoteten Menschen nicht in den Drogenschmuggel verwickelt gewesen sein. Die Aktivisten deuteten damit laut der Nachrichtenagentur AP an, dem Schlag konnten fehlerhafte Angaben lokaler Informanten zugrunde gelegen haben.

Internationale Ermittler halten Syrien mittlerweile fur einen der weltweit großten Captagon-Hersteller. Schatzungen zufolge ist der Handel mit den Amphetamin-Tabletten zu einem milliardenschweren illegalen Unternehmen geworden. Die Droge kann stark abhangig machen und ist vor allem in den Golfstaaten verbreitet.

fek/AP/Reuters/dpa